• Zitat

    Original von Lord Vader

    Und woher stammt Dein Glaube ? reicht

    Der Etat ist dort sicher in trockeneren Tüchern als bei manch anderem Verein. Aber hat Friesenheim nicht selbst schon mehrfach gesagt, dass der Etat für "oben" nicht reichen würde ?

    Um weitere (neue) Sponsoren zu finden, wären eine solche Aussage keinesfalls einzigartig. Es ist doch eher das Zeichen, dass es sportlich womöglich für die erste Liga reichen könnte, für die Optimierung der Existenz aber ruhig noch paar Euro mehr sein dürften. Ob der, im letzten Jahr wirtschaftlich wiedererstarkte regionale Sponsor, überhaupt schon in der Lage ist oder gewillt ist mehr Geld locker zu machen, insbesondere für den Profibereich, bleibt wohl als eigentliche Frage. Für mehr Engagement dürfte die Moral, den entlassenen Mitarbeitern gegenüber, noch ein Riegel vorschieben. Ansonsten sehe ich eigentlich kein wirkliches Rupfen der Eulen in der ersten Liga.

    Ein Tag, an dem sich alle Anwesenden völlig einig sind, ist ein verlorener Tag. Albert Einstein

  • Herr Hanning, werden Sie jetzt, da die Handballeuropameisterschaft ansteht, von Wehmut geplagt?

    Nein, überhaupt nicht. Warum sollte ich?

    Weil Sie mal Kotrainer der Nationalmannschaft waren und bei solchen Höhepunkten dabei sein durften. In Ihrem jetzigen Job als Füchse-Geschäftsführer sind Sie doch ein Stück vom ganz großen Handball entfernt.

    Moment, die Füchse spielen in der stärksten Liga der Welt, in der sehr viele internationale Stars auflaufen. Ich habe diesen Weg ganz bewusst gewählt. Es soll ja auch für uns nicht bei der Bundesliga bleiben, unser Ziel ist international ausgerichtet.

    Wie wollen Sie das erreichen? Derzeit sind die Füchse Tabellenneunter.

    Indem wir uns weiter verstärken. Ein aktuelles Beispiel: Sven-Sören Christophersen kommt zur neuen Saison aus Wetzlar zu uns.

    Das wäre nach Silvio Heinevetter der zweite deutsche Nationalspieler bei den Füchsen. Einer, den auch Lemgo und Flensburg haben wollten. Was erwarten Sie von ihm?

    Sehr viel erwarte ich für die Stärkung des linken Rückraums. Sven-Sören ist 24 Jahre alt, sehr talentiert und passt auch menschlich gut zu uns. Er kann halblinks und in der Mitte spielen.

    Und was planen Sie für Halbrechts, die Linkshänderposition?

    Auch da sind wir sehr aktiv.

    Ist Alexander Pettersson aus Flensburg ein Thema?

    Das ist ein sehr interessanter Spieler, der uns bestimmt in der nächsten Saison sehr helfen könnte.

    Worauf achten Sie bei Neuverpflichtungen besonders, vom sportlichen Können einmal abgesehen?

    Ich will, dass die Füchse immer auch ein Stück deutsch bleiben und der eigene Nachwuchs, in den wir ja sehr viel investieren, integriert wird. Wie Colja Löffler, der seine Chance am Kreis genutzt hat.

    Und wer wird den Verein verlassen?

    Rico Göde, den Colja Löffler ersetzen wird, und leider auch Kjetil Strand. Der Norweger prägt das Gesicht unserer Mannschaft, deshalb bedauere ich das. Aber sein Körper ist dem hohen Leistungsdruck der Bundesliga perspektivisch nicht mehr gewachsen.

    Was wird aus Petr Stochl, Mark Bult und Markus Richwien, deren Verträge ebenfalls auslaufen?

    Wir werden uns im Februar hinsetzen und nach einer Lösung suchen. Mein Ziel ist es, das Gesicht der Mannschaft nicht gravierend zu verändern.

    Wie groß ist der wirtschaftliche Spielraum bei den Füchsen überhaupt?

    Wir werden auch diese Saison mit einem ausgeglichenen Etat beenden. In der kommenden Spielzeit werden wir dann sicherlich die Vier-Millionen-Euro-Grenze überschreiten. Trotzdem sind wir nicht mit Geld gesegnet, unsere Verpflichtungen müssen wir genau abwägen. Mal eben zwei Millionen Euro in den Sand zu setzen, das können sich vielleicht die Rhein- Neckar Löwen erlauben. Wir hätten dann sportlich keine Perspektive mehr.

    Stehen Sie nicht unter Investitionszwang, wenn Sie in den Europacup wollen?

    Natürlich wollen wir da hin, aber wir stehen nicht in der Pflicht, das auf Pump zu erreichen. Der Verein lebt von innen heraus, die erste Mannschaft muss das zweite Team mitfinanzieren, und außerdem haben wir einen sozialen Auftrag im Kinder- und Jugendbereich. Das alles darf man nicht auseinanderreißen.

    Können Sie den Fans vermitteln, wenn die Mannschaft in dieser Saison auf Platz neun hängen bleibt?

    Ich denke ja. Dass wir bei den Zuschauerzahlen in der Bundesliga nicht weit hinter dem Spitzentrio auf Platz vier stehen, dass wir selbst gegen nicht so namhafte Gegner ein volles Haus haben – das zeigt doch, dass die Fans sich mit uns identifizieren. Der Europacup ist keine Pflicht.

    Aber machbar sollte er schon sein, oder?

    Ja, Großwallstadt und Gummersbach können wir angreifen, Lemgo ist die Enttäuschung der Saison. Wir haben aber ein sehr schweres Rückrundenprogramm.

    Wie weit sind Sie von Europa entfernt?

    Nicht so weit, wie es die Tabelle aussagt. Wenn wir uns so weiterentwickeln wie bisher, ist mir um die Zukunft nicht bange. Dafür haben wir mit Dagur Sigurdsson genau den richtigen Trainer.

    Haben Sie eigentlich mal überlegt, in Berlin alles hinzuschmeißen, weil es Ihnen nicht schnell genug geht?

    Ja, diese Gedanken hatte ich schon mal, als ich nicht das Gefühl hatte, dass unser Konzept in Berlin genügend unterstützt wird. Aber das ist schon einige Zeit her.

    Das Gespräch führte Hartmut Moheit.

    Bob Hanning, 41, ist seit 2005 Manager der Füchse Berlin, die 2007 in die Bundesliga aufstiegen. Zuvor trainierte er den HSV Hamburg und war Kotrainer der deutschen Nationalmannschaft.

    (Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 10.01.2010)

    "Nichts ist gefährlicher als die Weltanschauung von Menschen, die die Welt nie angeschaut haben"

    Alexander v. Humboldt

    »Die schärfsten Kritiker der Elche

    waren früher selber welche« F.W. Bernstein

  • Ex-Handballer Markus Baur
    "Ich muss mir sportlich nichts vorwerfen"

    Früherer Nationalspieler Baur: "Über kurz oder lang werde ich wieder im Handball arbeiten"

    Nach seiner Freistellung als Trainer beim TBV Lemgo hat sich Markus Baur erstmal eine berufliche Auszeit verordnet. Mit dem "Handball-Magazin" spricht er über die neue Mitte der Nationalmannschaft und erklärt, warum sich Michael Kraus bisher nicht gemeldet hat.

    Frage: Wie verbringen Sie Ihre freie Zeit?

    Baur: Ich bin wieder in meiner alten Heimat am Bodensee. Wir bauen dort ein Haus, darum kann ich mich ebenso kümmern wie um meine Familie. Ich kann die Zeit mit meinen Kindern mehr genießen.

    Frage: Können und dürfen Sie denn erklären, was sich beim TBV Lemgo im August und September ereignet hat?

    Baur: Dazu möchte ich mich bis auf Weiteres nicht äußern.

    Frage: Warum?

    Baur: Es wäre nicht von Vorteil.

    Frage: Lemgo war für Sie eine prägende Zeit: Zwei Ihrer drei Kinder sind dort geboren, als Spieler waren Sie mit dem TBV erfolgreich.

    Baur: Nach meiner Zeit als Spieler in Lemgo waren wir schon am Bodensee und wollten dort unser Nest finden. Den ganzen Aufwand, noch einmal nach Ostwestfalen zu ziehen, haben wir nur auf uns genommen, weil es eben Lemgo war. Für unsere Kinder ist das die Heimat. Wir hatten alles in der Familie durchgesprochen und die Sache bewusst entschieden: dreieinhalb Jahre Lemgo mit einer guten Mannschaft, eine Riesenchance in einem bekannten, familiären und vertrauenserweckenden Umfeld und Leuten, mit denen man schon durch dick und dünn gegangen ist. Daniel Stephan, Volker Zerbe und Markus Baur - so eine Konstellation wird es in Deutschland nie mehr geben.

    Frage: Im Gedächtnis wird die Öffentlichkeit behalten, dass Sie in Ihrem ersten Traineramt gescheitert sind. Hat das Ende in Lemgo Ihren Namen beschädigt?

    Baur: Ach, ich stehe morgens auf und kann in den Spiegel schauen. Ich weiß, dass so etwas in diesem Job passieren kann. Ich weiß, was ich geleistet habe. Und ich weiß inzwischen auch, dass ich mir sportlich nichts vorwerfen muss. Worüber ich mir als junger Trainer Gedanken mache und woraus ich unheimlich viel lerne, ist die Art und Weise, wie alles abgelaufen ist.

    Frage: Während des Supercups gehörten Sie zu den aufmerksamen Beobachtern der Nationalmannschaft. Welche Eindrücke haben Sie von der neuen Formation von Bundestrainer Heiner Brand gesammelt?

    Baur: Die Mannschaft ist einen Schritt nach vorn gegangen. Sie hat noch nicht die Top-Form, aber die Jungs wissen, dass sie wieder gegen jeden Gegner gewinnen können. Dieses Wissen brauchen sie, um bei einer Europameisterschaft bestehen zu können. Wenn ihnen das gelingt, werden wir trotz der sehr starken Vorrundengruppe viel Spaß haben können.

    Frage: Wie schlägt sich denn die neue Mitte?

    Baur: Die ist doch nicht neu. Bei der WM in Kroatien haben wir mit Kraus und Strobel gespielt, jetzt den Supercup eben mit Kraus, Haaß und Salzer. Heiner Brand hat jetzt vier Mittelleute, die alle ihre speziellen Stärken haben. Wir sind da sehr gut besetzt.

    Frage: Im Detail?

    Baur: Haaß spielt in Göppingen eine sehr gute Saison und besitzt als Einziger die Qualitäten, auch im Mittelblock zu decken. Er ist ein sehr kompakter und sehr komplexer Spieler. Ich bin gespannt, wie er sich schlägt, wenn er auch international mehr Verantwortung trägt.

    Frage: Und was ist mit den anderen?

    Baur: Alle drei können auf den Halbpositionen decken, Kraus vielleicht eher außen. Da gibt es nicht das Problem, wechseln zu müssen. Im Angriff hat Mimi alles drauf und ist individuell der Stärkste. Auch Haaß kann im Eins-gegen-Eins mit Power, Körper und Schlagwürfen viel bewegen. Strobel und Salzer bringen eher Bewegung für die Nebenleute. Man muss einfach sehen, wer am besten zu den Halbspielern passt. Im Rückraum gibt es jedenfalls wieder Gruppierungen, die im Verein zusammenspielen. Das ist sehr gut, und da hat jeder der vier Mittelmänner seine Vorzüge.

    Frage: Strobel war in Lemgo Ihr Spieler und hatte sich den TBV gezielt ausgesucht, um von Ihnen zu lernen. Steckt Ihr Lehrling in einer Krise?

    Baur: Es ist sicher nicht leicht für einen jungen Spieler, wenn seine ersten Ansprechpartner nicht mehr da sind. Er hat nach wie vor seine Qualitäten und ist ein richtig guter Handballer, muss aber vom Kopf her wieder frei werden. Er wird uns sicher noch viel Freude machen.

    Frage: Die Nationalmannschaft hat zuletzt stark aufgespielt, doch vermisst wird nach wie vor ein absoluter Führungsspieler, wie Sie es waren.

    Baur: Und? Das ist doch eine Entwicklung, die eine Mannschaft machen muss. Als Heiner Brand 1997 Bundestrainer wurde, gab es auch keinen richtigen Führungsspieler. Bis sich das herauskristallisierte, hatte es auch ein paar Jahre gedauert. Auf einmal gab es dann fünf, sechs. Der absolute Typ, der vorneweg geht und das auch möchte - diese Aufgabe wird jetzt einfach auf viele Schultern verteilt. Das ist vollkommen in Ordnung und bringt die Mannschaft weiter.

    Frage: Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Kapitän. Wie schlägt sich Michael Kraus in dieser Rolle?

    Baur: Keine Ahnung, aber wenn Heiner Brand diese Position mit ihm besetzt hat, wird das schon in Ordnung sein.

    Frage: Kann Kraus eine Mannschaft leiten, oder braucht er selbst noch Hilfe?

    Baur: Letzteres, was aber nicht heißt, dass er nicht auch das Erste kann. Dazu benötigt er aber noch Zeit und Menschen, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ihm tut es gut, wenn er Hilfe bekommt - und das weiß der Bundestrainer auch und gibt ihm diese.

    Frage: Kraus hat gesagt, er habe sich nach Ihrer Freistellung bei Ihnen gemeldet oder wolle dies tun.

    Baur: Das hat er bislang noch nicht getan. Aber das gehört meiner Meinung nach zu einem Führungsspieler: Wenn etwas passiert ist, geht man auf Leute zu und spricht mit diesen. Er meint das nicht böse - ihm ist es nur sehr unangenehm.

    Frage: Vielleicht findet sich im Januar die Gelegenheit zum Gespräch. Werden Sie bei der EURO auch selbst vor Ort sein?

    Baur: Mit Sicherheit. Das ist vom Bodensee ja nicht mehr so weit.

    Frage: Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

    Baur: Über kurz oder lang werde ich wieder im Handball arbeiten wollen - das war und ist mein Leben.

    Das Interview führte Tim Oliver Kalle

    [URL=http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,671042,00.html]Spiegel online[/URL]

    HBW Balingen-Weilstetten

    2003:Aufstieg: 2. Bundesliga
    2004:Klassenerhalt: 2. Bundesliga
    2005:einstelliger Tabellenplatz: 2. Bundesliga
    2006:Aufstieg: 1. Bundesliga

    Einmal editiert, zuletzt von HBW - Allen (12. Januar 2010 um 17:42)

  • Leiden kommt von Leidenschaft!!

  • weil man das VW-Emblem zwischenzeitlich sieht?

    Das groß angekündigte Interview mit Zerbe war nur viel heiße Luft...

    Wenn Fußball wie Samba ist, dann ist Handball wie Pogo!

  • Leiden kommt von Leidenschaft!!


  • ZAK

    HBW Balingen-Weilstetten

    2003:Aufstieg: 2. Bundesliga
    2004:Klassenerhalt: 2. Bundesliga
    2005:einstelliger Tabellenplatz: 2. Bundesliga
    2006:Aufstieg: 1. Bundesliga

    Einmal editiert, zuletzt von HBW - Allen (23. Januar 2010 um 10:09)

  • Zitat

    Original von wiesbadener
    Eine Frage kommt nach der Lektüre bei mir auf:

    Wer traut sich bei den Adlern (oder einem beliebigen Club dieser Größe) einem 10 Mio-Spender zu sagen, dass er seinen Job nicht gut macht?

    Jeder der einen anderen 10 Mio-Spender in der Hinterhand hat.

  • Ich bin sicher kein Freund der RNL, der Adler oder von Hoffenheim, aber eins muß man doch mal festhalten:

    Wenn jemand, der eigentlich keinen Finger mehr rühren müsste sich hinstellt und versucht mit seiner "Kohle"etwas zu bewegen, neue Strukturen zuschaffen, etwas für den Nachwuchs zu tun und in welcher Form auch immer der Allgemeinheit (welcher auch immer) zu zu führen, dann find ich das tausend mal sinnvoller, als es ins Ausland zu schleppen oder einfach in der High Sociaty zu verballern.

    Das ein Verein sich dabei in heftigste Abhängigkeiten begibt ist eine ganz andere Geschichte. Aber dem wird man sich wohl bewußt sein und jeder andere Verein, in welcher Sportart auch immer, wäre wahrscheinlich dankbar so jemanden zu haben(einschließlich 95% aller Fans)

    Einmal editiert, zuletzt von Wöller (27. Januar 2010 um 12:54)

  • Sportwagen ist nicht ganz mein Ding, deshalb mal eine Frage zu dem „Daniel Hopp sitzt gerne hoch“.
    Wenn auf ner Pappschachtel mit vier Ringen die Bezeichnung R8 steht, ist das dann schon ein Flugzeug? :D

    Ein Tag, an dem sich alle Anwesenden völlig einig sind, ist ein verlorener Tag. Albert Einstein

  • Zitat

    Original von Einstein
    Sportwagen ist nicht ganz mein Ding, deshalb mal eine Frage zu dem „Daniel Hopp sitzt gerne hoch“.
    Wenn auf ner Pappschachtel mit vier Ringen die Bezeichnung R8 steht, ist das dann schon ein Flugzeug? :D

    :lol:

    hab im Zusammenhang mal wieder auf die Seite der Hopp-Stiftung geschaut, und möchte das den "Mäzen und Mäzen-Sohn" Brüllern gerne mal empfehlen.

    An dieser Stelle wird behauptet, dass er 2 Drittel seines Vermögens in die Stiftung eingebracht hat.

    Vom Rest baut er dann ein Stadion und ne Arena. Ich find´s cool.


  • [SIZE=7]Quelle sportal.de[/SIZE]

    2 Mal editiert, zuletzt von Limettensaft (28. Januar 2010 um 12:20)

  • Zitat

    Der Abstand ist nicht groß. Wir haben gesehen, dass wir mit den Polen und Franzosen auf Augenhöhe agieren können. Das Spanien-Spiel sollte man in dieses Fazit nicht einfließen lassen, da waren wir schlichtweg zu müde.

    Meint er das ernst? Die Franzosen ziehen zwischnen 30. und 35. Minute mal kurz die Zügel an, und sind 7 Tore weg. Ich frag mich, ob das auch das Ergebnis der Analyse von Brand war, dann müsste man sich wirklich sorgen machen.

    Balingen hat heuer Kiel geschlagen, also ist Balingen auf Augenhöhe mit dem THW?