Das Rückspiel... es wird mal wieder Zeit für ein Erfolgserlebnis!
ZitatAlles anzeigen"Wenn das in die Hose geht ..."
handball Nach Niederlagenserie steht HSG im Europacup unter Erfolgsdruck
Trotz vier Niederlagen in Folge gehen die Nordhorner zuversichtlich ins Rückspiel gegen IK Sävehof. Manager Rigterink ist überzeugt, dass der Mannschaft der Sprung ins Viertelfinale gelingt.
nordhorn/FH – Frank von Behren verließ am Mittwochabend humpelnd das Euregium. Doch seine Kollegen vom VfL Gummersbach hatten dem Handball-Nationalspieler das richtige Schmerzmittel verabreicht. Ohne den Rückraumspieler, der wegen einer schmerzhaften Oberschenkelverletzung nach 36 Minuten im Spiel bei der HSG Nordhorn ausgeschieden war, hatten sie die Partie noch mit 32:31 (12:16) gewonnen.
Und fast schien es, als wäre das Ausscheiden von Behrens eine Art Initialzündung für seine Mitspieler beim weiter unbesiegten Bundesliga-Spitzenreiter (28:2 Punkte) gewesen. "Die waren danach richtig heiß", strahlte von Behren. In der Szene, als er sich die Blessur zuzog, hatte er einen Gummersbacher Konter in Unterzahl zum 16:20 (36.) abgeschlossen. Es war der erste von fünf Treffern des VfL in Folge, der bei 20:20 (41.) wieder gleichauf war, nachdem er mit bis zu sieben Treffern ins Hintertreffen geraten war.
"Das hat nicht uns geholfen, sondern denen", wunderte sich auch HSG-Manager Bernd Rigterink, dass die Gäste ohne von Behren eine Schippe drauf legten. Zwar konnten die Nordhorner noch einmal Kontern und mit 25:21 (46.) erneut duetlich in Führung gehen. Doch nach der dramatischen Schlussphase mit dem finalen Wurf von Kyung-Shin Yoon ins verwaiste Nordhorner Tor Sekunden vor dem Ende standen die Oberbergischen als glückliche Sieger da.
Für die HSG indes war es die vierte Niederlage in Folge, von denen die letzten drei im DHB-Pokal gegen den HSV Hamburg (31:32), im Europacup gegen IK Sävehof (34:37) und in der Liga gegen Gummersbach unglücklich und unnötig waren. Da steht am Sonntag (17 Uhr, Euregium) im Rückspiel gegen den schwedischen Meister Sävehof einiges auf dem Spiel. "Wenn das in die Hose geht ...", grübelte Rigterink gestern und führte den Gedanken, der Sprung ins Viertelfinale des europäischen Pokalsieger-Wettbewerbs könnte verpasst werden, dann lieber nicht weiter.
"Keinen Druck aufbauen und gelassen bleiben", lautet sein Credo und ist mit Blick auf Kapitän Jan Filip und Kollegen überzeugt: "Die werden das schon richten." Daran hegt auch Trainer Ola Lindgren keinen Zweifel. "Wenn wir die Intensität der ersten Halbzeit gegen Gummersbach haben, kommen wir eine Runde weiter", ist der Schwede überzeugt. Was seine Crew im ersten Abschnitt gegen den deutschen Rekord-Meister leistete, war vom Feinsten. "Einfach brillant", wie Rigterink lobte. Allerdings traten schon da die Schwächen zu Tage, die im zweiten Abschnitt nicht mehr kaschiert werden konnten: In entscheidenden Phasen wurden beste Chancen nicht genutzt. Und in der Abwehr bekam die HSG den 13-fachen Torschützen Daniel Narcisse einfach nicht in den Griff.
Überdies durften die Gastgeber einiges Pech beklagen, stand ihnen doch wohl mindestens ein halbes Dutzend Mal Latte oder Pfosten im Weg. Insofern sieht Lindgren keinen Anlass zu größerer Sorge, zumal sich die zuletzt enttäuschenden Resultate nicht negativ auf die Atmosphäre im Team ausgewirkt hätten: "Die Stimmung ist gut." Gleichwohl weiß Rigterink, dass die Negativserie an den Spielern nicht spurlos vorbei gegangen ist. "Das steckt in den Köpfen", sagt der Manager und gibt die Parole aus: "Wir müssen uns das Glück aber auch wieder erkämpfen. Und am besten fangen wir Sonntag damit an."