Beiträge von jochenj

    Den letzten Ansatz hatte ich ja in der Vergangenheit schon öfters gebracht. Zwar nicht als Treuhandkonto, aber als Bürgschaft bspw. über 1 Mio. oder bspw. die Höhe der Spielergehälter. Muss ja nicht gleich passieren, aber schrittweise erhöhen. Dann müssten die Sponsoren zwar nicht gleich cash bezahlen, aber zumindest für ihr Sponsoring eine Bürgschaft hinterlegen, etc.

    Ich halte diesen Vorschlag in allen Lizenzierungsdiskussionen für utopisch solange es nicht üblich ist, das bestimmte Summen, wie beim Fußball, im Voraus fließen. Damit dürften etliche Sponsoren abspringen, denn wieso im Voraus zahlen oder auch dafür eine Bürgschaft stellen, die auch etwas kostet, aber man eine Leistung erst im Laufe der Zeit bekommt? Dafür ist Sponsoring ein anderes "Geschäftsmodell", als andere Leistungen, die für Unternehmen so wichtig sind oder zumindest erscheinen, auf die nicht verzichtbar ist.
    Eine Insolvenz wird man damit auch nicht verhindern können, allenfalls drohende, die bereits durch einen Sponsorenabsprung entstehen.

    Wie ich bei früheren Diskussionen zu diesem Thema schon mal geschrieben hatte, ist die ganze Lizenzierung auch ein Lernprozess. Die letzten beide Saisons waren z.B. schon ein Schritt nach vorne, dass aber nicht alle Clubs versuchen, das Insolvenzrisiko von heut auf morgen zu minimieren, halte ich für "normal".

    Allgemein:
    Überraschend dürfte die Insolvenz schon sein. Die neue GmbH war nicht mal ein Jahr gegründet und sie geht bereits insolvent, wenn auch aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit. Je nachdem, wie die Ausgliederung verlief, könnte es vielleicht auch nochmal kritisch für den TSV werden (zusätzlich zu den hier beschriebenen Probleme), wobei Verbindlichkeiten eigentlich kaum vorhanden sein sollten.
    Gibt es noch weitere Infos zum Spielbetrieb des TSV? Ich frage mich da dann auch, wieso mancher langjährige Fan leider die Flinte ins Korn wirft, denn insolvent ist nun mal nur die GmbH. Der "alte" TSV spielt in der Oberliga und den DHC gab es zudem ja erst ein Jahr. Man sollte also sich nicht zu sehr auf eine Spielberechtigung in einer Liga beschränken.

    Zitat von Hereticus

    Inklusive 2.Bundesliga ist das der geschätzt etwa dreißigste Pleitefall in den letzten 15 Jahren (ich hatte das mal abgezählt, und es waren tatsächlich mehr als 20), und schon wieder liegt es daran, daß man Geld bereits ausgegeben hat, das man noch gar nicht in der Kasse hatte, weil der Etat auf externen Zusagen beruht.

    Du hast in den 20 "Pleiten" jetzt allerdings auch einige _freiwiliige_ Rückzüge miteinberechnet, die du doch vor dem Zitat als bessere Möglichkeit vorschlägst. Ich erinnere nur an den TV Niederwürzbach, dessen Spielbetriebs-GmbH noch heute existiert, ebenfalls der "erste" Rückzug von Dormagen, der von Hameln. Was man an Rückzügen noch würdevoller machen kann, weiß ich allerdings auch nicht. Aber ich denke, dass wenn eben der oben genannte Lernprozess weitgehend durchstanden ist, ein Rückzug auch respektiert wird und eben nicht nur als Pleite dargestellt wird. Bei Niederwürzbach ist mir das zufällig aufgefallen, da gab es letztlich keinen finanziell Geschädigten aus der Sache, man hat also nicht einfach, wie oft gemacht, in der Spielbetriebsgesellschaft einfach alles stehen und liegen lassen.

    Zitat von Müllers Omar

    Falsch. Der TuS und Melsungen gewinnen 2 Plätze, aber Wetzlar und Balingen verlieren zwei Plätze. So ein Mist. Das ist Wettbewerbsverzerrung, die im Extremfall sogar über Abstieg oder Klassenerhalt entscheiden kann. :mad:

    Die Wettbewerbsverzerrung wird mit Zwangsabstieg bestraft, von den anderen Clubs steigt einer weniger ab bzw. muß in die Relegation. Ich frag mich, wieso bei Insolvenzen, die der _ganzen_ Liga schaden, immer bestimmte Clubs davon mehr profitieren sollen. Bei Wettbewerbsverzerrung soll der "Schuldige" bestraft werden, nicht andere Clubs dann zusätzlich zur Beseitigung der direkten Schäden davon profitieren.

    Zitat

    Original von Anastasis
    der WHV holt sich seinen ersten Auswärtssieg in Berlin gegen Füchse II
    mit 26 : 29 (14 : 12) und steht jetzt auf dem 2. Platz der Tabelle

    Spielbericht unter http://www.whv-fanclub-vikings.de

    Wollte gerade den Bericht nachlesen, allerdings ist die Seite gehackt worden....

    Mein eigentliche Intention: War das Spiel eigentlich nur in einem Hallenabschnitt oder wurde die ganze Halle ohne Vorhänge genutzt? Letztes Jahr in der RL haben die Füchse ja bei den einigen Ausweichspielen nur in einer Teilhalle gespielt. Für mich eine ganz interessante Frage. ;)

    Hab erst jetzt den Artikel entdeckt. Möglicherweise orientiert man sich ja bei der Ausspielung der nationalen Meisterschaft an der Durchführung beim Basketball. Da gibt es ja auch die NLB-League (NLB ist der Namenssponsor) der ABA - Adriatic Basketball Association, in der bisher aus den Ex-YU-Staaten die besten Teams mitspielten. Zur neuen Saison kommt ein Team aus Tschechien dazu.

    Gespielt wurde eine Einfachrunde. Danach ein übliches Play-Off-System. Erst nach dem Finale spielen die Liga-Teams in ihren nationalen Meisterschaften mit. Die Regel ist ein automatischer Platz in den Play-Offs. Aber selbst das hilft nicht immer. Es kommt regelmäßig vor, dass die stärksten NLB-League-Teams scheitern und nicht nationaler Meister werden.

    Wieso denn gerade Oslo? Da gibts auch nur eine Halle, die nicht mal 10000 Plätze faßt. Das Hallenstadion, in dem der Eurovision Song-Contest stattfand ist ein überdachtes Fußballstadion, das beim Handball wohl nur wie beim Rekordspiel auf Schalke machbar wäre. Für ein Final4 wäre das aber wegen der schlechten Sehqualität doch eher eine Zumutung.
    Wenn dann eher Göteborg, Malmö oder Stockholm mit ihren 10000er-Arenen.

    Belgrad find ich auch nicht schlecht. Die Halle fiel mir übrigens auch ein, als der Eurosport-Kommentator beim Spiel irrtümlich sagte, dass die Köln-Arena die größte Halle in Europa wäre. In Belgrad waren beim Basketball sogar 22500 Leute mal dabei.

    Zitat

    Original von Elusis
    Wo gibt es so große Hallen außerhalb der Handball Hochburgen? In Spanien haben sie keine annähernd so große Halle und würden sie auch nicht voll kriegen, wenn die Spanier nicht spielen.

    Dafür ist Spanien eine Basketballhochbburg, mit höheren Zuschauerzahlen als in der HBL. Gibt auch einige Hallen wie Palau Sant Jordi oder der Palacio de Desportes in Madrid, die keinen "Heimclub" haben.

    Barcelona - Palau Sant Jordi 16.500
    Madrid - Madrid Arena 10.000
    Madrid - Palacio Vistalegre 15.000
    Madrid - Palacio de Desportes 14.000
    Bilbao - Bizkaia Arena 10.000
    Badalona - Pabellon Olimpico 12.500 (bei Handball eventuell etwas weniger)

    Die Hallensituation ist schon vergleichbar mit der in Deutschland. Abgesehen von der Köln-Arena, haben die Hallen auch eher Kapazitäten von 12-15.000 Zuschauern.

    Bezüglich Europa kann man auch nicht sagen, dass Deutschland als einziges Land ausreichende Infrastruktur bietet. Auch wenn in Deutschland sicher viele große und moderne Hallen stehen, haben selbst ehemalige Ostblockländer meist eine moderne Multifunktionshalle, in der ein solches Event stattfinden könnte. Ich würde ich als EHF versuchen, schritt für schritt damit auch das Interesse für Handball in anderen Ländern zu steigern.

    Zum Thema Spielort:

    Also beim Basketball ist das Final4 richtig etabliert. Das Turnier ist meist deutlich vor dem Turnier ausverkauft und es reisen auch immer relativ viele Fans an, wobei es sicherlich auch Unterschiede gibt.
    Für das diesjährigen Final4 in Paris haben z.B. auch viele Maccabi Tel-Aviv-Fans im Voraus Karten gekauft und guckten dann dumm in die Wäsche, als sie im Viertelfinale rausflogen. Dafür waren aber wesentlich mehr Barca-Fans vor ort als jetzt beim Handball, Olympiakos hatte die lautesten Fans dabei. Die anderen Teilnehmer waren nicht so stark vertreten, was bei Partizan Belgrad am Fanstreik lag und bei Moskau eben an den nicht so reisefreudigen Fans dort liegt. Unter dem Strich ist aber das Turnier ein großer Erfolg. Auch so Kleinigkeiten, wie die hier genannten Fanshops beim Pokal-Final4 in HH sind vorhanden. Das Jahr zuvor in Berlin waren bis auch Moskau auch viele heimische Fans vorhanden. Allerdings muß man auch sehen, dass Basketball in anderen Ländern wesentlich höhere Zuschauerzahlen haben als die dortigen Handball-Clubs. Daher wäre es wohl auch gar nicht so nötig Riesenhallen zu nutzen. Eine 10000er-Kapazität dürfte wohl auch reichen.

    Beim Handball war es ja auch bis Ende der 70er so, dass es nur ein Finale an "neutralem" Ort gab. Das war so gut wie immer in Deutschland und auch fünfmal hintereinander in Dortmund. Ich sehe das nicht so kritisch. Wenn man die paar Dinge, die hier schon angesprochen wurden (Hallensprecher, Musik, Fanshops) verbessert, dann kann ich mir vorstellen, dass das ähnlich erfolgreich wie das Basketball Euroleague Final4 oder auch das Pokal-Final4 wird.

    Bezüglich der Bedinungen ist übrigens das ausschlaggebende die aufschiebende Wirkung. Eine aufschiebende Bedingung wird auch bei anderen Rechtsgeschäften genutzt, so dass der eigentliche Vertrag erst mit Erfüllung der Bedingungen zustande kommt.

    Den Vergleich mit der BBL finde ich interessant. Hier gibt es im Lizenzierungsverfahren auch auflösende Bedingungen (neben aufschiebenden Bedingungen und Auflagen). Bei diesen ist die Lizenz erteilt, wird jedoch ungültig wenn die Bedingung zum Stichtag nicht erfüllt wird. Ich vermute dahinter hauptsächlich Gründe der Prozessgestaltung beim Widerspruch. Mit der auflösenden Bedingung kann man ohne nochmalige Entscheidung die Lizenz entziehen. Man kann danach hauptsächlich nur Formfehler angreifen, aber nicht nochmal nachbessern.

    Hingegen vergibt die Junge Liga, als Ligagesellschaft der 2. und 3. Basketball-Liga, nur aufschiebende Bedingungen und Auflagen, also wie die HBL.

    Wieso wird jetzt eigentlich auch wieder die Schadensersatzkeule ausgepackt bzw. so gesondert darauf hingewiesen? Für mich ist das aktuell so relevant wie die Whiskey-Marke beim Bechern in Rudolphs Finca. Wie ich irgendwo in den vorigen 106 Seiten bereits geschrieben habe dürfte ein Schadensersatz - wenn ein schadensersatzauslösendes Verhalten vorliegt - relativ mickrig sein: Siegerprämie CL + mögliche Bonusprämie der Sponsoren. Dem intern gegenzurechnen sind dann wohl auch aufkommende Ansprüche von Spielern, die ihrererseits ihren Anteil an den Prämien haben wollen.

    Eigentlich kann man weiterhin nur auf wirkliche Fakten wie z.B. das Urteil warten. Wie Arcosh schreibt sind die aktuellen Mitteilungen garniert mit persönlichen Rachespielchen, in denen jede Seite bestimmte Argumente eben für besonders aussagekräftig hält.

    Zitat

    Original von Crusty

    Ich vermute, hier liegt ein Mißverständnis vor. Kasi-Jesper meint wohl eher FC Kopenhagen und AG Handbold. Alles andere würde doch gar keinen Sinn ergeben.....

    Wie er allerdings in Zukunft seine Prioritäten setzt, dürfte interessant werden.....

    Hört sich für mich auch für ein Mißverständnis bzw. eine schlechte Formulierung an. Es ist also gar keine Fusion zwischen RNL und den Kopenhagener Vereinen geplant, sondern nur eine Zusammenarbeit. Die Aussage mit dem Bezug zur deutschen Liga ist wohl dann so gemeint, daß die 1. Mannschaft in der 1. dänischen Liga spielt, und die 2. in der 2. dänischen Liga.
    Abgesehen davon ist eine Fusion auch kaum möglich, da ja die SG Kronau-Östringen ja weiterhin mindestens 25,1 % an der Gesellschaft halten müsste. Macht irgendwie nicht so Sinn, dass der Verein sich an Aktivitäten im Ausland beteiligen wird.

    Zitat

    Original von Juraschick
    Ob du da nicht etwas übertreibst? Und was die Spielethreads angeht: Es ist bei vielen Handballern, oder die sich dafür halten, Usus - und dies ist mir schon an anderer Stelle vor Jahren negativ aufgefallen - den Schiedsrichtern die Schuld für etwaige Niederlagen in die Schuhe zu schieben. ;)

    Kann ich nur unterschreiben. Ich sehe mir alle Handballspiele mehr oder weniger als neutraler Zuschauer an, da ich den einzigen Club, den ich unterstütze, recht weit entfernt ist und sehr selten sehe und ich aber auch sonst einfach viel Handballspiele in verschiedenen Ligen gucke. Und da frage ich mich bei Spielen immer, bei dem sich besonders viel Leute aufregen, wieso man sich nicht im gleichen Maße über technische Fehler der Spieler/Trainer aufregt.

    Der Artikel schürft allerdings auch nur etwas am Boden. So zeigt ja gerade der Blick in die Fußball-BuLi eine ganz andere Richtung. Wenn auch manchmal übertrieben, ist die Kritik, die aus Deutschland kommt, nicht unberechtigt, dass man eben hier normalerweise versucht solide zu wirtschaften und nicht mit Millionen-Schulden oder Immobilientransaktionen (man denke an einige Stadionprojekte in Spanien) versucht Stars zu verpflichten.

    Ein anderer Punkt ist auch auf Deutschland bezogen die Einbeziehung der Vereinskultur in den Profisport. Beim Fußball und Handball sind gewinnmaximierende Bestrebungen perse durch Lizenzierungsbedingungen beschränkt. Daher ist neben des sowieso strukturellen Problems des Anlageobjekts Profisport, kein wirklicher Markt vorhanden, wo Sportclubs sich um Eigenkapital bemühen. Bei Hallensportarten wie Handball dient zudem Eigenkapital meist dazu, den Spielbetrieb zu finanzieren und nicht um damit überhaupt erst Einnahmen zu generieren. Der Vorstandvorsitzende des HSV (also des richtigen) Hoffmann hat in diesem Kontext mal auch einen guten Kommentar abgegeben: Die Profisport-Branche ist ein "Hochrisiko-Geschäft der Maximierung des sportlichen Erfolges bei Vermeidung der Insolvenz“

    Zitat

    Original von Lord Vader
    Ich weiß ja nicht, ob Du Kinder hast - ich habe einen mE talentierten Sohn. Die Frage nach dem Internat stellt sich hier nicht, da ja eines direkt vor der Haustür ist. Aber an ein fremdes Internat zu gehen würden wir als Eltern nicht mitmachen. Und das hat nichts mit Zucker in den Arsch blasen zu tun.

    Die Frage, die sich Eltern und das spielende Kind/Jugendlicher dann fragen solten, wenn kein Internat vor der Tür ist: Will er denn auch mal Bundesliga spielen? Wenn nicht, ist der Weg ja auch nicht zu, nur dürfte er eventuell zackiger werden, weil er sich dann länger hochspielen müsste.

    Das Zucker in den Arsch blasen ist auf die Einstellung bezogen, einem jungen Spieler ja keine schlechten Gedanken zu machen, so daß er sich nur auf den Sport konzentrieren kann. Das halte ich für den falschen Weg. Ein Profisportler muß ja nicht nur seinen Sport beherrschen, sondern soll auch nach dem Spiel sich im Leben zu Recht finden. Dazu gehört in meinen Augen beispielsweise das Fördern der Selbstständigkeit im Internat. Das bedeutet nicht, dass das nicht auch zuhause passieren kann. Aber für mich gibt es da einfach Hürden, die auch ein Kind überwinden muß.

    Und hier kommt nochmals mein Hinweis auf den Markt: Sollten die Internate unter dem Strich attraktiver für die Entwicklung zum Profispieler sein, dann werden sich da eben mehr bzw. dort schneller Profispieler entstehen als auf dem normalem Weg. Für mich ist das auch wie im normalen Berufsleben. Besonders attraktive Jobs liegen selten am Boden vor der Haustür. Mal gibt es einfach viele Bewerber, mal braucht man bestimmte Kenntnisse dafür, mal muß man die richtigen Leute kennen. So sehe ich ja auch Steinars Hinweis auf die Entscheidung der 2 deutschen Spielerinnen nach Dänemark zu gehen.


    Zitat

    Und nicht jedes Toptalent erhält anschließend diesen Einsatz entlohnt.

    Mit dem möglichen Mehrertrag (nicht nur im Sinne von Geld, sondern auch Status, Ansehen, usw.) als Spieler, steigt auch um so größer auch das Risiko zu Scheitern. Dabei ist das Ausbleiben des immateriellen Ertrags in dem jungen Alter wohl höher zu bewerten, als das möglich niedrigere Einkommen.


    Zitat

    Leider kenne ich auch diese 2. Variante und ich kann daher die Eltern verstehen die dann auf Nummer sicher gehen und der Schule den größeren Stellenwert geben

    Aber gerade das soll doch durch die Leistungszentren geändert werden. Eine Kopplung der sportlichen mit der schulischen Ausbildung. Wo ich aber noch in jedem Fall Handlungsbedarf sehe, ist auch eine Koordination nach der schulischen Ausbildung, insbesonder für die Hochschulausbildung. Das gilt im Übrigen für den ganzen Sport in Deutschland. Hochschulen sind selten mit Sportförderung verknüpft. Ein Paradebeispiel wie es gehen kann, ist da sicherlich die College-Sportförderung in den USA.

    Zitat

    Original von Río
    Für mich führt das ganz klar dahin dass es in 10 Jahren nur noch HBLZs in in der Spitze geben wird. Vereine wie Friesenheim die mehrmals um die DM gespielt haben wird man da nicht mehr vorfinden.

    Als für Dich ist es wichtig, dass man in kleineren Vereinen auch im Jugendbereich Titel gewinnt? Ich dachte, es geht v.a. darum den Jüngeren Spaß am Spiel zu vermitteln und sie so auszubilden, dass man nicht als halber AH-Spieler immer noch einen schlechten Wurf hat.

    Zitat

    Die ganzen top Jungs wie z.b. Michael Allendorf, Petar Djordjic und die ganzen jugend 2. BL Spieler wird es gar nicht mehr geben. Und der Nachwuchs für die 3. Liga schrumpft erst recht.

    Und was hast Du dafür für eine Begründung? Wieso sollen denn in der 3.Liga gerade keine Nachwuchsleute mehr spielen? Wenn es so kommen sollte, wie Du schreibst, dann kommen die Nachwuchsspieler eben aus den Handballzentren und nicht aus der Regionalliga. Wo ist da das Problem? Kann sich dann Verein xyz nur weniger damit rühmen Spieler A kange ausgebildet zu haben?

    Für mich ist das schlicht eine Generationenfrage. So wie Heiner Brand (als zeitliches Extrembeispiel) Handball gelernt hat bzw. er seine Ausbildung genossen hat, wird heute kaum noch einer machen. Heute werden Handballer auf bestimmten Niveau zu Profis entwickelt, also eine ganz andere Motivation als "nebenbei" Handball zu spielen und dann später den erlernten Beruf ausüben. Jüngere Leute sind da heute weit anspruchsvoller und würden dann wohl schon für das Ziel Handball-Bundesliga einiges in Kauf nehmen, es sei denn man überhäuft sie ständig mit Erwartungen und lässt sie nicht in Ruhe selbst entscheiden.

    Wer fordert denn eine eingleisige Liga? Wird selbst im Fußball nicht gemacht, der bei der Jugendausbildung einiges an Vorsprung gegenüber den anderen Verbänden hat. Dort sind Internate bei Bundesligisten ja schon seit Jahren Pflicht.

    Die NBBL beim Basketball bringt übrigens genau das, wo oben schon gestöhnt wird: längere Anfahrtswege. Bei 4 Staffeln ist das allerdings ganz normal. Wer da mitspielt, will was erreichen und nicht in die Bundesliga getragen werden. Die weitere Regionalisierung bei der JBBL geht ja dann schon mehr auf das jüngere Alter ein. Aber da gibt es auch schon Anfahrtswege wie Quakenbrück-Kiel, Münster-Göttingen, Berlin-Chemnitz. Ganz ohne höhere Belastungen geht es da eben nicht.

    Zitat

    Original von Lord Vader

    Nur will nicht jeder Spieler (incl. Eltern) von zuhause weg in ein Internat. Und je nachdem wo man wohnt geht kein tägliches Trainingspendeln.

    Die besten Spieler kriegt man damit nicht zwingend

    Das nenne ich Markt. Mit Sicherheit gibt es auch in anderen Sportarten Talente, die Zeug für höhere Aufgaben hätten, nur entscheiden sie sich eben nicht dafür, weil ihnen wie Du z.B. schreibst das Zuhause wichtiger ist. Ich sehe da aber auch nicht zwingend die Verpflichtung auf Seiten von Trainern/Clubs/Verbänden/... jedem talentierten Spieler derart Zucker in den Arsch zu blasen, dass diesem auch ja jedes Bedürfnis während der Ausbildung erfüllt wird. Denn letztlich reicht auch Talent nicht für einen Spitzenspieler aus, sondern auch Arbeit und Durchaltevermögen.

    Zitat

    Original von main-handball.de
    Sorry, dass das so aus dem Ruder läuft^^
    Basketball und Eishockey passen gar nicht - die Vereine dort in der 2. Liga sind oft Farmteams der großen Teams der ersten Liga. Die Sportarten haben ja auch zu kämpfen, dass fast nur ausländische Profis dort spielen und die deutschen dies mal packen spielen im Ausland.

    Wenn Du keine Ahnung hast, weil Du Dich nicht mit den Sportarten beschäftigt (also nicht ab und zu mal was dazu lesen, sondern so wie Du Dich für Handball interessiert auch für Basketball und Eishockey interessieren und sich damit beschäftigen), dann solltest Du auch nicht solche pauschalen Urteil raushauen. Deine bisherigen Beiträgen hier zeigen bisher auch nicht, dass Du Dich ausgewogen mit Sachen beschäftigst, sondern recht schnell Dir irgend ein Urteil aus irgendwelche Dingen zusammenbastelst.

    Die von Dir genannten Farmteams gibt es nicht. Es gibt, so wie beim Handball auch, junge Spieler, die Doppelspielrechte bekommen. Da gibt es dann Clubs, die mehr oder auch kaum solcher Spieler einsetzen (beim Handball war das früher z.B. ja bei Altenholz recht oft so). Da die Mannschaftsgröße im Eishockey recht groß ist, gibt es logischerweise auch mehr Doppelspielrechte. Beim Basketball gibt es das ebenfalls, aber in einem sehr geringen Umfang. Während beim Basketball in der Tat viele Amerikaner spielen, ist das beim Eishockey nicht so, da es recht hohe Quoten für deutsche Spieler gibt.

    Für mich ist das zumindest hier im Thread auch der letzte Beitrag zum Thema 2.Liga, da wie o.g. der Threadtitel ein anderer ist. Nur nerven mich eben unausgewogenen Kommentaren, die Profisport auf Stammtischniveau herunterbrechen und keinerlei wirkliche Diskussion (z.B. welcher Etat ist für eine sportliche Wettbewerbsfähigkeit in Liga 1 und 2 wirklich notwendig..) möglich ist.

    Zitat

    Original von main-handball.de
    Handball ist nicht Fußball und wenn es auch die zweitbeliebteste Sportart ist, dann kommt davor Fußball und davor lange lange lange nichts. Warum machen wir also den Mist nach?

    Warum haben die ähnlich starken (vom Zuschauerinteresse) Sportarten Eishockey und Basketball ebenfalls eine eingleisige 2.Liga eingeführt? Ich kann Dir bestätigen, dass die von Dir genannten angeblich negativen Folgen auch bei den damaligen Zusammenlegungen immer genannt wurden. Beim Eishockey bereut heute keiner die eingleisige 2.Liga, weil ohne diese der Schritt zwischen Profiliga und Amateursport zu groß geworden ist. Die 2. Liga wird von vielen Clubs angestrebt, die professionell spielen wollen, denen aber die Oberliga kaum ermöglicht, dies zu tun.

    Genau so ist es beim Basketball, bei dem immer offensichtlicher wird, dass die mit der eingleisigen 2.Liga eingeführten Standards letztlich auch notwendig sind, um überhaupt in einem gewissen Maße Profi-/Halbprofimannschaften zu finanzieren. Nur eine starke 2.Liga kann zu einem "gesunden" Austausch von Teams in der 1.Liga führen. Keine Veränderung würde den aktuellen Status noch mehr verschlechtern, so daß im Grunde gar kein Club mehr fähig wäre, in der 1. Liga sportlich und wirtschaftlich mitzuhalten.

    Noch etwas zum beliebten Argument der Reisekosten. Was meinst Du, was der Bergische HC, TuSEM oder Hamm für Reisekosten jetzt haben und was man in einer eingleisigen Liga erwartet? Es kommt ungefähr aufs gleiche raus, denn Essen-Schwerin ist genau so weit wie Essen-Erlangen. Das lässt sich auf viele weitere Clubs erweitern. Denn die Nord-Süd-Teilung gaukelt vor, dass damit optimale Reisekosten und auch -zeiten erreicht werden. Das erreicht man aber nicht mit einem Strich, den man durch Deutschland zieht, sondern mit einer Berechnung der minimalsten Kosten.

    Wichtigster Punkt ist allerdings wie Steinar schon angedeutet hat, dass kein Club verpflichtet ist, mehr auszugeben als er einnimmt. Eine strengere bzw. etabliertere Lizenzierung wird genau das verhindern bzw. diese Clubs dann eben bestrafen. Zwar nicht mit Beginn der eingleisigen Liga, jedoch mittel- bis langfristig.