• Mannschaft A ist in Ballbesitz, Mannschaft B spielt 15 Sekunden vor dem Ende offene Manndeckung und spielt den Ball regelgerecht einem Spieler von Mannschaft A aus der Hand. Der Ball ist frei und rollt durch die Halle. Bevor irgendjemand den Ball aufnehmen kann hat Mannschaft A ein Team-Timeout beantragt. Signal vom Kampfgericht und der Ball kommt zum liegen. Niemand hat ihn unter Kontrolle.
    Ob der Ball bei Übergabe der grünen Karte wirklich schon frei war oder noch in Besitz von A konnte niemand mehr sagen. Auch das Kampfgericht nicht. Bei Ertönen des Signals war der Ball jedenfalls schon deutlich frei (2-3 Sek.)

    Wie gehts weiter?

    Im übrigen ist das gestern bei einem Verbandsliga-Herren Spiel passiert. Es gab bald so viele Meinungen wie Zuschauer (350)
    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Wenn der SR das TO anerkennt hat auf jedenfall Mannschaft A wieder den Ballbesitz da sie nur mit diesem das TTO beantragen kann.

    Ich persönlich würde jetzt sagen das Mannschaft B in Ballbesitzt war als die Hupoe ertönte da sie den Ball sauber herrausgespielt hat.
    Zur Beurteilung dieses Falles sollte man allesdings die Situation selber elebt haben.

  • Naja der Ball war frei- das muss ja nicht heißen, dass Mannschaft B ihn automatisch hat!
    Ich würde auf TO und Ballbesitz Mannschaft A entscheiden!

  • Also erstma Fehler vom Kampfgericht, weil die doch schaun müssen, ob se die grüne Karte annehmen können, sprich jeweilige Mannschaft in Ballbesitz ist. Da es gegeben wurde, muß also A noch in ballbesitz gewesen sein, wieder Fehler vom Kampfgericht, Signal hat zu lange gedauert ...

    aber bei deiner beschrieben Situation greift wohl eher:
    Erläuterung 3 3.Absatz:
    "Eine Mannschaft kann ihr Team-Time-out nur beantragen, wenn sie in Ballbesitz ist (Ball im Spiel oder bei Spielunterbrechung). Unter der Voraussetzung, dass die Mannschaft den Ballbesitz nicht verliert, bevor der Zeitnehmer pfeifen kann (in diesem Falle würde die Grüne Karte der Mannschaft zurückgegeben werden), wird der Mannschaft das Team-Time-out umgehend gewährt."

  • Ich sehe es ähnlich wie Theo, das Kampfgericht hätte die grüne Karte zurückgeben müssen und das Spiel hätte nicht unterbrochen werden dürfen. Es war ja offensichtlich keine Mannschaft im Ballbesitz.

    Aber: nun ist es ja unterbrochen - und die Frage, die sich stellt: WIE geht es weiter???

    Entscheidend dürfte sein, wer vor der Unterbrechung zuletzt im Ballbesitz war. Das "Herausspielen" führt meiner Meinung nach noch nicht dazu, dass man B den Ballbesitz zusprechen kann. Also würde ich doch A den Ball zusprechen. Das führt dann aber nun wieder dazu, dass das TTO gewährt werden kann.... Sehr kurios!

    In jedem Fall sollte man den ZN darauf hinweisen, dass er einen Fehler gemacht hat!

    Wie haben denn die SR hier entschieden?

    :bier: Todde:ficken:

  • Grundsätzlich ist es doch so, dass in solchen Situationen in denen kein Regelverstoß vorliegt, wenn keine Mannschaft in Ballbesitz ist, nach Unterbrechung durch Z/S die Mannschaft den Ball erhält, die zuletzt in Ballbesitz war (Regel 13:4 b)

    Was heisst aber Ballbesitz? Dazu gibt es soweit mir bekannt lediglich eine Definition im Zusammenhang mit dem Spielerwechsel im Jugendbereich (Regeländerung von 2001):

    Zitat

    Um Regelsicherheit zu schaffen, wird der Begriff Ballbesitz für diese Regel wie folgt definiert:
    Definition von Ballbesitz
    Ballbesitz bedeutet nicht nur, Kontakt mit dem Ball zu haben, z. B. ihn in der Hand zu halten, sondern auch ihn werfen, fangen, stoßen, schlagen oder passen. Man kann

    ohne Spielunterbrechung in Ballbesitz kommen, z. B. durch Blocken eines Wurfs, Herausspielen des Balls, oder
    durch eine Entscheidung des Schiedsrichters...

    Demnach könnte man durchaus auch die Ansicht vertreten, dass B durch das saubere Hinausspielen des Balles in Ballbesitz gekommen ist und kein TTO zu gewähren ist.

    Ist irgendwie eine heikle Situation, und irgendwie kann ich mich hier auch nicht abschliessend festlegen. Wahrscheinlich würde ich wie Todde spontan A den Ball wieder zusprechen und TTO geben, so wie in dem Fall, dass nach einem Wurf aufs Tor, der Pfiff genau in dem Moment ertönt, als der vom Torwart abgewehrte Ball in Richtung wartenden Abwehrspieler trudelt.

  • Toller Thread...


    *grins*

    spontan aus dem Bauch heraus würde ich für B entscheiden, da Mannschaft B es ja geschafft hat den Ball sauber herauszuspielen.

    Somit hatte Mannschaft A den Ball nicht mehr unter Kontrolle und kann daher kein TTO beantragen.

    Das sei nun mal dahingestellt, egal wie man hier entscheidet, es muss nur gut verkauft werden, denn es fällt auf den SR zurück.

    Es ist eine Tatsachenentscheidung, welche von der Spielsituation abhängig ist.

    Wir können das hier mit Sicherheit ewig diskutieren, im Spiel wird jeder anders entscheiden und zwar so wie der SR es gesehen hat wer zuletzt in Ballbesitz war.

    Wenn Mannschaft A den Ball herausgespielt bekommen hat, kann sie nicht mehr in Ballbesitz sein und um nun das Ganze weiter zu theoretisieren.... ab welchem Zeitpunkt hat Mannschaft B neuen Ballbesitz begründet - schon mit dem regelkonformen Herausprellen, also mit dem absichtlich und gewolltem Prellen des Balles?

    Nun ja eigentlich schon oder etwa doch nicht.... wer hat nun aktuell Einfluß auf den Ball, denke das wird eher ein philospophisches Problem als ein Regeltechnisches.

    cu

    Frodo

  • Zitat

    Original von Frodo
    Wenn Mannschaft A den Ball herausgespielt bekommen hat, kann sie nicht mehr in Ballbesitz sein und um nun das Ganze weiter zu theoretisieren.... ab welchem Zeitpunkt hat Mannschaft B neuen Ballbesitz begründet - schon mit dem regelkonformen Herausprellen, also mit dem absichtlich und gewolltem Prellen des Balles?


    Das einfache Herausspielen des Balles kann nicht zum Ballbesitz reichen, denn wer sagt, dass ein Spieler von B vor dem (natürlich hellwachem) TW von A am Ball ist?
    Ich erinnere nur an die beschriebene Situation:

    Zitat

    Original von RolfB
    Der Ball ist frei und rollt durch die Halle. [...] Niemand hat ihn unter Kontrolle.

    Aber ich möchte auch mal von einer Situation berichten, die so sicher komplett falsch war:
    Mannschaft A wirft per 7m ein Tor, danach wird TTO beantragt und stattgegeben. Das Spiel wird mit Anwurf fortgesetzt. Klärt mich auf, wenn ich da falsch liege, aber mit dem geworfenen Tor (bzw. mit dem bevorstehenden Anwurf) entfällt der Ballbesitz und damit die Möglichkeit auf TTO, oder?

    Einmal editiert, zuletzt von Lasse (18. Oktober 2005 um 23:59)

  • Lasse: Sicher, dass A das TTO beantragt hat? Wenn ja, war die Gewährung des TTO in der Tat falsch.

    Zu Deiner anderen Bemerkung: Ob der TW den Ball vor einem Gegenspieler evtl. erreichen könnte, ist in meinen Augen kein gültiges Argument. Vgl. meine Lieblingssituation in Sachen TTO (siehe oben): Wurf auf's Tor gegen den Pfosten (oder TW wehrt ab). Bevor der Ball zum fangbereiten Abwehrspieler kommt, ertönt der (zulässige) TTO-Pfiff.

  • Zitat

    Original von Todde1973
    Wie haben denn die SR hier entschieden?

    Sie haben das TTO gegeben.
    Etwas kurios war das sie nach der Minute TTO wieder auf den Platz gegangen sind und der eine Schiri1 Richtung Grundlinie marschiert ist und der andere sich an der Mitte aufgebaut und Ballbesitz für B angezeigt hat. Der ausbrechende Tumult unter den Zuschauern und von Mannschaft A hat den Schiri1 der auf dem Weg zur Grundlinie war veranlasst sich umzudrehen was den wohl los sei. Dann im Sprint zurück zur Mitte und seinen Kollegen sprechen und korrigieren. Was ich nicht verstanden habe war, was um Gottes Willen haben die beiden in der Minute TTO gequatscht wenn nicht die Frage geklärt "Wie geht es weiter?"

    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Zitat

    Original von berndo
    Lasse: Sicher, dass A das TTO beantragt hat? Wenn ja, war die Gewährung des TTO in der Tat falsch.

    Zitat

    Original von RolfB
    Mannschaft A ist in Ballbesitz, Mannschaft B spielt 15 Sekunden vor dem Ende offene Manndeckung und spielt den Ball regelgerecht einem Spieler von Mannschaft A aus der Hand. Der Ball ist frei und rollt durch die Halle. Bevor irgendjemand den Ball aufnehmen kann hat Mannschaft A ein Team-Timeout beantragt. Signal vom Kampfgericht und der Ball kommt zum liegen. Niemand hat ihn unter Kontrolle.


    Sieht also tatsächlich so aus, als ob Mannschaft A das TTO beantragt hat. ;)

    Zitat

    Original von berndo
    Zu Deiner anderen Bemerkung: Ob der TW den Ball vor einem Gegenspieler evtl. erreichen könnte, ist in meinen Augen kein gültiges Argument. Vgl. meine Lieblingssituation in Sachen TTO (siehe oben): Wurf auf's Tor gegen den Pfosten (oder TW wehrt ab). Bevor der Ball zum fangbereiten Abwehrspieler kommt, ertönt der (zulässige) TTO-Pfiff.


    Mit dem Beispiel des TW wollte ich auch nur sagen, dass man mit dem herausspielen des Balles noch lange nicht den Ballbesitz erobert hat, gerade in dem gegebenen Beispiel, wo der Ball herrenlos durch die Halle rollt.