TSG behält kühlen Kopf
Handball: Groß-Bieberau verteidigt mit dem siebten Sieg im siebten Spiel die Tabellenführung – Beim spannenden 31:30 gegen den SV Hermsdorf treffen die Odenwälder auch in Unterzahl
„Das war ein heißer Tanz“, kommentierte Thomas Göttmann den 31:30 (13:14)-Erfolg der TSG Groß-Bieberau beim SV Hermsdorf in der Handball-Regionalliga Südwest. Und der Trainer ergänzte: „Es war die erwartet schwere Aufgabe.“ Dennoch, die Odenwälder haben sie gemeistert und den siebten Sieg gefeiert – im siebten Spiel, womit sie unangefochten Tabellenführer bleiben.
Anfangs hätte Göttmanns Mannschaft nicht so ihre Torchancen genutzt, wie das in einem Auswärtsspiel unbedingt nötig sei, um sich zu behaupten. „Wir haben im Angriff nicht zu unserem Spiel gefunden.“ Vielmehr führte der TSG-Trainer, der sich über die Schiedsrichteransetzung wunderte (die Unparteiischen kamen aus Eisenach), Unzulänglichkeiten seines Teams an, die für den knappen Spielverlauf verantwortlich seinen. „Die Abwehr stand zwar etwas besser als zuletzt gegen Hochdorf. Gut war sie aber lange noch nicht.“
Scheint seine Form zu finden: Benedikt Seeger, gegen Hermsdorf sechsfacher Torschütze.
Ein Grund war, dass Alexej Rybakov bereits nach wenigen Minuten zwei Zeitstrafen kassiert hatte, und Florian Bauer aufgrund seiner Fußverletzung nur sporadisch in der Defensive aushelfen konnte. Im Angriff wurde Spielführer Bauer nicht eingesetzt. „Auch deshalb stand die Partie bis zuletzt Spitz auf Knopf“, berichtete der Sportliche Leiter Georg Gaydoul: „Hermsdorf hat 110 Prozent Leistung gebracht. Wir unterlagen hin und wieder Schwankungen.“ Als TSG-Torhüter Matthias Ritschel aber beim 27:26 einen Siebenmeter hielt, bekam der Tabellenführer Oberwasser. Im Gegenzug markierte Dennis Rybakov das 28:26.
Beim 30:28 (57.) folgte dann jedoch die nächste Schrecksekunde. Alexej Rybakov erhielt erneut eine Zeitstrafe. Es war die dritte, und das bedeutete die Rote Karte für den Groß-Bieberauer. Die Odenwälder behielten aber kühlen Kopf und ließen sich auch durch den Anschlusstreffer nicht beirren. Wieder zirkelte Dennis Rybakov, der mit 64 Treffern die Torschützenliste der Regionalliga anführt, den Ball über Hermsdorfs Abwehrblock ins Netz – es stand 31:30. Die Thüringer erhielten im Gegenzug noch einen direkten Freiwurf. Der Ball wurde aber von der Gästeabwehr geblockt. „Unser Plus war, dass wir auch in Unterzahl Tore erzielt haben. Dadurch sind wir im Spiel geblieben“, erkannte Göttmann.
Die Groß-Bieberauer Torschützen: Dennis Rybakov (9/5), Philipp Grimm (6), Benedikt Seeger (6), Felix Kossler (5), Alexej Rybakov (3), Christian Scholz und Steffen Ober (je 1). Zeitstrafen: 4/8, Rote Karte: Alexej Rybakov (57.). Siebenmeter: 5/3 und 5/5. Zuschauer: 400.
Quelle: Echo-online