Mal ne Frage an die Rechtsexperten hier im Forum. Ist denn die Lizenz nicht in irgendeiner Form an den verein gekoppelt ? Kann man die einfach so verkaufen ?
Ich kann doch auch nicht einfach meine Pilotenlizenz verkaufen. Ich meine, gut, ich könnte es tun, aber damit hat der Käufer doch noch lange nicht das Recht, diese auch zu benutzen. ??
Bitte um Aufklärung..................
Gehen in Wallau die Lichter aus?
-
-
diese frage ist mir auch durch den kopf gegangen. wenn ich das alles richtig deute, hat sich herr rohr die vermarktungsrechte gesichert, um sie dann evt. mit gewinn nach braunschweig zu verkaufen.
das thema hat sich ja nun erledigt. aber mal angenommen wallau spielt die saison zu ende und kriegt für die kommende saison keinen etat zusammen. dann könnte ein anderer verein diese ja sicherlich übernehmen, oder? im basketball hat das glaub ich köln mal so gemacht. da wurde die lizenz von rhöndorf übernommen. in der aktuellen situation könnte ich mir vorstellen, dass die kröstis darauf scharf sind, falls es mit dem sportlichen aufstieg nicht klappt. -
- Offizieller Beitrag
Ohne jetzt in den entsprechenden Satzungen nachgeschaut zu haben, glaube ich noch aus der Vergangenheit (Bielefeld-Niederwürzbach) zu wissen, dass Lizenzen nicht zu verkaufen sind. Der gangbare Weg wäre die Gründung einer Spielgemeinschaft, das geht aber nur innerhalb eines Landesverbandes und Braunschweig liegt nun einmal nicht in Hessen.
Beim HSV ging das ja auch nur, weil der Hamburger Landesverband aufgrund der Tatsache, dass er so klein ist, Sonderregelungen mit dem Schlewig-Holsteinischen Verband getroffen hat.
Dies alles aber nur unter dem Vorbehalt, dass sich in dieser Sache in den letzten beiden Jahren nichts geändert hat.
Es gibt noch ein weiteres Schlupfloch: Wo der Verein seine Heimspiele austrägt, steht ihm frei.
Demnach wären Heimspiele von Wallau in Braunschweig theoretisch denkbar. Allerdings nur unter diesem Namen!
-
@WIELAND
LASS UNS AUS DEM Spiel wir haben mit solchen Fumeleien nichts zu tun.
Normalerweise ist der Stammverein Inhaber der Lizenzrechte - also Wallau und Massenheim.
Bin mal gespannt od die Hessen auch über so eine tolle Lobby beim DHB verfügen, wie der HSV.
M. E. sollten die Vereine die tatsächlich in Insolvenz gehen mit dem Lizenzentzug und all den damit verbundenen Konsequenzen leben müssen und für den Bockmist gerade stehen.
Die Lücken in der Liga könnten gestopft werden durch weniger Absteiger oder mehr Aufsteiger - sofern dort die wirtschaftlichen Voraussetzungen gegeben sind. -
Zitat
Original von Poweruser
Jeder Verein, der halbwegs wirtschaftlich arbeitet, wird immer und immer wieder verarscht. Das kotzt mich langsam an.
Und jetzt frage mal bitte wie sich die zahllosen ehrenamtlichen Helfer der SG momentan fühlen. Ich habe allerdings schon verstanden was Du damit sagen willst und kann diese Reaktion voll und ganz nachvollziehen... -
Zitat
Original von ATOM
@WIELAND
LASS UNS AUS DEM Spiel wir haben mit solchen Fumeleien nichts zu tun.das habe ich auch in keinster weise angedeutet. nur wenn es möglich wäre, hätten aktuell vermutlich nur die kröstis ein interesse. in naher zukunft muss doch die sap-arena gefüllt werden.
wallal trägt heimspiele in der braunschweiger vw-halle aus. also das wäre ja ne echte erfolgsstory geworden. wie kann man nur auf solche ideen kommen. eine umbenennung in SG niedersachsen wäre ja praktisch kein problem, oder? -
- Offizieller Beitrag
@ Poweruser: Wenn sich diese sauber wirtschaftenden Vereine mal zusammentäten, um ihre Interessen zu bündeln und bei der HBL durchzusetzen (und das ggf. bei den nächsten Wahlen mit einem eigenen Kandidaten dokumentieren würden), wäre schon einiges gewonnen.
-
Zitat
Original von Wieland
wallal trägt heimspiele in der braunschweiger vw-halle aus. also das wäre ja ne echte erfolgsstory geworden. wie kann man nur auf solche ideen kommen. eine umbenennung in SG niedersachsen wäre ja praktisch kein problem, oder?Nun mal nicht so unkreativ: SG VW-Braunschweig
("VW" steht für "vormals Wallau")

-
Ich weiß nich ob das hier schon steht, denn hier blickt ja keiner mehr durch .....
Zitat
Kiel hilft Wallau
Die SG Wallau-Massenheim bekommt bei der Aufarbeitung der angeschlagenen Finanzsituation Hilfe aus der Bundesliga.
Gegenüber Sport1 bestätigte Sprecher Hendrik Ziegler, dass der THW Kiel für ein Benefiz-Spiel nach Hessen reisen würde.Erst am vergangenen Montag waren der Manager und Geschäftsführer der Spielbetriebs GmbH, Bülent Aksen, und Mehrheitsgesellschafter, Volkmar Rohr, der seit dem 1. Juli vergangenen Jahres auch als Geschäftsführer Finanzen fungierte, entlassen worden.
Quelle : http://www.sport1.de
-
Zitat
Original von Jenny
Ich weiß nich ob das hier schon steht, denn hier blickt ja keiner mehr durch .....Quelle : http://www.sport1.de
Was soll das? Dann soll sich Kiel doch bitte auch für ein Benefiz-Spiel für Pfullingen und finanziell ähnlich arbeitende Vereine anbieten, damit die sich teurere Spieler leisten können.
-
...
Schwalb vor Wechsel nach Essen
Da passt es ins Bild, dass Trainer Martin Schwalb wohl nicht gehalten werden kann. Offenbar steht der frühere Nationalspieler nun als Trainer vor der Rückkehr nach Essen.
Gegenüber Sport1 bestätigte Schwalbs Berater Uwe Zimmer am Freitag "positive Gespräche".
Auszug aus dem Bericht auf Sport1.de
Das würde mir sehr gut gefallen!!
-
(Olaf Nolden) Handball-world
Pressekonferenz mit Bülent Aksen angekündigtBülent Aksen und Volkmar Rohr haben für morgen eine Pressekonferenz angekündigt, bei der sie zu "den aktuellen Fragen im Handball Stellung nehmen" wollen. Die beiden Protagonisten im vermuteten Wallauer Finanzskandal haben auch einzelne Vertreter der Gesellschafter und der Bundesligamannschaft eingeladen, an der Pressekonferenz teilzunehmen
Sport 1
Ermittlungen seit Oktober 2004Offenbar ist die Frankfurter Justiz bereits seit Oktober 2004 an den Vorkommnissen des wirtschaftlich angeschlagenen Bundesligisten interessiert, heißt es in der "FR".
Im Zentrum stünden dabei der Zeitung nach "der am Montag entlassene Manager und Geschäftsführer der Spielbetriebs GmbH, Bülent Aksen, und Mehrheitsgesellschafter, Volkmar Rohr, der seit dem 1. Juli vergangenen Jahres auch als Geschäftsführer Finanzen fungierte, beim Start der Ermittlungen aber offenbar noch nicht im Handelsregister eingetragen war".
Beide, Bülent Aksen und Volkmar Rohr, reagierten am Freitag prompt, luden Pressevertreter für den Samstag zu einer Pressekonferenz nach Flörsheim ein.
-
..die findet dann im grünen baum statt.
-
und hier noch die allabendliche fortsetzung für unsere krimileser.
heute: lizenz als spekulationsobjekt
zurück zur lohntüte.
mahnungen darf nur noch der chef persönlich öffnen.quelle FAZ
ZitatAlles anzeigenSG Wallau/Massenheim
Manager Aksen im Visier der Staatsanwaltschaft
Von Leonhard Kazda25. Februar 2005 Es brodelt in der Gerüchteküche. Ist die SG Wallau/Massenheim am Ende? Hat sich das Management des Handball-Bundesligavereins auf illegalem Terrain bewegt? "Vom Handball-Märchen zum Kriminalstück" titelte die "Frankfurter Rundschau" am Freitag in ihrem Stück über den mit akuten Existenzproblemen kämpfenden Profiklub. Es ist von staatsanwaltlichen Ermittlungen die Rede, von Mißwirtschaft und schwarzen Kassen. Die Zeiten sind schwer, die Lage der Dinge ist verworren, die Tatsachen sind von den Spekulationen kaum noch zu trennen.
Fest steht, daß die SG vor ihrer vermutlich schlimmsten Krise in der fraglos bewegten Geschichte des Vereins steht. Seit einem Vierteljahr haben die Spieler kein Geld mehr bekommen. Und auch in den Monaten zuvor war die Art der Zahlung, die der Hauptgesellschafter und für die Finanzen zuständige Geschäftsführer Volkmar Rohr vorgenommen hat, etwas merkwürdig. "Wir haben im Spätsommer unser Gehalt bar ausgezahlt bekommen", sagt Torhüter und Mannschaftssprecher Marcus Rominger. "Ich war entsetzt, als ich das gehört habe", sagt Ralf Jahncke, der als Sprecher des Gesellschafter der SG derzeit versucht, das Durcheinander zu entwirren. Hat es sich um Schwarzgeld gehandelt? "Ich weiß nicht, welche Farbe dieses Geld hatte", sagt Jahncke, "aber es ist absolut unüblich, Gehaltszahlungen auf diesem Weg vorzunehmen. Ich wundere mich zudem, daß die Spieler nicht sofort Alarm geschlagen haben." Rominger erklärt, daß man mißtrauisch gewesen sei. "Wir waren alle in der Geschäftsstelle, und dort hat man uns Zahlungsbelege an die Finanzämter in die Sozialkassen vorgelegt. Zudem hat sich die Barsumme genau mit dem gedeckt, was auf unserem Gehaltsauszug gedruckt war."
Kein Grund zu Beunruhigung also? Inzwischen sieht das Rominger ein bißchen differenzierter. "Solche Auszüge lassen sich spielend leicht fingieren." Daß der inzwischen fristlos entlassene Manager Bülent Aksen und Rohr Dinge zu verbergen hatten, scheint ebenfalls sicher. Pressesprecher Hendrik Ziegler, der zur Zeit die Abläufe in der Geschäftstelle kommissarisch koordiniert, erzählt, daß Aksen seit November allen Mitarbeitern verboten hatte, Briefe zu öffnen und eingehende Papiere einzusehen. Einer Buchhalterin sei die Einsicht in die Bilanzen verwehrt worden, sagt Jahncke, der daraufhin Aksen die fristlose Kündigung angedroht habe. Passiert ist allerdings dann nichts. Gekündigt worden ist Aksen erst am vergangenen Dienstag. Seine Zeit in Wallau ist vorbei, der Verein hat die Schlösser in der Geschäftsstelle austauschen lassen. Seit Oktober schon befaßt sich die Frankfurter Staatsanwaltschaft mit Aksen. Doris Möller-Scheu, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, wollte dies "weder bestätigen noch dementieren". Alleine die Tatsache der Ermittlung besagt freilich noch nicht viel. Aber die Summe der Dinge wirkt dann doch bedenklich. Daß verantwortliche Funktionäre versucht haben, die Lizenz gemeinsam mit den Vermarktungsrechten nach Braunschweig zu verkaufen, ist ein Fakt, der von der an den Verhandlungen maßgeblich beteiligten Betreibergesellschaft bestätigt wurde (siehe F.A.Z. vom 24. Februar). Hauptgesellschafter Rohr hatte kurz zuvor die Vermarktungsrechte an der SG erworben. Der Verdacht, daß der Profiklub als eine Art Spekulationsobjekt in Braunschweig schnelles Geld für die Verkäufer hätte bringen sollen, ist naheliegend.
Eine Ende der Spekulationen ist in Sicht. Vermutlich wird es noch nicht an diesem Samstag soweit sein, wenn Rohr und Aksen zu einer Pressekonferenz nach Flörsheim bitten. Aber der kommende Dienstag verspricht mehr, wenn die SG Wallau nach den angekündigten sieben Tagen Recherche die Ergebnisse präsentieren will. Auch Positives, so sagt Ziegler, gebe es zu vermelden: Uwe Schwenker, der Manager des THW Kiel, habe seine und die Hilfe der Mannschaft angeboten. Nun denken die waidwunden "Panther" über ein Benefizspiel gegen die "Zebras" nach.
-
Zitat
Original von härter_schneller
..die findet dann im grünen baum statt.
Falsch ;), aber es wir interessant werden was die beiden verlauten lassen... ich bin noch am überlegen, ob ich mir das antun soll.Zitat[...]Pressesprecher Hendrik Ziegler, der zur Zeit die Abläufe in der Geschäftstelle kommissarisch koordiniert, erzählt, daß Aksen seit November allen Mitarbeitern verboten hatte, Briefe zu öffnen und eingehende Papiere einzusehen. Einer Buchhalterin sei die Einsicht in die Bilanzen verwehrt worden[...]
Ein Schelm... -
Die morgendliche Presseschau geht auf das zerrüttete Verhältnis unter den Gesellschaftern und dem Ruf nach einem großen Unternehmen als Helfer ein. Fragt sich nur, wer in eine Gmbh investiert, in welcher alles im Sumpf ist und die Gesellschafter nicht miteinander reden.
interessanterweise scheinen die beiden großen frankfurter zeitungen am meisten interessiert und informiert zu sein.
FR vom 26.2.ZitatAlles anzeigenAksen meldet sich zu Wort
Wallaus entlassener Manager stellt sich heute der Öffentlichkeit
VON JÖRG HANAU UND JÜRGEN HEIDE
Bülent Aksen auf der Flucht? Der am Montag entlassene Manager des in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Handball-Bundesligisten SG Wallau/Massenheim schien zu Wochenbeginn untergetaucht. Böse Zungen behaupteten gar, der Mann, dem die wirtschaftliche Talfahrt der vormals ruhmreichen Spielgemeinschaft angelastet wird, wäre längst außer Landes. Lediglich Mehrheitsgesellschafter und Geschäftsführer Finanzen Volkmar Rohr hatte Kontakt gehalten zu seinem Freund und Vertrauten, der als Geschäftsführer der Spielbetriebs-GmbH im Fadenkreuz behördlicher Ermittlungen steht. Spätestens seit Freitagmittag, zwölf Uhr, steht aber fest, Aksen ist im Land, gar im Ländchen. Mehr noch, der Mann will und wird sich am heutigen Samstag der Öffentlichkeit stellen. Per E-mail haben Aksen und Rohr zu einer Pressekonferenz in Rohrs Haus in Flörsheim eingeladen, um "zu den aktuellen Fragen im Handball Stellung zu nehmen".
In der Wallauer Geschäftstelle reagierten die Verantwortlichen prompt auf die Ankündigung und luden die Pressevertreter ihrerseits zum Gespräch - im Anschluss, versteht sich. "Ich hoffe, dass die beiden vorher ins Gesetzbuch schauen", sagte Ralf Jahncke, der Sprecher der Gesellschafter, die sich gestern Abend zu einer weiteren Sitzung getroffen hatten, um 26 Tagesordnungspunkte abzuarbeiten. Jahncke weiter: "Die Geschäftsführer haben eine Verschwiegenheitspflicht; das ist eine private Pressekonferenz." Deshalb gehe er davon aus, dass sich Aksen und Rohr auch nur zu privaten Anschuldigungen äußern werden, die nichts mit der SG zu tun hätten. Das Zerwürfnis zwischen Rohr und den übrigen Gesellschaftern ist offenkundig und wurde durch dessen Fernbleiben von der gestrigen Gesellschafter-Sitzung zusätzlich dokumentiert.
Auf der Geschäftstelle der SG Wallau/Massenheim herrscht derweil weiter Chaos. "Ich kann nicht beurteilen, ob wir wirklich alle Unterlagen haben", sagte Marc Gramm, der als einziger Gesellschafter noch Kontakt zu Rohr hält und am Samstag ebenfalls nach Flörsheim kommen will. "Sie müssen sich das so vorstellen, als ob sie die Post ihres lange Zeit verreisten Nachbarn aufmachen. Da finden sie alles - vom Walmart-Prospekt bis hin zu ungeöffneten Briefen."
Hilfe tut also Not. Nicht nur administrativer und finanzieller Art. Mit der Handball-Liga HBL stehen die Verantwortlichen in ständigem Kontakt, bestätigte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann, der die Vorfälle "mit wachem Auge verfolgt". Ihm seien allerdings offiziell keine Unregelmäßigkeiten bekannt, "ausschließen kann ich sie aber auch nicht". Die für die Lizenzierung der Bundesliga-Klubs zuständige HBL werde allerdings alle Wallauer Anträge auf Lizenzerteilung aus den vergangenen Jahren noch einmal prüfen. "Wenn etwas gefälscht ist", sagte Bohmann zu einem möglicherweise fingierten Sponsorenvertrag, "dann kann aber auch ein Wirtschaftsprüfer getäuscht werden".
THW Kiel bietet Hilfe an
Wenig überrascht reagierte Uwe Schwenker vom THW Kiel über die schlechte Kunde aus Wallau. In der Szene war seit langem bekannt, dass neben dem HSV Hamburg weitere Vereine in der Bundesliga vor dem Konkurs stehen würden. Ungeachtet dessen, haben die Kieler ihre Hilfe angeboten, wollen zu einem Benefizspiel anreisen. "Timm Reichold (einer der Wallauer Gesellschafter; Anmerk. d. Red.) hatte mich angerufen und gefragt, ob wir helfen könnten", erzählte Schwenker, der nicht lange zögerte. "Allerdings ist das ja nur ein Tropfen auf den heißen Stein."
Die Verbindlichkeiten werden mittlerweile auf mindestens eine halbe Millionen Euro geschätzt. "Wenn uns der Rundumschlag gelingen soll, dann brauchen wir ein großes Unternehmen, das hier einsteigt", sagte Reichold. Bleibt die Frage, wer in die SG Wallau/Massenheim noch investieren will?
-
nicht nur die frankfurter zeitungen sind informiert, ein interessanter bericht findet sich in der rhein-main presse:
ZitatAlles anzeigen
Der Wochen-Schlusspfiff
Das Wallau/Massenheimer Buch über Dichtung und Wahrheit
Von Volker EckhardtVom 26.02.2005
Die SG Wallau/Massenheim schwebt zwischen Himmel und Hölle. Die Blend- und Ankündigungs-Raketen aus all den Scheingefechten des Bülent Aksen sind zurückgezogen, dafür türmen sich leere Versprechungen und finanzielle Engpässe zuhauf. Die Spieler sorgen sich um ihre Familien, wissen nicht, was ihnen die Zukunft bringt. Bangen, ob sie für weniger Geld ihr Handball-Tagwerk verrichten, zu einem anderen Klub umziehen müssen oder gar arbeitslos werden. Und überall fragt man sich, weshalb der am Montag gefeuerte Geschäftsführer und Manager Aksen so lange unkontrolliert schalten und walten durfte.Zu wenig kontrolliert
Torhüter Marcus Rominger, der eloquente Team-Sprecher, warf den neun Gesellschaftern der Spielbetriebs- und Vermarktungs-GmbH vor, ihre Sorgfaltspflicht gegenüber den Spielern verletzt zu haben. Auf alle Fälle haben sie es an der nötigen Aufsichtspflicht fehlen lassen. "Weshalb nur?!" wollen Spieler und hingehaltene Lieferanten wissen.Ganz einfach. Die Gesellschafter, die Gefahr laufen, dass sie ihre finanziellen Einlagen abschreiben müssen, sind alle ehrenamtlich für die Wallauer tätig. Die meisten von ihnen sind selbstständige Geschäftsleute und haben vor allem darauf zu achten, dass ihre eigenen Unternehmen florieren. Das fordert oft den ganzen Mann und lässt bisweilen nur wenig Raum für eine strikte Kontrolle auf ihren Hobby-Spielfeldern. Da vertrauen sie schon mal gern ihrem angestellten Geschäftsführer und dem, was er tut und lässt.
Dass Bülent Aksen reichlich Vertrauen entgegen gebracht wurde, bewies seine Vertrags-Verlängerung im letzten Sommer bis 2007, nachdem er bereits zwei Jahre lang Wirbelwind und Lautsprecher für die Wallauer war. Außer dem Ehrenpräsidenten Bodo Ströhmann und Harald Scholl, dem Mehrfach-Retter der SG in der Vergangenheit, hatte niemand Aksen den Fehdehandschuh hingeworfen. Ströhmann und Scholl fühlten sich nach langem Hin und Her aus dem Gesellschafter-Kreis hinauskatapultiert. Beide machten aus ihrer Ansicht, Aksen lüge, wenn er nur den Mund aufmache, nie einen Hehl. Die Spieler bestätigten deren Eindruck nun durch harte Fakten und drei fehlende Monatsgehälter.
Zwei Häuser mehr
Volkmar Rohr steht mit seinem Privatvermögen für einen Teil des Wallauer Bundesliga-Etats gerade. Als er im Sommer zum Hauptgesellschafter mit 70 Prozent der Anteile aufstieg und zugleich auch noch die Vermarktungsrechte der Spiel- und Betriebsgesellschaft erwarb, konnte der Architekt und Immobilienmakler noch keine dunklen Wolken am Handball-Horizont erkennen und stellte lapidar-flockig fest: "Wenn es Engpässe gibt, baue ich eben zwei Häuser mehr."Angesichts der gegenwärtigen Geldnot bei der SG könnten mehr Häuser gebraucht werden. Rohr steht als Geschäftsführer für Finanzen und Controlling in der jetzigen Existenzkrise ganz besonders in der Verantwortung, auch wenn er seine Funktion unentgeltlich ausübt. Er sagt von sich selbst, in den vergangenen Monaten hautnah am Tagesgeschäft beteiligt gewesen zu sein, also liegt bei ihm auch der Schlüssel, wenn es gilt, das Geldgeflecht mit all seinen Löchern und Fallstricken zu durchleuchten.
Auf Teufel komm raus haben die sieben Gesellschafter Timm Reichold, Ralf Jahncke, Volkmar Rohr, Marc Gramm, Joachim Venino, Karl Ruhl und Daniel Deckers sowie die beiden Vereinsvorsitzenden Volker Weißmantel (TV Wallau) und Josef Kauth (TuS Massenheim) Geschäftsführer Aksen nicht schalten und walten lassen. Im Gegenteil. Im Dezember hatten sie Aksen deutlich gemacht, dass bald Schluss mit lustig sein werde, wenn es mit den in der Sache umstrittenen und in der Außenwirkung desaströs wirkenden Entscheidungen nicht bald ein Ende haben würde.
Mit der ungeschickten Zwangs-Abschiebung der Spieler Rose, Werum und Bengs fing alles an. Die Kapriolen rund um den geplanten Festhallen-Auftritt der Wallauer gegen Göppingen an Weihnachten ließen die Alarmglocken schrill läuten. Die Amateur-Abteilung wartete oft ein Vierteljahr und länger auf vereinbarte Zuwendungen. Und als schließlich der Vertrag von Nationalspieler Jan-Olaf Immel vorzeitig gekündigt wurde, weil man das finanzielle Risiko nach dessen Schulteroperation scheute, war das Maß voll.
Das Geld reichte nie
Die Mannschaft öffnete das SG-Buch über Dichtung und Wahrheit, so dass die Gesellschafter ihren Augen und Ohren nicht trauen mochten. Als Aksen am Sonntagabend im Hessen-Fernsehen scheinheilig einräumte, ein Monatsgehalt stehe für die Spieler aus, war der Bülent-Bock fett. Das Kasper-Theater wurde einen Tag später beendet, der Geschäftsführer vor die Tür gesetzt.Bernd Wagenführ, Wallauer Urgestein und erfolgreicher Lenker der Regionalliga-Truppe, macht sich keine große Hoffnung, dass die Profi-Handballer der SG irgendwann sorglos laufen können, weil dem ohnehin noch nie so war: "Niemand gibt dem Verein so viel Geld, wie wir für unsere Sportart in der Bundesliga wirklich brauchen. Das ist seit 1993 so. Wenn wir am Abgrund standen, stellten Bodo Ströhmann, Alois Braun oder Harald Scholl die Schulden auf Null. Das tun sie heute nicht mehr, weil das Band zerschnitten ist, obwohl ihr Herz immer noch für die SG schlägt, die Teil ihres Lebens war."
Alles andere als gute Aussichten, aber noch ist nicht aller Tage Abend. "Dass die Lichter ausgehen, hätte der Verein nicht verdient", sagt Volkmar Rohr und will alles tun, die Scheinwerfer weiter strahlen zu lassen. Dazu ist jedoch "Strom" nötig. Besser noch Starkstrom. Es sei denn, das Wallauer Terrain bestünde nur noch aus verbrannter Erde. Dann aber wird es nicht mehr lange dauern, bis es bei der SG zappenduster ist.
-
Zitat
haben Aksen und Rohr zu einer Pressekonferenz in Rohrs Haus in Flörsheim eingeladen
da werden wohl nur geladene Leute rein kommen, alle anderen müssen draußen bleiben -
Zitat
da werden wohl nur geladene Leute rein kommen, alle anderen müssen draußen bleibenso sieht die Einladung aus
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit laden wir Sie persönlich zu einer Pressekonferenz
am morgigen Samstag, den 26.02.2005 um 13.00 Uhr, ein.
In den Raümlichkeiten der Eppsteinerstraße 49 - 51
in 65439 Flörsheim.
Zusätzlich werden persönlich einzelne Vertreter der Gesellschafter
und der Bundesligamannschaft eingeladen.
Wir werden zu den aktuellen Fragen im Handball Stellung nehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Bülent Akºen und Volkmar RohrDaski
-
- Offizieller Beitrag
ZitatOriginal von Daski
Wir werden zu den aktuellen Fragen im Handball Stellung nehmen.1. Wer wird deutscher Meister?
2. Wirken sich die Regeländerungen auf das Spiel aus?
3. Sollten wir demnächst auf ein Feld 60 mal 30 m spielen, damit wir mehr Spieler beschäftigen und mehr Bandenwerbung verkaufen können? -