Beiträge von Friggi

    Hast du dich jemals vor Ort mit diesen Personen auseinandergesetzt?

    Wie genau meinst Du das ?

    Ja, ich mach seit ca. 25 Jahren Z/S. Ja ich kenne viele Personen die das dort machen, Schiedsrichter, ZS, Funktionäre, Lehrwarte,...Ja, ich spreche die Personen auf (vermeintliche) Fehler an. Die ärgern sich am meisten darüber, das kannst Du mir glauben. Aber Fehler passieren nunmal. Jedem von uns, oder ?

    ...das rundet Friggis nicht vorhandenes Insiderwissen perfekt ab.

    Meine Quellen werde ich natürlich nicht offenlegen, du kannst das glauben oder nicht, aber ich nenne jetzt mal zwei Beispiele wie solche Gespräche laufen können:

    Verein A: Man kommt in die Halle, sitzt 30 min rum bevor man begrüßt wird, der Sportdirektor hat nur 5 Minuten Zeit weil er zwischen A- und B-Jugend Training noch einen Medientermin hat der "genauso wichtig ist". Man sitzt in der kleinstmöglichen Kabine der Halle, wo zweimal das Gespräch durch Reinigungskräfte unterbrochen wird. Der Trainer kommt, erzählt 5 Minuten was die Spieler eh schon aus Vorgesprächen mit dem Sportdirektor wissen, der Trainer wurde von Vorgesprächen aber nicht informiert. Und man tauscht Telefonnummern aus, meldet sich aber im Nachgang nicht mehr.

    Verein B: Man trifft sich vor der Halle, zeigt ausgiebig die Spielstätte mit anliegenden Trainingsmöglichkeiten. Dann geht man gemeinsam Essen und erklärt dass ganzheitliche Ausbildung wichtig ist, deswegen will man auch die Familie einbinden und überreicht 5 Dauerkarten die man behalten darf egal wie man sich entscheidet. Dann geht man ins Detail, kurz-/mittel-/langfristige Planung, Positionen werden besprochen, langfristiger Platz bei der Kaderplanung aufgezeigt, bis hin zu Spielzügen und Auslösehandlungen die perfekt auf den Spieler zugeschnitten sind. Dann ein Meet and Greet mit der Mannschaft, man schaut sich das Training an. Zum Abschluss übergibt man eine Sporttasche, mit Utensilien, die man auch behalten darf, egal wie man sich entscheidet. Dabei ist auch ein Trikot. Bevor man die Halle verlässt nimmt man noch einen Schlenker zum Zeugwart, der anschaulich das Trikot mit dem Namen des Spielers beflockt.

    Nebenbei: Finanziell sind beide Angebote ähnlich.

    Für welchen Verein wird sich ein Jugendnationalspieler wohl entscheiden ?

    Das Kampfgericht kann ruhig mal stärker in Anspruch genommen werden.

    Es ist doch kein Akt, mal kurz nen Strich zu machen, wenn der Torwart "ausgewechselt " wird...

    Wenn ich teilweise sehe, was für ein Aufwand betrieben wird, um die Trainer zu beruhigen ist diese Sache zumutbar

    Richtig,

    es ist kein Akt mal kurz nen Strich zu machen...

    es ist keine Akt nen Strich bei nem Angriff zu machen wenn ein Spieler drei Angriffe aussetzen muss

    es ist kein Akt teils 2 bis 3 Wechsel bei jedem Angriff von Mannschaft A zu überprüfen

    es ist kein Akt teils 2 bis 3 Wechsel bei jedem Angriff von Mannschaft B zu überprüfen

    es ist kein Akt nach nem Tor auf die SR zu schauen ob das Tor zählt

    es ist kein Akt nach nem Tor den Schützen ins Protokoll zu notieren

    es ist kein Akt die Auszeiten richtig zu geben und die Trainer auf die Handhabung der grünen Karte zu überwachen

    es ist kein Akt dabei zusätzlich Zeitstrafenzettel zu schreiben

    es ist kein Akt zu jedem Spiel eine neue Zeitmessanlage bedienen zu müssen

    es ist kein Akt sich mit meckernden Spieler am Kampfgericht auseinanderzusetzen

    es ist kein Akt sich mit meckernden Trainern am Kampfgericht auseinanderzusetzen

    es ist kein Akt in einer lauten Umgebung wo man sich kaum versteht zu kommunizieren

    es ist kein Akt Zeitstrafen zu überwachen

    es ist kein Akt alle Regeln möglichst fehlerfrei zu kennen und anzuwenden

    Aber in der Summe wird es zu einem Akt !

    Aber gute Nachrichten, der DHB sucht ständig fähige Kampfgerichte, einfach beim Landesverband melden. Ist ja kein Akt :)

    Das ist so ein Beispiel wo ich als Bezirks/Verbandsverantwortlicher immer predige: "Liebe Schiedsrichter, tragt das bitte alles im Spielbericht ein"

    Ein guter Bezirk/Verband reagiert da, vor allem wenn so etwas öfter vorkommt.

    Allein das unerlaubte Betreten eines Zuschauers wäre eine saftige Geldstrafe wert.

    Ausserdem würde ich als vermeintlich benachteiligter Verein immer erstmal eine Einspruch ankündigen, selbst wenn ich diesen dann nicht einlege. Das sorgt dann aber dafür dass dies "Aktenkundig" ist.

    Der nächste Grund ist hoffentlich sehr selten und auch hier sollte man vorher alle Möglichkeiten ausschöpfen. Es geht um die Zuschauer-Ausschreitung. Wenn da die Sicherheit von Spieler, Schiedsrichter und Offiziellen nicht mehr gewährleistet ist, können die Schiedsrichter das Spiel abbrechen. Aber: Sie können auch über den Heimverein veranlassen, dass das Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit fortgesetzt werden kann.

    Das ist mir im Handball neu. Wo finde ich die Regelung dazu ?

    Nein und hier der Auszug aus dem Regelheft:

    Das Vorwarnzeichen wird normalerweise bis zum Ende eines Angriffs angezeigt. Während eines Angriffs gibt es jedoch zwei Situationen, in denen die Beurteilung „Passives Spiel“ nicht länger gültig ist und die Wirkung des Handzeichens aufgehoben wird.

    a) Die ballbesitzende Mannschaft führt einen Torwurf aus und der Ball prallt vom Tor oder Torwart direkt zu ihr zurück oder ihr ist aufgrund dessen ein Einwurf zuzusprechen.
    b) Ein Spieler oder Offizieller der abwehrenden Mannschaft erhält eine persönliche Bestrafung wegen regelwidrigen oder unsportlichen Verhaltens gemäß Regel 16.

    In diesen beiden Situationen wird der ballbesitzenden Mannschaft eine neue Aufbauphase gestattet.

    Edit: Ich habe mir die Szene eben nochmal angesehen, Mayerhoffer fragt sogar konkret nach und bekommt deutlich signalisiert, dass der Arm nicht mehr oben bleibt. Also klarer Regelverstoß! Interessant finde ich dabei, dass Holger Fleisch als TD nicht eingegriffen hat, da er ja eigentlich genau dafür da ist, um Regelverstöße zu verhindern!

    Ich zitiere aus den Aufgaben des technischen Delegierten:

    "Zu den weiteren Aufgaben gehören die Überwachung des Auswechselraums und nötigenfalls einzugreifen, wenn dort Vergehen oder Verstöße vorliegen. Er hat die sich aus dem Regelwerk definierten Kompetenzen.
    Ein Delegierter ist jedoch kein Oberschiedsrichter, die Verantwortung auf der Spielfläche tragen immer die Schiedsrichter allein."

    Er hätte also nicht eingreifen dürfen.

    Beim 25:26-Anschlusstreffer der Bremerinnen läuft die
    ausführende Spielerin mit dem Ball in der Hand so viele Schritte, dass die
    Finger einer Hand kaum ausreichen, um diese zu zählen. Da sie beim Durchbruch
    an den Kreis bedrängt wurde, wäre hier ein Freiwurf für Bremen die richtige
    Entscheidung gewesen.

    Also ich komme auf 4 Schritte, ja deshalb hätte es Freiwurf geben können. Ich nehme an der Blick der Schiedsrichter lag eher im Bereich Wurfarm, Oberkörper, Betreten des Kreises.

    Beim Ausgleich zum 26:26-Endstand wurde vom angreifenden
    Team der Tatort gleich um mehrere Meter von RR auf RM verlegt. Für eine
    Rechtshänderin als ausführende, weil mit Abstand wurfstärkste Spielerin
    (Kompliment für den überzeugenden und sympathischen Auftritt von Conze!) nicht
    ganz ohne Bedeutung. Für die Schiedsrichter offensichtlich nicht …

    Mehrer Meter sehe ich nicht. Vielleicht ein Meter bis maximal 1,50m. Der Ball liegt anfangs richtig, dann gibt es eine progressive Strafe gegen die Bank, dabei verlieren die Schiedsrichter den Ausführungsort aus dem Blick.

    Ich will die Schiedsrichter auch nicht aus der Verantwortung nehmen, aber erklären warum so etwas passiert. Das sind beides Entscheidungen die man sich im Nachhinein im Video anschaut und daraus lernen kann. Genauso wie ein Trainer der seiner Mannschaft im Video aufzeigt warum welcher Pass falsch war oder eine Abwehrformation nicht geklappt hat.


    Ich weiss nicht in wie weit Du Dich in der Verbandsarbeit auskennst. Aber meine Beobachtungen und Erfahrungen sind genau das Gegenteil. Gerade bei Videoanalysen bei den Lehrgängen werden ähnliche Szenen mit verschiedenen Entscheidungen gezeigt und daraufhin eine gemeinsame Linie erläutert und gefordert. Es gibt aber nunmal Spiele mit unterschiedlichem Charakter und unterschiedlicher Intensität.

    Die oben genannten Beispiele resultieren im Übrigen nicht aus einer unkorrekten Regelanwendung, sondern aus einer falschen Wahrnehmung. Bei ersterem wäre ein Einspruch möglich, bei letzterem nicht.

    Zugute halten würde ich den Schiedsrichtern dass keine der Spielerinnen sich bei den beiden Szenen beschwert hat, das heisst auch die hatten eine ähnliche Wahrnehmung.
    Über die Regel(un)kenntnis der Kommentatoren sprechen wir mal nicht.

    Richtig schlimm wird es, wenn im Ergebnis
    dieser fatalen Entwicklung Spielerinnen so schwer verletzt werden wie am
    vergangenen Wochenende.

    Welche Szene meinst du genau ? Das Spiel in Neckarsulm ?

    Gestern abend passiert:
    Junger Spieler, bereits verwarnt,stößt von der Seite den frei durchbrechenden Spieler. Entscheidung 7m + 2Min. Spieler akzeptiert Entscheidung nicht und meckert, 2. Zeitstrafe. Auf der Bank lässt er sich zu einer groben Unsportlichkeit hinreißen und fängt die Rote Karte. Wie spielt seine Mannschaft weiter ?
    Für 4 Minuten mit einem Spieler weniger oder für 2 Minuten mit zwei Spielern weniger und weitere 2 Minuten mit einem Spieler weniger ? Unterzahl war insgesamt 4 Minuten.

    Wichtig ist natürlich ob das Spiel die komplette Zeit über unterbrochen war, also alle drei Aktionen während ein und demselben Timeout passiert sind. Dann sind die 4 Minuten in einfacher Überzahl richtig.

    Drei Angriffe aussetzen, nach Behandlung

    Diese Regel hat mich positiv überrascht. Vor allem im Profibereich sieht man deutlich weniger „Schauspielerei“ um den Fluss des Gegners zu stören. Im Zweifelsfall wird halt der Boden gewischt. Hier wünschte ich mir noch eine Ausnahmeregelung für Torwarte.
    Im Juniorbereich und den tieferen Ligen findet diese Regel bei uns keine Anwendung, das ist auch gut so.

    Was genau wünschst Du Dir ? Bei den Torwarten gibt es ja bereits die Ausnahme dass diese bei einem Kopftreffer der auf dem Feld behandelt werden muss nicht 3 Angriffe aussetzen müssen.

    Wolln wir vielleicht erstmal klären welche Liga, drittes TTO gibts nur in der Bundesliga ggf. Profiligen wo man auch 16 Spieler im Formular hat, ich bin mir gerade nicht sicher wie weit runter diese Ausnahmeregelung gilt. Ab 4. Liga abwärts gibt die Regel nur zwei, je eins in der Halbzeit, her. Die Begründung des Kampfgerichts selbst ist etwas abenteuerlich.

    In Württemberg gibt es das 3. TTO bis in die Bezirksliga, was nun zum Glück die Folge hat, dass alle Zeitnehmer/Sekretäre auch bis zur untersten Liga geschult werden. Fehler werden natürlich trotzdem passieren.

    Noch eine Anmerkung: Wir sehen nur den veröffentlichten SIS-Spielbericht. Es ist durchaus möglich dass in dieser besagten Szene oder während dem weiteren Spielverlauf Korrekturen oder Falscheingaben gemacht wurden, die während dem Spiel korrigiert wurden. Diese Korrekturen sind im offiziellen Spielverlauf nicht aufgeführt. Von daher würde ich das veröffentlichte Spielprotokoll nicht als "Beweis" heranziehen, Was tatsächlich alles im Hintergrund lief wissen wahrscheinlich nur die Beteiligten und die Spielleitende Stelle.

    Im Übrigen sehe ich ab 3. Liga aufwärts kaum noch Schiedsrichter die die Torfolge notieren, bestenfalls die Strafen. Auf EHF-Ebene wird gar nichts von den Schiedsrichtern mitgeschrieben.

    Kerstin Wohlbold wurde tatsächlich bei der Offiziellen Aufstellung zur technischen Besprechung in Leverkusen vergessen! Hoffe das nun alle Spekulationen über gültigen Pass usw erledigt sind! Auch beim THC passieren mal Fehler. Ob man sich vom Verein nochmal dazu äußert kann ich nicht sagen, habe es aus erster Hand so erfahren.

    Der letzte mir bekannte Fall war am 10.10.2018 als Nellingen gegen Bietigheim Isabell Tisseker nicht eingetragen hatte und die daraufhin nicht spielen durfte. Passiert also auch anderen.

    Fun-Fact am Rande: Bei der Partie Nellingen-Bietigheim wurde die Nellinger Spielerin Tisseker von den Verantwortlichen versehentlich nicht auf dem Spielberichtsbogen vermerkt. Dies wurde vom Kampfgericht/den Schiedsrichtern kurz vor Anpfiff bemerkt und sie durfte folgerichtig nicht mitspielen.