Eine tickende Bombe? - Oßweil im Visier der Steuerfahndung

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21.11.2005

Oßweil rafft sich erst in zweiter Halbzeit auf
Presseberichte

Ludwigsburger Kreiszeitung

Oßweil rafft sich erst in zweiter Halbzeit auf
Mit 31:34 gegen Eisenach ist der Heimnimbus dahin -14:18-Rückstand aus dem ersten Durchgang zu große Hypothek

Ludwigsburg - (str.) Man hätte den Oßweiler Spielern zwei Tage nach der Durchsuchung der Geschäftsstelle der TSG Ludwigsburg-Oßweil GmbH & Co. KG sowie mehrerer Wohnungen klar machen müssen, dass die Staatsanwaltschaft und ein gegnerisches Team zwei Paar Stiefel sind: Gegen den ThSV Eisenach hätte man sich ruhig von Beginn an wehren können, während man die Staatsvertreter gewähren lassen musste. Aber letzteres geschah auch gegen die Thüringer, so dass die (unnötige) 31:34 (14:18)-Niederlage durchaus in Ordnung ging.
Damit ist nun auch der Heimnimbus vollends dahin, der ja schon durch das 28:28 gegen Friesenheim drei Wochen zuvor angekratzt war.
Es war schon erschütternd, wie leicht es den Gästen am Samstagabend gemacht wurde, ihren zweiten Auswärtssieg einzufahren. Dass die Oßweiler in der ersten Halbzeit „ohne Abwehr" spielten, war dabei nur die eine Seite der Medaille. Gleichzeitig leistete man sich im Angriff auch
immer wieder dumme Ballverluste. Oder man ging mit den sich durchaus bietenden Torchancen auch zu leichtfertig um. Eisenachs Torhüter Karsten Lehmann konnte zu oft nicht dem Ball „ausweichen" - so unüberlegt wurde teilweise geworfen.

Und im Oßweiler Gehäuse? Da lief es weder bei Matthias Gysin noch bei Thomas Schweizer, denen man aber auch bescheinigen muss, dass sie von ihren Vorderleuten schmählich im Stich gelassen wurden. Allerdings erhofft man von einem Keeper ja auch, dass er auch mal „Unhaltbare" entschärft, was Schweizer zumindest einmal gelang.
Thorsten Nick als dritter Torhüter ließ Trainer Oliver Hess auf der Bank, weil Nick die letzten zwei Wochen nicht trainieren konnte. Schlechter hätte es mit ihm jedenfalls nicht werden können.
Jetzt könnte man feststellen, dass die Eisenacher die bisher stärkste Mannschaft waren, die in der Rundsporthalle aufkreuzten. Aber positiv (und ärgerlich zugleich) aus Oßweiler Sicht ist dabei, dass man durchaus hätte mithalten können. Man hätte „nur" schon in der ersten Halbzeit in der Abwehr ähnlich engagiert spielen müssen wie in größeren Teile der zweiten.
Die gewann man ja auch mit 17:16, obwohl nach wie vor im Vorwärtsgang immer wieder Sand im Getriebe war. Da war der Vier-Tore-Rückstand aus der ersten Halbzeit eine zu große Hypothek - und nicht die Tatsache, dass die Gäste im Ungarn Krisztian Szep-Kis einen überragenden Werfer (11 Feldtore) hatten.

Diese Treffer machte Adrian Pfahl (11/davon fünf Siebenmeter) wett wie Otto Fetser die sieben Treffer von Stephan Mellack. Aber für Stefan Kneer (6) und Andrej Kastelic (5/1) gab es auf TSG-Seite kein „Gegengewicht mehr".
Schade eigentlich, dass das Spiel für das Debüt von Sandro Catak nicht die rechte Bühne war. Er kam in den letzten fünf Minuten, hatte dabei sogar noch zwei schöne Anspiele. Vielleicht hätte man auch ihn früher bringen können.

TSG Oßweil: Schweizer, Gysin, Nick; Wolz (2 Tore), Fetser (7), Burkhart (3), Kainmüller, Meckes (3), Pfahl (11/5), Catak, Abend, Löffler(3),Huth(2).

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puh...heftig...und dann wird der hauptsponsor Wüstenrot auch noch in diesem zusammenhang genannt.

das ist wohl auf die verbindungen der familie hess mit dem unternehmen zurückzuführen?

bin mal gespannt, wie der hauptsponsor sich nun verhält....

Egal wie, das Thema ist viel zu traurig um Spott oder Wertungen abzugeben.
Hoffentlich gibt es ein ordentliches Pokalspiel in Ludwigsburg.

da hast du recht!
wenn allerdings was dran wäre, dann wäre das üble wettbewerbsverzerrung, wenn wir davon ausgehen, dass die konkurrenz sich legal verhält.
in ossweil hat es auch schon viel früher einige finanzielle unregelmäßigkeiten und skandale gegeben....

guter punkt...habe den konjunktiv bewusst gewählt....

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TSG Oßweil: Längere Haft für Ex-Manager

Ludwigsburg (ker) - Der ehemalige Manager der TSG Oßweil bleibt für weitere drei Monate im Gefängnis: Nach einer routinemäßigen Prüfung hat das Oberlandesgericht Stuttgart einer Verlängerung der Untersuchungshaft zugestimmt. ¸¸Es besteht nach wie vor Fluchtgefahr", sagt Gerichtssprecherin Josefine Köblitz. Oliver Deseife wurde vor sechs Monaten verhaftet und muss sich aller Voraussicht nach noch in diesem Monat vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Stuttgart verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat im Februar Anklage gegen Deseife und vier weitere frühere Verantwortliche der TSG Oßweil erhoben. Sie wirft ihnen Sozialversicherungsbetrug und Untreue vor.

Stuttgarter Nachrichten vom 05.06.2007

Ahja, kennt jemand einen guten Überblicksartikel über die Entwicklung zwischen 2005 und 2007ß (Lücke in diesem Thread).

Tja, ist halt unglaublich schwierig so eine BL-Mannschaft zu refinanzieren - da kann man leicht in sowas reingeraten bzw. in Versuchung geraten (vor allem bei überzogenem Ehrgeiz und Ambitionen wie in Oßweil - ich geh mal davon aus, daß sich die zukünftigen Angeklagten nicht selbst bereichert haben).

Fusion Ossweil/Kornwestheim Fusion Kornwestheim/Oßweil
Hess tritt wieder zurück!! Hess tritt wieder zurück
Chaos in Ossweil, Hess tritt zurück.... Chaos in Oßweil

In diesen Themen dürfte so das meiste drin stehen.

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Ehemalige TSGler im Juni vor Gericht

Ludwigsburg (ena). Der Prozess gegen fünf ehemalige Verantwortliche des Ludwigsburger Vereins TSG Oßweil beginnt am 21. Juni. Der Manager Oliver Deseife bleibt weiter in Haft.

Gute drei Monate nachdem die Stuttgarter Staatsanwaltschaft Anklage gegen vier ehemalige TSG-Funktionäre und einen Steuerberater erhoben hat, steht nun auch der Prozesstermin fest. Am 21. Juni beginnt die Verhandlung vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts. Dort müssen sich die einstige graue Eminenz des Vereins, Rolf-Dieter Hess, und der ehemalige Manager des damaligen Handball-Zweitligisten Oliver Deseife verantworten. Mit angeklagt sind außerdem Olaf Schimpf, der frühere Geschäftsführer der inzwischen insolventen TSG Oßweil GmbH, die 2003 für den Profi-Betrieb gegründet worden war, Joachim Lieb, der von 1999 bis 2003 der Vorsitzende des Oßweiler Traditionsvereins war, sowie der Steuerberater Gerd Benz.

Die fünf Angeklagten müssen sich vor dem Landgericht wegen Sozialversicherungsbetrugs in 167 Fällen verantworten. Weil für Profispieler nicht die angemessenen Beiträge bezahlt worden sind, soll deshalb ein Schaden von 440 000 Euro entstanden sein.

Hess und Deseife sollen ihrem damaligen Arbeitgeber, der Bausparkasse Wüstenrot, mit dubiosen Zahlungen an Spieler und den Verein einen Schaden von 380 000 Euro verursacht haben. Deseife sitzt seit vergangenem Dezember in Untersuchungshaft.

Stuttgarter Nachrichten vom 6.6.07

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Vereinsspitze aus Oßweil vor Gericht

LUDWIGSBURG (ena). Gute drei Monate, nachdem die Stuttgarter Staatsanwaltschaft Anklage gegen vier ehemalige TSG-Funktionäre und einen Steuerberater erhoben hat, steht nun auch der Prozessauftakt am 21. Juni vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts in Stuttgart fest. Dort müssen sich die einstige graue Eminenz des Vereins, Rolf-Dieter Hess, und der ehemalige Manager des damaligen Handball-Zweitligisten, Oliver Deseife, verantworten.

Mitangeklagt sind außerdem Olaf Schimpf, der frühere Geschäftsführer der inzwischen insolventen TSG-Oßweil GmbH, die 2003 für den Profibetrieb gegründet worden war, Joachim Lieb, der von 1999 bis 2003 der Vorsitzende des Oßweiler Traditionsvereins war, sowie der Steuerberater Gerd Benz. Die fünf Angeklagten müssen sich wegen Sozialversicherungsbetrugs, Steuerhinterziehung und Untreue verantworten. Insgesamt sollen sie einen Schaden von 1,1 Millionen Euro verursacht haben. Der Vorwurf der Untreue trifft lediglich Hess und Deseife. Sie sollen ihrem damaligen Arbeitgeber, der Bausparkasse Wüstenrot, mit dubiosen Zahlungen an Spieler und den Verein einen Schaden von 380 000 Euro zugefügt haben. Deseife sitzt seit Dezember in Untersuchungshaft.

Stuttgarter Zeitung vom 6.6.07

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Mit System am Fiskus vorbei
TSG Oßweil sparte sich Steuern beim Spielergehalt

Ludwigsburg - Tarnen, tricksen, täuschen: Bei den Zweitliga-Handballern der TSG Ludwigsburg-Oßweil wurde offenbar über Jahre hinweg systematisch am Fiskus vorbei gewirtschaftet. Mit den Steuertricks machte die Führungsriege des Clubs gut bezahlte Handballer fürs Finanzamt zu armen Schluckern - dem Ideenreichtum waren kaum Grenzen gesetzt.

VON SASCHA SCHMIERER

Zur Nachahmung bei der Steuererklärung ist es nicht zu empfehlen: Vor dem Stuttgarter Landgericht gibt es derzeit kostenlosen Anschauungsunterricht, wie sich das Finanzamt zumindest vorübergehend hinters Licht führen lässt. Denn um Einfälle, die respektablen Spielergehälter auf dem Papier zu minimieren, war das Management der TSG nicht verlegen. Obwohl die Leistungsträger der Mannschaft mit ihrem Sport monatlich bis zu 3000 Euro verdient haben, wurden kaum Steuern abgeführt.

Das Prinzip beim Sparmodell der TSG: Der im Spielervertrag vereinbarte Lohn für den Einsatz auf dem Spielfeld wurde bei der Verrechnung so lange in Einzelpunkte aufgesplittet, bis nur ein deutlich steuerreduziertes Minimum übrig blieb - aus ordentlich bezahlten Sportlern wurden dank der ausgeklügelten Verschleierungstaktik geringfügig beschäftigte Almosenempfänger.

Ein Beispiel ist der Torhüter Stefan D.: Dass der flinke Keeper nebenher die männliche C-Jugend trainiert und eine steuerfreie Aufwandsentschädigung von 560 Euro erhält, wäre noch nachvollziehbar - auch wenn sich D. in Wahrheit nie im Nachwuchstraining blicken ließ. Dass aber 620 Euro auf Mutter Marita liefen, ließ den Staatsanwalt nach dem anonymen Hinweis aufhorchen - zumal Wohnungszuschuss, als Sponsorengeld getarnte Sonderbeträge und heimlich gezahlte Punktprämien hinzukamen. Unterm Strich kassierte der Torwart 2000 Euro pro Monat - am Fiskus vorbei.

Ein weiterer Trick, um die Steuersumme überschaubar zu halten, ist das Kilometergeld: Für René B. etwa wurde beim Finanzamt eine tägliche Trainingsanfahrt aus Langenau abgerechnet - obwohl der Spieler laut Richter Hartmut Schnelle direkt neben der Halle gewohnt haben soll.

Beim zweiten Verhandlungstag vor dem Stuttgarter Landgericht musste sich vor allem der frühere Manager Oliver Deseife den bohrenden Fragen stellen. Obwohl der Finanzprofi schon zum Prozessauftakt überraschend freimütig von Fehlern gesprochen hatte (¸¸Das muss ich auf meine Kappe nehmen"), blieb er auf Fragen nach den Mitwissern der Oßweiler Zahlungspraxis am Montag schweigsam. Allenfalls Steuerberater Gerd Benz soll von den Pro-forma-Verträgen gewusst haben - den einstigen Ziehvater Rolf-Dieter Hess versuchte Deseife mehrfach aus der Schusslinie zu nehmen.

Stuttgarter Nachrichten vom 26.6.07

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Exmanager leugnet alles
¸¸Graue Eminenz" der TSG

LUDWIGSBURG. Im Prozess gegen ehemalige Verantwortliche des Ludwigsburger Handball-Zweitligisten TSG Oßweil vor dem Landgericht ist gestern der frühere Wüstenrot-Manager Rolf-Dieter Hess vernommen worden. Er bestreitet die Vorwürfe.

Von Verena Mayer

Rolf-Dieter Hess hatte seinen Ruhestand eigentlich ¸¸in Würde" verbringen wollen. Dies sei ihm nun etwas genommen, sagt der 67-jährige frühere Wüstenrot-Vertriebschef auf der Anklagebank im Stuttgarter Landgericht. Zum einen, da er diverse Erkrankungen und Operationen hinter sich habe, zum anderen durch die ¸¸bekannten Umstände". Diese bestehen in einer Anklage gegen fünf ehemalige Verantwortliche des ehemaligen Ludwigsburger Traditionsvereins TSG Oßweil.

Durch Steuerhinterziehung, Sozialversicherungsbetrug und Untreue sollen Hess und vier weitere Angeklagte einen Schaden von 1,5 Millionen Euro verursacht haben. Doch bei den ¸¸steueroptimierten" Spielerlöhnen hat Rolf-Dieter Hess seinen eigenen Angaben zufolge keine Rolle gespielt. ¸¸Ich war in den vergangenen fünf Jahren kein maßgeblicher Entscheidungsträger im Verein", sagt Hess. Außerdem habe er für buchhalterische Angelegenheiten ¸¸keine Gene", auch zu Hause sei seine Frau für die Kontoführung zuständig. Zum anderen habe er sich Mitte 1999 ohnehin zurückgezogen, weil er beruflich zu sehr eingespannt gewesen sei.

Tatsächlich gibt es laut dem Vorsitzenden Richter Hartmut Schnelle keine expliziten Hinweise darauf, dass ¸¸die graue Eminenz" Hess Kenntnis von den Zahlungsmodalitäten bei den Profihandballern hatte. Es gebe aber Täter hinter dem Täter, die Dinge gewähren lassen und hin und wieder unterstützten - beispielsweise mittels Sponsoring. Zu Hess" Aufgaben zählte die Akquise von Sponsoren, der Hauptsponsor war die Wüstenrot.

Und so gibt es auch mehrere Zeugenaussagen, wonach Hess ¸¸der eigentliche Manager" der Profihandballer und Oliver Deseife ¸¸ein Werkzeug" von Hess gewesen sein soll. Deseife, der 1999 als Manager nach Oßweil kam, nimmt Hess hingegen in Schutz. ¸¸Herr Hess wusste das nicht. Er hatte mit den gesamten Zahlungen nichts zu tun."

Diese Nettolohnzahlungen sind der Staatsanwaltschaft zufolge durch das Abziehen von Pauschalbeträgen und Zahlungen aus Deseifes Wüstenrot-Agentur so gering gerechnet worden, dass die Summe, die es für die TSG zu versteuern galt, entsprechend niedrig wurde. So wurde in den Lohn der Profispieler eine Übungsleiterpauschale eingerechnet, obwohl die Spieler selten der damit verbundenen Pflicht in den TSG-Jugendmannschaften nachkamen. Überdies sollen die Spielergehälter überhöhte Fahrtkostenpauschalen enthalten haben. Zum Beispiel sei bei einem Profi eine Distanz zwischen Arbeitsstätte und Wohnort von hunderten von Kilometern zu Grunde gelegt worden - obwohl er in Ludwigsburg gewohnt habe.

Stuttgarter Zeitung vom 26.6.07

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Kann vielleicht jemand berichten, wie sich dieses Chaos auf die "Lurchis" (Salamander Stuttgart) auswirkt! Ich habe noch keine Bestätigung des Wechsels von Björn Navarin zu den Lurchis finden können. (z.B.)

Das hat nichts miteinander zu tun.

Das hat bedingt etwas miteinander zu tun, denn durch die Kündigung der HBR Ludwigsburg musste der TVK eine gewisse Summe an die TSG Ossweil zahlen, weil der SG-vertrag vorzeitig gekündigt wurde....

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Original von scrollan
da hast du recht!
wenn allerdings was dran wäre, dann wäre das üble wettbewerbsverzerrung, wenn wir davon ausgehen, dass die konkurrenz sich legal verhält.
in ossweil hat es auch schon viel früher einige finanzielle unregelmäßigkeiten und skandale gegeben....

In früheren Jahren gab es das öfter mal, auch bei uns in Düsseldorf, glaube ich. Ich dachte aber, daß sich das mittlerweile gelegt hat.