Den letzten Ansatz hatte ich ja in der Vergangenheit schon öfters gebracht. Zwar nicht als Treuhandkonto, aber als Bürgschaft bspw. über 1 Mio. oder bspw. die Höhe der Spielergehälter. Muss ja nicht gleich passieren, aber schrittweise erhöhen. Dann müssten die Sponsoren zwar nicht gleich cash bezahlen, aber zumindest für ihr Sponsoring eine Bürgschaft hinterlegen, etc.
Ich halte diesen Vorschlag in allen Lizenzierungsdiskussionen für utopisch solange es nicht üblich ist, das bestimmte Summen, wie beim Fußball, im Voraus fließen. Damit dürften etliche Sponsoren abspringen, denn wieso im Voraus zahlen oder auch dafür eine Bürgschaft stellen, die auch etwas kostet, aber man eine Leistung erst im Laufe der Zeit bekommt? Dafür ist Sponsoring ein anderes "Geschäftsmodell", als andere Leistungen, die für Unternehmen so wichtig sind oder zumindest erscheinen, auf die nicht verzichtbar ist.
Eine Insolvenz wird man damit auch nicht verhindern können, allenfalls drohende, die bereits durch einen Sponsorenabsprung entstehen.
Wie ich bei früheren Diskussionen zu diesem Thema schon mal geschrieben hatte, ist die ganze Lizenzierung auch ein Lernprozess. Die letzten beide Saisons waren z.B. schon ein Schritt nach vorne, dass aber nicht alle Clubs versuchen, das Insolvenzrisiko von heut auf morgen zu minimieren, halte ich für "normal".
Allgemein:
Überraschend dürfte die Insolvenz schon sein. Die neue GmbH war nicht mal ein Jahr gegründet und sie geht bereits insolvent, wenn auch aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit. Je nachdem, wie die Ausgliederung verlief, könnte es vielleicht auch nochmal kritisch für den TSV werden (zusätzlich zu den hier beschriebenen Probleme), wobei Verbindlichkeiten eigentlich kaum vorhanden sein sollten.
Gibt es noch weitere Infos zum Spielbetrieb des TSV? Ich frage mich da dann auch, wieso mancher langjährige Fan leider die Flinte ins Korn wirft, denn insolvent ist nun mal nur die GmbH. Der "alte" TSV spielt in der Oberliga und den DHC gab es zudem ja erst ein Jahr. Man sollte also sich nicht zu sehr auf eine Spielberechtigung in einer Liga beschränken.
Zitat von HereticusInklusive 2.Bundesliga ist das der geschätzt etwa dreißigste Pleitefall in den letzten 15 Jahren (ich hatte das mal abgezählt, und es waren tatsächlich mehr als 20), und schon wieder liegt es daran, daß man Geld bereits ausgegeben hat, das man noch gar nicht in der Kasse hatte, weil der Etat auf externen Zusagen beruht.
Du hast in den 20 "Pleiten" jetzt allerdings auch einige _freiwiliige_ Rückzüge miteinberechnet, die du doch vor dem Zitat als bessere Möglichkeit vorschlägst. Ich erinnere nur an den TV Niederwürzbach, dessen Spielbetriebs-GmbH noch heute existiert, ebenfalls der "erste" Rückzug von Dormagen, der von Hameln. Was man an Rückzügen noch würdevoller machen kann, weiß ich allerdings auch nicht. Aber ich denke, dass wenn eben der oben genannte Lernprozess weitgehend durchstanden ist, ein Rückzug auch respektiert wird und eben nicht nur als Pleite dargestellt wird. Bei Niederwürzbach ist mir das zufällig aufgefallen, da gab es letztlich keinen finanziell Geschädigten aus der Sache, man hat also nicht einfach, wie oft gemacht, in der Spielbetriebsgesellschaft einfach alles stehen und liegen lassen.
Zitat von Müllers OmarFalsch. Der TuS und Melsungen gewinnen 2 Plätze, aber Wetzlar und Balingen verlieren zwei Plätze. So ein Mist. Das ist Wettbewerbsverzerrung, die im Extremfall sogar über Abstieg oder Klassenerhalt entscheiden kann.
Die Wettbewerbsverzerrung wird mit Zwangsabstieg bestraft, von den anderen Clubs steigt einer weniger ab bzw. muß in die Relegation. Ich frag mich, wieso bei Insolvenzen, die der _ganzen_ Liga schaden, immer bestimmte Clubs davon mehr profitieren sollen. Bei Wettbewerbsverzerrung soll der "Schuldige" bestraft werden, nicht andere Clubs dann zusätzlich zur Beseitigung der direkten Schäden davon profitieren.