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"Klinsmann haben auch alle ausgelacht"
Kiels Trainer Serdarusic vor dem Start der Saison im WELT-Interview.Von Jens Bierschwale
Seit 1993 ist Zvonimir Serdarusic Trainer des THW Kiel, und in dieser Zeit hat er eine schöne Sammlung an Trophäen angehäuft. Mit seinem Handballklub wurde Serdarusic neunmal deutscher Meister sowie je dreimal Pokalsieger und EHF-Cup-Gewinner. WELT-Redakteur Jens Bierschwale sprach mit dem Trainer vor dem Supercupspiel heute in München gegen den HSV Hamburg.
Die Welt: Herr Serdarusic, Ihre neue Mannschaft gilt als die stärkste, die Sie je trainiert haben. Ist der 13. deutsche Meistertitel deshalb Pflicht in dieser Saison?
Zvonimir Serdarusic: Einspruch. Die Mannschaft ist nicht neu, wir haben drei Zugänge bei 14 Spielern, das ist nicht besonders viel. Als ich vor einigen Tagen gefragt wurde, ob das womöglich die beste Mannschaft ist, die ich je trainiert habe, antwortete ich zwar mit Ja - ich kann meine Jungs schließlich nicht beleidigen. Aber wir können uns vielleicht darauf einigen, dass ich auf jeden Fall eine tolle Mannschaft zusammen habe...Welt: Einverstanden. Ihr Team hat schon in der Vorsaison Maßstäbe gesetzt, als es mit nur sechs Minuspunkten Meister wurde. Hat Sie die Dominanz überrascht?
Serdarusic: Ich dachte, dass wir länger brauchen. Damals holten wir Andersson, Karabatic, Kavticnik. Sie haben sich schnell eingefügt, auch wenn etwa Andersson noch die Konstanz fehlt.Welt: Jetzt haben Sie Ihre Mannschaft wieder namhaft verstärken können mit Jeppesen aus Barcelona, Omeyer aus Montpellier und Klein aus Großwallstadt.
Serdarusic: Jeppesen muss erst mal zeigen, was er kann. Er hat bei Barcelona nicht so viel gespielt und war nach seinem Wechsel noch verletzt. Wenn er zu alter Form findet, wie vor zwei Jahren in Flensburg, dann ist er natürlich eine riesige Verstärkung. Der zweite Neue, Klein, muss noch einiges lernen. Er kann nicht immer Gas geben, ab und zu muss er auch mal bremsen. Aber wir waren mit 22 auch nicht die Cleversten, deshalb gestehe ich ihm seine ungestüme Art noch zu. Und der dritte Zugang Omeyer ist ein Klassetorhüter.Welt: Viele wunderten sich über Omeyers Verpflichtung, weil der THW mit Nationalspieler Henning Fritz und dem Schweden Mattias Andersson schon zwei herausragende Torhüter im Kader hat.
Serdarusic: Ja, ja, da wollen die Medien eine schöne Geschichte draus machen. Wenn ich fest davon überzeugt gewesen wäre, dass ich schon zwei Weltklasse-Torhüter habe, hätte ich den dritten nicht geholt. Die vorige Saison hat gezeigt, dass das nicht so war.Welt: Ist der Transfer von Omeyer auch eine Reaktion darauf, dass Fritz immer dann stark war, wenn er einen vermeintlich besseren Keeper neben sich hatte?
Serdarusic: Sicher wollen wir ihn damit ein bisschen kitzeln. Vorher war die Situation so, dass er keinen Druck hatte, weil er mit Andersson eh immer gespielt hat. Das wird sich nun ändern. Da wird einer der drei Torhüter auch mal auf der Tribüne sitzen.Welt: Das könnte Probleme geben.
Serdarusic: Warum? Damit habe ich kein Problem. Ich hätte nur ein Problem, wenn ich selbst plötzlich auf der Tribüne sitzen würde, weil man mich entlassen hat.Welt: Damit ist nicht zu rechnen...
Serdarusic: Sehen Sie, ich habe hier immer Druck. Die ersten zwei Jahre in Kiel waren leicht. Als ich meinen ersten Vertrag hier unterschrieb und sagte, ich will Meister werden, haben mich alle für verrückt erklärt. Seitdem heißt es vor jeder Saison: ,Du musst Meister werden'. Daran hat sich seit 13 Jahren nichts geändert.Welt: Wie lauten denn diesmal Ihre Ziele vor der am Samstag startenden Saison?
Serdarusic: Ich will jedes Spiel gewinnen, gebe dafür alles und glaube, dass die Mannschaft das auch tut.Welt: Wer sind die Konkurrenten?
Serdarusic: Ich sehe unseren Gegner im Supercup, den HSV, als sehr stark an. Die sind auf jeder Position super besetzt und können sich nicht verstecken. Zusammen mit Flensburg werden sie uns wohl das Leben schwer machen.Welt: Kann die bevorstehende Weltmeisterschaft im Januar 2007 in Deutschland einen zusätzlichen Schub für die Liga geben?
Serdarusic: Wenn Deutschland den Titel holt, auf jeden Fall. Das muss das Ziel sein - wie bei Klinsmann. Den haben auch alle ausgelacht, als er sagte, er wolle Weltmeister werden. Jetzt haben sie ihm das Silberne Lorbeerblatt verliehen...Welt: Das heißt?
Serdarusic: ...dass auch die Deutschen mit dem Heimvorteil um den Titel mitspielen. Aber das wird ein knappes Turnier.Welt: Sie kennen sich mit knappen Ergebnissen aus, in der Champions League scheiterten Sie 2000 in den Finalspielen an Barcelona nur mit zwei Toren Differenz. Es ist der einzige große Titel, der Ihnen beim THW noch fehlt. Ein Makel?
Serdarusic: Das sehe ich nicht so. Wir haben viel auf den lieben Gott hoffen müssen. Jetzt haben wir uns Jahr für Jahr ein bisschen verstärkt, das heißt, wir kommen qualitativ den Spitzenteams wie Ciudad Real näher. Aber wir sind immer noch nicht so weit, dass wir sagen, jetzt können wir auf den lieben Gott verzichten.Welt: Ihr Vertrag läuft bis 2009. Was kommt danach?
Serdarusic: Ich werde in zwei Wochen 56, habe Knieprobleme und rauche drei Schachteln Zigaretten am Tag. Was soll ich da noch planen?Artikel erschienen am Di, 22. August 2006
Interview mit ....
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Original von Jenny
Da sieht man mal, dass nicht alle ihr Leben in 5-Jahres-Plänen festmachen

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Trainer, Manager und Geschäftsführer reden über Sorgen und Ziele der HSGGeerken: "Dotzauer geht nie ganz"
23.08.2006
Bei Handball-Bundesligist HSG Wetzlar brechen neue Zeiten an. Das war bei der lockeren Diskussionsrunde vor dem Saisonstart im Wetzlarer Pressehaus nicht zu übersehen. Seelenruhig plauderte Torwart Axel Geerken über seine neuen Aufgaben an der Seite von Rainer Dotzauer im Management, statt sich im Training zusammen mit seinen Mannschaftskollegen auf das erste Spiel am Freitag gegen Vize-Meister SG Flensburg-Handewitt (Anwurf: 20 Uhr, Rittal-Arena) vorzubreiten. HSG-"Macher" Dotzauer freute sich über die Unterstützung im Tagesgeschäft und verriet zusammen mit Trainer Dragan Markovic, wie die Grün-Weißen das "wohl schwierigste Jahr" in bisher insgesamt neun Spielzeiten im Oberhaus überstehen wollen.
Wie sieht die neue Aufgabenverteilung aus?
Rainer Dotzauer: Mein Schwerpunkt wird der sportliche Bereich sein. Axel Geerken ist neben Ruth Klimpke weiterer Geschäftsführer und betreut die wirtschaftlichen Dinge. Ich bin Manager oder Sportlicher Leiter. Für eine Übergangszeit machen wir das zusammen. Axel Geerken wird irgendwann alleiniger Geschäftsführer und Ruth Klimpke Leiterin der Geschäftsstelle sein. Wann das soweit sein wird, da wollen wir uns noch nicht festlegen. Bis zur WM im Januar wird es so laufen, vielleicht auch länger. Es hängt auch davon ab, ob wir Axel sportlich noch brauchen.Axel Geerken, ist Ihnen der Wechsel schwergefallen?
Axel Geerken: Bis jetzt noch nicht. Ich hatte viel zu tun. Vielleicht kommt es noch, wenn die Saison beginnt. Meine neue Aufgabe macht mir großen Spaß. Es war ja auch mein Ziel, das zu tun. Ich trainiere derzeit viel weniger und stehe noch beim HSG Juniorteam im Tor.Kann es sich die HSG leisten, den besten Mann im Kampf um den Klassenerhalt in der Saison 2005/2006 in ihre Geschäftsstelle zu setzen?
Dotzauer: Axel Geerken wird nicht in die Geschäftsstelle gesetzt, sondern soll eine entscheidende Position übernehmen. Zum Zeitpunkt: Wir mussten es irgendwann mal versuchen. Das gilt aber für die gesamte Mannschaft. 2006/07 wird ein Jahr des Umbruchs sein. Wir gehen weiterhin unseren Weg mit jungen Spielern. Ich hoffe, es klappt.
Dragan Markovic: So wie Axel Geerken den zweiten Teil der Runde gespielt hat, braucht ihn eigentlich jeder. Niko Weber muss sich steigern, das ist klar. Er hat die Chance seines Lebens und die Voraussetzungen, ein guter Torwart zu sein. Wenn er so weiter arbeitet, ist er scharf. Für Valter Matosevic hoffe ich, dass er bald zu alter Klasse kommt, damit wir nicht irgendwann den Manager ins Tor stellen müssen. Valter Matosevic spricht nicht sehr gut Deutsch. Führt das nicht zu Verständigungsproblemen auf dem Feld?
Markovic: Ich erwarte nicht, dass er gut Deutsch spricht, sondern dass er gut hält.
Welche Rolle spielt Gennadij Chalepo? Wird er noch in der Bundesliga auflaufen?
Markovic: Er ist jetzt mein Co-Trainer. Wir teilen uns die Arbeit. Er ist ein sehr erfahrener Mann und sieht viel.
Geerken: Außerdem trainiert Gennadij auch noch das Juniorteam.
Dotzauer: So ist eine optimale Verzahnung unserer Teams gegeben, zumal der letztjährige Co-Trainer und jetzige Athletik-Coach Axel Spandau die A-Jugend betreut.Herr Dotzauer, mit welchen Gefühlen sehen Sie den Umbruch?
Dotzauer: Ich bin fast erleichtert. Ich hatte große Angst, den Umbruch in der Zweiten Liga machen zu müssen. Jetzt machen wir ihn in einer Phase, in der wir noch oben sind und haben die geeigneten Leute dafür. Für mich wird es auch danach noch Aufgaben bei der HSG geben. Beispielsweise im Aufsichtsrat. Ich bin riesenfroh, dass das Tagesgeschäft jetzt auf mehreren Schultern verteilt ist.
Geerken: Rainer Dotzauer geht nie ganz. Das ist unvorstellbar, das ist sein Verein. Auch wenn ich einmal alleiniger Geschäftsführer bin. Herr Markovic, als Nachfolger von Martin Schwalb sind Sie nach sieben Spielen in kaltes Wasser geworfen worden.
Markovic: Das war kein kaltes Wasser für mich. Ich war Druck als Spieler und als Trainer gewohnt. Von 18 Bundesliga-Vereinen hatte nur einer einem jungen Trainer eine Chance gegeben. Ich war davon überzeugt, dass diese Mannschaft nie absteigen kann und habe diese Chance genutzt. Ich habe eine junge Truppe, der ich vertraue. Auch wenn die Vorbereitung wegen zahlreicher Verletzungen nicht optimal lief. So, wie wir gearbeitet haben, müssen wir den Klassenerhalt schaffen. Warum hat die HSG Alexis Alvanos nach Gummersbach ziehen lassen?
Dotzauer: Er hat die Chance seines Lebens gesehen. Da bringt es nichts, ihn zu halten. Savas Karipidis und Lars Kaufmann sehen das anders. Kaufmann baut seine Karriere anders auf, er denkt längerfristig. Alvanos muss für seine Familie in Griechenland in kurzer Zeit viel Geld verdienen. Ohne Kaufmann hätte es in der vergangenen Saison schlecht ausgesehen.
Markovic: Ohne so eine Keule wäre es schwer zu schaffen gewesen. Er ist einer der wenigen, die so aus der zweiten Reihe treffen. Ich bin froh, dass er noch da ist.
Dotzauer: Im Zuge unserer Bemühungen um Kontinuität, werden wir schon bald Gespräche mit ihm über eine Vertragsverlängerung führen.
Wird der noch immer am Knie verletzte isländische Kreisläufer Robert Sighvatsson irgendwann wieder Handball spielen können?
Dotzauer: Er hat noch einen Vertrag für diese Saison, ist aber krankgeschrieben. Unklar ist, ob er überhaupt noch einmal aktiv werden kann. Wir können nicht mit ihm planen und hoffen, dass Sebastian Weber in der Punktrunde das umsetzen kann, was er in der Vorbereitung gezeigt hat. Er wird besser und besser.
Ist es schlecht für die Liga, wenn einige Vereine durch das Verpflichten von Topstars immer stärker werden?
Geerken: Die Topspieler sind auf mehrere Vereine verteilt, und in der Bundesliga passieren auch immer wieder mal Überraschungen. Grundsätzlich finde ich es gut, dass wir eine starke Liga haben. Für uns wird es aber immer schwieriger. Denn wir versuchen, junge Leute auszubilden und so den Anschluss zu halten. Der Dauerkartenverkauf läuft gut. Liegt das mit an den Topstars, die die Gegner mitbringen?
Geerken: Es liegt nicht nur daran, dass Topstars kommen. Durch die neue Halle in Wetzlar haben wir auch neue Fans gewonnen. Wenn wir weiter leidenschaftlich kämpfen, werden die Zuschauer auch weiter kommen.
Markovic: Wir haben zu Hause guten und attraktiven Handball gespielt. Die Leute kommen nicht nur, weil Top-Mannschaften wie der TBV Lemgo da ist, sondern auch, weil sie unsere jungen Spieler wie Lars Kaufmann, Mario Clößner und Andreas Lex sehen wollen.
In der vergangenen Saison war oft Mitte der zweiten Halbzeit die Luft draußen. In den ersten sechs Jahren Bundesliga war das anders.
Markovic: Da gab es auch eine doppelte Besetzung, und die erste war besser als meine. Ich habe sechs Monate quasi mit sieben Leuten durchgespielt. Wenn ich noch zwei Leute zusätzlich gehabt hätte, hätte es ganz anders ausgesehen. Konditionell haben wir zu den am besten vorbereiteten Mannschaften gehört.
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... Frank Flatten, Manager der HSG Düsseldorf:
ZitatAlles anzeigenMehr Identifikation für den Fan
Am Samstag startet die HSG Düsseldorf bei der SG Kronau/Östringen (19.30 Uhr, SAP-Arena Mannheim) in die neue Saison. Manager Frank Flatten sprach nun über seine Erwartungen, über die neue Linie der HSG, die Aufstockung des VIP-Bereiches bei Heimspielen und über den neuen Fernsehvertrag der Handball-Bundesliga.
Frage: Am Samstag geht es endlich wieder los - welche Erwartungen und Ziele haben Sie sich für die neue Spielzeit gesetzt ?
Frank Flatten: Meine Erwartungen sind klar und deutlich gesetzt, vorzeitige Sicherung des Klassenerhaltes und dann besser abschneiden als in der letzten Saison. Ich hoffe weiterhin auf positive Zustimmung der Zuschauer, Medien und der Wirtschaft. Ich denke das immer mehr erkannt wird, welchen ehrlichen Sport wir mit viel Einsatz bewältigen. Unsere Spieler brennen für ihren Verein - und was wir seit drei Jahren sportlich auf die Beine stellen verdient, auch nach Meinung vieler Fachleute, Respekt.
Frage: Wenige Tage nach dem Saisonstart empfangen Sie am Mittwoch, 30. August 2006 den TBV Lemgo. Welches Bier werden die Düsseldorfer Fans dann trinken ? Sie stehen noch ohne Altbier-Sponsor dar ?
Frank Flatten: Zur Zeit wird Veltins Pils angeboten. Durch den Fernsehvertrag sind wir natürlich Werbemäßig viel interessanter. Ich gehe von einer Vervierfachung unserer Fernsehpräsenz aus. Wenn kein Altpartner aus Düsseldorf zu uns kommt, müssen wir auch darüber nachdenken, außerhalb von Düsseldorf zu suchen. Dazu gehört dann auch die Marke Kölsch.
Fest steht, ohne Partnervertrag mit einer Altbiermarke, werden wir bei unseren spielen auch kein Altbier mehr ausschenken.
Frage: Das hört sich so an, als würde die Altbierstadt Düsseldorf die HSG in der kommenden Spielzeit nicht unterstützen...
Frank Flatten: Das sieht leider dann so aus, aber ich habe noch immer Hoffnung. Wir müssen unterscheiden, für den VIP-Bereich haben wir von einer Hausbrauerei ein Angebot vorliegen, uns kostenfrei zu versorgen, dieses Bier kann aber nicht in der halle ausgeschenkt werden, da es nur per Stichfass gezapft werden kann. Über dieses Angebot freuen wir uns sehr, da wir sehen, dass man auf uns aufmerksam wird. Aber zur Zeit ist es vielleicht "noch" nicht in, dass Düsseldorf in uns investiert. Aber im Handball ist das nun mal so, dass mit der Investition auch der Erfolg kommt. Unser Aufstieg in die Bundesliga und auch der zweimalige Klassenerhalt ist und bleibt ein großer Erfolg.
Frage: Sie sprechen den VIP Raum an, hier stehen Änderungen an?
Frank Flatten: Ja, darüber freuen wir uns besonders. Wir werden ab dieser Saison den VIP-Raum auf 400 m² Fläche anbieten können. Natürlich ist dies auch mit viel Aufwand und mit Kosten verbunden.
Doch diese Investition wird sich lohnen. Wir werden dann den VIP-Raum, wie in Lemgo, Magdeburg oder Wilhelmshaven etc, erst nach dem Spiel öffnen. Vor dem Spiel und in der Pause bleibt dieser geschlossen. Es werden für 150 Personen Sitzgelegenheiten vorhanden sein. Die Trainer kommen zur Podiumsdiskussion in diesen Bereich. Es gibt ein gutes Catering, welches wir bereits in der vorigen Saison begonnen haben.
Wir haben mit vielen unseren Partnern gesprochen, die dieses begrüßen, da in der Pause kaum Zeit bleibt, um ein Glas Bier in Ruhe zu trinken. Wir stellen den Sport damit wieder in den Vordergrund.
Gleichzeitig werden wir sehr enge Kontrollen einführen müssen, damit der VIP-Raum auch tatsächlich von den VIPs genutzt wird. Ich denke, dass jeder bereit sein wird, seinen Obolus für die HSG auch zu leisten und sich eine VIP-Karte, die es nun auch als Einzelkarte gibt, zu kaufen.
Frage: Sportlich haben Sie acht Spieler abgegeben und sieben neue Spieler verpflichtet. In ihrem Kader sind 14 der 17 Spieler aus Deutschland. Wieso setzen Sie so sehr auf deutsche Spieler ?
Frank Flatten: Das ist unsere Linie. Unsere Jungs erkennen, dass sie bei uns eine echte Chance geboten bekommen, dafür hängen sie sich rein. Wir müssen doch keinem deutschen Talent einen mittelmäßigen ausländischen Spieler vor die Nase setzen. Außerdem kann sich der Fan so besser mit der Mannschaft identifizieren. Hinzu kommt, dass unser Kader sehr jung und damit auch sehr entwicklungsfähig ist.
Frage: Die HBL hat einen neuen Fernsehvertrag abgeschlossen. Wie beurteilen Sie diesen Vertrag ?
Frank Flatten: Hier bin ich stets durch meine Vorstandsarbeit in der HBL eingebunden. Ich begrüße das außerordentlich, wobei zwei der drei angestrebten Verträge noch nicht gegengezeichnet sind.
Ich gehe aber davon aus, dass dies in den kommenden Tagen geschieht. Diese Vermarktung von 170 von 310 Spielen tut unseren Sponsoren richtig gut. Damit wird die Unterstützung unseres Vereines zum echten Sportsponsoring, dass Mäzenatentum geht deutlich zurück, wobei wir jede Unterstützung brauchen.
Frage: Wo kann man künftig die Spiele der Handball-Bundesliga sehen ?
Frank Flatten: In den öffentlich rechtlichen - insbesondere auch WDR, die deutlich mehr Handball zeigen wollen. Und wir bieten dafür eine ideale Halle. Weiterhin wird Handball im DSF und im PAY TV zu sehen sein, aber auch im Ausland, die ein riesiges Interesse an der Handball-Bundesliga haben. Das hängt mit den vielen Spielern aus Tschechien, Slowenien oder auch Skandinavien usw. zusammen. Zukünftig soll die IHF gezwungen werden, ihre Europapokalspiele auf die Woche zu verlegen, damit die Bundesliga, wie beim Fußball, am Wochenende komplett ausgetragen wird. Für unseren Verein bedeutet ein Spiel am Mittwochabend einen Einnahmeverlust von ca. 4.000 bis 10.000 Euro pro Spiel. Dieses Jahr haben wir 6 Mittwochspiele - natürlich nur gegen die "großen Mannschaften".Von: Pressestelle HSG Düsseldorf
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http://www.welt.de/data/2006/08/22/1005799.html
oh ich seh gerad - das interview steht hier schon
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Welt: Ihr Vertrag läuft bis 2009. Was kommt danach?
Serdarusic: Ich werde in zwei Wochen 56, habe Knieprobleme und rauche drei Schachteln Zigaretten am Tag. Was soll ich da noch planen?

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24.08.2006
Großwallstadt. Die Vorfreude, aber auch die Spannung ist bei Handballern, Betreuern und Fans des TV Großwallstadt zwei Tage vor der neuen Saison auf dem Höhepunkt angelangt. Platz sieben in der Endabrechnung war die Ausbeute im Vorjahr, als dem TVG läppische 13 Torerfolge zum Europapokal-Startplatz fehlten. Was wird heuer? Kann die Mannschaft erneut im Konzert der Großen mitmischen? Ein Interview mit Trainer Michael Roth, der voller Selbstvertrauen in seine zweite Saison beim TVG geht.
Am Samstag wird es ernst. Wie ist die Vorbereitung gelaufen?
Die Mannschaft ist in einem sehr guten Zustand. Das neue Kardio-Training, auf das unser Co-Trainer Raimo Wilde ein ganz besonderes Auge hat, hat sich sehr bewährt. Wir konnten so nach und nach unser Pensum erhöhen, so dass die Jungs so fit sind wie noch nie.Wie hat die Mannschaft die taktischen Vorgaben umgesetzt?
Hervorragend. Wir haben an unserem Abwehrsystem gefeilt, können nun zwei Varianten spielen. Das wird mit Sicherheit sehr nützlich sein. Was machbar war, haben wir gemacht. Die neuen Spieler haben sich gut integriert, wie zum Beispiel Anders Oechsler. Er ist ein sehr guter Mann und fühlt sich hier pudelwohl. Spieler wie Lochman und Immel sind zurückgekommen und haben sich nahtlos eingefügt.Stichwort Immel. Wie weit können Sie ihn einsetzen?
Jan-Olaf ist in der Abwehr auf jeden Fall einsetzbar und hilft uns hier enorm weiter. Allerdings kann er noch nicht so werfen, wie er es gerne möchte. Das heißt, er ist im Moment nicht in der Lage, Erstliga-Angriffshandball zu spielen. Aber er ist nach wie vor in einem Reha-Training in Frankfurt, hat deutliche Fortschritte gemacht und ist auf einem guten Weg. »In der Mannschaft steckt unheimlich viel Potenzial. Das gilt es herauszuholen«Und Slava Lochman?
Slava ist auf dem Stand, wie wir ihn erwartet haben. Das ist sehr positiv für uns. Aber auch die Neuen, wie Marco Hauk oder Hannes Volk, passen gut in unser Team. Die Müller-Zwillinge sollen sich zunächst einmal in der Zweiten Liga in Obernburg austoben, ebenso wie Philipp Reuter. Er ist ja erst 19. Aber er trainiert bei uns mit und ist gut dabei. Und Gregor Schmeißer ist sowieso ein fester Kaderspieler. Er und Marco Hauk gehören zum Stamm, werden aber, wenn wir nicht spielen, beim TV Kirchzell zum Einsatz kommen. Sehr positiv überrascht hat mich auch Hannes Volk. Er wird seinen Weg gehen.Wie lautet Ihr Saisonziel?
Ganz klar: Wir gehören unter die ersten Acht, und wir sollten damit auch nicht hinter dem Berg halten. Wir sind eine interessante Mannschaft mit geringen Mitteln.Was heißt das?
Das heißt, dass es schon noch einen Unterschied zwischen einem Saisonetat von zwei oder vier, fünf Millionen Euro gibt. Andere Vereine kaufen sich fertige Spieler, wir haben viele junge. Von daher müssen wir noch viel arbeiten. Doch in der Mannschaft steckt unheimlich viel Potenzial. Das gilt es herauszuholen. Andererseits dürfen wir nicht vergessen, wir sind letzte Saison mit vielen Verletzten gestartet und trotzdem Siebter geworden.Sie haben mit dem Perspektivspieler Philipp Reuter 20 Mann - einen Kader so groß wie noch nie.
Ja, das stimmt schon. Aber wie gesagt, wir haben sehr viele junge Leute, die wir in der ersten Liga noch nicht voll einsetzen können. Und man weiß ja nie, was passiert in Bezug auf Verletzungen. Ruckzuck hat einen die Realität wieder eingeholt.Die Konkurrenz hat durch die Bank weg enorm aufgerüstet.
Ja. Wenn ich mir vorstelle, dass Melsungen mittlerweile auch bei vier Millionen gelandet ist - verrückt. Doch wir müssen nach uns gucken und sehen, dass wir die ersten drei Heimspiele gewinnen, um einen guten Start hinzulegen.
»Ich bin kein Wandervogelund will auch nicht mit anderen Angeboten kokettieren«Der TVG hat ein ziemlich kniffliges Auftaktprogramm.
Wir haben am Samstag Kiel, am Mittwoch schon wieder Wetzlar. Danach geht es mit Melsungen, Lübbecke, den Kröstis und Gummersbach Schlag auf Schlag. Ende September noch ein Pokalspiel. Das heißt, wir haben gleich zu Beginn zwei englische Wochen zu überstehen. Aber da habe ich keine Bedenken, denn die Mannschaft ist fit. Wir sind gut vorbereitet.Apropos vorbereitet. Wie stellen Sie Ihre Mannschaft auf das erste Rundenspiel beim deutschen Meister Kiel ein?
Ach, das ist doch mit das leichteste Spiel. Das ist so ein Spiel, das sich jeder Trainer zu Beginn der Saison wünscht. Nein, im Ernst. Wir haben dort absolut nichts zu verlieren. Vielleicht ist es sogar ein Vorteil für uns, denn Kiel ist eventuell noch nicht so eingespielt. Wir werden uns auf jeden Fall sehr sorgfältig darauf vorbereiten, fahren schon am Freitag los, damit wir ausgeruht am Samstag in die Partie gehen können.Dort gibt es ein Wiedersehen mit Dominik Klein. Wie schwer wiegt sein Verlust für den TVG?
Natürlich ist der Verlust da, denn jeder, der Dominik hat spielen sehen, weiß um seine Stärken. Aber wir wussten es frühzeitig und konnten uns darauf einstellen. Er kann super spielen und ist verdammt schnell. Aber er ist nur ein Linksaußen. Und da wird kein Spiel gewonnen. Die Spiele werden aus dem Rückraum gewonnen.Ein Wort zu Ihnen. Ihr Vertrag läuft Ende der Saison aus. Wie geht es weiter mit Michael Roth und dem TVG?
Obwohl es noch früh ist, haben wir schon Gespräche geführt. Ich habe nebenbei noch eine Agentur und dann ist ja da auch noch meine Familie. Ich denke aber, dass ich die erfolgreiche Arbeit fortsetzen kann. Ich bin kein Wandervogel und will auch nicht mit anderen Angeboten kokettieren. Ich bin auch kein Profitrainer, denn ich arbeite nebenbei noch. Und das gibt es in diesem harten Geschäft schon fast nicht mehr.Die Mannschaft scheint von ihrem Trainer ja richtig begeistert zu sein.
Das ist schön zu hören, denn das Erbe von Peter Meisinger anzutreten, ist wahrlich nicht leicht. Die Skepsis war bei vielen da. Das weiß ich. Ich bin jemand, der viel Wert auf Disziplin legt. Zu mir muss keiner »Sie« sagen oder so was. Das Training soll Spaß machen, aber die Jungs müssen auch wissen, dass es harte Arbeit ist. Wir haben eine interessante Mannschaft mit vielen Perspektiven. Und wir sind auf dem richtigen Weg. Wir wollen einen Schritt nach dem anderen nach oben machen. Alles andere wird sich finden.Die Fragen stellte Margot Staab
zudem stand heute ein artikel im main echo, in dem der trainer des vfl gummersbach die saison einschätzt und dabei den TVG um die championsleagueplätze mitkämpfend sieht
quelle: main echo
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KN-Interview mit Lars Krogh Jeppesen: "Ich bin selbst am meisten traurig über diese Misere"
Mit dem zur Zeit verletzten Neuzugang Lars Krogh Jeppesen sprach Reimer Plöhn von den Kieler Nachrichten.Aus den Kieler Nachrichten vom 24.08.2006:
Kieler Nachrichten:
Eine Rippenprellung brachten Sie schon vom Schlecker-Cup mit, haben aber weiter gespielt, das Montagtraining haben Sie dann mit Schmerzen abgebrochen. Was war geschehen?
Lars Krogh Jeppesen:
Ich wollte beim Wurftraining einen "Stemmer" machen, da hat es "knack" gemacht. Es war ein Gefühl, als würde sich etwas im Rippenbereich lösen, was vorher fest gesessen hatte. Die Schmerzen waren heftig. Es könnte eine Folge von einem Schlag sein, den ich am Sonnabend beim Kolding-Spiel bekommen habe.Kieler Nachrichten:
Zwei Rippen sind gebrochen. Wie geht es Ihnen jetzt?
Lars Krogh Jeppesen:
Ziemlich schlecht, es tut verdammt weh, und es ist mies, wenn man nicht schlafen, liegen oder sitzen kann. Allerdings spüre ich leichte Besserung.Kieler Nachrichten:
Erst die Schulter, dann die Wade, jetzt die Rippen. Der Liebe Gott will wohl nicht, dass Sie beim THW spielen. Haben Sie solch eine Anhäufung von Verletzungen schon mal erlebt?
Lars Krogh Jeppesen:
Nein, so ein Pech ist einmalig in meiner Karriere. Man kann nichts daran ändern. Aber mit dem Lieben Gott hat es nichts zu tun, Ich werde schon noch hochkommen, mein Vertrag läuft noch drei Jahre.Kieler Nachrichten:
Wo haben Sie das Supercupspiel gesehen, und wie beurteilen Sie es?
Lars Krogh Jeppesen:
Ich lag im Bett und habe es im TV verfolgt. Wir haben alles probiert, aber wenn man einer Mannschaft drei Leute aus dem Rückraum wegnimmt, dann kann man das nicht kompensieren. Man stelle sich vor, beim HSV würden plötzlich Gille, Yoon und Hens fehlen. Das hätten die auch nicht verkraftet. Wichtig ist, dass wir jetzt am Sonnabend gegen Großwallstadt gewinnen.Kieler Nachrichten:
Hat sich schon jemand aus der Mannschaft bei Ihnen gemeldet?
Lars Krogh Jeppesen:
Klar, Noka Serdarusic war der erste, er hat angerufen und mich getröstet. Fand ich super. Es ist schade für das Team, dass es zurzeit so blöd läuft - aber ich bin selbst am meisten traurig über diese Misere.Kieler Nachrichten:
Wie geht es jetzt für Sie weiter?
Lars Krogh Jeppesen:
Ich bekomme jeden Tag zwei Stunden Behandlung mit Lymphdrainage, Ultraschall und Eis, außerdem nehme ich Tabletten gegen die Schwellung. Ich muss Geduld haben, wenn ich schmerzfrei bin, werde ich Fahrrad fahren und Laufen. Wir werden aber gemeinsam mit der medizinischen Abteilung einen Plan zusammenstellen. Sechs Wochen Pause bis zum ersten Spiel werde ich wohl einkalkulieren müssen.(Das Interview führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 24.08.2006)
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Uli Schuppler: "Marke Rhein-Neckar Löwen noch stärker in Region verankern"
Aufstieg 2005, Europacup-Qualifikation 2006 und gleichzeitig eine imposante "Tournee" im Pokalwettbewerb des Deutschen Handball-Bundes. Nur knapp sind die Rhein-Neckar Löwen am Pokalsieg vorbeigeschrammt. Nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga haben die Badener kräftig für Furore gesorgt und stehen vor einer guten Zukunft. Am Samstag (19.30 Uhr, SAP ARENA Mannheim) beginnt mit dem Heimspiel gegen die HSG Düsseldorf die Saison. Über die Perspektiven unterhielten wir uns mit Löwen-Geschäftsführer Uli Schuppler (40).
Uli Schuppler, bei dem ganzen Tempo, das die Rhein-Neckar Löwen vorlegen, bleibt da noch Zeit zum Durchatmen?
Schuppler: Es ist schon teilweise beängstigend, wie schnell sich alles entwickelt hat. Im Juni 2005 sind wir sehr spät in die erste Liga aufgestiegen. Danach haben wir innerhalb von nur acht Wochen den Umzug in die SAP ARENA vollzogen. Eine wichtige Standortbestimmung war sicherlich das erste Handballspiel in der Vorbereitung gegen den VFL Gummersbach in der SAP ARENA. Hier konnten wir viele Erfahrungen sammeln und den organisatorischen Ablauf testen. Der Durchbruch war sicherlich das Erreichen des Final-Four. Hier haben wir uns nicht nur viel Respekt in Handballdeutschland erarbeitet, sondern Mannschaft, Fans und Umfeld sind noch enger zusammen gewachsen.
Über 7.000 Zuschauer kamen im Schnitt zu den Heimspielen. Erklären Sie uns warum es sich lohnt, die Löwen in der SAP ARENA zu besuchen.
Schuppler: Die Zuschauerzahl war die größte Unbekannte vor der Saison. Keiner wusste, schaffen wir den Sprung oder spielen wir vor leeren Rängen. Sicherlich haben wir zu Beginn der Runde von der neuen SAP ARENA profitiert. Viele waren neugierig und wollten bei einem Spiel dabei sein. Aber im Laufe der Saison haben wir durch gute Leistungen auf uns aufmerksam gemacht und viele haben gemerkt, dass sich hier etwas bewegt. Einen weiteren Vorteil sehe ich auch darin, dass Handball in der Metropolregion Rhein-Neckar einen hohen Stellenwert besitzt. Es gibt hier über 80 Vereine mit vielen aktiven und passiven Handballern.
Diese Anreize gibt es wohl auch im Sponsorenbereich. Wie sieht hier die Entwicklung aus?
Schuppler: Wir haben mit der SAP ARENA die modernste Halle in Deutschland. Unsere Sponsoren haben hier einzigartige Möglichkeiten, um sich zu präsentieren bzw. Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Die Resonanz, die ich bis jetzt bekommen habe, war mehr als positiv. Die Logen und Business Seats sind bis auf wenige Plätze vergeben. Nach einem Jahr in der SAP ARENA ist dies mehr, als wir erwarten konnten. Bei den Werbeflächen auf dem Hallenboden und hinter den Toren verhält es sich ebenso. Deshalb haben wir bereits frühzeitig beschlossen, auf der Hauptseite auf Drehbanden umzustellen, um hier noch freie Flächen anbieten zu können. Stand heute haben wir mit fast 150 Sponsoren eine sehr starke und breite Basis. Die meisten Verträge haben eine frühzeitige automatische Verlängerung. Das erleichtert uns nicht nur die Zukunftsplanung, sondern gibt uns zusätzlich Sicherheit.
Welche Perspektiven haben die Rhein-Neckar Löwen?
Schuppler: Perspektive heißt für mich, Erfolg zu haben. Und das erreicht man nur über eine gute Mannschaft/Trainer, eine gute Infrastruktur sowie einer perfekten Organisation. Im Bundesligateam wie auch im Unterbau sind wir bereits gut aufgestellt. Demnächst wird die neue Halle in Kronau fertig sein, dann können Bundesliga und Unterbau endlich flexibel und unter besseren Bedingungen trainieren. Dies ist auch ein klares Signal pro Stammgebiet Kronau und Östringen. Jetzt müssen wir noch die Organisation, sprich Geschäftsstelle, den erhöhten Anforderungen nachziehen. Hier sind wir im Vergleich zu den Top-Teams der Liga noch unterbesetzt.
Und wie stehen die Chancen für die kommende Saison? Welche Ziele verfolgen Sie?
Schuppler: Sportlich gesehen wollen wir nach dem Einzug in den EHF-Cup in dieser Saison natürlich wieder um die Vergabe dieses Platzes kämpfen und den Abstand zu den Top-Teams der Liga weiter verkürzen. Die Luft weiter nach oben wird jetzt natürlich immer dünner. Wenn man bedenkt, dass der Abstand von uns (6. Platz) zu Lemgo (5. Platz) immerhin zwölf Punkte betrug, dann sieht man erst, wie groß der Abstand in der vergangenen Saison noch war.
Meine persönlichen Ziele sind: Die Marke Rhein-Neckar Löwen in der Region noch weiter zu verankern und im Sponsoren- und Zuschauerbereich weiterhin zuzulegen. Dieses Wachstum können wir allerdings nur erreichen, wenn wir unsere Außendarstellung und Marketingaktivitäten auf die gesamte Region ausdehnen. Um ein Team der Region zu werden, müssen wir verstärkt in dieser präsent sein. Deshalb werden auch die Mannschaft und der wirtschaftliche Träger Rhein-Neckar Löwen GmbH zukünftig mit dem neuen Logo nach Außen auftreten. Ziel muss sein, den Unterrang mit Dauerkarten zu füllen und im Hospitality Bereich (Sky Lounge, Business Club, Loge) eine Auslastung von über 90% zu erreichen. Natürlich geht dies nicht von heute auf morgen. Aber in den nächsten Jahren sollte uns dies gelingen.
Quelle -
Und wieder ein Interview der HSG. Diesmal Nils Lehmann...
ZitatAlles anzeigenLehmann: Es macht richtig Spaß
Noch zwei Tage, dann starten die Handballer der HSG Düsseldorf mit einem Auswärtsspiel bei der SG Kronau/Östringen (Samstag, 19.30 Uhr, SAP-Arena). Nils Lehmann sprach über die aktuelle Situation.
Frage: Nils Lehmann, die Vorbereitung ist beendet. Welches Fazit ziehen Sie nach fünf Wochen Arbeit mit der neuformierten Truppe ?
Nils Lehmann: In der Mannschaft steckt sehr viel Geist. Es macht Riesenspaß mit Ihr zu arbeiten. Die vielen neuen Spieler haben sich schon sehr gut akklimatisiert und passen bestens in unser Spielkonzept. Ich denke, dass wir alle sehr viel Spaß mit dieser Mannschaft haben werden.Frage: Die Vorbereitung war von enormen Verletzungspech geprägt – welche Spieler werden denn bis zum Auftakt bei der SG Kronau/Östringen am Samstag auf jeden Fall wieder auflaufen können?
Nils Lehmann: Es werden auf jeden Fall Max Ramota, Phillip Pöter, Jens Sieberger und auch Alexandros Vasilakis auflaufen können. Björn Navarin und Frank Berblinger brauchen nach ihren langwierigen Verletzungen noch ein bis zwei Wochen. Die Entwicklung im Training ist bei beiden jedoch sehr positiv. Hinter Robert Runge steht noch ein kleines Fragezeichen.Frage: Zum Ende der Vorbereitung standen Ihnen keine Spielmacher zur Verfügung. Wie soll dieses Problem in der Bundesliga gelöst werden ?
Nils Lehmann: Mit Phillip Pöter und Jens Sieberger stehen mir inzwischen wieder zwei Spielmacher zur Verfügung. Phillip hat in der Vorbereitung angedeutet, zu was er im Stande ist zu leisten. Er braucht jetzt viel Spielpraxis und Sicherheit, dann wird er uns schon bald zu den ersten Siegen führen. Für Jens verlief die Vorbereitung auf Grund seiner Schulterprobleme sicherlich nicht optimal, er ist aber ein erfahrener Spieler, der schon viele Jahre Bundesliga hinter sich hat. Ich weiß, was ich an ihm habe !Frage: Im Kader stehen mit Florian von Gruchalla und Markus Neukirchen zwei 17-jährige. Wie sind Sie mit den Leistungen der beiden in der Vorbereitungen zufrieden ?
Nils Lehmann: Die beiden haben in der Vorbereitung bei weitem meine Erwartungen übertroffen. Beide hatten durch die verletzungsbedingten Ausfälle sehr viele Spielanteile, haben sich dabei auch ständig entwickelt. Beide haben auf dem Turnier in Berlin gezeigt, dass mit Ihnen zu rechnen ist. Flo wird auf Grund der Verletzung von Frank Berblinger die ersten Spiele komplett bei uns mitmachen. Markus wird punktuell immer wieder seine Einsätze bekommen. Mit diesen beiden haben wir wirklich zwei Rohdiamanten, die in 1-2 Jahren gestandene Bundesligaspieler werden können.Frage: Auch im Kader ist ein echter Zweikampf zwischen Almantas Savonis und Matthias Puhle entfacht, beide zeigten gute Leistungen. Wer hat derzeit die Nase bei Ihnen vorn und wer wird am Wochenende zum Bundesliga-Start im Tor beginnen ?
Nils Lehmann: Die Leistungen der beiden waren sehr gut. Zu Beginn hatte Mathias ein paar bessere Spiele, danach hat Alma gleichgezogen. Besonders überrascht war ich von der Konstanz der beiden. Trotzdem werde ich am Samstag mit Alma anfangen, da er der erfahrenere der beiden ist und ich Mathias auch ein bisschen den Druck nehmen will. Ich weiß, dass er sehr ehrgeizig ist und sich vielleicht zu sehr unter Druck setzen würde. Ich weiß aber auch, dass ich mit Ihm einen jederzeit gleichwertigen Ersatz habe.Frage: Wie waren Sie mit den Leistungen der weiteren Neuzugänge Max Ramota, Andrej Kogut und Maik Makowka zufrieden ?
Nils Lehmann: Max hat nicht nur neben den Spielfeld meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Er ist der Typ Spieler, der uns auf Grund seiner Präsenz sehr, sehr gut tut. Sportlich hat er gezeigt, zu was er im Stande ist. Manchmal muss er noch ein bisschen mehr Geduld haben, aber das kriegen wir schon hin. Maik hat mich auch sehr positiv überrascht. Er hat in allen Spielen gezeigt, dass er gewillt ist, da wieder hinzukommen, wo er einmal war. Sowohl in der Deckung als auch im Angriff war er immer präsent und hat unser Spiel geprägt. Er ist ein wahrer Glücksgriff für uns ! Andrej ist der Pechvogel der Saison. Er hat in den wenigen Spielen, die er für uns gemacht hat, sein außergewöhnliches Potential angedeutet. Leider wird er uns eventuell die nächsten paar Monate fehlen. Ich muss mich wohl gedulden, um mich an seinem Spiel erfreuen zu können. Er muss sich jetzt die Zeit nehmen, um wieder fit zu werden. Wir alle warten gespannt auf seine ersten Einsätze für uns, werden ihn aber nicht unter Druck setzen.Frage: Welche Chancen rechnen Sie sich bei der SG Kronau/Östringen aus ?
Nils Lehmann: Wir fahren nach Kronau, um zu gewinnen. Auch wenn wir krasser Außenseiter sind, werden wir unsere Chance nutzen und versuchen, den Kröstis direkt die erste Niederlage einzuschenken. -
Der Geschmack des Hais
VfL-Kapitän Sigurdsson gibt Einblick in Heimisches
Gudjon Valur Sigurdsson führt den VfL Gummersbach am Samstag (18.30 Uhr) als Kapitän durch das erste Saisonspiel. Aufsteiger Hildesheim ist in der Eugen-Haas-Halle zu Gast. Nicole Stötzel sprach mit dem Isländer.
Frage:
Herr Sigurdsson, die Handball-Fans erwarten viel von dem wertvollsten Spieler der Bundesliga-Saison 2005/ 2006 . . .
Sigurdsson:
Mit ist es ganz lieb, dass die Leute was von mir verlangen. Ich mache mir ja auch selber Druck und habe viel Spaß daran, besser zu werden.
Frage:
Erfolge hängen jedoch nicht nur von Einzelspielern ab. Hat die Mannschaft schon zusammen gefunden?
Sigurdsson:
Bei so vielen neuen Spielern wissen wir noch nicht, wo wir stehen. Wir müssen abwarten, wie gut wir sind. In der Vorbereitung haben wir uns von Tag zu Tag gesteigert.
Frage:
Mit Hildesheim kommt ein Aufsteiger. Die kämpfen bekanntlich bis zum Umfallen. Was stellen Sie dagegen?
Sigurdsson:
Hildesheim ist zudem gut besetzt, aber auch wir werden zeigen, dass der VfL bis zum Umfallen kämpft. Das muss unsere Mentalität sein. Wenn man sich noch nicht so gut kennt, muss man vieles über die Einstellung schaffen. Taktisch schöne Spiele sind am Anfang nicht zu erwarten.
Frage:
Aufsichtsratschef Hans-Peter Krämer hat in einem Fachmagazin gesagt: "Isländer kämpfen so lange, bis der Fisch tot ist." Ein Klischee oder zutreffend?
Sigurdsson:
Oft wird gesagt, dass Isländer viel mit dem Herzen machen. So werden wir erzogen. Für uns ist es selbstverständlich zu kämpfen.
Frage:
Geben Sie das auch an Ihre Kinder weiter?
Sigurdsson:
Einiges ja, aber sie müssen nicht diese Härte lernen, die ich auf dem Feld zeige. Bei meinem Töchtern bin ich viel weicher als beim Handballspielen. Ich versuche, der liebe Papi zu sein.
Frage:
Im Sommer gab es Familienurlaub in der Heimat. Haben Sie dort ein wenig Ruhe gefunden?
Sigurdsson:
Das stellt man sich so vor. Aber erst einmal verabredet man sich mit Freunden, Familie. Und schafft gar nicht, alle zu treffen.
Frage:
Drei isländische Spieler plus ein Trainer aus Island. Haben Sie Ihre Mitspieler schon in die Bräuche Ihrer Heimat eingeführt?
Sigurdsson:
Noch nicht, aber in der Champions League spielen wir am 30. September in Island. Und da muss die Mannschaft probieren, wie Hai schmeckt.
(Quelle:Kölnische Rundschau vom 25.08.206) -
... Andrej Kogut. Aus der Westdeutschen Zeitung:
ZitatAlles anzeigenKogut: Traum ist auf Eis gelegt
Der 18-Jährige von der HSG arbeitet für sein Comeback. Der Bundestrainer will ihn sehen.
Düsseldorf. Er ist einer der Pechvögel im Team, denn Andrej Kogut sollte bei der HSG in der am 26. August beginnenden Handball-Saison die Nachfolge des zur SG Kronau-Östringen gewechselten Michael Haaß antreten. Wegen einer schweren Knieverletzung fällt der Zugang noch mindestens sechs Wochen aus. Anstatt einen etablierten Spieler für die Mittelposition zu verpflichten, setzt man bei der HSG künftig auf diesen ungeschliffenen Diamanten: Und das ist Andrej Kogut vom Wuppertaler Oberligisten TG Cronenberg.
National ist der 18-jährige allerdings noch ein unbeschriebenes Blatt. Kogut unterschrieb einen Dreijahresvertrag bis zum 30. Juni 2009. Der in Wuppertal bekannte Trainer Heino Kirchhoff (jetzt Solingen) fädelte den Transfer gemeinsam mit HSG-Manager Frank Flatten ein. "Andrej Kogut ist mir schon von einigen Trainern empfohlen worden. Ich kenne ihn noch nicht, würde ihn aber gerne in der Bundesliga sehen", sagt sogar Bundestrainer Heiner Brand.Frage: Herr Kogut, wie geht es Ihnen nach der Knieverletzung?
Andrej Kogut: Ich bin schon sehr deprimiert, denn ich stand kurz davor, meine sportlichen Träume bereits zu Saisonbeginn verwirklichen zu können. HSG-Trainer Nils Lehmann hat auf der Mittelposition auf mich gesetzt und mir großes Vertrauen eingeflößt. So konnte ich im Training und in den Spielen gegen Gorenje und Lemgo nicht nur als Spielmacher, sondern auch als Vollstrecker überzeugen. Im Spiel gegen Minden habe ich beim Spielotheken-Cup eine unglückliche Bewegung in der Abwehr gemacht. Ich wusste sofort, dass etwas mit dem Knie passiert war.Frage: Welche Verletzung wurde diagnostiziert?
Kogut: Die Ärzte sind sich leider über die Schwere der Verletzung noch nicht ganz einig. Momentan spricht man von einer Teilruptur des Kreuzbandes und einer Meniskusquetschung. Zum Glück ist es nicht das Knie, was mich bei der Cronenberger TG nach dem Kreuzbandriss für 13 Monate auf Eis legte. Von der Größe des Einrisses wird es abhängen, wie lange die Pause diesmal dauern wird. Bei Professor Steuer in Bonn, der mich an dem anderen Knie operiert hatte, wird eine endgültige Diagnose eingeholt werden.Frage: Welche Ziele haben Sie in der Saison?
Kogut: Ich will mich so schnell wie möglich auf der Mittelposition in Düsseldorf etablieren und gegen Jens Sieberger und Philip Pöter durchsetzen. Aber die sind jetzt auch verletzt. Wie viele andere Spieler im Team auch. Außerdem ist die Juniorennationalmannschaft immer noch mein großes Ziel. Leider hat es noch nicht mit einer Einbürgerung und der deutschen Staatsbürgerschaft geklappt, obwohl meine Familie und ich viel unternommen haben. Mit der Jugend-Nationalmannschaft konnte ich deshalb auch nicht zur EM fahren.Frage: Welche Verbindungen haben Sie noch zu ihrem alten Verein, der TG Cronenberg? Sie besitzen bei der HSG ein Doppelspielrecht und könnten auch für die CTG spielen.
Kogut: Die Kontakte nach Cronenberg werden nach und nach deutlich schwächer, da wir in Düsseldorf täglich trainieren und ich teilweise vom Frühtraining wegen des Schulbesuchs befreit werden muss. Ich werde der Mannschaft und speziell meinem Vater als CTG-Trainer in der laufenden Saison wohl kaum im Abstiegskampf helfen können. Vielleicht ist jedoch ein Einsatz während der Winterpause in der Bundesliga wegen der Weltmeisterschaft möglich. -
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Rechtsaußen Marco Hauk wechselte vom Ligakonkurrenten SG Kronau/Östringen zum TV
Großwallstadt, um die sich hier bietende sportliche Perspektive zu nutzen. Im Trainingslager, während des Sparkassen-Cups, nahm er sich vor Trainingsbeginn kurz Zeit ein paar Fragen zu beantworten.TVG: Trainer Michael Roth bezeichnet dich als großes deutsches Nachwuchstalent, du ihn als deinen Förderer. Würdest du ihn als einen „normalen“ Trainer bezeichnen oder ist es ein
anderes/engeres Verhältnis zu ihm als zu anderen Trainern, die du bisher hattest?Marco Hauk: Michael Roth ist schon einer der Trainer, die mich sehr gefördert haben. Er ist
ein sehr guter Trainer, der auch auf junge Spieler vertraut und ihnen Einsatzzeiten gibt. Das sieht man ja bei Gregor Schmeißer und ich hoffe, dass das bei mir genauso läuft.TVG: Ist Michael Roth der einzige Grund, oder gibt es auch andere Gründe, die dich
überzeugt haben, zum TVG zu wechseln?Marco Hauk: Der TVG ist ein Verein mit großer Tradition. Hier stimmt es einfach im Umfeld
und die Strukturen sind sehr professionell. Das läuft echt alles sehr gut.TVG: Du hast nun einen Teil der Vorbereitung hinter dich gebracht. Wie hast du diese
bislang erlebt? Was ist für dich in einer Vorbereitung wichtig und gibt es Einheiten, die
Deiner Meinung nach abgeschafft gehören?Marco Hauk: Nein, da gibt es nichts. Natürlich ist die Vorbereitung immer wieder sehr hart,
egal bei welchem Verein. Das wird sich wohl auch nie ändern und es sind schon recht viele
Einheiten mit den Waldläufen, Fitnesstrainings und Techniktrainings. Aber das wird in der
Runde wieder weniger und im Mittelpunkt steht dann das Training in der Halle. Deshalb ist
die Vorbereitung zwar besonders anstrengend, aber damit kann ich leben.TVG: Du bist der dritte Spieler im Team, der aus der Rhein-Neckar-Region stammt. Hattest
du schon vorher Kontakt zu Hannes und Gregor? Woher kanntet ihr euch?Marco Hauk: Hannes ist genau mein Jahrgang, deshalb haben wir oft zusammen in der
badischen Auswahl gespielt. Gregor, der ein Jahr jünger ist als Hannes und ich, hat mit mir
gemeinsam in Heddesheim gespielt.TVG: Beim TVG gibt es einen traditionellen Abend, an dem die Neuzugänge in die
Mannschaft eingeführt werden. War dieser schon und wie hast du ihn erlebt?Marco Hauk: Naja, wir hatten natürlich schon Mannschaftsabende, aber so eine richtige
Einführung gab es nicht. Vielleicht kommt die ja noch.
(Im Anschluss wurde von Heiko Grimm versprochen, dass die bisher ausgefallene
Mannschaftseinführung natürlich nachgeholt werde.)TVG: Zusammen mit Gregor und Hannes spielst du ebenfalls im recht jungen Kirchzeller
Team. Wie lässt sich das für dich kombinieren?Marco Hauk: Wie das letztendlich laufen wird, werden die Trainer Michael Roth und
Gottfried Kunz wohl erst in der Runde entscheiden. Ich muss schauen, wie es läuft, aber die Möglichkeit eines Doppelspielrechts ist echt eine gute Sache für mich und ich werde
versuchen mich beim TVK durch meine Einsatzzeiten weiter zu entwickeln. Die Vorbereitung
werde ich vor allem beim TVG mitmachen und so zwei bis drei Turniere für Kirchzell spielen.TVG: Wirst du vermehrt in Grosswallstadt oder Kirchzell spielen? Was sind deine Saisonziele mit dem TVG und was hast du dir mit Kirchzell vorgenommen?
Marco Hauk: Für die Mannschaft wünsche ich mir beim TVG, dass wir das letztjährige
Resultat bestätigen. Also ein einstelliger Tabellenplatz ist das Ziel. In Kirchzell geht es vor
allem darum die Klasse zu halten. Für mich selbst möchte ich mich weiter entwickeln und
meine Leistung bringen.TVG: Und was hast du dir langfristig für Ziele gesetzt?
Marco Hauk: Ich möchte noch lange für den TVG spielen und mir hier einen Stammplatz
erarbeiten. Natürlich würde ich auch gerne mal Deutscher Meister werden in einigen Jahren.Quelle: http://www.tvgrosswallstadt.de/pressemitteilu…0Marco_Hauk.pdf
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Zebra-Journal: Erfolg wandelt auf einem schmalen Grat
"Ein Team, das alles erreichen kann" - Mit THW-Trainer Noka Serdarusic sprach Reimer Plöhn
Im März entschieden sich die Leser des "Handball-Magazin" bei der Wahl zum Trainer des Jahres erneut für den Kieler Noka Serdarusic. Wenige Monate später bestätigte der THW-Coach diese Entscheidung mit dem Gewinn der zwölften deutschen Meisterschaft für die Zebras. Der bald 56-Jährige war selbst neunmal am THW-Titelreigen beteiligt. Im Mai verlängerte Serdarusic seinen Vertrag um weitere drei Jahre bis 2009. Die KN sprachen mit dem Erfolgstrainer.
Kieler Nachrichten:
Herr Serdarusic, in der vergangenen Saison machte der THW seine zwölfte deutsche Meisterschaft mit einem neuen und jungen Team perfekt, jetzt sind erneut drei namhafte Verstärkungen hinzugekommen. Was muss passieren, damit die Zebras 2007 nicht erneut Meister werden?
Noka Serdarusic:
Natürlich sind wir alle optimistisch, dass es wieder mit dem Titelgewinn klappt. Wir haben ein tolles Team, das alles erreichen kann. Deswegen hat uns die Konkurrenz auch fast einstimmig zum hohen Favoriten erklärt. Mit Recht, muss ich sagen. Voraussetzung ist allerdings, dass wir von Verletzungspech verschont bleiben. Viktor Szilagyi fehlt mir noch länger, außerdem ist Lars Krogh Jeppesen noch angeschlagen. Als Rechtshänder im Rückraum stehen mir zurzeit nur Stefan Lövgren und Nikola Karabatic zur Verfügung. Sollte nur einer von beiden ausfallen, haben wir nicht mehr den THW, mit dem wir große Erfolge feiern können. Das ist ein schmaler Grat.Kieler Nachrichten:
Welche Teams zählen Sie neben dem THW zum Titelfavoriten 2007?
Noka Serdarusic:
Es sind nicht mehr die "ewig Verdächtigen". Flensburg und Hamburg sind besonders zu beachten. Der HSV hat jetzt soviel Qualität, die können sich nicht mehr verstecken. Erst danach erwarte ich Mannschaften wie Magdeburg, Gummersbach, Kronau oder Lemgo.Kieler Nachrichten:
Dem Gewinn der Champions League laufen die Zebras jetzt schon neun Jahre vergeblich hinterher. Klappt es beim zehnten Mal?
Noka Serdarusic:
Wenn ich heute wüsste, dass es nicht klappt, hätte ich gleich aufgehört. Ich habe eine Mannschaft, der dieser Triumph zuzutrauen ist. Früher haben wir gesagt, dass wir im Finale zwei sehr gute Spiele abliefern müssen, dazu benötigen wir Glück und die Hilfe von ganz oben. Eine gute Stunde würden wir auch heute benötigen, aber zusätzlich müsste der Liebe Gott nur noch einmal flüchtig vorbeischauen, damit es klappt.Kieler Nachrichten:
Wie sind Sie mit dem Zustand Ihrer Mannschaft nach der Vorbereitung zufrieden?
Noka Serdarusic:
Nicht richtig. Körperlich ist das Team zwar in guter Verfassung, aber im spielerischen Bereich sind wir nicht weit gekommen, weil wir Lars Krogh Jeppesen noch nicht in die Abläufe einbinden konnten. Die Verletzungen ließen es nicht zu. Lars hat zwar auf der Bank gesessen und sich Notizen gemacht, aber wenn er gesund zurückkehrt, wird es noch ein paar weitere Wochen dauern, bis alles rund läuft. Ein Außenspieler ist zu 20 oder 30 Prozent in die Abläufe mit einbezogen, ein Rückraum-Akteur zu 100 Prozent.Kieler Nachrichten:
Mattias Andersson, Henning Fritz, Thierry Omeyer: Der THW geht mit drei erstklassigen Torhütern in die Saison. Würden Sie es als ein Luxusproblem bezeichnen, weil eventuell Stress droht, wenn einer auf die Tribüne muss?
Noka Serdarusic:
Auf keinen Fall. Wir haben große Ziele und deshalb ist es wichtig, drei erstklassige Leute zwischen den Pfosten zu wissen. So verfahren andere Topklubs ebenfalls. Man stelle sich nur vor, Omeyer knickt um, und Fritz holt sich eine Zerrung - dann stehen wir mit einem Torhüter da. Ich weiß nicht, wie die Torhüter über die Konkurrenzsituation denken, aber ich brauche sie alle drei. Wenn der Etat es zulässt, würde ich das so weiter machen. Im Training sind alle drei total heiß. Ein Umdenken gäbe es nur, wenn sich jemand mit dem Platz auf der Tribüne zufrieden geben würde. Dann müsste man sich trennen.Kieler Nachrichten:
Sie haben Ihren Vertrag um weitere drei Jahre verlängert. Was möchten Sie nach neun Meisterschaften noch schaffen?
Noka Serdarusic:
Wir haben schon so viel erreicht, und wenn 17 andere Trainer uns erneut zum Favoriten erklären, empfinde ich das nicht als Druck, sondern als Lob. Ich bin stolz darauf, heute in einem Atemzug mit Barcelona, oder Ciudad genannt zu werden. Aber das lässt mich nicht ruhen. Mein Ziel ist es, dass man den THW vor "Barca" und den anderen aufzählt. Dabei möchte ich betonen, dass ich immer nur ein Teil des Ganzen war, vielleicht habe ich die Flamme ein wenig mit angefacht. Aber geschafft haben wir die Erfolge nur im Team. Der Sechs-Millionen-Etat ist nur möglich durch die Arbeit im Umfeld und von Manager Uwe Schwenker. Die Schnellstraße, die der Mannschaft gebaut wurde, fußt auf die Gründung der GmbH mit Männern wie den Gesellschaftern Wegner, Holdorf oder Bartels. Ohne Geld geht heute gar nichts im Profisport.Kieler Nachrichten:
Handball zieht mehr und mehr aus den kleinen Hallen in große Arenen und Großstädte um. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?
Noka Serdarusic:
Das ist prima und tut der Sportart gut. Wir entwickeln uns von Jahr zu Jahr weiter, es gibt neue Zuschauerrekorde und die Etats wachsen rapide. Schlimm ist es, dass es Bestrebungen gibt, Ausländerbegrenzungen einzuführen. Dabei sind es gerade diese Stars, die die Sportart so interessant machen. Wenn man uns morgen zwingt, mit sieben Deutschen zu spielen, können wir den Qualitätsstandard nicht mehr halten. Zuschauer, Sponsoren und die Kameras verschwinden, Handball wird dann wieder vor 800 Fans in Schulhallen gespielt. Das kann keiner wollen - und ist zum Glück auch nicht möglich. EU-Recht lässt keine Ausländerbegrenzung zu. Handball muss von den Kräften des Marktes geregelt werden. Viele Jugendliche kommen doch nur zum Fußball, weil sie wissen, dass man dort Millionen verdienen kann. Eine Sportart ohne finanziellen Anreiz lockt keinen Nachwuchs an.Kieler Nachrichten:
Haben sie schon eine Idee, was Sie nach dem Handball anstellen werden?
Noka Serdarusic:
Früher habe ich gedacht, dass ich mit 50 die Schnauze voll habe. Jetzt bin ich bald 56 und habe noch drei Jahre vor mir. Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass es am besten ist, bei dem zu bleiben, was man kann. Als ich 1984 in Berlin mit dem aktiven Handball Schluss gemacht habe, haben meine Frau und ich in Mostar ein Restaurant gekauft und gedacht, das kann jeder. Zweieinhalb Jahre hat es gedauert, und ich hatte keinen Spaß - ich hatte davon keine Ahnung. Nein, ich sollte mich weiter mit Handball beschäftigen. Erst wenn das Feuer nachlässt und ich es nicht mehr auf meine Spieler übertragen kann, wird es Zeit, in Rente zu gehen.Kieler Nachrichten:
Ihre größten Wünsche?
Noka Serdarusic:
Ich will mit der Mannschaft alles gewinnen. Wenn wir die Champions League holen sollten und in der Meisterschaft nur Zweiter werden, bekomme ich Magenschmerzen. Ihr Journalisten fragt dann auch sofort nach, warum es mit dem Titel nicht geklappt hat. Das nervt, aber ich kann es nachvollziehen, ich denke ja auch so.Kieler Nachrichten:
Wie entspannen Sie sich nach Nerven aufreibenden Spielen?
Noka Serdarusic:
Früher haben wir am Sonnabend gespielt, dann habe ich mich ins Auto gesetzt, bin drei Stunden gefahren, habe mir es an einem See bequem gemacht und geangelt. Aber ich komme nur noch sehr selten dazu. Später hatte ich tolle Stunden mit meiner Enkelin, aber die wird auch größer und schmust nicht mehr so oft mit Opa. Entspannung hole ich mir heute damit, dass ich wieder viel öfter mit meiner Frau Mirjana ausgehe. Wir haben entdeckt, dass es auch außerhalb unserer vier Wände gute Unterhaltung gibt und genießen es gemeinsam.(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 25.08.2006)
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"Das geht bum, bum, bum!"
Verlängerung - Das Sportgespräch: Heute Mit Kyung-Shin Yoon zum Saisonstart der HSV-Handballer. Der sechsmalige Torschützenkönig der Bundesliga über seine Rolle in Hamburg und Unterschiede zwischen Koreanern und Deutschen.Von ACHIM LEONI
ABENDBLATT: Herr Yoon, an diesem Sonnabend beginnt für den HSV in Nordhorn die Bundesligasaison. Verspürt man nach zehn Jahren noch Aufregung?
KYUNG-SHIN YOON: Ja. Vor dem Start war ich immer aufgeregt. Und diese Saison ist eine ganz besondere für mich: ein neuer Verein, neue Mitspieler, neuer Trainer. Für mich beginnt ein neuer, spannender Lebensabschnitt.
ABENDBLATT: Sie sind offenbar bestens integriert. Die Fans wählten Sie nach dem Supercup-Sieg über Kiel am vergangenen Dienstag zum wertvollsten Spieler . . .
YOON: Das ist ja nett! Es braucht natürlich seine Zeit, um sich erst einmal kennenzulernen, zumal für mich, der ich nicht aus Europa komme. Was das Zusammenspiel angeht, kommt mir sicher meine Erfahrung zugute. Dass es beim Supercup so gut geklappt hat, hat mich selbst überrascht. Der Zusammenhalt hat mir gefallen, die Körpersprache war selbstbewusst, wie bei einer richtigen Profimannschaft.
ABENDBLATT: Wie schwer fiel Ihnen die Umstellung nach zehn Jahren in Gummersbach?
YOON: Sportlich war es keine große Umstellung. Meine Konzentration ist noch stärker gefordert, weil alles neu ist. In der Mannschaft ist meine Rolle eine etwas andere als in Gummersbach, wo ich vor allem fürs Torewerfen zuständig war. In Hamburg haben wir viele gute Spieler, deshalb kommt es mehr aufs Zusammenspiel an. Und ich werde mehr Pausen bekommen, was gut für die Konzentration ist.
ABENDBLATT: Sie waren sechsmal Torschützenkönig der Bundesliga. Werden Sie künftig weniger Würfe nehmen als bisher?
YOON: Ja, klar. Ich habe meinen Stil schon im vergangenen Jahr in Gummersbach geändert und mehr Wert aufs Zusammenspiel gelegt. In Hamburg sind wir noch besser besetzt, wir haben auf fast jeder Position einen Nationalspieler. Das macht es einfacher.
ABENDBLATT: Entspricht das, was Sie beim HSV angetroffen haben, Ihren Erwartungen?
YOON: Ich hatte die Mannschaft beim Final Four beobachtet, da hat sie mir sehr gut gefallen. In der Liga ist der HSV ja nur Achter oder Neunter geworden . . .
ABENDBLATT: . . . Zehnter, um genau zu sein . . .
YOON: Zehnter?! Na gut, da war sicher auch viel Pech dabei. Was wir diese Saison erreichen können, ist schwer zu sagen. Die fünf neuen Spieler zu integrieren wird ein paar Monate dauern.
ABENDBLATT: In Gummersbach hätten Sie erstmals in der Champions League spielen können.
YOON: Tja, das ist wirklich schade. Dafür habe ich mit dem HSV schon meinen ersten Titel geholt. Einen kleinen zwar, den Supercup, aber immerhin. Und der Europacup der Pokalsieger ist auch ein großes Ziel.
ABENDBLATT: Der VfL stand zwischenzeitlich vor dem Aus, Sie sind ihm über all die Jahre treu geblieben, obwohl Sie lukrative Angebote hatten. Warum?
YOON: Vielleicht ist das meine Mentalität. Ich habe mich einmal für diese Mannschaft, für diesen Verein entschieden, da will ich nicht bei der erstbesten Gelegenheit wechseln. Mein Herz hing an Gummersbach. Eigentlich wollte ich meine Karriere dort beenden.
ABENDBLATT: Dann haben Sie Ihre Pläne geändert. Warum?
YOON: Um es klar zu sagen: Es ging nicht ums Geld, auch nicht um meine Familie oder meinen Bruder. Als ich das gelesen habe, bekam ich einen dicken Hals.
ABENDBLATT: Es heißt, Sie seien enttäuscht gewesen, weil Ihnen der Verein, dem Sie mit Ihren Toren das Überleben gesichert hatten, das Gehalt kürzen wollte . . .
YOON: Ich war traurig und stocksauer. Ich konnte es nicht glauben, dass man mich, nachdem ich zehn Jahre alles für den Verein gegeben hatte, schlechtmachen wollte. Als ich eine halbe Stunde nach dem ersten Gespräch nach Hause kam, konnte ich im Internet lesen: "Yoon verlässt Gummersbach." Da war die Sache für mich erledigt. Mein Herz war zu.
ABENDBLATT: Was hat den Ausschlag für Hamburg gegeben?
YOON: Erst einmal hat der HSV eine Supermannschaft. Ich kenne Schwalbe (Trainer Martin Schwalb - die Red.) noch aus der Zeit, als er für Wallau spielte. Er hat mir die Ziele erläutert, ich habe Präsident Andreas Rudolph und Sportchef Christian Fitzek kennengelernt. All das hat mir gut gefallen. Nebenbei ist Hamburg eine schöne Stadt, nicht so klein wie Gummersbach. Meine Frau und ich kommen aus Seoul, wir mögen die Großstadt und die Nähe zum Wasser.
ABENDBLATT: Was mussten Sie, neben der Sprache, lernen, als Sie nach Deutschland kamen?
YOON: Vor allem musste ich körperlich zulegen. Ich wog damals 95 Kilogramm bei 2,04 Meter, da fehlte die Power. Das Spiel ist viel körperlicher als in Korea. Deshalb habe ich viel Kraft- und Fitnesstraining gemacht. Heute wiege ich zehn Kilo mehr. Was ich anfangs gar nicht verstanden habe, war, wie schnell die Leute sauer und aggressiv geworden sind. Auch ich will jedes Spiel gewinnen. Aber wenn ich Fehler mache, will ich erst mal nachdenken, was ich verbessern kann.
ABENDBLATT: Wie hat sich die Liga in den zehn Jahren entwickelt?
YOON: Der Zuschauerzuspruch ist viel größer geworden. In Gummersbach spielten wir anfangs nur in der Eugen-Haas-Halle vor 2000 Zuschauern. Später hatten wir in der Kölnarena fast 20 000. Was das Spiel betrifft, ist es viel schneller geworden. Vor zehn Jahren war die Power entscheidend, heute ist alles drin: Kraft, Technik und Schnelligkeit.
ABENDBLATT: Die Zuschauer kommen bei der Torflut manchmal kaum noch mit. Wie gefällt Ihnen die Entwicklung?
YOON: Die Fans haben sicher ihren Spaß. Für uns ist es schwierig, weil wir irrsinnig viel rennen müssen. Das gefällt mir nicht so. Früher reichte es, sieben gute Spieler zu haben. Heute brauchst du zwölf, die du ein- und auswechselst wie beim Eishockey, weil man das Tempo sonst nicht durchhält. Das geht bum, bum, bum! Dadurch ist gerade für Nationalspieler, die viele Einsätze haben, das Verletzungsrisiko gestiegen.
ABENDBLATT: Werden Sie in Korea oder in Deutschland häufiger auf der Straße erkannt?
YOON: In Korea. Schon deshalb, weil Handballer dort in der Regel klein sind. Allerdings meistens von Männern, die Frauen interessieren sich nicht so für Handball. Die Popularität der Sportart ist nicht mit Deutschland vergleichbar. Vollprofis gibt es nicht, mehr als zwei-, dreitausend Euro sind nicht zu verdienen.
ABENDBLATT: Werden Sie mit der Nationalmannschaft an der WM 2007 in Deutschland teilnehmen?
YOON: Ich glaube schon. Ich habe darüber gerade mit unserem Nationaltrainer Park gesprochen. Er will mich aber bei den Asienspielen Anfang Dezember in Doha dabeihaben. Ich würde gern mithelfen, aber da stehen für den HSV diverse Liga- und Europapokalspiele an. Das hat Vorrang.
ABENDBLATT: Haben die Asienspiele in Südkorea einen höheren Stellenwert als die WM?
YOON: Bei den jüngeren Spielern auf jeden Fall. Wenn wir Gold holen, bekommt jeder eine monatliche Rente von etwa 400 Euro. Hinzu kommt, dass das Turnier nur alle vier Jahre stattfindet. Viermal habe ich schon Gold gewonnen, das würde ich gern ein fünftes Mal schaffen. Bei der WM sind wir dagegen nur Außenseiter und haben eine schwere Vorrundengruppe mit Kroatien, Russland und Marokko.
ABENDBLATT: Planen Sie Ihre Zukunft langfristig in Korea?
YOON: Nach meiner Handballkarriere will ich gern dorthin zurück, um mir eine zweite berufliche Laufbahn aufzubauen - vielleicht als Trainer oder Lehrer, genau weiß ich das nicht. Mit dem Kopf bin ich immer noch Koreaner.
ABENDBLATT: Was gefällt Ihnen in Deutschland?
YOON: Die Freundlichkeit. Als ich anfangs noch wenig verstanden habe, haben mir viele Menschen geholfen. Und natürlich dass man hier vom Handball leben kann. Vor so vielen Fans zu spielen, das wird mir in Korea sicher fehlen. Was mir auch gefällt: dass Deutschland so international ist. In Korea gibt es kaum Ausländer.
ABENDBLATT: Haben Sie jemals Ausländerfeindlichkeit verspürt?
YOON: Anfangs kam es vor, dass ich schnell niedergemacht wurde, wenn ich nicht gut gespielt habe. Zum Glück habe ich damals nicht so viel verstanden . . .
erschienen am 26. August 2006
Quelle: http://www.abendblatt.de/daten/2006/08/26/602831.html
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"Mir fehlt Wallau doch sehr"
Handball-Nationalspieler Pascal Hens ist schon ganz heiß auf die WMIm Vollrausch der Gefühle: Der Kasteler Handball-Nationalspieler Pascal Hens bejubelte mit dem HSV Hamburg in der Vorsaison den Pokalsieg, am Mittwoch den Supercup-Erfolg.
Foto: imago
Vom 25.08.2006HAMBURG Heute startet die Handball-Bundesliga in ihre WM-Saison und für viele stellt sich die Frage nach dem Meister eigentlich nicht. THW Kiel dürfte er wieder heißen. Findet auch der Kasteler Pascal Hens, 26, der mit dem HSV Hamburg und dem deutschen Nationalteam einiges vorhat.
Herr Hens, im Grunde erwartet jeder eine Ein-Team-Show des THW Kiel in dieser Saison. Ist Langeweile programmiert?Hens: Was heißt Langeweile? Kiel hat den besten Kader, der Großteil spielt eine Weile zusammen. Die sind routiniert und geben sich keine Blöße, leisten sich keine Ausrutscher. Deshalb müssten sie das Ding für sich entscheiden. Wenn, dann haben sie sich diese Langeweile erarbeitet. Das müssen eben die anderen akzeptieren und ebenfalls tun, wenn sie aufschließen wollen.
Wer sind diese anderen, die Kiel auf die Pelle rücken könnten?
Hens: Die üblichen Verdächtigen, einige Clubs. Flensburg wird Kiel noch am ehesten gefährden können. Die, die danach kommen, liegen eng beieinander. Da kann wirklich jeder jeden schlagen, fällt eine Prognose verdammt schwer.
Gehört der HSV zu dem Kreis der Kiel-Jäger?
Hens: Ich hoffe es. Ich sehe uns schon in einem Kreis mit Magdeburg, Lemgo und Kronau. Wir müssen zusehen, dass wir in der Mannschaftsfindung schnell vorankommen, einen guten Start hinlegen. Dafür hat der Verein vier richtig gute Leute geholt (darunter Rekord-Feldtorschütze Kyung-Shin Yoon; Anm. der Red.). Jetzt haben wir auf jeder Position zwei richtig Gute, insgesamt mehr Optionen. Wenn einer einen schlechten Tag erwischt, reißt es eben ein anderer ´raus.
Sie sehen sich durch die Verpflichtung von Bruno Souza zurückgestuft?
Hens: Im Gegenteil. Ich sehe das als Unterstützung, als Entlastung. Vorher war ich oft der einzige Mann im linken Rückraum, da konnte ich mir keine großen Ausrutscher erlauben. Jetzt haben wir mit Bruno, der übrigens mein Zimmerkollege ist, mehr als eine Alternative.
Wie sehen Sie Ihre persönliche Entwicklung?
Hens: Sicher habe ich noch Ausbaupotenzial, das der Schwalbe (Ex-Wallau-Coach Martin Schwalb) aus mir herauskitzeln wird. Insgesamt bin ich ruhiger geworden und habe körperlich zugelegt - im Gegensatz zu dem Schlaks, der ich früher war, ist das schon ein Unterschied. Im Team bin ich als Führungsspieler und als einer von zwei Kapitänen (mit Guillaume Gille) akzeptiert. Das freut mich sehr.
Wie sehr fehlt Ihr Ex-Club, die SG Wallau/Massenheim, der Bundesliga?
Hens: Mir fehlt er doch sehr - anderen nicht so sehr. Ich finde es traurig, weil es schön war, ein paar alte Gesichter zu sehen. Neulich saßen wir in Hamburg beim Italiener mit ein paar früheren Wallauern zusammen, haben über die alten Zeiten geplaudert.
Wie geht es eigentlich Martin Schwalb in Hamburg?
Hens: Dem geht es gut. Wallau und Hamburg, das sind zwar zwei paar verschiedene Schuhe, das hier ist ein bisschen größer, eine andere Umgebung, andere Leute, mehr internationale Topstars im Team. Das Training ist das gleiche, und der Schwalbe ist der, wie ich ihn aus Wallau kenne.
Wie präsent ist für Sie bereits die Weltmeisterschaft im eigenen Land?
Hens: Ich freue mich riesig darauf, bin schon richtig heiß. Das wird ein Riesending und ich hoffe, dass wir ein bisschen von der Euphorie der Fußball-WM zu unserer WM transportieren und das Land für die Sache erwärmen können.
Machen die deutschen Handballer den Fußballern bei der Jagd nach dem WM-Titel vielleicht etwas vor?
Hens: Wir müssen mit unserer stark verjüngten Mannschaft versuchen, mit Kampf und mannschaftlicher Geschlossenheit die fehlende Eingespieltheit der Generation Baur-Schwarzer-Kretzschmar wettzumachen. Wenn uns das gelingt, dann ist vor heimischem Publikum alles drin.
Das Gespräch führte Henning Kunz.
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Sigurdsson: Lieblingsspeise Hai und Wal
Von UWE BÖDEKER
Köln/Gummersbach – Er ist einer der spektakulärsten Spieler der Handball-Bundesliga. Tempo, Technik, harte Bälle - und dazu ein geniales Schlitzohr.
Der Isländer Gudjon Valur Sigurdsson (26) geht in seine zweite Saison beim VfL Gummersbach. Das EXPRESS-Interview.Am Samstag geht’s los, Ligastart gegen Hildesheim. Sind Sie bereit?
Sigurdsson: Ja, die Stimmung ist bestens. Wir haben uns in den letzten Wochen von Tag zu Tag gesteigert.
Wie hat sich die neue Mannschaft gefunden?
Neben dem Platz verstehen wir uns prima, es gibt keine Grüppchen und jeder gibt sich viel Mühe, den anderen kennen zu lernen. Nur auf dem Platz brauchen wir wohl noch ein bisschen mehr Zeit.Was wird denn neben dem Training bei Handballern so veranstaltet?
Wir treffen uns oft. Der Renner ist momentan ein Fußball-Bundesliga-Tipp-Spiel. Die meisten Spieler von uns haben überhaupt keine Ahnung vom deutschen Fußball.Da gibt’s immer viel zu lachen. Wenn einer wieder einen irren Tipp abgibt, werden schon Witze gemacht.
Was erwarten Sie von der Saison?
Ich habe immer das gleiche Ziel: Gewinnen und zwar jedes Spiel. Aber vor so einer langen Saison weiß man nie, was passiert. Denn auch ein Überteam wie Kiel kann ins Straucheln kommen, wenn sich Spieler verletzen.Mit Trainer Gislason, Gunnarsson und Jakobsson gibt es vier Isländer beim VfL. Ist isländisch schon Amtssprache?
Nein, wir reden Deutsch. Aber wenn schneller Klärungsbedarf besteht, machen wir das auch mal auf isländisch.Am 30. September geht es in der Champions League gegen Fram Reykjavik in ihre Heimat.
Da freu ich mich drauf. Ich hoffe, dass ich nach dem Spiel Zeit habe, um meinen Kollegen einiges zu zeigen. Vielleicht gehen wir in die Blaue Lagune, die berühmten Warm-Wasser-Quellen. Und jeder sollte unseren Fisch probieren: Wal oder Hai schmeckt echt lecker. -
„Das ist ganz schön heftig“
ERSTELLT 25.08.06, 21:03h, AKTUALISIERT 25.08.06, 22:41h
Der Isländer muss als neuer Trainer mit einer neu zusammengestellten Mannschaft zurecht kommen.
KÖLNER STADT-ANZEIGER: Herr Gislason, Sie stammen aus Akureyri, Island. Reykjavik, die Hauptstadt, kennt jeder. Aber wo liegt Akureyri?
ALFRED GISLASON: Ganz im Norden, 430 Kilometer weg von Reykjavik, ein Ort von ungefähr 16 000 Einwohnern. Mit den umliegenden Dörfern vielleicht 25 000.
Sind Sie Fachmann für Fisch?
GISLASON: Wieso?
Es heißt, Sie hätten Mitte der 90er Jahre nicht nur als Manager einen Sportkomplex geführt und als Trainer gearbeitet, sondern auch Fische nach Spanien geliefert.
GISLASON: (lacht) Das stimmt nicht. Das beruht wahrscheinlich darauf, dass ich mal für einige baskische Geschäftsleute aus Irun, wo ich zwei Jahre als Profi gespielt habe, einen Kontakt zum isländischen Fischkartell hergestellt habe. Ich habe aber eine Gastronomie aufgebaut, gemeinsam mit einem Freund. Das war ein ganz altes, 1500-Quadratmeter-Haus am Hafen. Das habe ich als komplette Ruine gekauft, saniert und ein Restaurant daraus gemacht.
Lohnt sich das denn - bei 16 000 Einwohnern?
GISLASON: Jetzt ja. Für mich leider damals nicht. Während meines ersten Trainerjahres in Deutschland habe ich mit dieser Gastronomie mehr Geld verloren, als ich in Hameln verdient habe (lacht). Irgendwann habe ich mit Verlust verkauft. Aber unter dem Strich steht: Ich habe dieses historische Fachwerkhaus aus dem Jahr 1874 gerettet. Das wäre sonst abgerissen worden.
Nicht nur der VfL hat drei Isländer - Sigurdsson, Gunnarsson, Jakobsson - in seinem Kader, viele Isländer verdienen ihr Geld als Handballprofi im Ausland. Warum bringt das kleine Island so viele starke Handballer heraus?
GISLASON: Es gibt wohl viele Erklärungen. Erstens haben wir acht Monate Winter, ein großer Vorteil für den Hallensport. Und weil die meisten Profis aus dem Ausland wieder zurückkommen, ist das Niveau des Trainings sehr hoch. Ein Vorteil ist auch die methodische Steuerung, die einfacher ist bei nur 40 Klubs. Es gibt keinen Isländer, der nicht dieses Handballsystem durchläuft. Es gibt aber noch eine gefährliche These.
Welche?
GISLASON: Es könnte genetisch bedingt sein. Wenn ein Volk im Mittelalter von 140 000 Menschen auf 70 000 schrumpft, durch Naturkatastrophen und weil es abgegrenzt ist vom Handel, dann kann man also sagen: Die mit der richtigen kämpferischen Einstellung und dem richtigen Gemeinschaftssinn haben überlebt. Und ihre Nachfahren können sich jetzt im Handball, wo diese Mentalität und der Zusammenhalt wichtig sind, durchsetzen.
Der VfL geht mit acht neuen Spielern in die Saison, Sie folgen als Coach Velko Kljaic. Standen Sie als Trainer oder Spieler jemals vor einer ähnlichen Situation?
GISLASON: Nein, das ist ganz schön heftig.
Sie sollten erst 2007 kommen, haben aber den Kader gemeinsam mit ihrem Vorgänger Velko Kljaic zusammengestellt. Wie lief das?
GISLASON: Velko hat Spieler vorgeschlagen, und ich habe das manchmal akzeptiert, manchmal auch nicht. Natürlich ist das eine eigenartige Situation. Aber ich kann ja nicht kommen und am ersten Tag der Klubführung sagen: Entschuldigung, aber jetzt müsst Ihr erst mal zehn Spieler austauschen. Jetzt ist kein Spieler dabei, wo ich gesagt habe: Das kommt gar nicht in Frage. Grundsätzlich gilt: Die Transferpolitik habe ich mit den Verantwortlichen, mit Stefan Hecker und Hans-Peter Krämer, immer gemeinsam abgesprochen.
Sie sind also auch mit Momir Ilic und Vedran Zrnic, die Kljaic unbedingt wollte, einverstanden?
GISLASON: Ja. Ilic ist jetzt für uns ein extrem wichtiger Spieler, auch für die Abwehr. Zrnic ist auch ein sehr guter Mann. Und als Torwart Stojanovic frei wurde, als Pfullingen pleiteging, habe ich auch gesagt: Holt den sofort, wenn es geht.
In der Aufbauposition hingegen fehlt eine Ergänzung zu Houlet.
GISLASON: Ja, aber es gab keinen. Ich hätte gern Raúl Entrerrios von Ademar Leon geholt, aber der war sehr teuer, und der schien sich auch nicht zu trauen. Aber Bennet Wiegert spielt hier gegen offensive Verteidigungen schon sehr gut. Und Daniel Narcisse ist auch auf dieser Position eine Granate. Der hat eine riesige Übersicht, der kann der weltbeste Mittelmann werden. Von dem bin ich wirklich begeistert.
Probleme macht Denis Sacharow, der Yoon-Nachfolger. Er hat sich noch nicht richtig eingelebt und immer noch Probleme mit der deutschen Sprache.
GISLASON: Vieles erinnert mich an meine frühe Zeit beim SC Magdeburg, wo wir auch Spieler aus vielen Ländern hatten. Da habe ich im Jahr 2000 das Gefühl gehabt, meine Spieler verstehen mich gar nicht oder falsch. Irgendwann habe ich einfach gesagt: So, jetzt stellt sich hier jeder Spieler vor das Team und erklärt das in seinen Worten. Ich war geschockt, wie wenig die Spieler wussten von dem, was sie da taten.
Haben Sie das beim VfL jetzt auch gemacht?
GISLASON: Ja, beim Vorbereitungsturnier in Berlin, auch schon vorher in der Vorbereitung. Da stellt sich heraus, dass ein Spieler wie Sacharow ein einfaches Kreuzen nicht erklären kann, weil es einfach an der Sprache hapert. Eigentlich müsste er eine Stunde am Tag Kinderfernsehen gucken. Spieler wie Zrnic oder Ilic sind da schon viel weiter.
Mit Alfred Gislason
sprach Erik Eggers.
(Quelle:Kölner-Stadtanzeiger http://www.ksta.de) -
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Schwalb zurückhaltend
Martin Schwalb kennt die Statistik. Der Trainer des HSV gibt sich vor dem Derby zurückhaltend. "Gegen den Deutschen Meister, den THW Kiel kann man ruhig verlieren", sagt Schwalb im Interview mit Sport1.de. Schwalb spricht über den Saisonstart, den Leistungsstand seines Teams und Kieler Lobeshymnen auf den HSV.Sport1:
Herr Schwalb, erst der Erfolg beim Supercup gegen Kiel, nun der Sieg zum Bundesliga-Start in Nordhorn. Welcher Erfolg war wichtiger?
Martin Schwalb:
(lacht) Das ist ein Luxusproblem, Siege zu bewerten. Jeder Sieg hat seine schöne Seite. Aber sagen wir mal so: Da der Supercup nicht zur Bundesliga zählt, ich aber ein Kind der Bundesliga bin, freue ich mich ein bisschen mehr über den Sieg in Nordhorn.Sport1:
Der Saisonstart ist enorm wichtig. Ihr Erfolg in Nordhorn stand lange auf der Kippe. Warum hat sich Ihre Mannschaft am Ende durchgesetzt?
Martin Schwalb:
Es ist schön, dass Sie die Frage positiv stellen. Nordhorn hat eine wirklich gute Mannschaft mit vielen sehr guten Handballern. Es ist nicht einfach, dort zu gewinnen. Aber wir haben uns durchgesetzt, weil wir die Nerven behalten haben in der entscheidenden Phase sieben, acht Minuten vor Schluss. Da haben wir unseren besten Handball gespielt und unsere Chancen genutzt.Sport1:
Ist Ihre Mannschaft weiter als in der vergangenen Saison?
Martin Schwalb:
Ich glaube schon. Zehnter wollen wir nicht wieder werden. Die Mannschaft muss aber noch gemeinsam die Spielzüge verinnerlichen, nicht nur die Neuen wir Kyung-Shin Yoon und Bruno Souza. Wir sind bei 60, vielleicht 70 Prozent auf dem Gebiet. Auf anderen Gebieten sind wir natürlich schon viel weiter. Aber was Spielzüge, Verständnis und Automatismen angeht, da haben wir noch Nachholbedarf.Sport1:
Und jetzt kommt Meister Kiel. Ist es gut, schon so früh in der Saison vor solch einer Hürde zu stehen?
Martin Schwalb:
Ich hätte mir es anders gewünscht, weil wir ja erst vor einer Woche den Supercup gegen den THW gespielt haben. Ich hätte mir gern dieses Highlight etwas aufgehoben. Aber wir können es nicht ändern.Sport1:
Bei einem Sieg wäre der HSV ganz oben dabei, bei einer Niederlage auf den Boden zurück geholt. Könnte dieses Spiel ein Knackpunkt in der Saison werden?
Martin Schwalb:
Nein. Gegen den Deutschen Meister, den THW Kiel kann man ruhig verlieren. Wir dürfen nicht so arrogant sein, zu sagen, wir schlagen Kiel. Der THW hat in der vergangenen Saison nur zwei reguläre Spiele verloren und ist das Maß aller Dinge. Es wird sehr schwer, Kiel zu schlagen.Sport1:
Beim Supercup hat der HSV gezeigt, dass er gegen den THW bestehen kann. Ist Kiel angeschlagen?
Martin Schwalb:
Glaube ich nicht. Es lief holprig, aber der THW hat auch gegen Großwallstadt dominiert. Die kommen da schnell wieder raus. Ich glaube eher, der THW ist wütend.Sport1:
THW-Trainer Serdarusic sieht den HSV als Meisterschafts-Kandidat. Ist Ihr Team schon so weit?
Martin Schwalb:
Ich habe keine Lust und keine Zeit, die Aussagen solcher ausgewiesener Handballfachleute zu kommentieren. Wir machen unsere Arbeit. Wir versuchen, einen guten Job zu machen. So weit wie möglich nach oben zu kommen, wie alle anderen Mannschaften auch. Wie wir eingestuft werden, kann nicht Grundlage unserer Arbeit sein. Von da her beschäftige ich mich auch nicht damit.Sport1:
Dennoch freuen Sie sich auf die Partie gegen Kiel.
Martin Schwalb:
Wer sich auf ein Spiel gegen Kiel nicht freut, der hat einen Fehler gemacht.(Das Gespräch führte Michael Schwartz, © 2006 Sport1)
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Keine Angst vor der Vergangenheit
Gummersbachs Trainer Gislason über den besonderen Handball-Hit gegen seinen Ex-Club
Alfred Gislason war bis Anfang 2006 Trainer des SC Magdeburg. Seit Juli betreut der 189-fache Internationale den VfL Gummersbach. Vor dem Duell am heutigen Samstag (18.30 Uhr) gegen den SCM in der Kölnarena sprach Ulrich Klein mit dem Isländer.
Frage:
Herr Gislason, zwei Spiele, zwei Siege - was hat Ihnen bei Ihrem neuen Team zum Saisonstart gefallen und was nicht?
Gislason:
Die Ergebnisse sind okay, allerdings hätten wir einiges besser machen können. Vor allem fehlte die Konstanz. Immer wieder folgten auf zehn sehr gute Minuten zehn schwächere. Aber man muss natürlich die Umstände berücksichtigen. In der zweiten Halbzeit gegen Hildesheim sowie das gesamte Spiel in Wilhelmshaven standen uns nur drei gelernte Rückraumspieler zur Verfügung.
Frage:
Mit Magdeburg wartet jetzt ein ganz anderes Kaliber. Ohne einen starken Rückraum, insbesondere ohne einen gelernten Linkshänder, dürfte es eng werden . .
Gisalson:
Ich sehe da nicht so schwarz. Daniel Narcisse spielt auf seiner neuen Position in der Mitte überragend. Und dafür, dass Momir Ilic gerade erst in der Bundesliga angefangen hat, macht er seine Sache richtig gut. Und vielleicht wird Alexis Alvanos doch noch so fit, dass ich ihn zeitweise bringen kann. Wenn er pro Halbzeit zehn Minuten mitmachen könnte, wäre das für uns auf Halbrechts schon eine große Entlastung.
Frage:
Dennoch stellt sich die Frage, wie ruhig Sie vor dem Spiel schlafen können?
Gislason:
Natürlich ist das ein ganz besonderes Spiel für mich. Ich war schließlich fast sieben Jahre beim SCM und habe in Magdeburg nicht nur großartige sportliche Zeiten mit tollen Erfolgen erlebt, sondern auch Freunde gewonnen.
Frage:
. . und sind doch nicht im Frieden gegangen . .
Gislason:
Ach ja, was da war, ist Vergangenheit. Allerdings möchte ich betonen, dass ich mit sämtlichen Spielern immer ein sehr gutes Verhältnis hatte und habe.
Frage:
Mit Manager Hildebrandt ist die Freundschaft nicht ganz so dick . .
Gislason:
Auch da ist nichts zurückgeblieben, unsere Differenzen haben wir ausgeräumt.
Frage:
Aber ein Bier würden Sie vermutlich nicht mit ihm trinken gehen?
Gislason:
Das ist sogar schon geschehen. Bei der WM-Gruppenauslosung haben wir länger miteinander gesprochen - bei einem Bierchen.
Frage:
Zum Sportlichen - wie kann man den SCM besiegen?
Gislason:
Beide Teams werden auf eine ähnliche Spielweise - das heißt auf Tempohandball - setzen. Insofern wird es entscheidend sein, wer das Konzept besser durchsetzen kann.
Frage:
Wenn Sie taktische Anweisungen geben, besteht freilich die "Gefahr", dass die Magdeburger sofort wissen, was der VfL vorhat . .
Gislason:
Nicht ganz. Wir haben uns natürlich andere "Codes" einfallen lassen.
Frage:
Bei den bisherigen Kölnarena-Spielen gegen Magdeburg schwang sich SCM-Torwart Johannes Bitter zum Spielverderber auf. Haben Sie Tipps für Ihre Schützen?
Gislason:
Die sind nicht nötig. Wir müssen unsere Angriffe halt konzentriert abschließen und dürfen keine Geschenke verteilen, nur weil "Jogi" Geburtstag hat.
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