w-D-Jgd: nur Schlagwurf oder auch Sprungwurf

Moin,

komisch, dass kaum eine weibliche D-Spielerin so etwas kann, meine Mädels konnten es größtenteils auch nicht...

Erst mal nur Schlagwurf üben, aus diesem kann man dann immer noch einen Sprungwurf formen.

Tip: Erst mit allen möglichen anderen Dingen werfen:
Tennisbälle, Leibchen, Handtücher, Federbälle, Gymnastikbälle, usw.

Den Tennisball 20 mal so weit werfen lassen, wie es geht, anschließend sollen die Mädels mit dem Handball genau so werfen. Stell dich selbst ins Tor und lass dich abwerfen, den Mädels macht es tierisch Spaß und dir brennen nacher die Finger.

Und vor allem: nicht aufgeben, immer wieder eine Viertelstunde opfern für diese Übungen

Gruß, harmi

Hi Muemmel!

Auf keinen Fall Einführung Schlagwurf und Sprungwurf parallel! Ich habe heute erst wieder beim Training der wD Einzeltraining mit drei Anfängerinnen gemacht, wo es nur darum ging, den Schlagwurf hinzubekommen. RolfB nennt es "Steine brechen", wenn sich unglückliche Bewegungsabläufe eingeschliffen haben und Du sie rausbekommen willst.

Beispiele:

Mareike: Seit einem Jahr dabei, weigert sich störrisch den linken Fuß beim Wurf vorne zu haben. Ellenbogen zu tief, dreht den Handrücken zum Kopf beim Umkehrpunkt. Winkel zwischen Ober- und Unterarm zu klein.

Aylin: Seit wenigen Wochen dabei. Klappt das Handgelenk nach hinten (Hand unter dem Ball), Wurf ohne Oberkörperverwringung, Ellenbogen sowie Ball natürlich zu tief.

Merle: Seit einigen Monaten dabei. Handgelenk wie Mareike, Ellenbogen zu tief, allerdings Wurf mit Katapultbewegung über den Ellenbogen.

Ich habe mir jeweils für alle drei mindestens fünf bis zehn Minuten Zeit genommen, um die allergröbsten Probleme zu beheben. Wenn die nun noch gleichzeitig Sprungwurf lernen sollen... nicht auszudenken.

Ich schreibe es hier immer wieder: Jede einzelne Trainingseinheit fünf Minuten stumpfes Ballern. Erst Aufsetzer aus gestrecktem Arm (kein Schwung holen, reiner Armzug), beidseitig, dann Würfe gegen die Wand, beidseitig. Nicht über Kopfhöhe, eher Aufsetzer. Durch die senkrechten Aufsetzer kommt der Armzug, an den Würfen gegen die Wand kannst Du die Fortschritte sehen, bzw. immer wieder korrigieren. Wir sind in der E-Jgd. Hannovers Vizemeister (insgesamt 27 wE Jugenden) geworden. Mehrere Mannschaften waren eins-gegen-eins stärker, aber es gab keine andere Mannschaft, in der vier Spielerinnen Tore von zehn Metern warfen. Die einzigen beiden 6:0 Deckungen diese Saison haben wir einfach erschossen.

Nach knapp drei Jahren (Minis, 1. und 2. Jahr E) habe ich mit den vier weitesten Mädchen mit Sprungwürfen begonnen. Je nach Entwicklungsstand früher oder später. Bei einigen bin ich mir sicher, dass ich denen noch in vier Jahren keinen Sprungwurf beibringen muß. Eingehopstes Kugelstoßen muß ich nicht schulen. Solange kein vernünftiger Schlagwurf vorhanden ist, brauchen sie gar nicht zu hüpfen.

@muemmel

wow endlich mal jemand dem es genauso geht wie mir. nichts gegen zickenbändiger und den anderen, die schneinbar mehrere Einzeltrainings machen können, mind. zu zweit trainieren etc. pp. neiderfülltglotz
Naja. Können wir ja was abguggen

Eine Erfahrung die ich in meiner ersten Trainersaison gemacht habe ist, geduld haben, die zweite Geduld haben, die dritte....

Bei meinem Mädels ist es recht unterschiedlich, einige sind dabei da zieh ich den Kopf ein, wenn die aufs Tor werfen, einigen muss man den Ball mitführen damit er nicht auf deren Füsse landet. Woran das liegt kann ich nur vermuten. Talent ist sicher ein Thema, die gesamte Körperliche Verfassung. Was mir aufgefallen war,die Mädels die jetzt aus der E Jugend kommen haben einen furchtabaren Wurf. Tja.

Was den Ball halten anbelangt: Ich sehe das auch so, dass die Mädels einen Schlagwurf nicht lernen, wenn sie die Kugel nicht festhalten können. Die Idee mit dem 3sec halten finde ich nicht schlecht. Ich mache es so, dass ich meinen Mädels am Anfang des trainings einen Ball in die Hand drücke und dann sollen sie 2, 3 Runden mit dem Ball in einer Hand laufen. Das klappt schon recht gut. Außerdem trainieren meine Mädels jetzt bis zur Sommerpause mit nem miniball. Was ich bei den ganzen Aufwärmspielchen oft mache, sie ganz viel mit anderen Bällen werfen zu lassen. Tennisbälle, Softbälle etc.
Und was ganz wichtig ist, ihnen das immer wieder zeigen, sagen, auch wenn es sie nervt, wenn sie dann das erste Mal den Ball ohne Probleme 3 Runden nach unten halten können, werden sie Dich lieben

Grüße

nette übung zur verbesserung des 'grip':

a und b arbeiten mit 2 bällen. a hält den ball in einer hand. b spielt einen ball zu a, die den ball zurückspielt. der erste ball ist dabei 'tennisschläger'.
je nach können zuspiele über den boden, (kleine) bogenlampen oder gerade zuspiele.
die größer des balls wird dem 'grip' - vermögen de spielerin angepasst.

die zweite hand nicht vergessen.

übrigens - quantität geht nicht vor qualität...

Zitat

So etwas wie ein Einzeltraining könnten wir schon prinzipiell machen, da wir zu zweit sind, allerdings haben alle Mädels bei uns fast die gleichen Defizite, folglich müssen sie sowieso alle das gleiche Lernen - warum also extra ein, zwei rausziehen?

Weil Du dann besser die Fehler beobachten, korrigieren und nachbessern kannst.

Zum Thema 1x wöchentlich Training: Da gebe ich Dir Recht, bis zur nächsten Woche haben sie es wieder vergessen. Beschäftigungstherapie nennt man sowas. Zweite Trainingseinheit einführen, notfalls mit einer kleinen Schar durchhalten und plötzlich tauchen auch mal neue Gesichter auf, die an dem bisherigen Trainingstag keine Zeit hatten.

@muemmel

jetzt geht es in die Untiefen des Kindertrainings
pohh was habe ich mir schon anhören müssen, "waaaaasss wieso haben wir jetzt am Mi Training, da muss ich doch zum tanzen, Du ich muss jetzt los muss zum reiten, kann nicht muss Tennis spielen". Wenn Du gerade C-Lizenz machst, dann hat doch Euer Seminarleiter bestimmt auch darauf plädiert dass die Kids unbedingt auch andere Sportarten lernen sollen, so von wegen Cross Training? Bzw. Um die Koordination zu verbessern, weiträumig auszubilden. Hmmm, schön. Und wann sollen meine Mädels zum Training kommen, neben Schule, Oma besuchen und dann vielleicht noch schlafen wiesoooo daaaas denn...
Aber gut, ich habe das Gefühl, dass ich es schaffe ein Training zu machen, wo die Kids merken, das macht Spass, deswegen geh sie da wieder hin. Und das ist doch auch schon mal schön.
Was den Grip anbelangt gibt es noch eine schöne Übung: jeder hat zwei Bälle, können auch unterschiedlich sein. Den einen Ball mit einer Hand festhalten, den anderen darauf jonglieren, und dann wie mit nem Schläger hochschlagen, bzw. immer wieder hochspielen. Ich verspreche Dir, bei den ersten beiden Malen werden Dich Deine Mädels hassen, nach dem vierten Mal hauen sie Dir die Bälle um die Ohren dass es ein wahre Pracht ist.
Viel Spaß schon mal

Hmm, ich habe meine Bälle fett mit Edding durchnummeriert und mir aufgeschrieben, welche Spielerin welchen Ball leiht. Dadurch kann man ganz sicher sein, dass die Bälle wieder kommen. Grade wenn du nur einmal die Woche Training hast, bringt es unheimlich viel, wenn die Kiddies daheim mit dem Ball üben können.

Im Training sollten meine Mädels erst die Elefantenhautbälle krallen und so tun, als wenn sie damit prellen, aber tatsächlich den Ball halten, später das Ganze mit Mini-Bällen und schließlich mit nem einer. Das hat bei uns auch viel gebracht.

Zitat

Original von maleikalika
@muemmel

wow endlich mal jemand dem es genauso geht wie mir. nichts gegen zickenbändiger und den anderen, die schneinbar mehrere Einzeltrainings machen können, mind. zu zweit trainieren etc. pp. neiderfülltglotz
Naja. Können wir ja was abguggen

Endlich ist mal jemand neidisch auf mich

Zitat

Eine Erfahrung die ich in meiner ersten Trainersaison gemacht habe ist, geduld haben, die zweite Geduld haben, die dritte....

Leider für viele Trainer, die gerade begonnen haben, ein Fremdwort. Es kann einem halt passieren, dass man eine nicht so gute Truppe erwischt hat. Aber es zeugt doch für den Trainer, wenn er aus einem Haufen eine stramme Truppe formt.

@ muemmel: kämpfe um Deine Mädels und zeige Ihnen, dass Du ihnen etwas beibringen kannst. Gib ihnen die Möglichkeit, Erfolgserlebnisse zu haben, freu Dich mit ihnen über gelungene Dinge, über die schlechten Dinge kannst Du Dich immer noch aufregen.

Gruß, harmi

@muemmel

was die Bälle anbelangt habe ich ein ähnliches Problem. Aber vor kurzem habe ich meinen Mädels einen Zettel für die Eltern mitgegeben. Darafu standen Infos wie Trainingszeiten etc. und außerdem, so nach dem Motto, wenn sie ihren Kindern was sinnvolles zum Geburtstag schenken wollen, dann sollen sie ihnen doch einen Handball schenken. Bei der Suche bzw. Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Und siehe da, 4 Mädels hatten seitdem Geburtstag, und 3 haben einen neuen Ball...

Grüße

Zitat

Original von muemmel_0811
Wenn ich mir meine Mädels jetzt nach so kurzer Zeit anschau, dann fällt mir da keine auf, die in diesen Sport verliebt ist und von sich aus bereit wäre, auch ein 2. Mal in der Woche zu trainieren. Kann aber auch daran liegen, dass ich sie noch nicht genug kenne. Aber momentan machen die eher auf mich den Eindruck, als dass sie einfach nur mit dem Ball spielen wollen. Ein "BilligerBabySitterErsatzDienst" ist bis jetzt noch nicht zu erkennen, da die Mamis bis jetzt immer brav mit in der Halle gewesen sind.

@ Nr. 3 lebt!
An sich ein guter Vorschlag, scheitert aber daran, dass die Bälle nicht nur von unseren Mädels genutzt werden, sondern auch noch von unserer mD-Jgd - und die trainieren an einem anderen Tag...

Grüße,
muemmel_0811

Meine Mädels waren anfangs auch nicht in Handball verliebt. Wenn du lieb mit ihnen bist und den Spaß am Spiel vermittelst, kommt das bei den Meisten von ganz allein. Gib nicht auf!

Wie Maleikalika auch, haben wir den Eltern angeboten (damals zu Ostern) Handbälle zu besorgen. Wir haben mit dem Pizzaball Hawai von Con-Sport angefangen. Der kostet für uns nur 10 € und ist schön griffig. Das Angebot haben fast alle Eltern angenommen. Da wir gut Prozente im Sportgeschäft bekommen, kaufen wir ijetzt auch mmer die Bälle für die Kinder und sammeln das Geld von den Eltern ein.

Moin,

nochmal zum werfen.

seit wir jetzt zwei Trainingszeiten haben und auch fast immer mit zwei Trainern beim Training sind, haben wir das Wurftraining zur Pflichtübung gemacht. Mindestens 15 Minuten ballert eine Gruppe wie die Bekloppten von 9 m mit Analuf Schlagwurf aufs Tor. Torwart bin ich. Alles,was in die Ecken geht, lasse ich durch, alle anderen, versuche ich, zu halten. (es macht den Mädels auch Spaß, mitten aufs Tor zu werfen...)

Die Spielerin, die in der letzten Saison zwar 30 mal die frei stehende Mitspielerin angespielt, aber kein Rückraumtor erzielt hat, weil der Torwart den Bal zurückpusten konnte, haut mir 8 von 10 Bällen mittlerweile rein. Die beiden anderen tun verdammt weh...

Die Spielerin, die schon eine Mordsgranate hatte, aber meistens dem Torhüter ein paar Denkzettel verpasste, weiß jetzt, dass das Tor vier Ecken hat und trifft 6 von 10 mal.

Die Spiererin, die gar nicht wusste, dass man auch aus 9-10 Metern auf das Tor werfen kann, wirft jetzt beim Trainingsspiel mindestens fünfmal aufs Tor. Die Richtung passt zwar noch nicht immer, aber die Saison ist ja noch fern.

Fazit: Was nützen mir die technisch perfekten Spielerinnen, wenn sie gegen eine 6:0 Mauer nicht in der Lage sind, auch mal aus der Distanz zu werfen.

Gruß, harmi

Aus meiner Erfahrung mit 4 bis 14-Jährigen kann ich nur sagen, dass es größtenteils auf die Verwringung des Körpers ankommt. Wenn die Kids das gelernt haben, klappt auch Wurfkraft und Genauigkeit.

Vor allem die Bewegung von Wurf- und Wurfgegenschulter habe ich mitbekommen, sind da Schwachpunkte.

Bei einer Trainerweiterbildung habe ich den Hinweis bekommen, so früh wie möglich damit aufzuhören, Pässe/Zuspiele frontal zu Spielen und danach Torwurf. Also z.B. Abwehrspieler passt zum Angreifer und der geht dann 1 gegen 1 vorbei. Oft gesehen und oft gemacht.

Wenn das Zuspiel frühstmöglich von rechts und links kommt, lernen die Kids schneller das schwierige Fangen und gleichzeitig erleichtert es die Schlagwurf-Technik, vor allem das Verwringen und den Schrittablauf.
Erscheint mir logisch.

Sprungwurf und Schlagwurf sind zwei unterschiedliche Schuhe für mich. Könnte es selbst nicht auf einmal lernen als macht mir lehren auch keinen Sinn.

Moin

Zitat

Original von pueppi
Wenn das Zuspiel frühstmöglich von rechts und links kommt, lernen die Kids schneller das schwierige Fangen und gleichzeitig erleichtert es die Schlagwurf-Technik, vor allem das Verwringen und den Schrittablauf.
Erscheint mir logisch.

Ganz genau so ist es. Mehrmals selbst mit den Mädels geübt und für geeignet befunden...

gruß, harmi