Beiträge von Hereticus


    Hereticus: Du hast zuletzt geschrieben man könne Dich als ewig Gestrigen titulieren.

    Das habe ich nicht. Ich habe geschrieben, daß man meine Ansicht zu einem bestimmten Thema für "gestrig" halten kann, und das betrifft die gesamte Situation der heutigen exzessiven Kommerzialisierung des Sports, die ich ablehne. "Gestrig" ist das im Bezug auf die dahinterstehenden überkommenen (aber nach meiner Ansicht nicht überholten) Prinzipien, denen heutige Sportmanager in der Regel nicht mehr folgen, was ich bedaure. Ansonsten bin ich ganz sicher kein "ewig Gestriger" (im Besonderen nicht in der im politischen Gespräch üblichen Assoziation, was ich betont wissen möchte).

    Dafür lieferst Du mit Deinem letzten Post halt auch endlos Argumente.

    Wenn ich das Folgende deines Beitrages lese glaube ich, daß Du meinen Post gar nicht ganz gelesen hast, denn:

    Du kannst doch nicht davon ausgehen, dass Dir die ÖR für die GEZ-Gebühren fleißig Handball liefern, weil Du Handball magst. Zudem behaupte ich, dass Du bestimmt auch den ein oder anderen Radiosender mal hörst, wenn Du mit dem Auto unterwegs bist. Dafür werden, solange es nicht private Sender sind, auch Deine GEZ-Gebühren genutzt. Mag Dir nicht gefallen, wirst Du aber nicht ändern.

    ... ich habe erstens gar nichts gegen die GEZ / den Rundfunkbeitrag geschrieben. Ich mag die ÖR und nutze sie auch einigermaßen intensiv (Radio weniger, aber TV würde ich sagen etwa 90%, davon ein guter Teil die "hinteren" wie neo, ts24 etc. Sowas wie Pro7, Sat1, Kabel schalte ich praktisch nie ein, weil mich deren Programm einfach überhaupt nicht anspricht) und bin mit dem Rundfunkbeitrag prinzipiell einverstanden. Darüber, wie seine Höhe festgelegt und unter welchen Kriterien er gezahlt werden muß oder nicht, kann man diskutieren. Aber das Prinzip eines Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks mit allgemeiner Gebührenfinanzierung zur Sicherung eines unabhängigen Journalismus halte ich besonders in unserer überkommerzialisierten Medienlandschaft für essentiell, besonders in einer Zeit in der Demagogen wieder so viel Gehör finden wie derzeit.

    Und die Zeitschraube für Live-Übertragungen im Sport ebenfalls nicht. Wer soll denn die Leute alle bezahlen? Die leben nicht von Luft und Liebe. Du wirst auch mit dem nächsten TV-Deal Dein Live-Spiel im Free-TV bekommen. Wenn Du aber alles sehen willst, wo vor 15 Jahren gar nicht dran zu denken war, musst Du wohl sensationelle 10 Euro monatlich in die Hand nehmen.

    ... hiervon habe ich genau das Gegenteil geschrieben. ich will das nicht alles sehen. Genau das ist doch mein Punkt. Ich will nicht bezahlen bzw. einbüssen, damit andere alles sehen können, selbst wenn sie bereit sind dafür zu bezahlen. Ich brauche keine Vollversorgung mit 306 Livespielen. Ist schön und toll wenn es sowas gibt, aber ich will es gar nicht haben. Diese Suppe bezahlen bitte diejenigen, die sie bestellt haben, also die Abonnenten, alleine. Wo es aber Pay TV gibt, wird das bestehende Nicht-Pay-TV-Angebot immer mehr beschnitten. Und nur das ist mein Kritikpunkt. Wer für tolle Inhalte viel bezahlen will, soll das tun (mache ich in anderen Bereichen auch). Aber dem Rest (der nebenbei bemerkt die überwiegende Mehrheit der Zielgruppe darstellt) darf dadurch nicht das Wasser abgegraben werden (wie schon oben erwähnt, das beste Beispiel die sky/laola-Sache bei der EHF-CL), weil Rummenigge und seine Zauberlehrlinge den Hals nicht voll kriegen.

    Tust Du das nicht, dann ist es Dir das Produkt im Endeffekt vielleicht nicht wert.

    Richtig. Das Produkt Sportligakomplettübertragung ist mir keine Extrazahlung wert. Das schrieb ich ja bereits. Ich will zu deinen Gunsten davon ausgehen, daß Du mit "Produkt" nicht den Sport oder die Sportverantaltung an sich meintest.

    Zitat

    woher bitte nimmst Du die Erwartungshaltung, dass man mehr oder minder alles umsonst serviert bekommt?

    Wie schon mehrmals angemerkt, verlange ich das gar nicht. Ich will nicht mehr als bisher, und umsonst ist es auch nicht (und wenn ich trotz Gebühren noch mit 40 Minuten Produktinformation auf 90 Sendeminuten beglückt werde, ist es sogar anstrengend).

    &tldr: Pay TV ist prima für diejenigen die es bezahlen möchten. Ich möchte die Sportschau sehen. Life ist a lemon and I want my money back.

    waren das nicht Verlegungen, die dafür zuständig waren? Spiele des 34. Spieltags werden ja nun eher selten verlegt ;) Aber zugegebenermaßen bin ich nicht allzu firm, was Spielplangestaltungen angeht

    Nein, das war der sogenannte asymmetrische Spielplan. In der abgelaufenen Saison waren Hin- und Rückrunde zum ersten Mal nicht gespiegelt, und die Spieltagszuordnungen waren auch nicht analog (Zuordnung der einzelnen Partien zu den Runden, Bsp. vom 1. Spieltag Lemgo-RNL Rückspiel am 28.Spieltag, Eisenach-Lübbecke am 26., BHC-Magdeburg am 29., usw. usf.) - d.h. man hatte für beide Runde praktisch eigene Spielpläne.

    Ich kenne bisher auch nur den Hinrundenplan 16/17, aber ich schätze mal, das wird wieder so sein. Das ist jetzt HBL-Agenda um damit angeblich besser auf die Europapokaltermine reagieren zu können, dies stand vor einiger Zeit mal in einem Interview mit Andreas Wäschenbach (weiß nicht mehr wo). Deswegen wird (im Gegensatz zu den unteren Ligen) kein Berger-Standdardmuster mehr verwendet und werden die Rückrundentermine neuerdings so spät bekannt gegeben (wobei es ja in der Rückrunde trotzdem noch reichlicch Terminverschiebungen gab). Das Rückspiel THW-RNL würde ich eher auf einen frühen Termin einiges vor DHB- und CHL-Final Four tippen.

    Danke für den ersten Satz, Mado. Wenn ich mit meiner Frau und zwei Kindern zu einem einzigen (!) Spiel gehe, die Karten für die Erwachsenen jeweils 25 Euro kosten und für die Kinder sagen wir 15 Euro (wobei es selten Ermäßigung gibt), dazu für jeden ein Getränk und eine Wurst, plus die Anfahrt, dann bin ich schon bei dem, was Telekom Basketball oder irgendwann vielleicht mal Telekom Handball für die ganze Saison kostet, wo ich jedes Spiel sehen kann.

    Du triffst dann die Entscheidung, dieses Spiel ansehen zu wollen. Das ist schön für dich (deine Frau und deine Kinder). Wenn Du das Spiel im Pay-TV gucken willst, triffst Du diese Entscheidung auch. Das ist auch schön für dich und soll dir auch bleiben. Gönne ich dir und allen anderen Pay-TV-Kunden. Da bin ich völlig Neidfrei. Aber warum darf ich denn keine zeitnahmen Zusammenfassungen mehr sehen, nur weil Du das Spiel live schauen möchtest? Seht Ihr, Pay-TV-Freunde, das ist das Problem. Nicht, daß es Pay TV gibt. Sondern daß es durch Exklusivrechte dem Normal-TV-Nutzer das Programm beschneidet.

    dass ein Besuch in der Halle bzw. im Stadion auch etwas kostet, das wird von den meisten Pay-TV Hassern einfach verdrängt ;)
    ich denke dass eine fehlende Mediale Professionalisierung ein weit größeres Problem für den Handball ist als dass es nicht alles umsonst gibt

    Es gibt gar nichts umsonst. Fernsehen kostet mich jeden Monat rund 36 Euro, das sind in richtigem Geld über 70 Mark. Früher wäre das mal ein Viertel meines Monatsbudgets gewesen und für manche ist es das heute auch. Und die bezahle ich schon nur dafür, daß das Ding überhaupt irgendwas zeigt. Auch wenn ich mir heute deutlich mehr leisten könnte, ist mir das einfach genug. Davon ist eine Hälfte Rundfunkbeitrag für die zahlreichen ÖR-Anstalten. Die andere Hälfte versickert beim Kabelanbieter. Was der damit macht weiß ich nicht und ist mir auch Wumpe. Ich muß es jedenfalls zahlen, sonst sehe ich nichts. Umsonst ist da nichts. Mindestens die ÖR haben - laut Staatsvertrag - meinen Informationsanspruch zu bedienen, das gilt auch für Veranstaltungen von großem öffentlichen Interesse, und da zähle ich die Bundesliga (Fußball) mit etwa 40-50 Millionen regelmäig interessierten einfach mal mutig dazu. Ich verlange nicht, daß ARD/ZDF jetzt alle Spiele live zeigen sollen. Die sollen nicht das sky-Programm nachmachen und "umsonst" anbieten. Dafür können Sky-Kunden, wenn sie das gerne wollen, sehr gerne und so viel sie möchten zubezahlen. Ich will das gar nicht haben. Aber ich möchte, weil die Uhr eben auch nicht zurückzudrehen ist, zeitgemäße, und das heißt auch zeitnahe(!) Zusammenfassungen. Unter einer Stunde Versatz zwischen Spielende und Berichtanfang waren schon 1964 möglich, als noch Filmrollen per Moped transportiert wurden. Warum der Versatz heute fast doppelt so lang sein muß, wo man selbst Sendungen aus Neuseeland ruckelfrei hierher streamen kann, kann einem keiner schlüssig erklären - außer daß sky das so will. Ich will im Prinzip genau das, was ich hatte, bevor Premiere/arena/sky mit ihren immer dreisteren Exklusivforderungen (freilich mit freundlicher Mithilfe höriger Fußballfunktionäre á la Rummenigge et. cie.) alles totgeknebelt haben (weil man ja zur Premier League aufschließen muß. Warum auch immer man zu einer ausländischen Fußballliga aufschließen will, die international nur leicht erfolgreicher ist als die von San Marino. Aber das nur am Rande. Vielleicht hat der Rummenigge die vielen Europapokale ja satt, die er gewonnen hat).

    Dieses Geschwafel "heute ist das eben so", "sowas kostet eben Geld" kann ich wirklich nicht mehr hören. Ja, natürlich kostet das Geld. Das kostet sogar sehr viel Geld. Aber gefälligst kostet das nicht mein Geld. Ich will das, was von diesem Geld produziert wird nicht haben. Ich habe das nicht bestellt. Und darum will ich es auch nicht bezahlen. Und zwar weder direkt (als Pay-TV-Kunde) noch indirekt (als normaler TV-Nutzer). Ich möchte auch nicht, daß das, was ich bezahle (GEZ / Kabel) weniger wird, weil es für Pay-TV Kunden mehr geben soll. Wer das kaufen möchte soll es gerne tun. Aber dafür muß man den vielen Millionen Menschen (hierzulande), die das nicht kaufen möchten, nicht das Angebot beschneiden. Die Pay-TV-Kunden sollen ihre Zeche gefälligst alleine blechen, wenn sie das sehen möchten. Wer 35 Euro dafür zuzahlt, der zahlt auch 80, wenn es nötig ist. Von der EHF-CL zum Beispiel konnte ich bis 2015 laola.tv schauen. Dann kommt sky, möchte - nur die Spiele der deutschen Mannschaften - übertragen, und schneidet mir daür laola.tv ab, obwohl dort nach wie vor gar nichts nach Deutschland gestreamt würde, was bei sky gezeigt wird. Das ist ein Geschäftsmodell, das ich freundlich ausgedrückt zum kotzen finde.

    Und ich möchte mal erleben was los wäre, wenn in anderen Lebensbereichen die Industrie genauso verfahren würde (was manche Firmen sicher liebend gerne würden). Wenn zum Beispiel nur noch neue oder hochmotorisierte Autos auf die Autobahn und der Rest nur noch Landstraße fahren dürfte. Autobahn gibts erst wieder, wenn du dir den neuen A6 kaufst. Wenn Du weiter Golf fahren willst, kannst du das gerne tun, aber nicht auf unserer schönen Autobahn. Die gehört jetzt nur noch uns. Dafür haben alle Schilder jetzt LED und wir haben den Fahrbahnbelag erneuert (pssst.... übrigens von deinen Steuern, nachdem die leztzen beiden Betriebsgesellschaften "Premiere" und "arena" Pleite gegangen sind, hihihi). Na da wäre mal Party in der Hütte.

    Oder wenn ich beim Bäcker immer zwei Brötchen kaufe (GEZ, Kabelgebühr) und Herr Meier kauft aber immer vier (Pay TV), dann werden Herr Meier und ich eigentlich beide satt, und mir ist es auch egal, wieviele Brötchen der Herr Meier so für sich ißt. Aber im Fall Pay-TV ist es so, daß mir der Bäcker - obwohl er genügend Brötchen hat(!) - plötzlich nur noch eines verkauft, und das auch nur unter Vorbehalt, weil er mich dazu bringen möchte, daß ich künftig gefälligst auch immer so viele Brötchen kaufe wie Herr Meier. Zu diesem Bäcker gehe ich nicht mehr und wohl die wenigsten anderen würden das tun. Und genau das ist der Fall mit exklusiven Rechten an Veranstaltungen von öffentlichem Interesse. Wie der Franzose sagt: c'est bullshité.

    Jeder hat die Wahl, schauen oder umschalten.

    Na eben nicht. Bei der Handball-CL habe ich zum Beispiel nicht mehr die Wahl, ob oder was ich schaue. Da heißt es Vogel friß oder stirb. Das ist ja genau mein Punkt. Die Wahl hatte ich früher mal, sie wird mir durch immer mehr "Exklusivität" aber genommen. excludere -> ausschließen. Ich werde ausgeschlossen und nur dann wieder includiert, wenn ich bereit bin einen zusätzlichen Betrag (verglichen mit der vorherigen Situation) zu bezahlen. Aber in einer Welt, in der es tatsächlich Menschen gibt, die bei einem Telespielchen für fünf zusätzliche Spielzüge am Levelende richtiges Geld bezahlen, scheint sowas immer normaler zu werden. Vielleicht ist das einfach eine Generationenfrage und für die Generation die nach der meinen kommt mag das normal sein, aber ich finde das absurd und es stört mich auch. Wobei mich am meisten stört, daß die Anbieter damit durchkommen und kaum noch jemand da ist, der das Ganze hinterfragt.

    Hereticus: Dein Gedankenansatz ist ja schön und nett, aber leider fernab jeglicher Realität!

    Schade ist, daß das was Murdoch und seine Mitstreiter uns als "Gegebenheiten" aufzwingen möchten, von so vielen als ebensolche wahrgenommen werden. Die derzeitig Situation (v.a. im Fußball) ist in meinen Augen ein Auswuchs und nicht der Normzustand. Daß es auch anders funktioniert (inkl. Pferderennen) ist in Jahrzehnten vor dem Auftauchen des Pay TV bewiesen worden. Nur weil nun jemand da ist, der mit Berichterstattung über meine Interessensgebiete (immer mehr) Geld verdienen will, muß ich das nicht als neue Grundlage akzeptieren. Das Gebaren der Pay TV-Sender war, ist und bleibt Fanfeindlich, da beißt die Maus keinen Faden ab.

    (Allerdings beobachte ich in letzter Zeit generell - und mit dem Auftauchen der Smartphones verstärkt - daß viele (besonders jüngere) Leute mittlerweile gewohnheitsmäig und ohne jegliches Hinterfragen die absonderlichsten Bedingungen (im Besondern Geschäftsbedingungen) wie gottgegeben hinnehmen, um Angebote oder Inhalte zu nutzen. Es scheint, als würde der ungehemmte Infokapitalismus, in dem jede Information nur noch Ware ist, die nur noch erhält, wer dafür zu bezahlen bereit ist, in absehbarer Zeit als Normzustand akzeptiert werden (vgl. auch die Medienkampagne gegen Adblocker). Das nur am Rande.

    Dabei habe ich im Grund gar nichts gegen Pay TV als solches. Ich finde das nicht einmal zu teuer (ich persönlich möchte halt keine 35-40 Euro/Monat dafür bezahlen, das heißt aber nicht, daß der Preis für die Leistung nicht angemessen ist). Die Option tatsächlich alle 306 Fußball-Bundesliga-Spiele live sehen zu können, ist eine sensationelle und wertige Sache, von der Fußballfans lange geträumt haben und die auch ihren Preis haben muß. Handball Champions League in HD produziert und schön präentiert ist bestimmt auch toll und wer es gerne möchte, soll sich das gerne leisten. Aber das sollten eben immer nur Zusatzangebote sein, für Leute die nicht schlafen können ehe sie Hoffenheim-Wolfsburg oder Besiktas-Celje in voller Länge gesehen haben. Das Modell sollte in etwa so sein wie es in der frühen Premiere-Zeit war. Zusatzinhalte kosten Zusatzgebühr, das normale Angebot bleibt aber gefälligst unverändert.

    Was mich stört, ist daß die Pay TV-Sender eine immer weiterreichende Exklusivität an dem Ereignis an sich beanspruchen und nicht an ihrer eigentlichen Leistung, nämlich der Bereitstellung bestimmter Inhalte der Berichterstattung über das Ereignis. Nun ist die DFL soweit, sogar Spiele völlig ohne Not auf Montage zu verlegen. Die Bundesliga gehört (meines Wissens) aber nicht sky und die DFL sollte sich auch nicht so verhalten als sei das so. Die normalen Angebote für die breite Mehrheit der Interessierten (also all die armen Tropfe die sich Pay TV nicht leisten können oder nicht leisten wollen) werden durch das Pay TV immer weiter zurückgedrängt. Und zwar nicht durch "Mechanismen des Marktes", der "so nun einmal funktioniert" (das wäre etwa wenn niemand mehr die Sportschau einschalten würde, weil sie qualitativ gegenüber einem zum Vergleich zur Verfügung stehenden Konkurrenzprodukt abfällt), sondern durch Diktat bei der Vertragsgestaltung. Warum muß sky nach den Livespielen auch noch eine Zusammenfassungssendung machen, wegen der dann alle nicht-sky-Kunden noch eine halbe Stunde länger auf ihre Information warten müssen? Und warum habe ich das Gefühl, daß das nur der Anfang ist? Die Spielzusammenfassung für das Free TV am Montag morgen habe ich mir ja nicht ausgedacht, das ist in Frankreich wirklich so. Und auch hier wird die Zeitlücke zwischen Ereignis und Berichterstattung immer größer. Wenn man die Schnipsel in der Tagesschau außen vor lässt, sind die Spielberichte der Sonntagsspiele erst vier Stunden nach Spielende zu sehen. Das ist reine Schikane, um sich mehr Abonnenten zu angeln. Wenn sky alles mögliche als Livespiele aus der Handball-CL zeigen möchte, ist das prima. Wenn Leute dafür Geld bezahlen möchten, sollen sie das gerne tun. Aber wenn sie im gleichen Zug die anderweitigen bisherigen Informationsmöglichkeiten - etwa ausgewählte Livespiele bei anderen Sendern oder auch nur Zusammenfassungen mit Bild und Ton - beschneiden oder wie im Fall der CL (-> laola.tv) sogar verunmöglichen, finde ich das nicht mehr in Ordnung und boykottiere den Anbieter somit erst recht, weil ich solcherlei Methoden ja nicht noch finanzieren möchte. Wenn mir jemand die Pistole auf die Brust setzt, sein Produkt zu erwerben oder sonst gar keines, dann ist mir die freie Wahl genommen. Und ich persönlich verzichte dann in aller Regel ganz. Das ist nicht nur beim TV-Angebot so (es geht dabie übrigens auch nicht darum etwas kostenlos zu erhalten, denn "Free TV" ist ja gar nicht "free"). Aber das ist auch nur meine Meinung. Das darf jeder gerne anders sehen, oder ganz nach Gusto für "gestrig" oder "naiv" befinden. Nach meiner Erfahrung ist allerdings das meiste das gestern richtig war, heute immer noch richtig. Alte IT'ler-Weisheit: never change a running system.

    Und alle Spiele brauch man auch um mehr Präsenz in den Zusammenfassungen bei der ARD und ZDF berücksichtigt zu werden. Live-Spiele sind Utopie bei der ARD oder im ZDF! Vielleicht versucht man sich auch mit dem DHB-Final-4 bei den Öffentlichen... ich befürchte aber man wird genauso wie der Basketball dabei total auf die Nase fallen! Insbesondere wenn man sich im Handball durch parallele Spielansetzungen auch noch selbst Konkurrenz macht!

    Livespiele wären aber zum Beispiel für die Dritten Programme (auch das ist ARD) nicht utopisch. Das ginge durchaus. Natürlich kann man prima auf die Nase fallen, wenn man nur einmal im Jahr etwas überträgt (wie zB das Final Four). Weil die Präsenz einer Sportart beim Sender insgesamt aufgebaut werden muß, und nicht nur mit einem einmaligen Ereignis por Jahr (während dessen Übertragung man dann auch noch immer mal zwischendurch zum Radrennen rund um den Popelsdorfer Klötenweiher schaltet).

    Richtig und wichtig bleibt auf jeden Fall, daß Handball, besonders Champions League und Bundesliga, dringend wieder aus der Pay-TV-Nische raus müssen bzw. nicht noch weiter in diese Falle tappen dürfen. So viele Dumme, die sich jeden Monat usselig bezahlen wie beim Fußball wird man in keiner anderen Sportart finden. Präsenz erreicht man nur durch Breite und Breite gibt es heute, morgen und in hundert Jahren nur im normalen TV-Programm, das jeder ohne weiteren Aufwand (Decoder, Gebühr) umstandslos empfangen kann. Kabinenschwatz, Unterhosencam und hundertsiebenundvierzig verschiedene Perspektiven des Torwurfs in 4K-HD muß man dafür ja nicht produzieren. Wer so etwas braucht kann ja gerne weiterhin Herrn Murdochs Gärtner und Chauffeure finanzieren. Der "Grundstock" gehört aber ins normale Fernsehprogramm (im Idealfall ÖR: Ausschnitte Sportschau, Live in den Dritten, Highlights im Ersten oder Zweiten). Schnickschnack kann gerne gegen Bezahlung von anderen extra angeboten werden. Das gilt für Fußball genauso, leider geht der Trend ja aber auch da immer weiter Richtung absurder "Exklusivität" (eigentlich sollte Sport ja inklusiv sein statt exklusiv), siehe die Farcen bei den Übertragungen der Champions League-Spiele, wenn man im ÖR irgendwelche Spiele zeigen muß, weil man dazu verpflichtet ist, aber die zielgruppenrelevanten Mannschaften nicht zeigen darf oder die immer weitere Verschiebung der Spielberichte in der Sportschau in den Abend (früher ging das mal um Punkt sechs Uhr los und bis halb acht wusste man was Phase war, heute ist es schon Viertel vor Sieben und geht bis acht, demnächst wohlmöglich wie in Frankreich erst am Montag).

    Wie bei den Zuschauerstatistiken auch, listet hw.com bei der Torschützenliste Daten, die die Spiele gegen den HSV Hamburg beinhalten (Weber kommt bei hw.com zum Beispiel auf 33 Einsätze und Nenadic auf 32, wenn man den angegebenen Schnitt zurückrechnet; daß Weber und Nenadic mit einem Treffer Abstand liegen, stimmt davon unbenommen, aber mit 219:218). Diese Spiele wurden aber annulliert. Das heißt, das sämtliche Daten die damit zusammenhängen, für die Saisonstatistiken null und nichtig sind, sowohl für die für die Zuschauerzahlen, wie auch für die Torschützenliste, selbst wenn die Treffer im SiS noch mitgezählt sind (der bereinigte Stand ist bei der HBL abfragbar).

    Weiß jemand, ob es im Finale auch Hin- und Rückspiel geben wird ?

    Im letzten Jahr gab's ja nicht mal im Halbfinale ein Rückspiel...

    Neuer Modus, letztes Jahr war bei der mB noch Final Four, dieses Jahr Hin- und Rückspiele. Bei den Mädchen weiterhin FInal Four.

    mA-Jugend
    29.05. Hinspiel in Leipzig, 05.06. Rückspiel in Magdeburg
    mB-Jugend
    Hinspiel 04./05.06, Rückspiel 11./12.06.

    Die Mädchen mitberücksichtigt, gibt es vier Wochen lang jedes Wochenende einen Deutschen Meister (Final Four wA ist jetzt am Samstag/Sonntag und wB war ja schon letztes WE).

    , aber dieses Jahr hatten wir auf jeden Fall nur drei Teilnehmer und ich glaube auch in den Jahren davor nicht mehr.

    Nein, wir hatten eben vier Teilnehmer. Die drei Regelmäßigen und dazu die Füchse auf dem TV-Ticket. Einer davon hat dann eine Wild Card für die CHL bekommen und wurde dem EHF-Cup-Kontingent wieder abgezogen. Genau darum schrieb ich schon oben, daß man hinsichtlich der Qualifikation nur auf die formalen Startplätze schauen darf und die Wild Cards erst mal außen vor lassen muß. Das Kontingent für die HBL sind 5 EC-Plätze. 2 CHL und 3 EHF. Dazu kommt im gegebenen Fall ein Titelverteidigerplatz für den EHF-Cup und sonst nichts mehr, also im Idealfall 2+4* Nur auf dieser Basis werden Platzvergabe und Nachrücken vorgenommen. Die Wild Cards sind dann eine Geschichte, die nur noch zu einer Verschiebung zwischen den beiden Wettbewerben führt, aber nicht mehr zu Nachrückern oder Zusatzplätzen.

    Zitat

    Ich kann mir das nur dadurch erklären, das man wenn Kiel oder Barcelona mal eine nicht so gute Saison spielen sollten und nur auf Ligaplatz 6 oder so landen, man sich auf jeden Fall die Möglichkeit einbehalten will, diese großen Namen unabhängig von den sportlichen Ergebnissen in die CL zu bringen, weil sie eben Sponsoren und Zuschauer ziehen. Das geht natürlich nur mit dem unseriösem WC-System

    Daß die EHF sich damit weitgehen ein Wunschteilnhemerfeld bastelt steht außer Frage. Ich finde das auch Grütze. Aber Wild Cards für die CHL können immerhin nur für Mannschaften aus dem regulären Starterfeld des EHF-Cup und als Sonderfall für einen ggf nicht qualifizierten CHL-Titelverteidiger beantragt werden. Ligaplatz sechs oder tiefer würde dem THW oder FCB in keinem möglichen Fall nützen.

    * Unter ganz außergewöhnlichen Umständen kann ein Platz für einen CHL-Titelverteidiger zusätzlich dazu kommen, nämlich dann, wenn dieser nicht mindestens für den EHF-Cup qualifiziert ist. (Das ist die Sonderregelung auf die ich oben Bezug nahm)


    Das würde aber der Aufstellung von McPomm nicht wiedersprechen, oder? 1-3 CL (inkl. Wild Card), SCM + 4 EHF. ?(

    Doch, weil der dritte Platz eben per se erst mal nur zur Teilnahme am EHF-Cup und zur Beantragung einer Wild Card berechtigt. Ob eine Wild Card für die EHF-Cup-Teilnehmer überhaupt beantragt wird, steht nicht fest (auch wenn es wahrscheinlich ist), für wen genau ebenfalls nicht (es sind nämlich alle drei oder auch nur ein x-beliebiger möglich, d.h. es gibt keine formale Reihenfolge*) und auch wer sie letztendlich bekommt weiß man nur in Wien (obwohl es auch dafür natürlich gewisse Wahrscheinlichkeiten gibt). Theoretisch wäre es aber möglich, daß der SCM oder der BL-Vierte eine Wild Card beantragt und bekommt und der THW als Dritter nicht (nur ein Beispiel). Da man das alles nicht vorhersehen kann bevor die Wild Cards vergeben sind, kann man sich im Vorfeld nur an den feststehenden Platzzuteilungen orientieren, also Meister und Vizemeister gehen in die Champions League, Pokalsieger, BL-Dritter und Vierter in den EHF-Cup. Dazu kommt möglicherweise FAG als Titelverteidiger. Im EHF-Cup gibt es für den Titelverteidiger einen Extraplatz, in der Champions League nicht. Nach dem heutigen Stand hätte der THW also in der nächsten Saison die Möglichkeit, endlich alleiniger Rekordgewinner des EHF-Cups zu werden :D

    * außer für den Titelverteidiger, der da irgendwie noch Sonderrechte hat, ich habe aber jetzt gerade die Vorschrift nicht zur Hand

    Die Ostthüringer Zeitung vermeldet:

    Komisch, diese Blankenburger. Erst wollen drei Mann im Vorstand nicht, dass die Relegation überhaupt gespielt wird und jetzt will man auch nicht eventueller Nachrücker sein, falls doch noch eine Mannschaft verzichtet.

    Lustig auch, daß man offensichtlich verpennt hat, für die Oberliga zu melden und nun wenn alles mit rechten Dingen zugeht, in die 5.Liga durchgereicht wird. (Quellen: Dokumente MHV - Meldeschluß war am 24. April - und auch div. Beiträge im MHV-Forum und auf der FB-Seite von Grubenlampe Zwickau, die davon durch Klassenerhalt in der MDOL profitieren würden und das natürlich auch wollen).

    Lass die Flensen Mitte Mai in Kiel gewinnen, dann wird der THW dritter und der Ursprungsartikel stimmt wieder, SCM oder BHC spielen Eurocup, SGF und RNL regulär CL und der THW über die obligatorische Wildcard der Buli.

    Daß Flensburg in Kiel gewinnt muß aber erstmal passieren (ich nehme an, du kennst die Bilanz - 24-2-2 pro Kiel) . Die Wild Card wird ziemlich sicher kommen, aber das hilft dem SCM/BHC auch nicht, weil die Wild Card-Geschichte mit dem Pokalnachrücken gar nichts mehr zu tun hat. Das Nachrücken passiert vor der Wild Card-Entscheidung. Der Artikel geht von falschen Voraussetzungen aus, nämlich 3 CHL- und 2 EHF-Cup-Plätzen, es ist aber umgekehrt. Die Reihenfolge ist:

    Champions League (kein Titelverteidigerplatz):
    Deutscher Meister
    Vizemeister

    EHF-Cup
    DHB-Pokalsieger
    Bundesliga Platz 3
    Bundesliga Platz 4
    (plus mglw. Titelverteidiger FAG)

    Nur wenn der DHB-Pokalsieger Meister oder Vizemeister (= Direkt für die CHL qualifiziert) wird, rückt der Pokalfinalist nach.
    Ist der DHB-Pokalsieger am Ende in der Bundesliga auf Platz 3 oder 4, dann rückt Bundesliga Platz 5 nach und nicht der Pokalfinalist, völlig egal ob der Pokalsieger oder jemand anderes hinterher eine CHL-Wild Card bekommt.

    Europapokal spielen SCM/BHC also nur, wenn sie selber Pokalsieger werden oder - bei Niederlage im Finale - der Pokalsieger am Saisonende Meister oder Vizemeister ist, und nicht, wie dieser Artikel impliziert, mit Finaleinzug "so gut wie sicher" - es sei denn, es gäbe tatsächlich eine nachträgliche Kontingentänderung seitens der EHF, davon ist aber nirgendwoanders zu lesen, insbesondere auf den EHF-Portalen nicht, und darum glaube ich, daß der Artikelautor einfach etwas verwechselt hat.

    hw.com heute

    Zitat

    SC Magdeburg kämpft um den DHB-Pokal: Ein Sieg reicht zur Saisonrettung
    Im Duell zweier Außenseiter ist der SC Magdeburg im DHB-Pokal der Favorit. Schon ein Sieg gegen den Bergischen HC reicht, um wieder in den Europacup zu kommen. [...] Weil sich beide Mannschaften [des anderen Halbfinals RNL - SGF, Anm. Hereticus] mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder für die Champions League qualifizieren, holt der andere DHB-Pokal-Finalist den begehrten internationalen Startplatz.

    Halte ich für eine Fehlinformation, solange der THW Kiel noch an der Bundesliga teilnimmt, denn laut der offiziellen Plätzeverteilung der EHF für 2016/17 hat die Bundesliga nach wie vor nur zwei reguläre CHL-Startplätze (Meister und Vize). Wild Cards können nur die regulären EHF-Cup-Teilnehmer beantragen. Dies wären der Pokalsieger und Bundesliga Platz 3 und 4. In den EHF-Cup rückt im Fall der Erteilung einer Wild Card aber niemand nach. Der unterliegende Pokalfinalist spielt also nur im EHF-Cup, wenn der Finalgegner unter den beiden regulären CHL-Teilnehmern, sprich Meister oder Vizemeister, ist und das ist noch lange nicht "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" der Fall. Pokalsieger auf Platz 3 reicht nicht aus, denn dafür würde Bundesliga-Platz 5 in den EHF-Cup nachrücken.

    Edit: Offensichtlich basiert diese Behauptung auf diesem Artikel von heute Vormittag, in dem behauptet wird, daß die EHF "die Startplätze für die Männer-Wettbewerbe neu geregelt" habe und "in der Champions League starten der deutsche Meister sowie der Zweit- und Drittplatzierte. Im EHF-Pokal starten grundsätzlich die Clubs auf den Plätzen vier und fünf. ". Leider wird keine Quelle für diese überraschende Neuregelung genannt. Die EHF hat jedenfalls bereits im letzten Juni eine gegenteilige Platzverteilung für die Saison 2016/17 veröffentlicht (-> hier anzusehen), in der die Plätze analog zur laufenden Saison vergeben sind (Flensburg gelangete ja nur per Wild Card-Upgrade vom EHF-Cup in die CHL und die Füchse spielten EHF-Cup per Titelverteidigerplatz). Abgesehen davon ist die Formulierung "grundsätzlich die Clubs auf den Plätzen vier und fünf" sowieso Quatsch solange der Pokalsieger den ersten Startplatz hat (wie im Folgesatz sogar angemerkt wird...). Wenn der Passus über die Neuregelung zuträfe, müsste es heißen daß "grundsätzlich der Club auf Platz Vier" im EHF-Cup starten wird (was er mit und ohne Neuregelung darf).

    Ich wollte aber die Bestimmungen von 14/15, die von 15/16 kenne ich

    Bitte schön.

    Was hat das für Auswirkungen ?
    Ist davon nur die 3. Liga Ost oder sind auch die anderen 3 Ligen betroffen ?

    Es gibt nur eine Dritte Liga. Und ja, die anderen Staffeln sind mitbetroffen (weil es eben nur eine Liga ist). Auf den Staffelabstieg wird nur angerechnet, wenn der Verein in der laufenden Saison den Betrieb einstellt (Durchführungsbestimmungen Punkt 18.3). Bei Verzicht auf Lizenzantrag ist der freie Platz auszuspielen (Punkt 18.4). Wenn Auerbach also nicht alle drei letzten Spiele abschenkt (was Punkt 18.3 aktivieren würde), dürfen die Vierzehnten also eine Relegation spielen.

    Hier die Lostöpfe für Rio:

    Geplantes Datum der Auslosung: 29.04.2016
    Polska na igrzyskach olimpijskich w pierwszym koszyku! Zobacz, na kogo możemy trafić - WP SportoweFakty


    Nicht so schlecht für uns. Mit Qatar als vermeintlich stärkstem Nicht-Europäer in einem Topf zu sein ist ein Bonus gegenüber den anderen Möglichkeiten. Drei starke Gegner gibt es eh, da hätte man Neu-Jugoslawien als Nummer vier nicht mehr gebraucht. Auf jeden Fall gibt das sehr interessante Gruppen.

    Nein, es ist nicht die hauptsächliche Pflicht der DHB-Geschäftsführung, die DEL-Spielpläne zu studieren, aber man hätte dies vielleicht trotzdem rechtzeitig tun können, um damit seinen Teil dazu beizutragen, die Weichen noch anders stellen zu können.

    Eben. Insbesondere hätte man dann früher reagieren können, denn das größte Problem ist ja diese Kurzfristigkeit, daß das Spiel erst drei Tage vor dem vorgesehen Termin verlegt wurde. Alternativ hätte man sich dann natürlich auch gleich nach einer anderen geeigneten Halle für den Termin umsehen und eben dann mal wieder in Köln spielen können, wenn das Henkelmännchen ganz sicher frei ist. Die Dänen wären sicher auch nach Düsseldorf/Hannover/Hamburg/Sonstwohausen gekommen.