Beiträge von Ustra

    Hier das aktuelle Gespräch mit Christ aus dem Badischen Tagblatt von heute zur Zukunft der 1. Mannschaft (ohne Ihn) in der Südbaden-Liga:



    Edgar Christ: "Es war kein Team auf dem Feld"

    Phönix-Manager künftig nicht mehr im sportlichen Bereich tätig / "Südbadenliga nur mit Nachwuchs nicht zu meistern"

    Das Kind liegt im Brunnen und wie es den Anschein hat, kommt es da auch nicht mehr heraus. Nach neun Jahren in der BW-Oberliga stehen die Handballer von Phönix Sinzheim mit eineinhalb Beinen im Schlamassel. Franz Vollmer sprach mit Manager Ede Christ über die Ursachen des schwer zu vermeidenden Abstiegs.


    Das Interview:

    BT: Drei Punkte Rückstand aufs rettende Ufer und bei drei Spielen noch ein Gastspiel beim Tabellenführer - wars das in Sachen Klassenerhalt?
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    Edgar Christ: Ich denke schon. Das Wunder sollte in Großsachsen erfolgen, ist es aber nicht. Für die stand auch noch viel auf dem Spiel. Es wäre Riesenwunder, wenn wir noch drei Spiele gewinnen sollten. In Pforzheim zu punkten, ist fast schon utopisch. Und vier Punkte reichen sicher nicht, weil die Mannschaften, die wir einholen müssen, sicher auch noch punkten.


    BT: Was bedeutet der drohende Abstieg für den Verein, ganz pauschal?
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    Christ: Wie überall Runderneuerung.


    BT: In erster Linie wohl personell. Wie sieht der Kader künftig aus? Die slowakische Fraktion dürfte aus finanziellen Gründen wohl nicht in einem Südbadenliga-Kader auftauchen?
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    Christ: Das kann man so pauschal noch nicht sagen, zumal der ein oder andere noch seinen Job hier hat. Es müssen nicht zwangsläufig alle gehen. Fakt ist nur, dass Mario Brezina zurück in die Heimat geht.


    BT: Was ist mit Spielern wie Dominik Höll und Christian Fritz, sind sie auf Dauer zu halten?
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    Christ: Fritz bleibt sicher. Mit Dominik Höll sind wir im Gespräch. Wir unterbreiten der Mannschaft in dieser Woche noch das Konzept, dann wird man sehen, wer bleibt.


    BT: Ist eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Trainer Frederik Beker ein Thema?
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    Christ: Nein. Der Verein will auch hier den Schnitt, sprich einen neuen Mann.


    BT: Heißt denn der Manager in der kommenden Saison überhaupt noch Ede Christ?
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    Christ: Ich denke nicht, zumindest nicht in der derzeitigen Form.


    BT: Warum?
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    Christ: Es passt vieles nicht zusammen im Augenblick. Der Verein möchte, dass ich die Finanzen weiterhin mache, sprich das Sponsoring und die Außendarstellung. Aber der sportliche Bereich soll ausgegliedert werden. Wobei ich momentan ehrlich gesagt auch mit meinem Geschäft extrem viel an der Backe habe und gerade in den letzten drei Wochen kaum Zeit für den Handball hatte. Das belastet mich natürlich. Hinzu kommt nicht zuletzt die Handball-GmbH, die weitergeführt werden will.

    Fakt ist jedenfalls: Es gibt eine klare Vereinbarung. Wir wollen einen Strich machen und mit jungen Leuten neu angreifen. Welche Funktion ich dabei habe, wird sich zeigen. In dieser Form geht es jedenfalls nicht weiter. Es wird aber in allen Bereichen Veränderungen geben.


    BT: Vom Verein ist ein finanzneutralerer, sprich kostenreduzierter Kurs angedacht mit Blick auf die gute Jugendarbeit. Teilen Sie diesen Kurs?
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    Christ: Ein sauberer Schnitt und Verjüngung muss sein, kein Thema. Momentan muss man sparen, wo es nur geht. Wir haben so viele Sponsoren, die noch in Rückständen sind. Es ist zum Heulen. Doch Fakt ist auch: Nur mit Nachwuchs wird man die Südbadenliga nicht meistern. Ich kenne den Markt schon sehr lange und es wird schwer, mit einer Truppe von 17- bis 20-Jährigen zu bestehen, um nicht nach unten abzurutschen, geschweige denn vorne mitzuspielen.

    "Mit Abstand das

    größte Pechjahr"

    Man denke nur an die Probleme, die Durmersheim selbst mit ihren alten Kempen hat. Das sollte man nicht verkennen.


    BT: Was zeichnet sich auf Sponsorenebene ab?
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    Christ: Wir verfolgen weiterhin das Prinzip des Leistungshandballs, bis hin in die A- und B-Jugend. Das war bisher auch die Basis für das Sponsoring. Und das ist auch für mich die Vorraussetzung, um überhaupt in irgendeiner Form weiterzumachen. Bei Kaffee- und Kuchen-Handball bin ich nicht mehr dabei.


    BT: Das heißt konkret?
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    Christ: Es muss eine ganz klare Ansage nach oben geben - wenn auch sicher nicht mit allen Mitteln. Die Rückkehr in die BW-Oberliga muss mittelfristig das Ziel sein.


    BT: Wie erleben Sie persönlich als Vorreiter und Initiator das drohende Ende dieser glorreichen Phönix-Ära?
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    Christ: Für mich ist das ein Tiefschlag, ganz klar. Jeder weiß, wie ich mit dem Herzen an dem hänge, was ich aufgebaut habe. Und ich mache das immerhin seit 1988, habe das Ganze hochgeführt mit allen Höhen und Tiefen.


    BT: Haben Sie das Gefühl, gescheitert zu sein?
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    Christ: Sagen wir mal so: Es war mit Abstand das größte Pechjahr in Sachen Verletzungen. Es war ähnlich wie damals in der Regionalliga. Es gab immer wieder Tiefschläge, in Summe einfach zu viele.


    BT: Waren die Verletzungen aus Ihrer Sicht die Hauptursache für den sich abzeichnenden Abstieg?
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    Christ: Ohne Frage, aber genauso entscheidend war, dass kein Team auf dem Feld steht, vielmehr gibt es zwei, drei Grüppchen. Das muss in Zukunft anders werden.


    BT: Was lief in den Jahren zuvor besser?
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    Christ: Da war die Altersstruktur nicht so krass. Im Moment haben wir unsere Routiniers und den Nachwuchs. Es fehlt alterstechnisch das Bindeglied dazwischen, die Mittelschicht. Dominik Höll ist der einzige in dieser Sparte und er fiel bekanntlich lange aus.


    BT: Der Trainerwechsel scheint ebenfalls verpufft. Hätte man sich früher von Trainerin Conny Schatz trennen müssen?
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    Christ: Im Nachhinein schwer zu sagen. Es lief gut an, aber auch wieder schlecht weg. Trainerwechsel ist immer ein Vabanque-Spiel, bei dem es keine Garantien gibt.


    BT: Abstieg ist immer auch eine Kette von Fehlern. Was würde der BSV-Manager rückblickend anders machen?
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    Christ: Am besten morgens gar nicht aufstehen. Nein im Ernst. Das war ein schlimmes Jahr für mich mit so viel Enttäuschungen und einer Latte von Niederlagen. Ich denke, vor fünf Jahren hätten wir während der Runde personell noch nachgelegt. Doch der Griff in die Schatzkiste kam definitiv nicht in Frage, es ging momentan einfach nicht. Motto: Wenn der Klassenerhalt mit diesem Kader nicht zu realisieren ist, dann geht es überhaupt nicht. Ich muss irgendwann auch an mich und meine Gesundheit denken. Es gibt auch noch ein Leben neben dem Handball.


    BT: Sehen Sie im Neuaufbau nicht auch eine Chance?
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    Christ: Sicher und ich trage die Konzeption schon auch mit. Aber ich bin sehr skeptisch, dass wir kurzfristig Erfolg haben, sprich vorne mitspielen können. Und das ist nunmal meine Ambition und die von den Sponsoren. Der Blick muss nach vorne gehen, man muss etwas darstellen. Es wird sicher ein langer Weg sein, bis wir wieder eine oberliga-fähige Truppe zusammenhaben.


    BT: Gibt es schon Sponsoren, die definitiv nicht in die Südbadenliga gehen werden?
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    Christ: Da muss man abwarten. Mit Schöck etwa sind wir im Gespräch. Wir werden jedenfalls weiterhin Leistungshandball betreiben, was die Sponsoren ja auf ihren Fahnen stehen haben. Nur aber im Wesentlichen mit jüngeren Spielern und nicht auf Teufel komm raus.


    BT: Gibt es aus der Sicht des Noch-Managers schon eine vage Zielvorstellung für kommende Saison?
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    Christ: Platz eins bis 16.

    Zitat

    Original von Seth Gecko...Da muss ein Heimsieg gegen Sinzheim her, auch wenn die eine sehr gute Mannschaft haben"...

    Keine Sorge, die Punkte sind schon bei Euch gebucht, Sinzheim hatte zu Saisonbeginn ein gute Mannschaft, das ist leider vorbei und ein Auswärtssieg bei Euch mit der aktuellen Mannschaft unmöglich...Leider :(

    :Dgenial, das hört sich Klasse an. Lade das Team zB gerne ein, Betriebsbesichtigung eines brav Steuern zahlenden Unternehmens inklusive, Bewirtung dito und gespielt werden könnte in der Sortschule Steinbach - direkt vor unser Tür - , oder Sinzheim...oder wir kommen. Unser Team ist ja im Blogbeitrag unseres Unternehmens (oben) zum Teil sichtbar...wir hätten auch mind eine, evtl. zwei Damen dabei...das würd super passen...ausser das wir beim ersten Spiel wohl eine Klatsche bekommen würden...aber egal, wir tragen es mit Fassung...auch wenn es Beamten sind/sein sollten die uns nieder ringen :lol: :lol:

    Zitat

    Original von spiderman
    der titel sollte in s-h bleiben und somit müssen wir ja schützenhilfe leisten ;)

    Schützenhilfe wäre ein Sieg gegen den H$V gewesen, die SG besiegen muss der THW schon selbst wenn er Meister werden will... :lol:

    Zitat

    Original von Tarrantius
    Wo ist bei euch in der Gegend?

    Unser Verein(Südhessen) stellt eine Altherrenmannschaft die wohl eurem Niveau entspräche.

    Wir haben den Firmensitz in Baden-Baden, liegen aber mit dem Handballteam noch unter dem Baden-Baden typischen Altersdurchschnitt.... :D :D

    Südhessen wäre ok...Betriebssportmannschaft wäre toll...

    Sorry, den Verband kenne ich schon und der kann nun mal nix für derart "krative" Mannschaften...aber leider auch nix dagegen ;)

    Aber trotzdem ist es "Baden"...es ging nicht um Nord oder Süd...sondern um eine derartige Vorgehensweise eines "(Süd-)badischen" Vereins(SG)

    Sinzheim 2 gegen 3 knapp und nicht so "eindeutig" und 10 Kisten Bier für Gegner nimmt auch schon merkwürdige Größenordnungen an...aber egal, sc heinbar haben die ihr Ziel jetzt erreicht und sind damit durch gekommen. Für mich ein Trauerspiel was so in (Süd-) Baden möglich ist.