• Zitat

    Original von Jenny

    Da sieht man mal, dass nicht alle ihr Leben in 5-Jahres-Plänen festmachen :lol:

    La bella vita

    It’s a beautiful life, so let it in your heart

    My bella vita

    It’s a beautiful life, no matter who you are

  • ... Frank Flatten, Manager der HSG Düsseldorf:

  • Zitat

    Welt: Ihr Vertrag läuft bis 2009. Was kommt danach?

    Serdarusic: Ich werde in zwei Wochen 56, habe Knieprobleme und rauche drei Schachteln Zigaretten am Tag. Was soll ich da noch planen?

    :D

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • 24.08.2006

    Großwallstadt. Die Vorfreude, aber auch die Spannung ist bei Handballern, Betreuern und Fans des TV Großwallstadt zwei Tage vor der neuen Saison auf dem Höhepunkt angelangt. Platz sieben in der Endabrechnung war die Ausbeute im Vorjahr, als dem TVG läppische 13 Torerfolge zum Europapokal-Startplatz fehlten. Was wird heuer? Kann die Mannschaft erneut im Konzert der Großen mitmischen? Ein Interview mit Trainer Michael Roth, der voller Selbstvertrauen in seine zweite Saison beim TVG geht.

    Am Samstag wird es ernst. Wie ist die Vorbereitung gelaufen?
    Die Mannschaft ist in einem sehr guten Zustand. Das neue Kardio-Training, auf das unser Co-Trainer Raimo Wilde ein ganz besonderes Auge hat, hat sich sehr bewährt. Wir konnten so nach und nach unser Pensum erhöhen, so dass die Jungs so fit sind wie noch nie.

    Wie hat die Mannschaft die taktischen Vorgaben umgesetzt?
    Hervorragend. Wir haben an unserem Abwehrsystem gefeilt, können nun zwei Varianten spielen. Das wird mit Sicherheit sehr nützlich sein. Was machbar war, haben wir gemacht. Die neuen Spieler haben sich gut integriert, wie zum Beispiel Anders Oechsler. Er ist ein sehr guter Mann und fühlt sich hier pudelwohl. Spieler wie Lochman und Immel sind zurückgekommen und haben sich nahtlos eingefügt.

    Stichwort Immel. Wie weit können Sie ihn einsetzen?
    Jan-Olaf ist in der Abwehr auf jeden Fall einsetzbar und hilft uns hier enorm weiter. Allerdings kann er noch nicht so werfen, wie er es gerne möchte. Das heißt, er ist im Moment nicht in der Lage, Erstliga-Angriffshandball zu spielen. Aber er ist nach wie vor in einem Reha-Training in Frankfurt, hat deutliche Fortschritte gemacht und ist auf einem guten Weg. »In der Mannschaft steckt unheimlich viel Potenzial. Das gilt es herauszuholen«

    Und Slava Lochman?
    Slava ist auf dem Stand, wie wir ihn erwartet haben. Das ist sehr positiv für uns. Aber auch die Neuen, wie Marco Hauk oder Hannes Volk, passen gut in unser Team. Die Müller-Zwillinge sollen sich zunächst einmal in der Zweiten Liga in Obernburg austoben, ebenso wie Philipp Reuter. Er ist ja erst 19. Aber er trainiert bei uns mit und ist gut dabei. Und Gregor Schmeißer ist sowieso ein fester Kaderspieler. Er und Marco Hauk gehören zum Stamm, werden aber, wenn wir nicht spielen, beim TV Kirchzell zum Einsatz kommen. Sehr positiv überrascht hat mich auch Hannes Volk. Er wird seinen Weg gehen.

    Wie lautet Ihr Saisonziel?
    Ganz klar: Wir gehören unter die ersten Acht, und wir sollten damit auch nicht hinter dem Berg halten. Wir sind eine interessante Mannschaft mit geringen Mitteln.

    Was heißt das?
    Das heißt, dass es schon noch einen Unterschied zwischen einem Saisonetat von zwei oder vier, fünf Millionen Euro gibt. Andere Vereine kaufen sich fertige Spieler, wir haben viele junge. Von daher müssen wir noch viel arbeiten. Doch in der Mannschaft steckt unheimlich viel Potenzial. Das gilt es herauszuholen. Andererseits dürfen wir nicht vergessen, wir sind letzte Saison mit vielen Verletzten gestartet und trotzdem Siebter geworden.

    Sie haben mit dem Perspektivspieler Philipp Reuter 20 Mann - einen Kader so groß wie noch nie.
    Ja, das stimmt schon. Aber wie gesagt, wir haben sehr viele junge Leute, die wir in der ersten Liga noch nicht voll einsetzen können. Und man weiß ja nie, was passiert in Bezug auf Verletzungen. Ruckzuck hat einen die Realität wieder eingeholt.

    Die Konkurrenz hat durch die Bank weg enorm aufgerüstet.
    Ja. Wenn ich mir vorstelle, dass Melsungen mittlerweile auch bei vier Millionen gelandet ist - verrückt. Doch wir müssen nach uns gucken und sehen, dass wir die ersten drei Heimspiele gewinnen, um einen guten Start hinzulegen.
    »Ich bin kein Wandervogelund will auch nicht mit anderen Angeboten kokettieren«Der TVG hat ein ziemlich kniffliges Auftaktprogramm.
    Wir haben am Samstag Kiel, am Mittwoch schon wieder Wetzlar. Danach geht es mit Melsungen, Lübbecke, den Kröstis und Gummersbach Schlag auf Schlag. Ende September noch ein Pokalspiel. Das heißt, wir haben gleich zu Beginn zwei englische Wochen zu überstehen. Aber da habe ich keine Bedenken, denn die Mannschaft ist fit. Wir sind gut vorbereitet.

    Apropos vorbereitet. Wie stellen Sie Ihre Mannschaft auf das erste Rundenspiel beim deutschen Meister Kiel ein?
    Ach, das ist doch mit das leichteste Spiel. Das ist so ein Spiel, das sich jeder Trainer zu Beginn der Saison wünscht. Nein, im Ernst. Wir haben dort absolut nichts zu verlieren. Vielleicht ist es sogar ein Vorteil für uns, denn Kiel ist eventuell noch nicht so eingespielt. Wir werden uns auf jeden Fall sehr sorgfältig darauf vorbereiten, fahren schon am Freitag los, damit wir ausgeruht am Samstag in die Partie gehen können.Dort gibt es ein Wiedersehen mit Dominik Klein. Wie schwer wiegt sein Verlust für den TVG?
    Natürlich ist der Verlust da, denn jeder, der Dominik hat spielen sehen, weiß um seine Stärken. Aber wir wussten es frühzeitig und konnten uns darauf einstellen. Er kann super spielen und ist verdammt schnell. Aber er ist nur ein Linksaußen. Und da wird kein Spiel gewonnen. Die Spiele werden aus dem Rückraum gewonnen.

    Ein Wort zu Ihnen. Ihr Vertrag läuft Ende der Saison aus. Wie geht es weiter mit Michael Roth und dem TVG?
    Obwohl es noch früh ist, haben wir schon Gespräche geführt. Ich habe nebenbei noch eine Agentur und dann ist ja da auch noch meine Familie. Ich denke aber, dass ich die erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann. Ich bin kein Wandervogel und will auch nicht mit anderen Angeboten kokettieren. Ich bin auch kein Profitrainer, denn ich arbeite nebenbei noch. Und das gibt es in diesem harten Geschäft schon fast nicht mehr.

    Die Mannschaft scheint von ihrem Trainer ja richtig begeistert zu sein.
    Das ist schön zu hören, denn das Erbe von Peter Meisinger anzutreten, ist wahrlich nicht leicht. Die Skepsis war bei vielen da. Das weiß ich. Ich bin jemand, der viel Wert auf Disziplin legt. Zu mir muss keiner »Sie« sagen oder so was. Das Training soll Spaß machen, aber die Jungs müssen auch wissen, dass es harte Arbeit ist. Wir haben eine interessante Mannschaft mit vielen Perspektiven. Und wir sind auf dem richtigen Weg. Wir wollen einen Schritt nach dem anderen nach oben machen. Alles andere wird sich finden.

    Die Fragen stellte Margot Staab

    zudem stand heute ein artikel im main echo, in dem der trainer des vfl gummersbach die saison einschätzt und dabei den TVG um die championsleagueplätze mitkämpfend sieht


    quelle: main echo

    Einmal editiert, zuletzt von xxxhunterxxx (24. August 2006 um 11:52)

  • La bella vita

    It’s a beautiful life, so let it in your heart

    My bella vita

    It’s a beautiful life, no matter who you are

  • Und wieder ein Interview der HSG. Diesmal Nils Lehmann...

  • Der Geschmack des Hais

    VfL-Kapitän Sigurdsson gibt Einblick in Heimisches

    Gudjon Valur Sigurdsson führt den VfL Gummersbach am Samstag (18.30 Uhr) als Kapitän durch das erste Saisonspiel. Aufsteiger Hildesheim ist in der Eugen-Haas-Halle zu Gast. Nicole Stötzel sprach mit dem Isländer.

    Frage:

    Herr Sigurdsson, die Handball-Fans erwarten viel von dem wertvollsten Spieler der Bundesliga-Saison 2005/ 2006 . . .

    Sigurdsson:

    Mit ist es ganz lieb, dass die Leute was von mir verlangen. Ich mache mir ja auch selber Druck und habe viel Spaß daran, besser zu werden.

    Frage:

    Erfolge hängen jedoch nicht nur von Einzelspielern ab. Hat die Mannschaft schon zusammen gefunden?

    Sigurdsson:

    Bei so vielen neuen Spielern wissen wir noch nicht, wo wir stehen. Wir müssen abwarten, wie gut wir sind. In der Vorbereitung haben wir uns von Tag zu Tag gesteigert.

    Frage:

    Mit Hildesheim kommt ein Aufsteiger. Die kämpfen bekanntlich bis zum Umfallen. Was stellen Sie dagegen?

    Sigurdsson:

    Hildesheim ist zudem gut besetzt, aber auch wir werden zeigen, dass der VfL bis zum Umfallen kämpft. Das muss unsere Mentalität sein. Wenn man sich noch nicht so gut kennt, muss man vieles über die Einstellung schaffen. Taktisch schöne Spiele sind am Anfang nicht zu erwarten.

    Frage:

    Aufsichtsratschef Hans-Peter Krämer hat in einem Fachmagazin gesagt: "Isländer kämpfen so lange, bis der Fisch tot ist." Ein Klischee oder zutreffend?

    Sigurdsson:

    Oft wird gesagt, dass Isländer viel mit dem Herzen machen. So werden wir erzogen. Für uns ist es selbstverständlich zu kämpfen.

    Frage:

    Geben Sie das auch an Ihre Kinder weiter?

    Sigurdsson:

    Einiges ja, aber sie müssen nicht diese Härte lernen, die ich auf dem Feld zeige. Bei meinem Töchtern bin ich viel weicher als beim Handballspielen. Ich versuche, der liebe Papi zu sein.

    Frage:

    Im Sommer gab es Familienurlaub in der Heimat. Haben Sie dort ein wenig Ruhe gefunden?

    Sigurdsson:

    Das stellt man sich so vor. Aber erst einmal verabredet man sich mit Freunden, Familie. Und schafft gar nicht, alle zu treffen.

    Frage:

    Drei isländische Spieler plus ein Trainer aus Island. Haben Sie Ihre Mitspieler schon in die Bräuche Ihrer Heimat eingeführt?

    Sigurdsson:

    Noch nicht, aber in der Champions League spielen wir am 30. September in Island. Und da muss die Mannschaft probieren, wie Hai schmeckt.

    (Quelle:Kölnische Rundschau vom 25.08.206)

    "Wat? Dä Papst tritt zurück? Und wat säht sing Frau dozu?"

    BIELSTEINER JECK
    ungläubig auf die Nachricht vom Rücktritt Benedikts XVI.
    (aus OVZ vom 12.02.2013)

    Einmal editiert, zuletzt von Rentner (25. August 2006 um 11:33)

  • ... Andrej Kogut. Aus der Westdeutschen Zeitung:

  • Quelle: http://www.tvgrosswallstadt.de/pressemitteilu…0Marco_Hauk.pdf

  • Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2006/08/26/602831.html

  • Sigurdsson: Lieblingsspeise Hai und Wal

    Von UWE BÖDEKER

    Köln/Gummersbach – Er ist einer der spektakulärsten Spieler der Handball-Bundesliga. Tempo, Technik, harte Bälle - und dazu ein geniales Schlitzohr.
    Der Isländer Gudjon Valur Sigurdsson (26) geht in seine zweite Saison beim VfL Gummersbach. Das EXPRESS-Interview.

    Am Samstag geht’s los, Ligastart gegen Hildesheim. Sind Sie bereit?

    Sigurdsson: Ja, die Stimmung ist bestens. Wir haben uns in den letzten Wochen von Tag zu Tag gesteigert.

    Wie hat sich die neue Mannschaft gefunden?
    Neben dem Platz verstehen wir uns prima, es gibt keine Grüppchen und jeder gibt sich viel Mühe, den anderen kennen zu lernen. Nur auf dem Platz brauchen wir wohl noch ein bisschen mehr Zeit.

    Was wird denn neben dem Training bei Handballern so veranstaltet?
    Wir treffen uns oft. Der Renner ist momentan ein Fußball-Bundesliga-Tipp-Spiel. Die meisten Spieler von uns haben überhaupt keine Ahnung vom deutschen Fußball.

    Da gibt’s immer viel zu lachen. Wenn einer wieder einen irren Tipp abgibt, werden schon Witze gemacht.

    Was erwarten Sie von der Saison?
    Ich habe immer das gleiche Ziel: Gewinnen und zwar jedes Spiel. Aber vor so einer langen Saison weiß man nie, was passiert. Denn auch ein Überteam wie Kiel kann ins Straucheln kommen, wenn sich Spieler verletzen.

    Mit Trainer Gislason, Gunnarsson und Jakobsson gibt es vier Isländer beim VfL. Ist isländisch schon Amtssprache?
    Nein, wir reden Deutsch. Aber wenn schneller Klärungsbedarf besteht, machen wir das auch mal auf isländisch.

    Am 30. September geht es in der Champions League gegen Fram Reykjavik in ihre Heimat.
    Da freu ich mich drauf. Ich hoffe, dass ich nach dem Spiel Zeit habe, um meinen Kollegen einiges zu zeigen. Vielleicht gehen wir in die Blaue Lagune, die berühmten Warm-Wasser-Quellen. Und jeder sollte unseren Fisch probieren: Wal oder Hai schmeckt echt lecker.


    Quelle

    Einmal editiert, zuletzt von Ruebe (26. August 2006 um 14:21)

  • „Das ist ganz schön heftig“

    ERSTELLT 25.08.06, 21:03h, AKTUALISIERT 25.08.06, 22:41h

    Der Isländer muss als neuer Trainer mit einer neu zusammengestellten Mannschaft zurecht kommen.

    KÖLNER STADT-ANZEIGER: Herr Gislason, Sie stammen aus Akureyri, Island. Reykjavik, die Hauptstadt, kennt jeder. Aber wo liegt Akureyri?

    ALFRED GISLASON: Ganz im Norden, 430 Kilometer weg von Reykjavik, ein Ort von ungefähr 16 000 Einwohnern. Mit den umliegenden Dörfern vielleicht 25 000.

    Sind Sie Fachmann für Fisch?

    GISLASON: Wieso?

    Es heißt, Sie hätten Mitte der 90er Jahre nicht nur als Manager einen Sportkomplex geführt und als Trainer gearbeitet, sondern auch Fische nach Spanien geliefert.

    GISLASON: (lacht) Das stimmt nicht. Das beruht wahrscheinlich darauf, dass ich mal für einige baskische Geschäftsleute aus Irun, wo ich zwei Jahre als Profi gespielt habe, einen Kontakt zum isländischen Fischkartell hergestellt habe. Ich habe aber eine Gastronomie aufgebaut, gemeinsam mit einem Freund. Das war ein ganz altes, 1500-Quadratmeter-Haus am Hafen. Das habe ich als komplette Ruine gekauft, saniert und ein Restaurant daraus gemacht.

    Lohnt sich das denn - bei 16 000 Einwohnern?

    GISLASON: Jetzt ja. Für mich leider damals nicht. Während meines ersten Trainerjahres in Deutschland habe ich mit dieser Gastronomie mehr Geld verloren, als ich in Hameln verdient habe (lacht). Irgendwann habe ich mit Verlust verkauft. Aber unter dem Strich steht: Ich habe dieses historische Fachwerkhaus aus dem Jahr 1874 gerettet. Das wäre sonst abgerissen worden.

    Nicht nur der VfL hat drei Isländer - Sigurdsson, Gunnarsson, Jakobsson - in seinem Kader, viele Isländer verdienen ihr Geld als Handballprofi im Ausland. Warum bringt das kleine Island so viele starke Handballer heraus?

    GISLASON: Es gibt wohl viele Erklärungen. Erstens haben wir acht Monate Winter, ein großer Vorteil für den Hallensport. Und weil die meisten Profis aus dem Ausland wieder zurückkommen, ist das Niveau des Trainings sehr hoch. Ein Vorteil ist auch die methodische Steuerung, die einfacher ist bei nur 40 Klubs. Es gibt keinen Isländer, der nicht dieses Handballsystem durchläuft. Es gibt aber noch eine gefährliche These.

    Welche?

    GISLASON: Es könnte genetisch bedingt sein. Wenn ein Volk im Mittelalter von 140 000 Menschen auf 70 000 schrumpft, durch Naturkatastrophen und weil es abgegrenzt ist vom Handel, dann kann man also sagen: Die mit der richtigen kämpferischen Einstellung und dem richtigen Gemeinschaftssinn haben überlebt. Und ihre Nachfahren können sich jetzt im Handball, wo diese Mentalität und der Zusammenhalt wichtig sind, durchsetzen.

    Der VfL geht mit acht neuen Spielern in die Saison, Sie folgen als Coach Velko Kljaic. Standen Sie als Trainer oder Spieler jemals vor einer ähnlichen Situation?

    GISLASON: Nein, das ist ganz schön heftig.

    Sie sollten erst 2007 kommen, haben aber den Kader gemeinsam mit ihrem Vorgänger Velko Kljaic zusammengestellt. Wie lief das?

    GISLASON: Velko hat Spieler vorgeschlagen, und ich habe das manchmal akzeptiert, manchmal auch nicht. Natürlich ist das eine eigenartige Situation. Aber ich kann ja nicht kommen und am ersten Tag der Klubführung sagen: Entschuldigung, aber jetzt müsst Ihr erst mal zehn Spieler austauschen. Jetzt ist kein Spieler dabei, wo ich gesagt habe: Das kommt gar nicht in Frage. Grundsätzlich gilt: Die Transferpolitik habe ich mit den Verantwortlichen, mit Stefan Hecker und Hans-Peter Krämer, immer gemeinsam abgesprochen.

    Sie sind also auch mit Momir Ilic und Vedran Zrnic, die Kljaic unbedingt wollte, einverstanden?

    GISLASON: Ja. Ilic ist jetzt für uns ein extrem wichtiger Spieler, auch für die Abwehr. Zrnic ist auch ein sehr guter Mann. Und als Torwart Stojanovic frei wurde, als Pfullingen pleiteging, habe ich auch gesagt: Holt den sofort, wenn es geht.

    In der Aufbauposition hingegen fehlt eine Ergänzung zu Houlet.

    GISLASON: Ja, aber es gab keinen. Ich hätte gern Raúl Entrerrios von Ademar Leon geholt, aber der war sehr teuer, und der schien sich auch nicht zu trauen. Aber Bennet Wiegert spielt hier gegen offensive Verteidigungen schon sehr gut. Und Daniel Narcisse ist auch auf dieser Position eine Granate. Der hat eine riesige Übersicht, der kann der weltbeste Mittelmann werden. Von dem bin ich wirklich begeistert.

    Probleme macht Denis Sacharow, der Yoon-Nachfolger. Er hat sich noch nicht richtig eingelebt und immer noch Probleme mit der deutschen Sprache.

    GISLASON: Vieles erinnert mich an meine frühe Zeit beim SC Magdeburg, wo wir auch Spieler aus vielen Ländern hatten. Da habe ich im Jahr 2000 das Gefühl gehabt, meine Spieler verstehen mich gar nicht oder falsch. Irgendwann habe ich einfach gesagt: So, jetzt stellt sich hier jeder Spieler vor das Team und erklärt das in seinen Worten. Ich war geschockt, wie wenig die Spieler wussten von dem, was sie da taten.

    Haben Sie das beim VfL jetzt auch gemacht?

    GISLASON: Ja, beim Vorbereitungsturnier in Berlin, auch schon vorher in der Vorbereitung. Da stellt sich heraus, dass ein Spieler wie Sacharow ein einfaches Kreuzen nicht erklären kann, weil es einfach an der Sprache hapert. Eigentlich müsste er eine Stunde am Tag Kinderfernsehen gucken. Spieler wie Zrnic oder Ilic sind da schon viel weiter.

    Mit Alfred Gislason
    sprach Erik Eggers.
    (Quelle:Kölner-Stadtanzeiger http://www.ksta.de)

    "Wat? Dä Papst tritt zurück? Und wat säht sing Frau dozu?"

    BIELSTEINER JECK
    ungläubig auf die Nachricht vom Rücktritt Benedikts XVI.
    (aus OVZ vom 12.02.2013)

    Einmal editiert, zuletzt von Rentner (26. August 2006 um 15:34)

  • Keine Angst vor der Vergangenheit

    Gummersbachs Trainer Gislason über den besonderen Handball-Hit gegen seinen Ex-Club

    Alfred Gislason war bis Anfang 2006 Trainer des SC Magdeburg. Seit Juli betreut der 189-fache Internationale den VfL Gummersbach. Vor dem Duell am heutigen Samstag (18.30 Uhr) gegen den SCM in der Kölnarena sprach Ulrich Klein mit dem Isländer.

    Frage:

    Herr Gislason, zwei Spiele, zwei Siege - was hat Ihnen bei Ihrem neuen Team zum Saisonstart gefallen und was nicht?

    Gislason:

    Die Ergebnisse sind okay, allerdings hätten wir einiges besser machen können. Vor allem fehlte die Konstanz. Immer wieder folgten auf zehn sehr gute Minuten zehn schwächere. Aber man muss natürlich die Umstände berücksichtigen. In der zweiten Halbzeit gegen Hildesheim sowie das gesamte Spiel in Wilhelmshaven standen uns nur drei gelernte Rückraumspieler zur Verfügung.

    Frage:

    Mit Magdeburg wartet jetzt ein ganz anderes Kaliber. Ohne einen starken Rückraum, insbesondere ohne einen gelernten Linkshänder, dürfte es eng werden . .

    Gisalson:

    Ich sehe da nicht so schwarz. Daniel Narcisse spielt auf seiner neuen Position in der Mitte überragend. Und dafür, dass Momir Ilic gerade erst in der Bundesliga angefangen hat, macht er seine Sache richtig gut. Und vielleicht wird Alexis Alvanos doch noch so fit, dass ich ihn zeitweise bringen kann. Wenn er pro Halbzeit zehn Minuten mitmachen könnte, wäre das für uns auf Halbrechts schon eine große Entlastung.

    Frage:

    Dennoch stellt sich die Frage, wie ruhig Sie vor dem Spiel schlafen können?

    Gislason:

    Natürlich ist das ein ganz besonderes Spiel für mich. Ich war schließlich fast sieben Jahre beim SCM und habe in Magdeburg nicht nur großartige sportliche Zeiten mit tollen Erfolgen erlebt, sondern auch Freunde gewonnen.

    Frage:

    . . und sind doch nicht im Frieden gegangen . .

    Gislason:

    Ach ja, was da war, ist Vergangenheit. Allerdings möchte ich betonen, dass ich mit sämtlichen Spielern immer ein sehr gutes Verhältnis hatte und habe.

    Frage:

    Mit Manager Hildebrandt ist die Freundschaft nicht ganz so dick . .

    Gislason:

    Auch da ist nichts zurückgeblieben, unsere Differenzen haben wir ausgeräumt.

    Frage:

    Aber ein Bier würden Sie vermutlich nicht mit ihm trinken gehen?

    Gislason:

    Das ist sogar schon geschehen. Bei der WM-Gruppenauslosung haben wir länger miteinander gesprochen - bei einem Bierchen.

    Frage:

    Zum Sportlichen - wie kann man den SCM besiegen?

    Gislason:

    Beide Teams werden auf eine ähnliche Spielweise - das heißt auf Tempohandball - setzen. Insofern wird es entscheidend sein, wer das Konzept besser durchsetzen kann.

    Frage:

    Wenn Sie taktische Anweisungen geben, besteht freilich die "Gefahr", dass die Magdeburger sofort wissen, was der VfL vorhat . .

    Gislason:

    Nicht ganz. Wir haben uns natürlich andere "Codes" einfallen lassen.

    Frage:

    Bei den bisherigen Kölnarena-Spielen gegen Magdeburg schwang sich SCM-Torwart Johannes Bitter zum Spielverderber auf. Haben Sie Tipps für Ihre Schützen?

    Gislason:

    Die sind nicht nötig. Wir müssen unsere Angriffe halt konzentriert abschließen und dürfen keine Geschenke verteilen, nur weil "Jogi" Geburtstag hat.


    (Quelle:http://www.k%c3%b6lnische-rundschau.de)

    "Wat? Dä Papst tritt zurück? Und wat säht sing Frau dozu?"

    BIELSTEINER JECK
    ungläubig auf die Nachricht vom Rücktritt Benedikts XVI.
    (aus OVZ vom 12.02.2013)

    Einmal editiert, zuletzt von Rentner (2. September 2006 um 10:21)