• "Wurfarmschulter zurück, Ellenbogen höher, Arm weiter strecken!", das sind die typischen Anweisungen die mit dem Ziel gegeben werden, grade bei Mädchen den an den Rippen festgeklebten Oberarm zu lösen und irgendwann einmal zu einem anständigen Wurf zu kommen.
    O.K., Wurfhärte und -genauigkeit sind inzwischen bei meinen Mädels ganz anständig (für die E-Jugend reichts locker), aber trotzdem entspricht die Armführung bei den meisten nicht meiner Vorstellung und muss dringend verbessert werden.

    Wir haben inzwischen mit Spiegel, Foto und Video versucht, den Mädels die Fehlhaltung deutlich zu machen, denn vielen ist nicht bewusst, dass der Arm "hängt".

    Es scheint sich hier um ein mädchentypisches Problem zu handeln. Habt ihr Übungen, die möglichst nebenbei zu einer besseren Armführung führen? Oder hilft da nur "Drill"?

    Einmal editiert, zuletzt von Nr. 3 lebt! (20. November 2005 um 07:07)

  • Hört sich richtig gut an. :)
    Probier mal die Übungen mit Tennisbällen, die sind für die kleinen Hände zuerst einmal besser zu fassen.
    Dann habe ich noch 2 Links.

    http://www2.bergstrasse.de/handballkreis/wurftraining.html

    http://www.sportunterricht.de/lksport/hbschlgani.html

    Die direkte Verlinkung hat leider nicht funktioniert.

    :hi:

  • Moin,

    die Übung mit Bildablauf auf der Bergstraßnseite" ist gut. Ball mit beiden Händen hoch halten, vor dem Wurf wie eine Blume entfalten, Wurfahand nach hinten, andere Hand zeigt auf das Tor.

    Dabei aufpassen, dass der Stemschritt nicht zu groß wird, sonst gehen die Kids in die Knie.

    Man kann auch von einem Kastenoberteil herunter den Stemmschritt mit der gleichen übung machen, das verkleinert den letzten Schritt

    gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Ich lasse auch gerne mit Leibchen werfen, die können die Kids gut halten und müssen die vollte Kraft beim Wurf reinlegen (und damit mit dem Körper arbeiten s.o.) um zum Partner spielen zu können.

    Gruss Jürgen

  • Zitat

    Original von Zockerkönig
    Ich lasse auch gerne mit Leibchen werfen, die können die Kids gut halten und müssen die vollte Kraft beim Wurf reinlegen (und damit mit dem Körper arbeiten s.o.) um zum Partner spielen zu können.

    Gruss Jürgen

    Moin,

    auch ne super Übung. Allerdings werfen einige auch mit Leibchen wie Kugelstoßer. Da hilft es, die Leibchen mal in Richtung Hallendecke zu werfen, dass müssen die Kinder richtig ausholen

    Gruß, Harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • harmi
    achtung die sind nicht doof, die holen dann von unten aus :D

    das mit dem über den Kopf mit beiden händen ist ganz gut.
    Was ich regelmäßig mache ist eine Version des Brennballs, wobei sie hier mit einem kleinen Medizinball werfen müssen. Der Vorteil ist, dass ich jede einzeln korregieren kann und die anderen aber weiterspielen können.

    Ich habe mal gehört das auch die erklärung bzw, Durchführung des Speerwurfes ganz gut ist. Habe ich aber noch nicht probiert.

    Grüße

    :spring: Laufen ist schön, andere laufen lassen noch viel schöner :D

  • Um allein den Armzug zu üben kann man ein Sprungseil werfen lassen. Das Seil wird in drei Finger genommen, nach hinten der Länge nach ausgestreckt und mit etwas Anlauf geworfen. Ziel ist es, dass das hintere Ende das vordere möglichst spät oder gar nicht überholt (sonst sind wir beim schleudern). Die Wurfhaltung ist dann zwar alles andere als optimal, dafür muss ein gewaltiger Armzug her, um das Ding zu werfen.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Um allein den Armzug zu üben kann man ein Sprungseil werfen lassen. Das Seil wird in drei Finger genommen, nach hinten der Länge nach ausgestreckt und mit etwas Anlauf geworfen. Ziel ist es, dass das hintere Ende das vordere möglichst spät oder gar nicht überholt (sonst sind wir beim schleudern). Die Wurfhaltung ist dann zwar alles andere als optimal, dafür muss ein gewaltiger Armzug her, um das Ding zu werfen.

    Kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Schlägt nicht das hintere Ende gleich gegen die Schulter, bleibt hängen und fällt dann auch vorne in sich zusammen? Oder wird aus einer Rückenlage geworfen? ?(

  • @Claudia: Stell Dir einen Speerwerfer beim "Umkehrpunkt" nach dem Ausholen vor. Rückenlage ist richtig, ganz nach hinten gestreckter Arm. Wie gesagt, die Wurfhaltung ist bescheiden, aber die Übung erfordert einen Monsterarmzug.

    Ich habe diese Woche wieder was dazugelernt. Mit einem meiner hoffnungslosen Fälle (Kugelstoßerin) habe ich Montag nur ein klein wenig geübt. Sie mit Ball in rechter Hand, ich von der Seite den Ball und ihre Hand in beiden Händen. Dreimal die Wurfbewegung mit vollem Schwung gemacht (Ball nicht losgelassen). Selber werfen lassen. Dann wieder dreimal gemeinsam. Selber werfen lassen. Wieder gemeinsam. War da etwa sowas wie eine Wurfbewegung? Sah fast so aus. Immerhin hat sie die halbwegs richtige Bewegung bis zum heutigen Training rübergerettet. Meine Begeisterung kennt keine Grenzen. :spring:

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  • Glückwunsch Karsten
    Du weisst ja, wenn man einen Stein brechen will und keinen Sprengstoff hat muss man einen Riss in dem Stein suchen und Wasser hineingeben. Dann warte auf den nächsten Frost. Und vergiss nicht ständig Wasser nachzufüllen. Und sei geduldig und bete jeden Abend. Und kurz bevor du denkst jetzt wird alles gut, hat die junge Dame keine Lust mehr auf Handball. :baeh:


    Und nein, eine Wunderwaffe ist das nicht. Habe das schon sehr ähnlich gemacht und (leider) mit mehr als wechselhaftem Erfolg. Das ist wie mit Leibchen werfen. Bei einigen zeigt das wahre Wunder und bei anderen hat das Null Effekt. Also, jeder Stein hat seinen Riss an einer anderen Stelle. Suche den Riss, suche den Weg Wasser einzufüllen und warte. Und sei geduldig, und ich glaube gerade habe ich keine Lust mehr Mädchentrainer zu sein. :(

    Obwohl, wenn ich mirs recht überleg, heute hab ich Training, auf gehts zum Steinebrechen.

    Grüsse nach Hannover

    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Rolf: Und wenn man doch Dynamit hat? :D Dies war ein trainingsresistenter Fall. Nach über einem Jahr immer noch den rechten Fuß vorne selbst bei Würfen aus dem Stand. Das ganze Programm schon durchprobiert (aufs Ziel zeigen lassen, Fußführung durch Hütchen vorgegeben, Stemmschritt von Kasten runter...). Gut, der Winter steht vor der Tür, ich hätte sie auch mit Wasser volllaufen lassen und in den Garten stellen können. :lol:

    Der Grundgedanke, die Bewegung zu führen, hat meines Erachtens was für sich. Wer zu wenig Vorstellungskraft besitzt, dem helfen lange Erklärungen nicht. Nachmachen kann auch nicht jeder. Also habe ich bei der Bewegungserfahrung ein wenig nachgeholfen. Bislang war meine sicherste Methode, eine imaginäre Mücke auf dem von mir gehaltenen Ball erschlagen zu lassen. Dann eine Bremse, Wespe, kleine Schwester... Das kam der Wurfbewegung schon recht nahe, danach die ganze Sache mit Ball und Wurf.

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  • Neue Spielerin, neues Highlight: Wurfarmschulter hinten, Ellenbogen über Schulterhöhe, Arm ziemlich gestreckt- Trainer freut sich- dann der Wurf: Ellenbogen als erstes nach vorne, dadurch totale Anwinklung des Arms, Hand jetzt unter dem Ball :(

    Dann versuchen wir am nächsten Dienstag eben mal Leibchen, Seil oder Wasser... :rolleyes:

    Was haltet ihr von folgender Übung:
    Spieler alle auf RM mit Ball in beiden Händen mit gestreckten Armen über Kopf. Seitlich zum Tor stehen, mit Sidesteps zum Tor bewegen, bei 9m weiter Sidesteps Richtung Tor, aber der Wurfarm bleibt mit Ball sozusagen bei 9m kleben, wenn Arm gestreckt, Hüftachse parallel zum Tor, Abwurf.

    Dann gleiche Arm- und Ballhaltung, gradeaus zum Tor traben, Wurfarm und Ball bleiben bei 9m kleben, wenn Arm gestreckt, Abwurf ohne einstemmen.

  • @Claudia: So ähnlich hat Renate Schubert dies Jahr auf einem Kinderhandballsymposium es mit einem "Wurfwunder" gemacht. Die Ausholbewegung quasi erst einmal weggelassen, die Hüftdrehung und die Wurfarmhaltung in den Mittelpunkt gestellt und so die Wurfausführung vereinfacht. Ausprobieren!

    Variante: Mit Kreuzschritten dem Tor nähern, der letzte Schritt mit dem linken Fuß als 90°-Drehschritt in Richtung Tor. Die Hüftdrehung kommt automatisch, wenn der Armzug erfolgt.

    Gegen den sturen Torwurf habe ich nichts, aber ich liebe natürlich auch das stumpfe Gegen-Die-Wand-Ballern. ;)

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