• Interview mit Viktor S. auf sportnet.at:
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    Szilagyi: "Ganz andere Rolle als bei Kiel"
    Viktor Szilagyi, Kapitän der österreichischen Handball-Nationalmannschaft, über den Wechsel zu Gummersbach, seine neue Rolle, die Entwicklung des Nationalteams Richtung EURO 2010 und die nächsten Schritte nach dem Trainereffekt.


    Mit dem Wechsel von Kiel zu Gummersbach startete Viktor Szilagyi in der Saison 2008/09 seine vierte Deutschland-Station (nach Dormagen, Essen und Kiel). 39 Treffer, wesentlich mehr Spielanteile und ein hart erkämpfter Stammplatz stehen für den 30-jährigen, über 100-fachen Nationalteamspieler und Champions-League-Gewinner 2007 nach neun Spieltagen zu Buche. Das sportnet.at-Interview:

    sportnet.at: War dein Wechsel von Kiel zu Gummersbach eine gute Entscheidung?
    Viktor Szilagyi: "Ja, persönlich gesehen auf jeden Fall. Ich bin mittlerweile seit einigen Spielen Stammspieler, habe eine ganz andere Rolle als bei Kiel und auch in der Tabelle stehen wir mittlerweile ganz gut da."

    Bist du mit dem Saisonverlauf bisher zufrieden?
    "Nicht ganz. Wir haben einen schlechten Start hingelegt, auch momentan spielen wir noch nicht so richtig gut, haben in den letzten Runden aber wichtige Punkte geholt. Wir können den starken Kader noch nicht komplett nutzen. Persönlich wie auch mannschaftlich kann man noch von einem Findungsprozess sprechen. Es wird noch ein wenig dauern, im Training klappt es aber schon sehr gut."

    In Gummersbach spielst du ja eine ganz andere Rolle als in Kiel.
    "Ja, wie gesagt habe ich mittlerweile einen Stammplatz. Auch die Spielweise ist anders. Der Trainer verlangt mehr einen Spielmacher in der Mitte. In Kiel haben alle drei Rückraumspieler viel geworfen. In Gummersbach bin ich mehr der Vorbereiter, identifiziere mich auch mehr und mehr mit dieser neuen Rolle."

    Was sind eure Saison-Ziele?
    "Ein großer Traum ist die Qualifikation für die Champions League, die wollen aber acht bis neun andere Teams auch. Wenn die Mannschaft um einen Platz besser abschneidet als vergangene Saison (2007/08: 6. Platz, Anm.), ist es aber auch in Ordnung. Unbedingt wollen wir aber ins Final Four im Pokal- und Europapokal-Bewerb."


    Solche Szenen waren für Szilagyi in Kiel rar gesät - 3x Meister, 2x Cupsieger, 1 CL-Triumph.Was sind die großen Unterschiede zwischen Gummersbach und deinen bisherigen Deutschland-Stationen Dormagen, Essen und Kiel?
    "Es gibt immer sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede. Die Ostsee-Halle in Kiel ist beispielsweise einmalig, Probleme gab und gibt es hingegen in Essen und jetzt in Gummersbach mit der Heimhalle. Die Köln-Arena kommt bei den Besuchern nicht so gut an. 19.000 würden in die Halle passen, gegen Kiel waren 9.000 da, ansonsten noch weniger. In Gummersbach trauert man auch wie damals in Essen den großen Erfolgen der Vergangenheit nach. Daher ist auch ein internationaler Titel das große Ziel. Die Mannschaft muss ein neues Ausrufezeichen setzen, das die glorreiche Vergangenheit ein wenig vergessen lässt."

    War das Aufeinandertreffen mit deinen ehemaligen Kollegen aus Kiel etwas Besonderes?
    "Das ist schon etwas Komisches, wenn man gegen Leute spielt, mit denen man jahrelang in einer Mannschaft war, zu denen man Freundschaften aufgebaut hat. Schon beim Aufwärmen war ein komisches Gefühl da. Es war auch übrigens das erste Mal überhaupt, dass ich gleich im Jahr darauf auf meine Ex-Mannschaft getroffen bin. Sportlich ist es leider nicht so positiv verlaufen, wir haben den Sieg in der zweiten Hälfte leichtfertig verspielt."

    Lesen Sie auf der zweiten Seite, was Viktor Szilagyi über die anderen drei Deutschland-Legionäre und die Entwicklung des Nationalteams denkt.

    Wie beurteilst du die Leistungen der drei anderen Deutschland-Legionäre?
    "Zu Konni Wilczynski braucht man nicht viel zu sagen. Er hatte letztes Jahr eine perfekte Saison. Heuer hat er es sicher schwieriger, weil sich die Mannschaften mehr auf ihn konzentrieren. Aber er ist mittlerweile einer der besten Linksaußen in der deutschen Bundesliga. Das ist schon unglaublich. Robert Weber und Max Wagesreiter spielen eine brave Saison. Für sie gab es sicher etliche neue Situationen zu bewältigen, an das muss man sich erst einmal gewöhnen. Aber bis jetzt ist das sehr in Ordnung, ich denke, der Verein ist mit ihnen sehr zufrieden."


    Jubelszenen mit Dagur Sigurdsson soll es in Zukunft noch viele geben.Befindet sich das Nationalteam auf einem guten Weg?
    "Mit Dagur Sigurdsson ist frischer Wind hineingekommen. Wir bewegen uns in die richtige Richtung, alle ziehen an einem Strang. Auf uns kommen jetzt richtungsweisende Spiele zu. Ich finde es aber gut, dass wir es mit Gegnern aufnehmen, die in der Europa- oder Weltrangliste weit über uns stehen. Wir werden viel mitnehmen und dazulernen."

    Man beobachtet oft, dass nach der Verpflichtung eines neuen Trainers durch die Anfangseuphorie durchaus ein Trainer-Effekt zu bemerken ist, die Formkurve danach aber wieder stagniert. Wird bei euch die positive Entwicklung weitergehen?
    "Ich glaube schon. Man hat schon ab dem ersten Training gemerkt, dass eine ganz andere Stimmung und Bereitschaft in der Mannschaft vorherrscht und das hat sich bis jetzt gehalten. Auch im Sommer-Lehrgang, ohne offizielle Spiele und kurz vor dem Urlaub, waren alle voll bei der Sache, was nicht selbstverständlich ist. Dagur verändert außerdem die Mannschaft immer wieder ein bisschen, was den Konkurrenzdruck erhöht. Aber jetzt brauchen wir auch gute Spiele und Ergebnisse, um einen Schritt weiterzugehen."

    Was bedeutet dir die Kapitänsrolle in der Nationalmannschaft?
    "Einerseits ist es natürlich eine große Ehre, andererseits hat sich auch nicht allzu viel verändert. Schon als David (Szlezak, Anm.) Kapitän war, habe ich versucht, Verantwortung am und außerhalb des Platzes zu übernehmen, vor allem mit den jungen Spielern zu reden, meine Erfahrungen in gewissen Situationen weiterzugeben. Was jetzt noch mehr dazu kommt, ist die Kommunikation mit dem Trainer. Das machen Konni (Wilczynski, Anm.) - sozusagen als Co-Kapitän - und ich zusammen."

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    Nermin Adzamija

  • Besuche in der Heimat werden seltener

    Handball: Vorfreude auf den 10. Dezember

    Nach zwei Bundesliga-Jahren beim HBW Balingen-Weilstetten hat Martin Strobel den Klub vor der Saison 2008/09 in Richtung TBV Lemgo verlassen. Über seinen neuen Verein, seine Ziele und seine Kontakte in die alte Heimat sprach er mit dem Schwarzwälder Boten.

    Herr Strobel, wie haben Sie sich in Lemgo eingelebt?

    Mir gefällt es sehr gut. Lemgo ist von der Größe her vergleichbar mit Balingen oder Rottweil. Da ich keine Großstadtmensch bin, ist es mir nicht schwer gefallen, mich einzuleben.

    Kommen Sie häufig in die alte Heimat?

    Ich versuche es natürlich, aber aufgrund der großen Entfernung bin ich froh, wenn ich es einmal pro Monat schaffe.

    Worin unterscheiden sich Rolf Brack und ihr neuer Coach Markus Bauer in Sachen Trainingsarbeit?

    Das Training unterscheidet sich nicht allzu sehr. Wir haben zwar hier in Lemgo ein spezielles Athletiktraining, das es in Balingen in dieser Form nicht gab. Aber in vielen anderen Dingen, wie Fitness-, Kraft- oder Grundlagentraining ist die Arbeit sehr ähnlich. Einzig die Trainingshäufigkeit ist in Lemgo eine andere, weil noch zwei bis drei zusätzliche Einheiten, jeweils morgens, hinzukommen.

    Beim HBW ging es für Sie stets um den Klassenerhalt, wie sehen die Ziele in Lemgo aus?

    Der Anspruch bei einem Verein, der seine 25. Saison in der 1. Liga bestreitet, ist natürlich ein anderer. Der Klub will natürlich versuchen, in die Phalanx der großen Vereine Kiel, Flensburg, Hamburg und Nordhorn einzudringen und einen internationalen Startplatz nach Ende der Saison zu erreichen.

    Wie lauten Ihre persönlichen Ziele?

    Ich will den nächsten Schritt meiner Entwicklung angehen, mich bei meinem etablierten Bundesligaverein durchsetzen und irgendwann einmal mit diesem Klub international spielen. Zunächst im EHF-Pokal und später in der Champions-League. Zudem hoffe ich, mich weiter an die Nationalmannschaft heran zu arbeiten.

    Stichwort Nationalmannschaft. Bei den EM-Qualifikationsspielen gegen Bulgarien und in Slowenien waren Sie im Kader aber nicht eingesetzt worden. Weshalb?

    Ganz einfach, ich war verletzt. Ich habe schon in den Bundesligaspielen gegen Hamburg und Berlin wegen einer Schulterverletzung gefehlt. So war ich in der Zeit beim Nationalteam lediglich in ärztlicher Behandlung und konnte der Mannschaft daher auch nur die Daumen drücken, aber das hat mit zwei Siegen bekanntlich ganz gut geklappt.

    Am 10. Dezember spielen sie mit dem TBV Lemgo bei Ihrem Ex-Klub HBW Balingen-Weilstetten. Welche Gefühle gehen Ihnen bei dem Gedanken daran durch den Kopf?

    Es wird natürlich ein ganz besonderes Spiel für mich. Früher bin ich zu einem Heimspiel von Rottweil aus 20 Minuten gefahren. Jetzt bin ich rund 600 Kilometer unterwegs. Gegen meine ehemaligen Mannschaftskameraden zu spielen und vor sicherlich vielen Zuschauern, die mich hoffentlich in guter Erinnerung haben, ist das sicher kein alltägliches Spiel für mich.

    Die Punkte werden Sie bestimmt nicht kampflos in Balingen lassen?

    Sicher nicht. Ich bin Profi und jetzt eben in Lemgo tätig. Aber ich wünsche meinem Ex-Verein natürlich den Klassenerhalt. Und mit dem TBV will ich dem HBW gerade gegen Mannschaften, die ebenfalls um den Klassenerhalt spielen, Schützenhilfe zu leisten. Aber am 10. Dezember kann ich darauf keine Rücksicht nehmen.

    Informieren Sie sich darüber, was beim HBW so vor sich geht?

    Natürlich, ich verfolge die Entwicklung genau und habe auch zu vielen Spielern telefonischen Kontakt, am meisten natürlich mit meinem Bruder Wolfgang Strobel. So weiß er bestens, was bei uns in Lemgo läuft, und ich bin ständig über das Geschehen beim HBW informiert.

    SchwaBo, 08.11.2008

    HBW Balingen-Weilstetten

    2003:Aufstieg: 2. Bundesliga
    2004:Klassenerhalt: 2. Bundesliga
    2005:einstelliger Tabellenplatz: 2. Bundesliga
    2006:Aufstieg: 1. Bundesliga

  • "Apollo" gewährt Aljoscha Unterschlupf

    Interview: Neuer GWD-Linksaußen Schmidt wohnt zunächst bei Just / Wütender Rückblick auf die Tusem-Insolvenz

    Minden (much). Wenn Aljoscha Schmidt, der neue Linksaußen des Handball-Bundesligisten GWD Minden, an die Vorgänge um die Insolvenz seines bisherigen Arbeitgebers Tusem Essen zurückdenkt, wird er wütend.

    Von Michael Lorenz

    In Minden fühlt sich der gebürtige Hesse hingegen bereits pudelwohl. Der 24-Jährige wohnt, zumindest bis er eine eigene Bleibe gefunden hat, in einer Wohngemeinschaft, die man getrost als nicht alltäglich bezeichnen kann.

    Nach der Insolvenz ihres bisherigen Klubs Tusem Essen waren mehrere Vereine an ihnen interessiert. Was gab den Ausschlag für GWD Minden?


    Ich habe auf die Perspektive geschaut und glaube, dass ich in Minden die beste habe. Der Verein ist gut geführt, und ich glaube, dass in den nächsten Jahren nach oben hin noch was passiert. Vielleicht springt ja mal eine Platzierung zwischen elf und neun oder acht heraus. Ich fand den Verein sympathisch und kenne Moritz Schäpsmeier, Andi Simon und Stephan Just bereits.

    Moritz Schäpsmeier und Andreas Simon kennen sie sicherlich von Lehrgängen der Nachwuchs-Nationalteams. Woher Apollo Just?

    Ich habe Apollo über meinen Berater kennen gelernt, waren im Sommer zwei Wochen zusammen im Urlaub auf Mallorca. Bis ich eine Wohnung gefunden habe, wohne ich bei Stephan. Er, seine Freundin und ich bilden solange eine WG. Es ist klasse und keine Selbstverständlichkeit, dass Apollo das gemacht hat.

    Fühlen sie sich in dem Eindruck, den sie von außen von GWD hatten, bislang bestätigt?

    Ja, die Mannschaft ist vom Charakter her absolut super und auch leistungsfähig, dass habe ich gegen Dormagen gesehen. Ich werde allerdings noch zwei bis drei Wochen brauchen, bis ich alle Laufwege verinnerlicht habe.

    Haben sie neben Handball noch andere Sportarten betrieben?

    Ich habe im Alter zwischen 12 und 15 Jahren geturnt. Aber auch Turnen ist vom Trainingsaufwand her sehr aufwändig. Ich musste mich für eine Sportart entscheiden, und das war Handball.

    Sie haben bereits eine gute berufliche Laufbahn hinter sich. Werden sie sich ausschließlich auf den Handballsport konzentrieren, oder weiterhin parallel im normalen Berufsleben stehen?

    Ich werde mich auf den Handball konzentrieren, aber noch eine Ausbildung zum Heilpraktiker absolvieren. Ich möchte nach meiner Laufbahn als Sport-Heilpraktiker arbeiten, um weiter mit Sportlern zu arbeiten.

    Wie haben die Spieler in Essen auf die Insolvenz reagiert?

    Wir hörten etwas, konnten es aber zunächst nicht glauben, da ja Vergleichbares vor drei Jahren schon einmal passiert ist. Erste Gehälter kamen nicht, dann wurde wieder normal gezahlt. Dann kamen sie wieder nicht, und in dieser Phase war Herr Edelmeier (damals Essens Geschäftsführer, die Red.) für uns nicht erreichbar. So etwas macht einen einfach nur wütend. Wir beziehen keine Fußballer-Gehälter, müssen unsere laufenden Kosten abdecken.

    Haben sie noch Kontakt nach Essen?

    Ja, mit den Spielern fühle ich mich verbunden, aber nicht mit dem Verein, da ist zuviel kaputt gegangen. Wobei ich der Geschäftsstelle und der jetzigen Vereinsführung keinen Vorwurf mache, die haben das im Griff.

    Was sagen sie zu der allgemeinen Problematik der aktuellen Insolvenzen in der Bundesliga?

    Die vorgelegten Zahlen müssen aus meiner Sicht besser geprüft werden. Man muss bei allen Vereinen genauer hinschauen, von mir aus jeden Monat prüfen. Es geht um Arbeitsplätze, die Angestellten und Spieler eines Vereins dürfen nicht einfach wie Vieh behandelt werden, müssen besser geschützt werden.

    Was erreicht GWD in dieser Bundesligaserie?

    Platz 3 schaffen wir wohl nicht mehr (lacht). Ich denke, wir landen zwischen Platz 12 und 14.

    Stimmt es, dass sie auch im Rückraum spielen?

    Ja, in meiner Zeit in Achim/Baden habe ich auch Rückraum Mitte und links gespielt, aber meine Hauptposition ist Linksaußen.

    Kommt ihre Lebensgefährtin auch nach Minden?

    Ja. Vanessa, so heißt meine Verlobte, arbeitet im Marketingbereich. Sie wird bei ihrer jetzigen Firma bleiben und von Minden aus per Home-Office arbeiten. Einmal in der Woche muss sie nach Essen. Wir sind ihrem Chef sehr dankbar für diese Regelung.


    Quelle: mt-online

    Edit: Karl ist der schnellste, siehe Wechsel feststehend 2008 - 2009

    Alles Quatsch !

    Einmal editiert, zuletzt von Heinrich (14. November 2008 um 08:39)

  • Jogi Bitter gibt in der FAZ ein paar Kommentare zur Situation beim HSV zum Besten:

    Zitat

    (...) Bitter sagt: „Wir haben 18 Spieler. Zu oft aber guckt einer auf den anderen und denkt: Der wird es schon machen.“ Ein bedrohlicher Zustand. „Ich mache mir nichts vor“, sagt Bitter, „hier kann es nur so weitergehen, wenn wir in die Champions League kommen.“ (...)

    Quelle: http://www.faz.net/s/Rub9CD731D06…n~Scontent.html

    Ob man solche Aussagen beim HSV so gern hört...

  • Zitat

    Original von nadiner
    Jogi Bitter gibt in der FAZ ein paar Kommentare zur Situation beim HSV zum Besten:


    Ob man solche Aussagen beim HSV so gern hört...

    hat sich Bitter schon mal drum geschert, ob es genehm ist was er sagt? In MD jedenfalls nicht.

  • Egal, ob es manchem nicht gefällt - auf jeden Fall ist es richtig, was er sagt. Und ich glaube, dass Andreas Rudolph Spieler, die auch mal was zu sagen haben, mehr respektiert als solche, die nur Mitläufer sind und es sich bequem machen. Das sollte übrigens die Einstellung der gesamten Vereinsführung sein.

  • Keine Lust auf Mittelmaß
    VfL-Torjäger Momir Ilic möchte ein vernünftiges Konzept sehen

    Momir Ilic hat seine grundsätzliche Bereitschaft bekundet, seinen Vertrag bei den Handballern des VfL Gummersbach über 2010 hinaus zu verlängern. Vor dem Pokalspiel heute beim TuS N-Lübbecke sprach Ulrich Klein mit dem Torjäger.

    Herr Ilic, Sie haben davon gesprochen, dass Sie beim VfL bleiben wollen, aber noch einige Dinge geklärt wissen wollen. Wo hakt's denn?

    Wahrscheinlich gehen viele Leute davon aus, dass es nur ums Geld geht. Aber das stimmt so nicht. Natürlich will ich als Profi gut verdienen. Doch nicht nur. Wenn es lediglich ums Finanzielle gehen würde, müsste ich beispielsweise zu den Rhein-Neckar Löwen oder zum TBV Lemgo gehen. Deren Manager Storm und Zerbe haben mir wirklich gute Angebote gemacht.

    Warum nutzen Sie als Profi diese Möglichkeiten dann nicht?

    Weil ich mich in Gummersbach menschlich und sportlich sehr wohl fühle. Ich bin allerdings in erster Linie Sportler. Und jeder richtige Sportler hat den Ehrgeiz, in seiner Sportart irgendwann etwas zu erreichen. Ich möchte jedenfalls in einer ambitionierten Mannschaft spielen, die Titel gewinnen kann. Platz sechs oder sieben ist mir nicht genug. Das wäre Mittelmaß. Darauf habe ich auf Dauer keine Lust.

    Der VfL ist derzeit aber keine Spitzenmannschaft . . .

    Stimmt schon. Aber mit einem vernünftigen Konzept gäbe es sehr gute Perspektiven.

    Was wäre für Sie denn ein vernünftiges Konzept?

    Da gibt es verschiedene Aspekte. Zum Beispiel das Thema Verstärkungen: Wir haben sicherlich schon jetzt eine gute Mannschaft. Aber um ganz oben mitspielen zu können, benötigten wir noch zwei, drei starke Jungs. Ich persönlich oder ein Robbie Gunnarsson wären auch dankbar, wenn wir nicht immer 60 Minuten durchspielen müssten.

    Das ist alles?

    Nein, nein. Es wäre beispielsweise auch sehr wichtig, wenn eine neue Halle in Gummersbach kommen würde. Vor allem emotional würde es sehr helfen, wenn wir wieder echte Heimspiele hätten. So wie zuletzt im Europacup gegen Reykjavik, als eine tolle Atmosphäre in der Eugen-Haas-Halle herrschte. Das hat unheimlich viel Spaß gemacht. Wir hatten endlich mal wieder das Gefühl, wirklich der Gastgeber zu sein. Die Kölnarena ist zwar eine tolle Halle. Aber wenn nicht so viele Fans da sind, hast du nie einen Heimvorteil, weil gar keine richtige Stimmung aufkommt. Ich hoffe daher sehr, dass die Idee einer neuen Halle in Gummersbach umgesetzt wird. Absolute Topspiele könnte man dann immer noch in der Lanxess-Arena austragen, die dann bestimmt auch gut gefüllt wäre.

    Tippen Sie mal: Wann wird eine Entscheidung über ihre Zukunft fallen?

    Ich setze mich da nicht unter Druck. Vielleicht gibt es nach Weihnachten was Neues. Ge- nerell möchte ich nicht weg vom VfL, weil es mir hier wirklich gefällt. Mein Berater führt die Gespräche mit dem VfL, weil ich mich ganz auf den Sport konzentrieren will.

    Und da wartet aktuell das Pokalspiel in Nettelstedt . . .

    Eine ganz wichtige Partie. Ich habe ein gutes Gefühl, weil nach unserer Aussprache ein Ruck durch das Team gegangen ist. In Berlin haben wir das leider nur 55 Minuten zeigen können, in Nettelstedt werden wir es 60 Minuten zeigen.

    (Quelle: Kölnische Rundschau vom 17.12.2008)

    "Wat? Dä Papst tritt zurück? Und wat säht sing Frau dozu?"

    BIELSTEINER JECK
    ungläubig auf die Nachricht vom Rücktritt Benedikts XVI.
    (aus OVZ vom 12.02.2013)

    Einmal editiert, zuletzt von Rentner (17. Dezember 2008 um 10:21)

    • Offizieller Beitrag

    Hört sich für mich (bei Ilic) wie eine Abschiedsrede an - denn ich kann mir nicht vorstellen, dass der VfL eine Mannschaft nach dem Geschmack/Leistungsvermögen von ihm zusammenstellen kann :nein:

    Von der Halle ganz zu schweigen ...

  • Zitat

    Original von Lord Vader
    Hört sich für mich (bei Ilic) wie eine Abschiedsrede an - denn ich kann mir nicht vorstellen, dass der VfL eine Mannschaft nach dem Geschmack/Leistungsvermögen von ihm zusammenstellen kann :nein:

    Von der Halle ganz zu schweigen ...

    Diese Gedanken hatte ich auch beim Lesen des Interviews, wenn man die Umstrukturierung bei den RNL wirklich durchzieht, wäre er wohl auch ein passender Mosaikstein. :/:

    :schrei: Gegen den modernen Handball!

  • Zitat

    Original von Brownie

    Diese Gedanken hatte ich auch beim Lesen des Interviews, wenn man die Umstrukturierung bei den RNL wirklich durchzieht, wäre er wohl auch ein passender Mosaikstein. :/:


    Aber dann wirds nun wirklich eng im Rückraum. Allein die "Wunschspieler" oder gewünschten Neuzugänge wie Karabtic, Rutenka und dann Ilic hätten ja schon ein Platzproblem. Dazu noch die beiden Polen und Harbok (oderwerden die automatisch rausgeschmissen) ...und vor allem die Jungs verteilt auf 2 Positionen. Das ist echt nen Platzproblem. :D

    • Offizieller Beitrag

    Naja vielleicht soll ja auch die Regio (1b) hochgepuscht werden ? ;) :lol:

    Man darf ja mit mehr Spielern verhandeln als man verpflichtet - das ist sicher nicht nur bei den Kröstis so

    Zudem wird bestimmt auch nicht mit jedem kolportierten Spieler tatsächlich ernsthaft verhandelt

  • Zitat

    Ich möchte jedenfalls in einer ambitionierten Mannschaft spielen, die Titel gewinnen kann. Platz sechs oder sieben ist mir nicht genug. Das wäre Mittelmaß. Darauf habe ich auf Dauer keine Lust.


    Das ist dann wohl doch ein deutliches Votum.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Na ja, auf jeden Fall wechselt er dann auch nicht nach Göppingen....!

    Einmal editiert, zuletzt von Loran (18. Dezember 2008 um 17:23)

  • Storm: "Zu Karabatic würde wohl kein Verein der Welt nein sagen"

    Thorsten Storm ist einer der mächtigsten Manager in der Handball-Bundesliga. Mit dem gebürtigen Nordfriesen und jetzigen Geschäftsführer der Rhein-Neckar Löwen sprach Jürgen Muhl über Transfergerüchte, die Attraktivität der Bundesliga und die WM-Chancen der Nationalmannschaft.
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  • Es gibt wohl genügend Vereine, die zu Karabatic besser nein sagen sollten, oder? ;)

    Ganz ehrlich, Karabatic mag ein Ausnahmespieler sein, die Frage ist nur - wie lange noch? Der Junge fordert seinem Körper sehr viel - vielleicht sogar zu viel - ab. So lange wie ein Blacky Schwarzer wird Karabatic bestimmt nicht auf der internationalen Bühne daheim sein. Schön, dass auch Storm für eine Reduzierung der ersten Liga ist, was dann allerdings die zweite Liga anbelangt, da hätte man bei den Vorstellungen dann auch lieber eine U23-Nachwuchsliga der HBL-Teams etablieren können.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.