Brand hört 2008 als Bundestrainer auf - Kretzschmar-Rückkehr möglich
Heiner Brand wird seinen Ende 2008 auslaufenden Vertrag als Handball-Bundestrainer nicht verlängern. «2008 ist die Zeit gekommen. Die letzte Chance, was Neues zu machen. Das Ausland würde mich sehr reizen. Ich habe nicht vor, noch mit 65 auf der Trainerbank rumzuhampeln», sagte der 52-jährige Gummersbacher in einem Interview mit der Zeitschrift «Sportbild» (Mittwochausgabe). Der Weltmeister von 1978 ist seit 1997 im Amt und hat die Männer- Nationalmannschaft nach EM-Bronze 1998 zu Olympia-Silber und zum EM- Titel 2004 sowie zu zweiten Plätzen bei der WM 2003 und der EM 2002 geführt.
dpa (01.02.2005)
Vor dem Hintergrund der personellen Engpässe im Rückraum bei der Weltmeisterschaft in Tunesien wünscht sich Brand mehr deutsche Spieler in verantwortlichen Positionen bei den Bundesligisten. «Uns sind wichtige Spieler ausgefallen, und ich habe im Rückraum nicht mal jemanden aus der Bundesliga parat, der uns in Tunesien helfen kann. Es gibt eindeutig zu wenig Alternativen», sagte der Bundestrainer. Nach seiner Meinung ist «der Anteil ausländischer Spieler auf wichtigen Positionen sicher zu hoch».
Nach dem Rücktritt von Volker Zerbe (Lemgo) waren im Vorfeld der WM dessen Vereinskollegen Markus Baur und Daniel Stephan sowie Jan- Olaf Immel (Wallau-Massenheim) ausgefallen. Während des Turniers verletzte sich der Hamburger Pascal Hens und musste abreisen. Der Essener Oleg Velyky (Rücken) und der Gummersbacher Frank von Behren (Knie) sind angeschlagen.
Unabhängig von den Problemen im Rückraum schließt Bundestrainer Heiner Brand eine Rückkehr des Magdeburger Linksaußen Stefan Kretzschmar als einzigem aus dem Quintett zurückgetretener Spieler nicht aus. «Ich hab mich auf die Situation ja einstellen können, dass die Alten nicht dabei sind. Andererseits hat Kretzsche ja meine Telefonnummer und kann sich immer bei mir melden. Alle anderen muss man abhaken», sagte Brand. Der 31-jährige Kretzschmar war wie Zerbe sowie Christian Schwarzer (Lemgo), Klaus-Dieter Petersen (Kiel) und Mark Dragunski (Essen) nach den Olympischen Spielen in Athen aus der Nationalmannschaft zurück getreten.