Beiträge von goalie

    Wenn bei mir ein Kampfgericht am Tisch sitzt, müssen das Leute mit entsprechender Zeitnehmer-Ausbildung (oder Schiedsrichter) sein. Ansonsten können die gerne die Uhr mitlaufen lassen, bei der ersten Unstimmigkeit ist die dann aber aus...

    Zitat

    Wir waren in dem Moment einfach ein wenig belustigt ...smile

    is uns heut ähnlich gegangen:
    Wir waren drei Offizielle auf der Bank und jeder hat diversen Spielerinnen Anweisungen gegeben. In der Halbzeit meinte der Schiedsrichter, wir sollten uns doch mal einigen, wer denn nun der Mannschaftsverantwortliche wäre, denn nur der dürfte der Mannschaft Anweisungen geben :wall: :wall: :wall:

    Ich als Schiedsrichter trage auf der zweiten Seite unter "Schiedsrichter-Bericht" unter anderem das Ergebnis ein. Das ist maßgebend. Wie viele Striche bei welchem Spieler auf der ersten Seite gemacht wurden interessiert mich reichlich wenig, zumal ich die nicht kontrollieren kann (außer der Anzahl). Und der Staffellleiter, der die Striche bei jedem Spielbericht nachzählt, hat auch meiner Meinung nach zu viel Zeit. Was macht er als nächstes, gleicht er die Striche noch mit den Torschützen in der Zeitung ab???

    Ich hab mir den Fall aus der Oberliga RPS mal rausgesucht:
    In den Durchführungsbestimmungen ist ein Passus enthalten, nachdem die rote Karte in der letzten Spielminuten eine Sperre nach sich ziehen kann. Dies wurde vom Staffelleiter entsprechend umgesetzt:
    Sperre wegen roter Karte
    Das Sportgericht hat diese Entscheidung dann aber unter anderem wegen der Diskrepanz zur DHB-Rechtsordnung kassiert:
    http://www.hbol-rlps.hv-rheinhessen.de/index.php?opti…oerth&Itemid=61
    Und einen Nachtrag verfasst, nachdem während der Sperre verlorene Spiele auf Antrag wiederholt werden:
    http://www.hbol-rlps.hv-rheinhessen.de/index.php?opti…oerth&Itemid=61

    So - mittlerweile gibt es auch (nach dem Einspruch der betroffenen Mannschaft) eine Entscheidung des Sportgerichts: Der Passus in den DFB ist - wie hier ja auch schon geschrieben wurde - nicht mit der DHB-Rechtsordnung vereinbar. Eine erfolgte Sperre zieht auf Antrag des betroffenen Vereins eine Wiederholung des Spiels nach sich, für das der Spieler gesperrt war.

    Da hast du nur das Problem, dass der Torwart sich meistens bewegt (er will ja den Ball halten); also führt der Werfer die Aktion nicht so aus, dass er den Torwart am Kopf trifft, sondern der Torwart sich so bewegt, dass er am Kopf getroffen wird...
    Ich als Torwart halt es wie meine Vorredner: auch ein Kopftreffer ist ein gehaltener Ball, und wenn ein Schütze das bewusst macht (als Getroffener merkt man das ziemlich schnell) sollte er möglichst weit vom 6er wegbleiben...

    Die Oberliga RPS hat sich dieser Problematik in den Durchführungsbestimmungen angenommen (§5 Abs. 4):
    "Grob unsportliches Verhalten eines Spielers oder Mannschaftsoffiziellen (16:6c IHR), welches der Erläuterung 6g IHR entspricht, wird von der spielleitenden Stelle mit einer Sperren von einem Meisterschafts- bzw. Pokalspiel zuzüglich einer Geldbuße in Höhe von 50,-- € bestraft"

    Wenn sowas passiert, sollte man das aber zusätzlich dem Schiedsrichterwart melden, damit das auch in den Schiedsrichter-Gremien bekannt ist. Sonnst kann es durchaus sein, dass es vom Staffelleiter nicht geahndet wird, weil der dem ganzen nicht die nötige Bedeutung beimisst.

    Da denkst du als Torwart aber in der Situation nich dran...
    Wenn der Torwart eine realistische Chance sieht, den Ball abzufangen, wird er das versuchen und für ihn gibt es dazu dann keine Alternative.
    Zur Ausgangs-Situation kann ich mich leider nicht konkret äußern, da ich es nicht gesehen habe, aber wenn der Angreifer unter voller Körperkontrolle bleibt (und so hört es sich hier an, da er ja noch das Tor macht) kann es keine rote Karte geben, da hierfür auch in der Situation die Gesundheitsgefährdung maßgebend ist.

    Ein Nachwurf ist nicht durch die Regel "Ergebnis des Wurfes" abgedeckt. Was hätten die Schiedsrichter denn gemacht, wenn der Torwart den Ball genau in die Hände des Werfers abgewehrt hätte - auch Tor ???
    Ich würd es so umschreiben: Wenn der Ball die Hand des Werfers verlassen hat und nicht mehr aus eigener Kraft ins Tor gelangen kann oder im Tor ist, steht das Ergebnis dieses Wurfes fest.

    Wenn das Kampfgericht das Spiel unterbricht, ist das Spiel unterbrochen. Ob der Zeitnehmer hier nicht auf das "Hupe-Knöpfchen" gedrückt hat, kann der Schiedsrichter nur nach Rücksprache mit dem Zeitnehmer herausfinden.
    Das Spiel hier einfach weiter laufen zu lassen, geht gar nicht.
    Und wenn die Hallenuhr spinnt und von sich aus hupt, arbeite ich mit einer Ersatzuhr weiter, wenn das einmal passiert ist.

    In den unteren Klassen werden Zeitnehmer/Sekretär im allgemeinen von den beteiligten Vereinen gestellt und bekommen normalerweise keine Vergütung. In den oberen Klassen (ab Regionalliga), wo die Zeitnehmer offiziell und neutral angesetzt werden, gibt es entsprechende Gebührenordnungen (Beispiel SWHV: 10 EUR + zeitabhängige Vergütung bis 6 Stunden 6 EUR).