Pokalsiegerwettbewerb 2005/06 (M)

  • So, bald ist es soweit und ich muss sagen, dass ich schon sehr aufgeregt bin. Zwar steht morgen noch das Spiel in Wilhelmshaven an, aber zumindest bei mir sind die Augen doch eher auf die nächsten beiden Wochenenden gerichtet.

    Die Mannschaft wird mit einigen Fans im Anhang am Freitag nach Moskau fliegen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Ich wäre auch sehr gerne mitgeflogen, aber es war mir einfach zu teuer. Beim evtl. Finaleinzug werde ich aber auf jeden Fall mit dabei sein.

    Wer ein wenig über unseren Gegner wissen will und russisch kann, kann auf der HP der Moskauer etwas forschen: http://www.ch-medvedi.ru/site/ (Und mir dann bitte berichten was da steht, denn ich verstehe gar nichts und erkenne nur unserer Logo!)

    Gemeinsam sind wir stark!

  • HSG morgen nach Moskau

    Bereits in aller Frühe beginnt morgen der Europacup-Trip der HSG Nordhorn zum Hinspiel im Halbfinale des Pokalsieger-Wettbewerbs bei Medwedi Tschechow Moskau (Sbd., 17 Uhr Ortszeit). Um 6.30 Uhr macht sich der Handball-Bundesligist mit einem Troß von 36 Personen im Mannschaftsbus auf den Weg zum Flughafen Düsseldorf. Außer Spielern, Trainern, Betreuern und Funktionären werden auch 14 Fans und zwei Journalisten mit an Bord der Lufthansa-Maschine gehen, die um 9.45 Uhr Richtung Moskau abhebt.
    Die Landung in der russischen Hauptstadt ist um 15.10 Uhr Ortszeit geplant. Moskau ist gegenüber der Mitteleuropäischen Zeit um zwei Stunden zurück, in beiden Zeitzonen werden allerdings in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag die Uhren um eine Stunde vorgestellt.
    Während die Mannschaft direkt in ihr Quartier in Tschechow fährt und in der Moskauer Vorstadt in der 4000 Zuschauer fassenden Olimpiyskiy-Halle am Abend eine Trainingseinheit einlegt, checkt die 16-köpfige Begleitgruppe im RUS-Hotel "Solnechny" ein und wird am Sonnabendmorgen bei einer Rundfahrt durch Moskau einen Blick auf Kreml, Roter Platz und andere Sehenswürdigkeiten werfen. Nachmittags geht’s dann zum Spiel in Tschechow gegen den mit 16 Nationalspielern gespickten russischen Meister.
    Am Sonntagvormittag steht für Mannschaft und Fans dann noch ein gemeinsamer Bummel durch Moskau an, ehe um 16.25 Uhr Ortszeit der Lufthansa-Jet zum Rückflug nach Düsseldorf abhebt, wo nach der Landung um 17.45 Uhr Ortszeit bereits der Mannschaftsbus für den letzte Teil der Reise wartet.

    Quelle: http://www.hsgnordhorn.de

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  • NDR zeigt Bilder aus Moskau

    Die Fans der HSG Nordhorn müssen auf Bilder vom Europacup-Halbfinale des Handball-Bundesligisten bei Medwedi Tschechow Moskau (15 Uhr MEZ) nicht verzichten. Das NDR-Fernsehen zeigt im dritten Programm der ARD morgen Ausschnitte vom Hinspiel im europäischen Pokalsieger-Wettbewerb beim russischen Meister. Innerhalb der Sendung "Sportclub aktuell", die sich zwischen 17:00 und 17:30 Uhr schwerpunktmäßig mit Regionalliga-Fußball beschäftigt, wird es einen Beitrag über einige Minuten aus der Olimiyskiy-Halle geben. Der NDR bekommt die Bilder vom russischen Fernsehen geliefert und aus dem Studio Hamburg wird Konstantin Sauer den Kommentar sprechen. Letzte Informationen holt er telefonisch kurz vor dem Spiel bei HSG-Manager Berd Rigterink ein.

    Quelle: http://www.hsgnordhorn.de

    Gemeinsam sind wir stark!

  • Tja, 6 Tore sind schon eine ganze Menge und ein harter Brocken. Aber ich kann nur hoffen, dass das Euregium am We aus allen Nähten platzt und die Hütte richtig brennt. Wenn dann die Mannschaft evtl. mit einem richtig guten Start loslegt, dann ist noch alles drin! Aber es wird schon extrem schwer werden...

    Gemeinsam sind wir stark!

  • GN von heute:

    Zitat

    Warum 30:36 auch ein gutes Resultat sein kann

    Klar, die HSG hätte in Moskau auch mit nur drei Toren verlieren können. So ein Resultat hätte dem Spielverlauf und den Kräfteverhältnissen im ersten Europacup-Halbfinale zwischem dem russischen Handball-Serienmeister Medwedi Tschechow und dem Nordhorner Bundesligisten entsprochen. Bei einem Drei-Tore-Rückstand hätte man von einer ordentlichen Basis für das Rückspiel am Sonntag (17 Uhr, Euregium) sprechen können – aber gerade das birgt auch eine Gefahr. Dieses Problem haben nun die Russen: Ein Sechs-Tore-Vorsprung kann dazu verleiten, die Aufgabe ein wenig zu lässig anzugehen; ob das mit einem Dutzend Nationalspielern gespickte Star-Ensemble von Medwedi Tschechow darauf verfällt, sich auf diesem Ruhekissen niederzulassen, wird sich zeigen.

    Für die Nordhoner indes sind die Verhältnisse klar – und zwar für Mannschaft und Zuschauer: Die Spieler müssen ohne Vorbehalt von der ersten Minute an zur Aufholjagd ansetzen und die "Bären" in eine gnadenlose Tempohatz verwickeln. Die Fans dürfen die Gäste – wie es in Nordhorn gute Gepflogenheit ist – noch mit einem warmen Applaus empfangen, doch dann ein muss ein 60-minütiger Anfeuerungs-Orkan losbrechen, wie ihn das Euregium noch nicht erlebt hat. Allein der Druck, den die Halle auf die Superstars um Rastvortsev, Iwanov und Tschipurin und vor allem auf die dänischen Schiedsrichter Henrik La Cour Laursen und Jens Carl Nielsen ausüben kann, ist schon dafür gut, einige Treffer des Sechs-Tore-Rückstands wettzumachen. "Es wäre doch toll, wenn alle in Nordhorn dazu beitragen, dass wir das Finale erreichen", brachte Mannschaftssprecher Jesper Larsson die Sache auf den Punkt. Ein kollektiver Nordhorner Erfolg über die russische Hauptstadt Moskau – genau das wär’s.
    Frank Hartlef

  • Und hier dann auch noch die restlichen Berichte zum Spiel:

    Doch nach dem 30:36 in Moskau muss die HSG im Rückspiel eine optimale Leistung bringen

    Bis zur 48. Minute im Hinspiel des Halbfinales im Pokalsieger-Wettbewerb sah es für die Nordhorner gut aus, lagen sie nur 27:28 zurück. Dann brachen die Gäste doch noch ein. Außer Torhüter Peter Gentzel überzeugten vor allem Piotr Przybecki und Holger Glandorf als erfolgreichste Werfer.

    Die Ausgangslage ist alles andere als ideal, doch noch muss die HSG Nordhorn die Hoffnung auf das Europacup-Finale nicht aufgeben: Der Handball-Bundesligist verlor das Hinspiel in der Vorschlussrunde des europäischen Pokalsieger-Wettbewerbs bei Medwedi Tschechow Moskau am Sonnabend mit 30:36 (18:19) Toren. "Noch ist alles möglich, obwohl es natürlich sehr, sehr schwer wird", sagte Trainer Ola Lindgren mit Blick auf das Rückspiel gegen den russischen Meister am Sonntag (17 Uhr) im Euregium. Auch Manager Bernd Rigterink schätzt die Aufgabe, den Sechs-Tore-Vorsprung aufzuholen, als "allemal machbar" ein.
    Eine bessere Ausgangsbasis für den zweiten Vergleich mit dem Serienmeister der Superliga hat sich die HSG in den letzten zwölf Minuten verscherzt. Von 28:27 (48.) zogen die Gastgeber mit sechs Toren in Folge auf 34:27 (56.) davon. Da musste selbst Peter Gentzel meist machtlos zuschauen, wie die Bälle an ihm vorbei ins Tor rauschten. Nach 14 Minuten hatte er seinen glücklosen Torhüter-Kollegen Jesper Larsson zwischen den Pfosten abgelöst und im Zusammenspiel mit einer sich steigernden 6:0-Abwehr maßgeblich dazu beigetragen, dass die Nordhorner trotz eines Fünf-Tore-Rückstands im ersten Abschnitt wieder in die Partie zurück fanden. Von 12:17 (24.) schlossen sie über 14:17 (26.) und 16:19 (28.) bei 19:19 (32.) zu den Russen auf.
    Außer Gentzel erwarben sich zwei Rückraumspieler bei dieser Aufholjagd besondere Verdienste: Piotr Przybecki und Holger Glandorf. Der polnische Halblinke war mit seinem siebten Treffer zum 19:19 erfolgreich und stand am Ende der Partie mit zehn Toren als bester Werfer da. Überdies übernahm der Rechtshänder die Verantwortung von der Strafwurfmarke und war dreimal erfolgreich, nachdem Jan Filip mit dem ersten Siebenmeter für die HSG gescheitert war. Und Glandorf, Przybeckis Kollege von der rechten Seite der Aufbaureihe, war mit neun Treffern nur einmal weniger erfolgreich.
    Dass sich die HSG nach einer Anfangsphase, in der sie durch zu lasche und unkonzentrierte Abwehrarbeit die Russen zu einfachen Toren eingeladen hatte, was vor allem Alexeij Rastvortsev mit sieben Toren im ersten Abschnitt zu nutzen wusste, wieder ins Spiel zurück kämpfte, lag auch an Frank Schumann. Lindgren beorderte ihn schon nach 15 Minuten für Iwan Ursic in den Mittelblock. Doch "Schu" handelte sich ein wenig ungestüm gleich mit der ersten Aktion eine Zeitrafe ein. Und weil ihn die guten Schiedsrichter Ivan Dolejs und Vaclav Kohout noch zwei weitere Male für zwei Minuten auf die Bank schickten, war für den Rückraumspieler das Spiel nach 50 Minuten zu Ende.
    Zeitlich fiel das mit dem Punkt zusammen, von dem an es für die Gäste bergab ging. Von der 49. bis zur 56. Minute gingen sie im Angriff leer aus, kassierten sechs Gegentreffer in Folge und sahen sich mit einem Sieben-Tore-Rückstand konfrontiert. Zum einen wurden die Chancen leichtfertig ausgelassen oder unnötige technische Fehler gemacht, zum anderen war einfach Pech im Spiel. "Das Ergebnis ist etwas zu hoch ausgefallen", fand daher Ex-Nationalspieler Klaus Voik.
    Vor allem ein Manko in der Defensive war jedoch überhaupt nicht zu beheben: "Den Kreisläufer haben wir einfach nicht in den Griff bekommen", sagte Lindgren, der mit ansehen musste, wie Michail Tschipurin einen Siebenmeter nach dem anderen zugesprochen bekam. Insgesamt durften die "Bären aus Tschechow" elf Mal von der Strafwurfmarke ran, scheiterten allerdings gleich ein halbes Dutzend mal am überragenden Gentzel. So gesehen, hätte die Niederlage auch viel klarer ausfallen können.


    "Dennoch glaube ich an unsere Chance"

    Lindgren zu den Aussichten

    GN: Das ist wohl nicht gerade das Ergebnis, das Sie sich erhofft hatten?
    Ola Lindgren, Trainer HSG Nordhorn: Das Ergebnis ist natürlich zu hoch ausgefallen, um sagen zu können, ich bin zufrieden. Dennoch glaube ich ganz fest an unsere Chance.

    GN: Was muss Ihre Mannschaft im Rückspiel gegen Moskau besser machen, um den Sechs-Tore-Rückstand aufholen zu können?
    Lindgren: Wir müssen die Außen viel mehr einbinden; die haben ja gar nicht mitgespielt. Außerdem sind wir in Moskau gar nicht zu unserem Gegenstoßspiel gekommen. Obwohl wir eine gute Torhüterleistung und gute Abwehr hatten, haben wir kaum mit Gegenstößen profitiert. Dagegen hat Medwedi unsere Unkonzentriertheiten und Fehler sofort bestraft. Das muss in Nordhorn anders sein.

    GN: So eine lethargische Anfangsphase darf sich die Defensive aber nicht wieder leisten, oder?
    Lindgren: Die Abwehr kam einfach nicht raus; das dürfen wir gegen diese starken Rückraumspieler nicht machen. Aber mit Schumann hat sich die Abwehr gesteigert, vor allem nach dem Wechsel.

    GN: Gegen den Kreisläufer Michail Tschipurin war aber kein Kraut gewachsen. Er hat drei Tore erzielt und wenigstens ein halbes Dutzend Siebenmeter herausgeholt, ...
    Lindgren: ... weil wir einfach nicht nah genug an ihm dran sind. Wir lassen ihn seine Sperre stellen; das ist die russische Schule. Wenn man dann zu spät kommt, gibt es Siebenmeter.

    GN: Welche positiven Aspekte gab es?
    Lindgren: Wir haben 30 Tore erzielt und teilweise tollen Angriffshandball gespielt. Und wir haben trotz eines Fünf-Tore-Rückstands zu Beginn Charakter gezeigt und uns ins Spiel zurück gekämpft, nachdem uns anfangs die richtige Arbeitsintensität gefehlt hat.

    GN: Wie hoch schätzen Sie die Chance ein, das Finale zu erreichen?
    Lindgren: Es wird verdammt schwer, aber wir werden alles geben, alles versuchen. Wir müssen sie unter Druck setzen und in Führung gehen, dann können wir es mit dem Publikum im Rücken schaffen.


    Nordhorner Handballer machen in Russland Überstunden als Tänzer - Hilfe von einem Marine-Attache aus Taschkent

    Mützen: Für Jesper Larsson war schon vor Antritt der Reise nach Russland klar, was er als Souvenir mit auf die Rückreise nehmen würde: "Diesmal muss es eine dieser Mützen sein." Und als die fliegenden Händler am Sonntagmorgen beim Rundgang der Handballer über den Roten Platz ein gutes Geschäft witterten, griff der HSG-Torhüter genau wie Frank Schumann und Ljubomir Vranjes bei den Tschapkas sofort zu. Auch Gerd Schütte wurde eine der traditionellen Fellmützen angeboten. Und bei Temperaturen unter Null und einem eisigen Wind hätte der Beiratssprecher der HSG die militärische Kopfbedeckung gut gebrauchen können. Allerdings hatte er so ein Andenken schon vor Jahren von einer Reise nach Moskau mitgebracht und wollte daher trotz roter Ohren die zehn Euro nicht investieren. "Dann frier weiter", hielt ihm der Verkäufer entgegen und ließ Schütte verdutzt stehen.

    O-Ton: Am Freitagabend waren einige der Handballfans ganz gespannt darauf, wie sich der SV Eintracht im Spitzenspiel der Fußball-Oberliga in Wilhelmshaven schlagen würde. Vor allem bei Jan Deelen war die Freude groß, nachdem GN-Redakteur Martin Lüken vom 2:0-Erfolg aus dem Jade-Stadion berichtet hatte. Als Stammgast bei den Fußballern am Heideweg wie bei den Handballern im Euregium hob Deelen sein Glas und freute sich: Darauf trinken wir einen."

    Ständchen: Gaby Horstmeyer hatte am Sonnabend Geburtstag und durfte wegen der Zeitverschiebung die ersten Glückwünsche zwei Stunden eher entgegen nehmen als daheim. Die Mitreisenden der 16-köpfigen Fan-Gruppe sangen der Frau des Fanclub Vorsitzenden Heiko Horstmeyer ein Ständchen - und natürlich wurde im Restaurant des Hotels "Solechny" mit einem Wodka angestoßen. Morgens staunte das Geburtstagskind beim Verlassen des Hotelzimmers noch einmal, hatte doch Manuela Mörschner-Schoppmann die Zimmertür mit allerlei Deko und Süßigkeiten verziert.

    Kontrolle: Ragnit Wittenbrink fiel mit ihrer Fan-Tröte nicht nur akkustisch in der Olimpiyskiy-Halle von Tschechow auf - sondern auch bei der Zollkontrolle. Beim Durchleuchten des Gepäcks wurden die russischen Beamten am Flughafen Sheremetyevo 2 aufmerksam und gaben nicht eher Ruhe, bis die HSG-Anhängerin ihren Koffer geöffnet und die Bestimmung des Instruments geklärt hatte. Dass die Nordhorner sich unter den 3800 Zuschauern lautstark bemerkbar machen konnten, hatten sie im übrigen auch einer Kundin der Bäckerei Horstmeyer zu verdanken. Die hatte bei den bekennenden HSG-Fans eine ganze Tütel voll mit gelben Rasseln abgegeben. Die hätten einst ihrem Bruder dazu gedient, TuSEM Essen zu unterstützen, erklärte die Kundin, doch seit dem Zwangsabstieg des letztjährigen EHF-Pokalsiegers in die Regionalliga, gehe er nicht mehr zu den Spielen des Traditionsclubs.

    Alter Bekannter: Beim Gastspiel in Russland konnte die HSG wie 2003 in Astrachan auf die Sprach- und Landeskenntnisse von Volker Heuermann bauen. Allerdings ist der aus Schleswig-Holstein stammende Haupt-Bootsmann mittlerweile als Marine-Attache in Usbekistan tätig und stieß am Freitagabend aus Taschkent kommend im Hotel in Tschechow zum Tross des Bundesligisten. Heuermann ist Handball-Fan und hat in Russland auch schon die Bundesligisten aus Lemgo, Flensburg und Kiel unterstützt.

    Überstunden: Trotz 60 anstrengender Europacup-Minuten kamen die Schützlinge von Trainer Ola Lindgren am Sonnabendabend nicht dazu, die Füße hochzulegen, gerieten sie doch in ihrem Hotel in eine Betriebsfeier. "35 Frauen und vier Kerle", zählte Jesper Larsson. Da waren Frank Schumann, Ljubomir Vranjes und Peter Gentzel schnell gefragte Tanzpartner.


    Nordhorner trauen sich zu, im Rückspiel gegen Moskau Sechs-Tore-Rückstand aufzuholen

    Der Bundesligist sieht sich noch längst nicht um alle Chancen aufs Finale gebracht. Das Hinspiel bei Medwedi Moskau lässt einigen Spielraum, um sich zu steigern.

    Als Spieler, Trainer, Funktionäre und Begleiter der HSG Nordhorn am Sonntagmorgen über den Roten Platz marschierten und die Moskauer Sehenswürdigkeiten rund um den Kreml bestaunten, da schien es, als würde der Blick auf die historische Festungsanlage die Wehrhaftigkeit beim Handball-Bundesligisten kitzeln. "Noch ist gar nichts entschieden", sagte Kapitän Jan Filip am Tag nach der 30:36 (18:19)-Niederlage im ersten Europacup-Halbfinale bei Medwedi Tschechow.
    "Zwei bis drei Tore wären in Ordnung gewesen", fand Piotr Przybecki den Erfolg der Gastgeber zu hoch ausgefallen. "Wir waren ja die meiste Zeit des Spiels gleichwertig", erklärte der zehnfache Torschütze bei der Rückschau auf eines seiner besten Spiele im HSG-Dress. Doch der ausgebildete Diplom-Sportlehrer wusste nur zu genau, dass er und seine Kollegen, sich den Sechs-Tore-Rückstand selbst eingebrockt hatten. "Wir haben Fehler gemacht", stellte er vor allem mit Blick auf die Phase zwischen der 48. und 56. Minute fest, die die Russen mit 6:0 gewannen und so von 28:27 auf 34:27 davon zogen. "Da haben wir selbst in Überzahl kein Tor gemacht", ärgerte sich der polnische Rückraumspieler, der vor allem bei seinen sieben Treffern vor der Pause Kraft, Technik und Präzision glänzend in Einklang gebracht hatte, und wusste: "Wir haben ein besseres Resultat verschenkt."
    Doch gerade der Aspekt, dass es Steigerungspotenzial gibt, lässt die Hoffnung keimen, die "Bären" aus Tschechow am Sonntag (17 Uhr, Euregium) mit mindestens sechs Toren Differenz schlagen zu können. "Wir müssen uns in der Abwehr steigern und mehr Gegenstöße bekommen", sagte Peter Gentzel, als er die Basilius-Kathedrale passierte, die einst Iwan der Schreckliche errichten ließ. Der schwedische Torhüter wies im Zarenreich nach, warum er in Anlehnung an dessen ersten Herrscher zurecht den Beinamen Peter der Große trägt: Gentzel wehrte sechs von insgesamt elf Siebenmetern ab, was für den 37-Jährigen eine ansehnliche, aber nicht die beste Ausbeute seiner Karriere ist. "Ich habe schon mal acht oder neun Siebenmeter in einem Spiel gehalten", erinnerte er sich und blickte zuversichtlich aufs Rückspiel der Vorschlussrunde: "Wir können es noch schaffen."
    Als Frank Schumann zwischen Kaufhaus Gum und Historischem Museum von einem der fliegenden Händler eine Tschapka erstand, erinnerte er auch vom Aussehen an einen Ulanen. Dass er einer der besten "Krieger" der Nordhorner ist, wies der Abwehrspezialist unmittelbar nach, als Lindgren ihn in der 15. Minute zur Stärkung der Defensive aufs Feld beordert hatte. "Schu" nahm sich gleich bei der ersten Aktion Alexeij Rastvortsev zur Brust, schickte den am Ende mit sieben Toren besten Torschützen der Gastgeber auf den Hallenboden - und durfte sich zur Strafe für zwei Minuten gleich wieder auf die Bank begeben.
    Während er mit seiner Digitalkamera das Lenin-Mausoleum für ein Erinnerungsfoto anvisierte, rechtfertigte er seine Aktion gegen den eleganten russischen Nationalspieler, der alle seine Treffer im ersten Abschnitt erzielt hatte: "Ich musste ein Zeichen setzen." Seine Kollegen hätten in der Defensive "ja total gepennt", ereiferte sich Schumann, weshalb er Robert Arrhenius, seinen Kollegen im Mittelblock, erst einmal angeherrscht habe: "Los, wir müssen jetzt mal was tun hier."
    Mit Schumann kämpften sich die Nordhorner nach einer von zu großem Respekt gekennzeichneten Anfangsphase und einem Fünf-Tore-Rückstand zurück ins Spiel, das sie bis zum 27:28 (48.) offen hielten. Ohne ihn wuchs der Rückstand auf bis zu sieben Tore an. In der 50. Minute erhielt der Rückraumspieler die dritte Zeitstrafe, die er als zu hart empfand, - und damit die Rote Karte. "Er war einer unserer besten Innenverteidiger", sagte Lindgren und fand den Verlust "schwer zu kompensieren".
    Für das Rückspiel kündigte Manager Bernd Rigterink kampfeslustig an: "Jetzt sollen die Russen mal kommen ..." Vom Kreml können sich die Nordhorner am Sonntag zwar nicht inspirieren lassen, aber vielleicht hilft ja schon ein Spaziergang um die Bentheimer Burg.


    Quelle: http://www.hsgnordhorn.de

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    Einmal editiert, zuletzt von InesK (28. März 2006 um 11:32)

  • Und hier noch mal ein netter Bericht von Matze:

    Die Schönheit der Chance…
    Mittwoch, 29.März 2006
    Sicher, ein wenig enttäuscht war man als HSG-Fan am frühen Samstagabend schon, als feststand, dass die "Roten Teufel" im Europapokal-Halbfinale das Hinspiel mit 30:36 verlieren. Schließlich lagen unsere Jungs bis zur 48. Minute nur mit einem Tor hinten, das Spiel war also völlig offen. Doch dann zogen die Russen mit sechs Toren in Folge auf 34:27 (56.) davon, der Traum vom Finale schien geplatzt.
    Aber schon kurz nach dem Spiel, als das Adrenalin - das das Verfolgen des Livetickers verursacht hatte - ein wenig zurückgegangen war, machte sich Hoffnung breit. Warum nicht? Was spricht dagegen, dass wir Moskau zu Hause im Euregium mit sieben Toren schlagen? Wir wissen, dass wir nicht nur ein überragendes Torhüter-Duo haben - schließlich können Peter und Jesper wohl jedes Spiel im Alleingang entscheiden - auch keiner unserer Feldspieler muss sich hinter einem der Gegner verstecken.
    Einfach wird das sicherlich nicht, aber es ist machbar, haben wir doch erst im letzten Europapokal-Heimspiel gezeigt, wie man den Gegner an die Wand spielt. Genau wie beim Spiel gegen die Kadetten Schaffhausen, braucht die Mannschaft auch und gerade diesmal die Unterstützung der Fans. Das Euregium muss aus allen Nähten platzen! Wer nicht kommt, könnte etwas ganz großes verpassen, es geht um den Einzug ins Finale des Europapokals…
    Ich freu mich jedenfalls schon jetzt auf das Spiel am kommenden Sonntag, auf Gänsehautstimmung, auf "Finale"-Sprechchöre, auf das Publikum als berühmten "Achten Mann auf dem Spielfeld", ...
    Wie sagte eine Angestellte vom FC Bayern einst so schön in einer Fernsehwerbung: "Pack ma’s, Jungs!"

    Mathias Elbeshausen

    Quelle: http://www.hsgnordhorn.de

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  • GN von heute:


  • Die GN berichtet wieder:

  • So langsam wird es Ernst. Ich bin jetzt schon nervös...wie soll das dann nur erst am Sonntag werden....
    Aber dennoch sind alle sehr zuversichtlich und ich hoffe, dass sich das auch überträgt.

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  • Für die Hälfte:Als Ansporn für die HSG-Fans, ihre Mannschaft morgen (17 Uhr, Euregium) besonders lautstark zu unterstützen, hat sich die Marketinggesellschaft des Nordhorner Bundesligisten für das Rückspiel gegen Medwedi Tschechow etwas einfallen kassen: Sollte der Bundesligist das Finale erreichen, gibt es nach dem Spiel in der Kellerbar eine "Happy Hour" mit Verlängerung oder anders ausgedrückt: Den ganzen Abend Bier zum halben Preis.

    Internationaler Beobachter: Mit Henryk Szczepansky wird als Deligierter der Europäischen Handball Federation ein alter Bekannter der HSG die Partie gegen Medwedi begleiten. Für den Polen ist es bereits der dritte Abstecher ins Euregium: Er war bei der Europacup-Premiere der HSG am 09. November 2002 gegen Strovolos Nicosia (36:16) und ein Jahr später gegen IK Sävehof (28:27) dabei.

    Neuzugang: Börge Lund, norwegischer Nationalspieler vom dänischen Ersligisten Aalborg, hat offenbar noch immer keinen Vertrag bei der HSG unterschrieben. Manager Bernd Rigterink sagte gestern auf erneute Nachfrage: "Wir haben ihm ein Angebot unterbreitet und er hat bis Montag Zeit, es anzunehmen oder auszusteigen."

    Aufstellung: Medwedi Tschechow wird morgen mit diesem Kader erwartet:
    Nr. Name Position

    21 Oleg Grams TW
    73 Aleksij Kostigov TW
    2 Vasilij Filipov RRM
    3 Viktor Engovatov LA
    4 Aleksandr Safonov RRL
    5 Jurij Jegorov RRL
    7 Oleg Frolov RA
    8 Jegor Jevdokimov RR
    9 Artjom Grizenko Kreis
    10 Alexander Chernoivanov RRM
    14 Alekseij Rastvortsev RRL
    17 Alekseij Kamanin RRR
    18 Dmitrij Kovaljov RA
    19 Alekseij Peskov RRR
    20 Michail Tschipurin Kreis
    31 Timur Dibirov LA
    35 Konstantin Igropoulos RRR
    77 Vitalij Ivanov * RRM
    Vladimir Maximov Trainer

    Anmerkung: * Mannschaftskapitän, TW = Torwart, RRM = Rückraum Mitte, RRL = Rückraum links, RRR = Rückraum rechts, RA = Rechtsaußen, LA = Linksaußen

    Leitung: Das Spiel steht unter der Leitung von zwei dänischen Schiedsrichtern: Henrik La Cour Laursen und Jens Carl Nielsen. Das Dou hat im laufenden Wettbewerb übrigens schon ein Spiel von Medwedi Tschechow gepfiffen, und zwar das Heimspiel im Achtelfinale gegen Hammarby IF, das die Russen mit 37:28 gegen die Schweden gewannen.

    Eeinstimmung: Um sich auf das Spiel im Euregium einzustimmen, hat Medwedi-Trainer Vladimir Maximov gleich zwei Trainingseinheiten angesetzt, Sonnabend von 18 bis 20 Uhr und Sonntag von 10 bis 11 Uhr. Die Russen schweben heute um 09:50 Uhr auf den Flughafen Düsseldorf ein und werden in Nordhorn im Stadtring-Hotel absteigen.

    Quelle: Grafschafter Nachrichten

    Gemeinsam sind wir stark!

    2 Mal editiert, zuletzt von InesK (1. April 2006 um 14:16)