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    Wallau ganz stark, Allendorf überragend

    Wallau. Die Handballer der SG Wallau/Massenheim sind der Meisterschaft in der Handball-Regionalliga Südwest ein weiteres Stück näher gekommen. Vor allem dank einer sehr starken ersten Hälfte bezwangen sie im Derby den TV Nieder-Olm mit 36:28 (21:10). Der Verfolger TV Kirchzell bleibt dran und hält die Titelfrage offen, gewann glücklich bei der SG Nieder-Roden mit 26:25 (13:13).

    Die Wallauer traten in bester Besetzung an, wirkten im Deckungsverhalten sehr konzentriert und sorgten dafür, dass Trainer Rainer Sommer bereits nach sieben Minuten beim Stand von 1:4 eine Auszeit für die Gäste nahm. Die 6:0-Abwehr funktionierte, stand sehr defensiv, um den Rückraum des Gegners zum Abschluss zu zwingen. So gab es zwar einige vermeidbare Gegentreffer, aber das Konzept von Trainer Jörg Schulze ging auf. Nieder-Olm hatte in den letzten acht Minuten der ersten Hälfte kein Konzept mehr im Angriff, der Treffer zum 10:14 war der letzte bis zur Pause. Bei den Wallauern drehte Michael Allendorf auf, der mit seinen ersten Aktionen sofort Sicherheit gewann und fast im Alleingang mit seinen Treffern für die bereits spielentscheidende 21:10-Pausenführung sorgte. «Ich habe mit meinen ersten beiden Würfen gleich getroffen», freute sich der Junioren-Nationalspieler, «vor allem der Dreher hat mir Sicherheit gegeben. Für mich war es gut, dass ich komplett ohne Fehlversuch geblieben bin». Die Pausenführung des Tabellenführers war auch in der Höhe verdient, da den Gästen einfach zu wenig einfiel und sie auch dem druckvollen Spiel der Wallauer in der Deckung nichts entgegensetzen konnten.

    Nur zu Beginn der zweiten Hälfte hakte es. «Da wollten wir zu schnell zum Tor, haben uns sinnlose Aktionen genommen», fand Schulze den einzigen Kritikpunkt an der sonst starken Leistung. «Ich habe vielleicht in dieser Phase zu viel gemacht», musste Sebastian Linder erkennen, dem in dieser Phase innerhalb von knapp zwei Minuten drei Ballverluste unterliefen. Der Sieg der Gastgeber kam aber nicht mehr in Gefahr. Bis auf 15:22 kam Nieder-Olm heran, danach hatten die Wallauer keine Mühe, ihren Vorsprung zu festigen. «Ich habe alle Spieler zum Einsatz gebracht und konnte es riskieren, alle drei Deckungssysteme auszuprobieren. Sie haben alle drei funktioniert. Das zählt für mich und sorgt für ein positives Gefühl für die letzten Spiele», freute sich der Trainer, der rundum zufrieden und schon nach 20 Minuten völlig entspannt sein konnte. Angesichts einer Quote von fast 70 Prozent für die gesamte Mannschaft ist dies auch klar. Und auch seine beiden Torhüter zeigten ihre gute Form. Matthias Beer wehrte 17 Bälle, darunter zwei Siebenmeter ab, Dennis Tillmann brachte es in den letzten 20 Minuten immer noch auf sieben. Stefan Bonnkirch machte vor allem in der zweiten Hälfte ein starkes Spiel, auch bei Jörn Laufersweiler und Markus Roßmeier lief es wieder gut. «Ich habe ja dieses Wochenende nur ein Spiel, da komme ich ja ganz aus meinem Rhythmus», flachste Roßmeier, «ich habe mich heute sehr gut und fit gefühlt».

    Wallau: Beer (1. bis 40.), Tillmann (41. bis 60.); Ehrmann (2), Bohnert (2), Lorenz (1), Laufersweiler (3), Plattner (2), Gaßmann, Garbo (2), Allendorf (11/4), Bonnkirch (6), Zölls (1), Roßmeier (5), Linder (1). Nieder-Olm: Möbus (1. bis 30.), Radewald (31. bis 60.); Bätz (1/1), Kundel (2), Pfaff (3), Walch (1), Herberg, Rink (6/4), Konrad (2), Stumps (2), Ickenroth (1), Truth (3), Fleckenstein (3), Hangen (4). Schiedsrichter: Kern/Kuschel (Ottersheim/Hagenbach). Zuschauer: 540. (vho)

    Wallau favorisiert Wiesbaden

    Alle Spiele des Handball-Zweitligisten sollen am Elsässer Platz steigen


    WIESBADEN Die Handballer der SG Wallau/Massenheim stehen vor dem Sprung in die Zweite Bundesliga. Schafft das die SG, möchte sie in der nächsten Saison ihre Zweitliga-Spiele in der Wiesbadener Sporthalle am Elsässer Platz austragen.


    1200 Zuschauer inklusive Stehplätze fasst die Arena. Die Wallauer Ländcheshalle verfügt über 700 Sitzplätze, doch beim Abschiedsspiel von Mikael Källman nahmen sich dort 1100 Fans gegenseitig die stickige Hochsommer-Luft. Am liebsten würde die SG dort bleiben, doch die Rahmenbedingungen sind alles andere als gut. "Vieles ist in die Jahre gekommen. Heizung, Lüftung und Dach müssen renoviert werden. Da gibt es bei der Stadt Hofheim Überlegungen, die Halle abzureißen und an anderer Stelle einen Neubau hinzustellen. Doch Genaues weiß und hört man nicht", sagt SG-Manager Bernd Wagenführ, der aber jetzt Nägel mit Köpfen machen muss.

    Nächsten Donnerstag sondieren die Wallauer mit Wiesbadens Oberbürgermeister und Sportdezernent Hildebrand Diehl sowie mit Sport-Stadtrat Erhard Niedenthal die Lage. Bernd Wagenführ ist dann in Urlaub, doch der ehemalige Auringer Handball-Chef Frieder Wenz, der jetzt für die SG die Geschäfte besorgt, kennt sich in der Szene bestens aus. "Wenn wir in Wiesbaden spielen, brauchen wir auch zwei Trainingszeiten, sonst hat das Ganze keinen Sinn", macht Wagenführ auf einen möglichen Knackpunkt aufmerksam, denn derzeit hat Hallen-Koordinator Peter Schäfer keine freie Minute mehr in Wiesbadens "Gud Stubb" anzubieten.

    Erhard Niedenthal bedauert, dass die Stadt viel Geld in die Hallensanierung gesteckt hat, dort aber keine großen Veranstaltungen mehr über die Bühne gehen: "Wenn die Wallauer dort spielen, kann das der Wiesbadener Handball-Szene nur gut tun." Hildebrand Diehl würde es begrüßen, wieder einen Zweitliga-Klub in der Landeshauptstadt zu haben: "Das erhöht zweifellos Wiesbadens sportlichen Stellenwert. Dass es für Zweitliga-Handball eine Fan-Gemeinde gibt, hat sich bereits bei der Eintracht gezeigt." Die entscheidenden Verhandlungspunkte zwischen der Stadt und Wallau sind die Reinigungskosten für das vom Harz verschmutzte Parkett und die Frage, ob am Elsässer Platz Raum für die SG zu schaffen ist. "Ich setze da ganz auf die Kompromissbereitschaft der Vereine. Kooperation bringt den unterklassigen Klubs immer etwas." Betroffen ist hier die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden.

    Als Alternative peilen die Wallauer die Rüsselsheimer Walter-Köbel-Halle an, die 1800 Sitzplätze zählt, in der die SG aber auch schon 3000 Fans untergebracht hat. Wagenführ hat jedoch eine klare Priorität gesetzt: "Wenn wir Wiesbaden kriegen, spielen wir nur dort," um sogleich vorzubauen: "Erst müssen wir aber mal in die Zweite Liga aufsteigen." Am 20. Mai (19.30 Uhr) fällt die Entscheidung im finalen Regionalliga-Gefecht gegen den TV Kirchzell in der dann brechend vollen Ländcheshalle.

    Plattner und Tillmann führen Wallau zum Sieg

    Wallau. In der Schlussphase, als die SG Wallau/Massenheim ihr Heimspiel in der Regionalliga Südwest gegen den TV Petterweil bereits für sich entschieden hatte, ging es nur um die Frage: Schafft Jens Ehrmann sein 800. Tor für die SG Wallau/Massenheim ? Zwei Mal war er zuvor gescheitert, doch er nahm unverdrossen den nächsten Ball zum Tempogegenstoß auf und traf doch noch kurz vor Schluss. Am Ende setzte sich der Tabellenführer deutlich mit 35:26 (16:15) durch, wonach es lange Zeit nicht ausgesehen hatte.

    Die Gäste, die sich in den vergangenen Wochen den Klassenverbleib
    gesichert hatten, spielten gut mit. «Die haben so langsam gespielt und uns eingelullt. Dann folgte eine Situation, auf die wir nicht eingestellt waren», erklärte Sebastian Linder. Es gab keine Abstimmung gegen Kreisläufer Felix Schneider und den Linkshänder Jörn Olbrich. Vorne leistete sich die Mannschaft zu viele Fehlversuche, 17 Angriffe nutzte Wallau im ersten Durchgang nicht. Selbst eine 7:4-Führung (12.) gab dem Gastgeber keine Sicherheit. «Wir waren zu passiv und haben uns zu wenig bewegt», erkannte Trainer Jörg Schulze. In der Pause bangte er noch um den weiteren Einsatz von Tim Plattner. «Ich bin wieder mal umgeknickt», erklärte der Rückraumspieler in der Pause, «ich weiß nicht, ob es Sinn macht, weiterzuspielen, denn es ist schmerzhaft».

    Dennoch versuchte er es im zweiten Durchgang, nachdem er in der gesamten Pause gelaufen war, und er wurde zum Matchwinner nach der Pause. Plattner ging konsequent zum Tor und machte sieben seiner acht Tore nach dem Wechsel. Der zweite Glücksgriff war dann die Einwechslung von Dennis Tillmann, nachdem Beer das Tor verlassen hatte. Der frühere Langenhainer wehrte bei seinen ersten Aktionen innerhalb von 30 Sekunden drei Bälle ab und hatte seinen Anteil daran, dass die Gastgeber sehr schnell ihren einzigen Rückstand beim 17:18 mit vier Toren in Folge wettmachen konnten. 13 Bälle hielt er, wurde neben Plattner zum Matchwinner. Die Abwehr der Gastgeber stabilisierte sich, wirkte nun auch konsequenter. «Bei mir stand die Abwehr besser», war Tillmann bescheiden, «für den Matze war das sehr undankbar in der ersten Hälfte». Der Trainer freute sich, dass die Mannschaft die Probleme nach der Pause abstellte und er lobte Plattner und Tillmann: «Das ist es, was uns in dieser Saison ausgezeichnet hat. Wir haben immer wieder zwei, drei Spieler, die die komplette Mannschaft mitreißen und auf den richtigen Weg bringen.» Wallau setzte sich nun immer weiter ab, auch Stefan Bonnkirch, der erst kurz vor Schluss berufsbedingt kam, traf noch zwei Mal.

    Wallau: Beer (1. bis 32.), Tillmann (33. bis 60.); Ehrmann (6), Bohnert (4), Lorenz, Plattner (8), Roßmeier (7), Gaßmann (1), Garbo, Allendorf (5/1), Zölls, Linder (2), Bonnkirch (2). Petterweil: Malik (1. bis 49.), Reimann (50. bis 60.); Olbrich (7), D’Aveta (5/3), Ehmer (1), Schneider (5), Shimonjenko, Pezold (2), Self, Mannsfeld, Trinczek (4), Gill, Freiwald (2).

    Schiedsrichter: Klassen/Jost (Dillingen). Zuschauer: 600. (vho)

    Carsten Bengs kehrt zur SG Wallau/Massenheim zurück
    Main-Taunus. Die Handballer der SG Wallau/Massenheim melden ihren ersten Neuzugang für die neue Saison. Er ist beim Regionalliga-Tabellenführer kein Unbekannter: Der 31-jährige Carsten Bengs kehrt vom Zweitligisten TSG Münster nach zwei Jahren an seine alte Wirkungsstätte zurück. Sein noch ein Jahr laufender Vertrag in Münster wurde gelöst, da der angehende Diplom-Sportlehrer Trainer werden möchte und ihm Wallau in diesem Bereich eine Perspektive bietet.

    Bengs wird bei der SG Wallau/ Massenheim als Co-Trainer neben Jörg Schulze und Frank Tritscher arbeiten. «Wir alle hoffen, dass es mit dem Aufstieg klappt. Dazu werde ich auch als Spieler zum Einsatz kommen. Wenn Michael Allendorf für Wallau mit seinem Zweitspielrecht zum Einsatz kommt, wird er anfangen. Ich mache ihm da keine Konkurrenz», erklärt Bengs, «ich denke, davon kann er profitieren, denn ich kann ihn mit meiner Erfahrung unterstützen und er weiß, dass es nicht nur auf ihn ankommt. Er ist ein Junge, der sehr viel Potenzial hat. Ich denke, das ist eine gute Variante».
    Der Linksaußen verlässt Münster im Guten: «Die Perspektive, die Wallau mir bietet, hat mich zu dieser Entscheidung bewogen. Mir gefällt es in Münster, ich habe eine gute Saison gespielt und bin auch sicher, dass wir in der Klasse bleiben werden.» Gestern informierte Bengs die Mannschaft: «Ich habe mich mit allen Spielern gut verstanden. Mein Ziel war es, auf eine frühzeitige Entscheidung zu drängen. Denn nun kann Münster reagieren, da der Verein auch für ein weiteres Jahr in der II. Bundesliga planen kann.»

    Für die Entscheidung zu Gunsten der SG Wallau/Massenheim sprachen für Bengs allerdings auch ganz praktische Gründe: «Ich falle ja praktisch in die Halle, kann zum Training laufen», sagt der in Wallau wohnende 31-Jährige. Co-Trainer Frank Tritscher freut sich über die künftige Unterstützung: «Wenn wir aufsteigen, wird der zeitliche Aufwand größer. Da brauchen wir jemanden, der uns hilft.» Michael Allendorf, der beim Lehrgang der Junioren-Nationalmannschaft vermutlich eine Meniskus-Verletzung erlitt und dessen Einsatz in Nieder-Roden am Sonntag fraglich ist, begrüßt den Neuzugang: «Noch wissen wir nicht, wie oft ich für Wallau spiele. Von daher ist es super, dass er dann da ist.» Auch Torhüter Matthias Beer ist überzeugt: «Er ist auf jeden Fall eine Verstärkung, gerade wenn uns der Michael fehlt, hilft er uns weiter.»

    Während Wallaus Manager Bernd Wagenführ zufrieden mit dem Ausgang der Gespräche ist («Ich denke, das hat eine positive Signalwirkung auf das Umfeld. Besonders erwähnen möchte ich die harmonische Atmosphäre, in der die Gespräche mit Peter Schreiber abgelaufen sind. Das war in Ordnung»), sehen die Verantwortlichen der TSG Münster die Entscheidung von Bengs gelassen. «Wir konnten Carsten solche Perspektiven nicht bieten und wollen ihm seine Zukunft nicht verbauen», erklärt Pressesprecher Andreas Jacobi, «dazu gebietet es die Fairness. So wie Wallau dem Zweitspielrecht von Markus Roßmeier zugestimmt hat, reagieren wir auch». Ähnlich äußerte sich der Sportliche Leiter Thorsten Wolf: «Da legen wir keinem etwas in den Weg, denn der Wechsel ist verständlich. Wir haben noch genug Zeit, um einen neuen Linksaußen zu bekommen.» Trainer Hans-Josef Embs lobte Bengs: «Ich verliere am Saisonende einen sehr starken Spieler. Er hat uns mit seiner Erfahrung und seiner tollen Wurfquote sehr weitergeholfen. Ich hoffe, dass wir einen Linksaußen auf ähnlich hohem Niveau bekommen.»

    Jammmer, jammer, wenn sich in Wallau jemand über die Schiedsrichterleistungen beschwert heißt es immer, wir wären unfair u.s.w.

    Eines ist aber klar; die Schiedsrichterleistungen in der Regionalliga sind insgesamt eine Katastrophe. Woran liegt das bloß ??
    Vermutlich daran, daß selbst in der Reginalliga mit ziemlichem Tempo gespielt wird, die Schiedsrichterschulungen aber darauf nicht genügend abzielen.

    Was ist Eure Meinung

    Wallau vor der Rückkehr in die Bundesliga?

    Im Sommer 2005 endete das Kapitel erste Bundesliga für die SG Wallau-Massenheim. Mit dem Lizenzentzug endete eine bewegte Zeit in der ersten Liga für die Handballer aus dem so genannten ‚Ländche’. Der zweifache Meister und Pokalsieger sowie IHF-Pokal-Sieger hatte sich finanziell übernommen, hinzu kamen massive Managementfehler, die bis hin zum Vorwurf des Betrugs reichten. Der einstmals ruhmreiche Vorzeigeverein aus der Handballhochburg zwischen Wiesbaden und Frankfurt war ein Fall für den Insolvenzrichter geworden. Nach dem Ende des Profihandballs wurde die zweite Mannschaft der SG in der Regionalliga zum neuen Aushängeschild. Daneben sorgte die Deutsche Meisterschaft der A-Jugend für positive Schlagzeilen. Mittlerweile steht die neue "Erste" der SG als Tabellenführer vor dem Aufstieg in die zweite Liga.

    Für die SG Wallau-Massenheim stehen die Wochen der Wahrheit ins Haus. Der Tabellenführer der Regionalliga Südwest muss im Januar in den Spielen gegen den Tabellenvierten Mülheim/Kärlich/Bassenheim sowie auswärts beim Fünften TV Offenbach und dem ärgsten Verfolger TV Kirchzell die vorentscheidenden Duelle auf dem Weg zur möglichen Meisterschaft bestreiten. Der Auftakt ins neue Jahr ist mit dem Erfolg gegen Mülheim/Kärlich/Bassenheim (37:30) geglückt. Ende Januar dürfte dann etwas mehr Klarheit herrschen, ob ein Jahr nach dem Lizenzentzug der Bundesligamannschaft zumindest wieder Zweitligahandball im Ländche zu sehen sein wird.

    Die Mannschaft von Jörg Schulze führt derzeit ohne Verlustpunkt die Tabelle der Regionalliga Südwest an. Für den Trainer durchaus etwas überraschend: "Wir hatten natürlich einen sensationellen Start in die Runde. Davon haben wir vielleicht vorher geträumt, dass wir an Weihnachten zu Null in die Pause gehen." Die letzte Begegnung im alten Jahr konnte die SG bei Angstgegner TV Nieder-Olm mit 26:23 gewinnen und damit die Punkte 23 und 24 einfahren. Der Jahresabschluss war für Schulze allerdings nicht rundum befriedigend. "Gerade das letzte Spiel gegen Nieder-Olm hat gezeigt, woran wir noch arbeiten müssen. Wir haben gegen Nieder-Olm 42 Minuten lang sehr gut gespielt. Dann hat die Mannschaft zu lange gebraucht, um ihr Spiel zu variieren. Aber gerade diese Schwächephasen sind wichtig für die Entwicklung der Mannschaft. Wir werden jetzt nicht abheben sondern weiter an unseren Schwächen arbeiten."

    Der Trainer lässt sich vom Tabellenstand nicht blenden: "Noch ist nichts entschieden. Ich bin sicher der erste, der warnt und klar sagt, dass wir noch einiges schaffen müssen. Wir spielen die ersten Fünf der Tabelle alle noch auswärts. Natürlich können wir auch ein Heimspiel verlieren, aber ich denke, auswärts und in den Spielen gegen Kirchzell wird die Meisterschaft entschieden werden." Gerade der Rivale aus dem Spessart nötigt Schulze großen Respekt ab: "Kirchzell liefert trotz aller personellen Rückschläge eine starke Saison ab. Ich sehe da einen Zweikampf bis zum Ende mit Kirchzell auf uns zukommen." Trotz des am Schluss etwas holprigen Spiels in Nieder-Olm – die SG hatte einen Lauf und so kann Coach Schulze der Weihnachtspause auch nur wenig Gutes abgewinnen. "Die Pause kommt mir sehr ungelegen, ich hätte gerne weitergespielt. Jetzt müssen wir sehen wie wir wieder in die Runde kommen. Mülheim/Kärlich/Bassenheim im ersten Spiel ist schon eine starke Mannschaft – und dann gilt es in Kirchzell."


    Die derzeitige Situation im Umfeld


    Am 30.Juni 2005 ging das Kapitel Bundesliga-Handball für die SG Wallau – Massenheim mit einem großen Knall zu Ende. Bei der Verhandlung vor dem Ständigen Schiedsgericht der HBL musste die SGWM einräumen, einen Eigeninsolvenzantrag gestellt zu haben – was zwangsläufig den Lizenzentzug und damit verbunden den Zwangsabstieg bedeutete. Mit dem Ende des Erstligahandballs kam auch eine deutliche Verkleinerung der Strukturen im Verein. Die Geschäftsstelle ist heute fünf Stunden in der Woche besetzt, neben einem Frührentner sind dort zwei ehrenamtliche Kräfte am Werk. Vollprofis gibt es nicht mehr - weder im sportlichen noch im organisatorischen Bereich.

    Nach dem Lizenztheater gab es auch personell einen radikalen Schnitt. Von den ehemaligen Mitarbeitern – seien es haupt- oder ehrenamtliche – ist kaum noch einer an Bord. Verantwortlich für das Regioteam ist weiterhin Bernd Wagenführ, der sich über zuwenig Arbeit nicht beklagen kann: "Zur Zeit kümmere ich mich hauptsächlich um die Sponsorenakquise sowie die Vertragsgespräche und bin hier auch ganz erfolgreich gewesen. Allerdings wird die Belastung für mich sehr groß". Mit Bernd Scherer, der bereits lange Zeit für die SG tätig war und in den letzten Jahren pausierte, hat Wagenführ in letzter Zeit einen Mitstreiter, der sich vorrangig um die Finanzen kümmern wird, neu an die Seite bekommen.

    Der Etat der Regionalliga-Mannschaft beträgt in dieser Saison 150.000 Euro, der Gesamtverein verfügt über einen Etat von 250.000 Euro. Aus den Bundesligazeiten sind lediglich Meinhard und Don Simon als Sponsoren übrig geblieben. Neben Meinhard sind die Süwag sowie Müpro Hauptsponsoren der SG, die sich ansonsten auf eine Vielzahl kleinerer Sponsoren stützt. Gerade in diesem Bereich greift das Management auch wieder auf die Unterstützung vom alten "Macher" Bodo Ströhmann zurück. "Bodo Ströhmann hat mir bereits sehr geholfen", sagt Bernd Wagenführ: "Er bringt seine Kontakte bei der Sponsorensuche ein." Allerdings wird Ströhmann keine Position mehr übernehmen, sondern im Hintergrund bleiben.

    Die Querelen in der Bundesligaabteilung hat die Amateurabteilung relativ unbeschadet überstanden. "Die Altlasten der alten GmbH berühren uns nicht", so Wagenführ. Amateure und Profis waren zu Bundesligazeiten weitgehend autonom voneinander, wie Schulze anmerkt: "Unsere Arbeit hat sich dem Lizenzentzug nicht groß geändert. Damals sind viele Gräben aufgerissen worden. Es gab sehr viel Unruhe im Verein. Die Jungs haben es damals sehr gut geschafft, sich auf ihr Spiel und ihr Team zu konzentrieren. Wir sind jetzt halt nicht mehr die Zweite Mannschaft einer Bundesligavereins, sondern die Erste eines Regionalligavereins."

    Zurzeit stellt die SG neben dem Regioteam eine Oberligamannschaft sowie ein Team in der Bezirksoberliga Wiesbaden. Dabei belegt das Oberligateam den Abstiegsplatz der Regionalligamannschaft – denn diese nimmt ja nun den Platz der Bundesligamannschaft ein. In den letzten Jahren hat die SG verstärke Anstrengungen in der Jugendabteilung unternommen. Größter Erfolg war bislang die Deutsche Meisterschaft der A-Jugend 2005. Unter Trainer Thomas Scherer, der von Gilles Lorenz und Mike Fuhrig unterstützt wurde, konnte die Mannschaft im Endspiel gegen den TV Kornwestheim triumphieren. Für Jörg Schulze ein "schöner Moment" – der dem Trainer allerdings auch nicht den Blick verstellt auf die Hintergründe des Erfolgs: "Das A-Jugendteam, welches in der vergangenen Saison Deutscher Meister wurde, ist ja nicht in Wallau/Massenheim gewachsen. Das ist erst in der B-Jugend so zusammengekommen. Deshalb gab es auch andere, die ihren Beitrag zum späteren Erfolg der Mannschat beigetragen haben und die man nicht vergessen sollte." Mihailo Djurdcevic spielt mittlerweile in der zweiten Liga beim TV Gelnhausen. Yves Gramlich, Christopher Prinz, Sebastian Hahn, Sebastian Eisenhauer und Michael Allendorf stehen im Regio-Kader der SG. Gleichwohl hält es Schulze für unrealistisch, mit eigenen Jugendlichen "die erste Mannschaft dauerhaft nach oben zu bringen". Gleichwohl ist der aktuelle Kader seiner Mannschaft mit einigen altgedienten Wallau-Massenheimern besetzt – angeführt von Jens Ehrmann, der seit den Minis bei der SG spielt, sind fast die Hälfe der Spieler bereits in der Jugend für die Spielgemeinschaft am Ball gewesen.


    Gelingt der SG die Rückkehr?


    Bei der SG wird mit Hochdruck an den Hausaufgaben im Hinblick auf die kommende Saison gearbeitet. Bernd Wagenführ konnte mittlerweile bei fast allen Spielern eine Vertragsverlängerung vermelden. Ausnahme ist nur Markus Rossmeier, dessen Vertrag nur bei einem Aufstieg in die Zweite Liga gilt. Ebenfalls fraglich ist der Verbleib von Michael Allendorf. Der 19-jährige Linksaußen wird mit dem TBV Lemgo in Verbindung gebracht und weilte auch schon dort zum Probetraining. Das die Vertragsgespräche recht schnell und ohne größere Komplikationen gelaufen sind, war für die Verantwortlichen keine große Überraschung. Im Ländche herrscht endlich wieder Harmonie – "Die Zusammenarbeit zwischen Spielern, Trainern und Management passt sehr gut", betonen Jörg Schulze und Bernd Wagenführ unisono.

    Am Trainingsaufwand der Regio-Mannschaft hat sich nichts geändert: "Wir arbeiten weiter in der Grauzone zwischen Profi und Amateur, mit drei Trainingseinheiten in der Woche", so Schulze: "Bei uns gibt es weder Halb- noch Vollprofis." Anders als beim Leidensgenossen TuSEM Essen, wo nach dem Zwangsabstieg in der Regionalliga ein mindestens zweitligataugliches Team mit einigen ehemaligen Bundesligaprofis antritt, hat sich die Zusammensetzung des SGWM – Regioteams kaum geändert. Mit Torwart Matthias Beer kam von TuSPO Obernburg ein Ehemaliger zurück, aus dem Bundesligakader stieß einzig Sebastian Linder zum Team. Beide spielen für den Trainer eine große Rolle. Gerade Linder sei ein wichtiger Faktor für seine Mannschaft: "Auch wenn Sebastian Linder nicht gerade ein gestandener Bundsligaspieler ist, wenn man sich seine Einsatzzeiten ansieht, so ist er doch für die Mannschaft enorm wichtig. Er ist sozusagen Katalysator für die anderen und trägt dazu bei, dass sich andere im Team weiterentwickeln", so Schulze.

    Sollte es Wallau/Massenheim gelingen, in die zweite Liga aufzusteigen, so sind im Ländche keine Hasadeursstücke zu erwarten, wie der Trainer betont: "Wir werden keine Stars verpflichten, solange dafür kein Geld da ist. Da bin ich mit Bernd Wagenführ auf einer Linie." Schulze hat Vertrauen in seine Spieler: "Ich denke, dass die Mannschaft in der heutigen Form durchaus zweitligareif ist. Mit unserem Kader wäre das untere Mittelfeld möglich." Viel wichtiger ist ihm, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen: "Wir können nicht immer einerseits so viel Wert auf das Kollektiv und den Zusammenhalt legen und dann irgendwelche Spieler verpflichten. Wir müssen ganz genau schauen, ob ein Neuer zur Mannschaft passt."

    Die Sünden der Vergangenheit könnten die SG allerdings bei einem sportlichen Aufstieg einholen. Die alte Sportbetriebs-GmbH der SG Wallau-Massenheim ist in der Insolvenz. Den Statuten der HBL entsprechend, waren die beiden Trägervereine der SG – der TV Massenheim und der TV Wallau – Gesellschafter dieser GmbH. In einer neuen GmbH dürfen aber Gesellschafter, die in das Insolvenzverfahren gegen die alte GmbH involviert sind, nicht Gesellschafter sein. Damit dürften die beiden Trägervereine nicht in der neu zu gründenden Sportbetriebs-GmbH Gesellschafter sein – was aber laut Statut der HBL nötig ist. Zurzeit lässt die SG diese offensichtliche Schwachstelle in den Lizenzierungsrichtlinien bei der HBL überprüfen. Sollte es tatsächlich nicht zur Lizenzerteilung kommen, so bliebe der SG laut Wagenführ nur ein Ausweg: "In diesem Falle müssten wir einen neuen Verein gründen."

    Auf Nachfrage stellte hw.com Rechtsexperte Helge-Olaf Kölding fest, dass eine derartige Auslegung dieses Regelung zumindest zweifelhaft sei, da ihre Intention offensichtlich auf Personen gemünzt sei, die im Verlaufe eines Insolvenzverfahrens ins Visier der Steuerfahndung gekommen sind und versuchen, von einer alten zu einer neuen GmbH "umzusteigen". Hinzu kommt die Tatsache, dass nach Kenntnisstand der HW-Redaktion ein Verein erst dann in eine Spielvereinigung in der Bundesliga eintreten kann, wenn er im Vorjahr bereits mit mindestens einer Mannschaft am Spielbetrieb teilgenommen hat. Sollte Wallau der sportliche Aufstieg gelingen, so scheint auch in dieser Saison die Frage nach dem Ligaverbleib unter Umständen erst wieder von juristischer Seite entschieden werden zu können.

    Das Glück des Tüchtigen
    Von Thorsten Remsperger

    Petterweil. Beide Mannschaften ließen sich von den Zuschauern feiern. Nach einem gutklassigem Handball-Regionalliga-Spiel taten sie es zurecht – mit dem Unterschied, dass die Fans der SG Wallau/ Massenheim nicht nur kräftig applaudierten, sondern auch Gesänge mit dem Titel «So sehen Sieger aus» anstimmten. Auch das elfte Saisonspiel haben die Wallauer gestern Abend in der Wetterau mit 31:27 beim TV Petterweil gewonnen. Jedoch war für Michael Allendorf, dem besten Feldspieler, wie auch für Trainer Jörg Schulze das Glück die Hauptursache dafür. «Die entscheidenden Würfe von uns gehen immer rein», freute sich Allendorf, der sich bei neun Toren nur zwei Fehlversuche erlaubte, während Schulze feststellte, dass «Glück dazu gehört – aber damit es dir helfen kann, musst du es erst so weit schaffen».
    Das Ergebnis täuscht ein wenig. Eigentlich sahen die etwa 500 Zuschauer in der fast komplett vollen Sporthalle im Karbener Stadtteil eine ausgeglichene Partie. Während die Gäste klare Vorteile beim temporeichen Spiel nach vorne hatten und sogar alle Tore bis zum 8:6 (14.) mindestens aus der «zweiten Welle» warfen, trumpften die Gastgeber, die besser als ihr elfter Tabellenplatz waren, im Rückraum auf. Während Pezold in der ersten Halbzeit traf, war der 37 Jahre alte Russe Chimonenko, zu Beginn am Kreis eingesetzt, später plötzlich auf halb links ein Faktor. Und der 22 Jahre alte Philip Deinet, der am Samstag dank der U 23-Regel für Zweitligist TV Gelnhausen schon fünf Tore erzielt hatte, war ohnehin stets gefährlich. «Wir kannten die Petterweiler Stärke, haben viel Video geschaut, sind aber einfach nicht richtig rangegangen», erkannte Allendorf. An Matthias Beer jedenfalls konnte es nicht gelegen haben. Der Torwart war super in Form, hielt 18 Bälle. Dass Schulze die unzureichende Chancenauswertung für den knappen Spielausgang verantwortlich machte, lag am zweiten Abschnitt, in dem Wallau schon 17:12 führte. Doch vor allem der erst in der 35. Minute eingewechselte Jens Ehrmann hatte nicht seinen besten Tag. Sebastian Linder, mit Magenprobleme spielend, übrigens im Angriff auch nicht – und so brachte der ehemalige Wallauer Heiko Trinczek die laut Team-Manager Reinhard Kreft «am Limit» spielenden Gastgeber auf 20:21 heran (45.). Dann patzte jedoch – wie auch nach dem 24:25 (53.) – der sonst starke Deinet. Das angesprochene Glück war dem wankenden Favoriten, der noch nie gegen Petterweil verlor, am Ende treu: Allendorf traf per Nachwurf zum 27:25 (58.), Luis Garbo schlug – nach einer Zeitstrafe gegen Beer in Unterzahl – den Ball ins Tor, und Dennis Tillmann hielt beim 29:27 Deinets Strafwurf. Da strahlte Schulze: «Wir kannten seine Lieblingsecke.» Und mit ihm freuten sich die Spieler und der Anhang.

    Petterweil: Reimann, Malik (ab 37.); Deimet (7), Chimonenko (6/2), Pezold (5), Schneider (4), Trinczek (3), Olbrich, Ruppert (je 1), D’ Aveta, Baier. Wallau: Beer, Tillmann (ab 58.); Allendorf (9/1), Bonnkirch (6), Roßmeier (4), Bohnert, Garbo (je 3), Zölls, Laufersweiler (je 2), Gaßmann, Ehrmann (je 1), Linder. SR: Börtl/Janisch (Bad Arolsen/Weißenborn). Zu.: 500.

    Wallau siegt auch in Haßloch
    Haßloch. Die Freude bei Jörg Schulze, Handball-Trainer der SG Wallau/Massenheim, war gestern Abend riesengroß. Zum ersten Mal – im sechsten Anlauf – hatte er mit seiner Mannschaft bei der TSG Haßloch gewonnen, obwohl er vor dem Anpfiff noch skeptisch gewesen war. Gemeinsam feierte er nach dem verdienten 38:34 (22:17)-Erfolg mit seinen Spielern im Kreis und machte dann mit ihnen die Welle für die vielen Wallauer Anhänger unter den 800 Zuschauern. «Endlich», freute er sich, «der erste Sieg hier nach sechs Jahren. Es war stark, wie sicher die Mannschaft in der zweiten Hälfte das Spiel im Griff hatte». Für Markus Roßmeier war es das dritte Spiel in sechs Tagen. Er hatte am Ende nach einer erneut starken Leistung leichte Beschwerden in der Hüfte – und muss heute in Solingen für Münster ran. «Für uns lief es gut. Ich denke, wir hatten sie in der zweiten Hälfte gut im Griff», war er zufrieden.
    Es war ein temporeiches Spiel mit einer hohen Trefferquote auf beiden Seiten. Der Gastgeber, in der vergangenen Saison hinter Münster und vor Wallau Zweiter, hat nicht mehr ganz die Klasse, aber er verlangte den Wallauern doch einiges ab. Es gab Tore am Fließband, die Wallauer führten nach neun Minuten mit 9:6. Doch mit dem Kreisläufer der Gastgeber, Andreas Zellmer, und dem Linkshänder Peter Bohunicki, der immer wieder von der Außenposition einlief oder auch von außen erfolgreich war, hatte der Tabellenführer seine Probleme. So kamen die Gastgeber zu vier Toren in Folge und und holten zehn Minuten später einen erneuten Drei-Tore-Rückstand zum 15:15 (23.) auf, da die Wallauer etwas zu spät am Angreifer waren und mit den Entscheidungen der Schiedsrichter, die eine eigenwillige Auslegung der Abwehr durch den Kreis hatten, nicht zurechtkamen. Doch in der Schlussphase glänzten die Gäste, die nach einer Verletzung von Fabian Bohnert, der sich eine Platzwunde zuzog und mit einem Turban zurückkam, die Deckung offensiver stellten und dadurch die Aktionen von dem überragenden Bohunicky in dieser Phase unterbanden. Bis zur Pause hatte sich Wallau noch eine klare 22:17-Führung herausgespielt.

    Nach dem Wechsel wurde das Spiel angesichts einer Vielzahl von fragwürdigen Entscheidungen der beiden Unparteiischen zerfahrener. Die Wallauer agierten aber mit dem Selbstvertrauen des verlustpunktfreien Tabellenführers, verteidigten ihre Führung souverän und holten ihren neunten Sieg. Erst mit dem letzten Tor gelang es den Gastgebern, den Rückstand unter fünf Tore zu bringen. Mit einer Quote von weit mehr als 60 Prozent gelang es den Wallauern fast mühelos, diesen Erfolg zu sichern, den sie knapp zwei Minuten vor dem Ende schon in einer Auszeit feierten. Es war für sie ein ganz wichtiger Sieg vor den folgenden schweren Aufgaben.

    Haßloch: Kaiser (1. bis 60.), Löchner (1 Siebenmeter); Vuletic (1), Christmann (1), Tremmel (3), Bohunicky (16/7), Winterhalter, Zellmer (6), Benz (3), Forler (2), Birgmeier (1), Seelos (1). Wallau: Beer (1. bis 57.), Tillmann (58. bis 60.); Ehrmann (2), Bohnert (1), Lorenz, Laufersweiler (4), Volquardsen, Garbo (3), Gaßmann (1), Linder (3), Roßmeier (7/2), Allendorf (13/6), Bonnkirch (4).

    Schiedsrichter: Gill/Collet (Saarbrücken/ Überherrn). Zuschauer: 800. (vho)

    Markus Roßmeier überragt beim 38:34
    Wallau. Die SG Wallau/Massenheim hat ihre Tabellenführung in der Handball-Regionalliga Südwest ausgebaut. Nach dem sicheren 38:34 (18:11) beim Aufsteiger HF Illtal und der gleichzeitigen 27:30-Niederlage des Mitfavoriten TV Kirchzell bei der HSG Mülheim/Kärlich/ Bassenheim haben die Wallauer nun zwei Minuspunkte Vorsprung vor dem VTZ Saarpfalz und der Mülheim/Kärlich/Bassenheim, die jeweils noch ein Nachholspiel bestreiten müssen.
    Wallau sorgte beim Aufsteiger mit seiner starken 6:0-Deckung schnell für klare Verhältnisse. Bereits nach sechs Minuten führte der Tabellenführer mit 5:1. «Wir haben vorne ganz sicher gespielt», erklärte Co-Trainer Frank Tritscher, «und hatten mit Illtal im ersten Durchgang dank unserer starken Abwehr keine Probleme. Dementsprechend souverän führten die Gäste zur Pause mit 18:11, nicht zuletzt auch dank ihres Linkshänders Markus Roßmeier, der insgesamt zu acht Toren kam und dabei nur einen Fehlversuch hatte.
    In den letzten Minuten vor der Pause stellte Trainer Jörg Schulze auf die 5:1-Deckung um, wollte sie wieder einmal testen. «Sie hat nicht ganz so gut funktioniert, wir haben uns schnell zwei Gelbe Karten eingehandelt», musste Tritscher erkennen, «so haben wir schon kurz nach der Pause wieder umgestellt und sind bereits in der 34. Minute mit
    23:13 in Führung gegangen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war das Spiel entschieden, die Wallauer hielten eine deutliche Führung, verloren dabei jedoch gegen einen hart agierenden Gastgeber auch mit zunehmender Spieldauer etwas die Konzentration. «Wir hätten das etwas besonnener gestalten müssen», urteilte Tritscher, «wir haben in der Abwehr viel zu viel zugelassen und auch etliche Tempogegenstöße einstecken müssen». Dennoch lagen die Wallauer über fast die gesamte zweite Hälfte mindestens mit sechs Toren in Führung, ließen sich laut Tritscher dabei auch auf eine «ziemliche Rennerei» ein, während die Gastgeber es an Disziplin mangeln ließen. Sie kassierten 14 Zeitstrafen und verloren mit Schmeer (grobes Foul nach 17 Minuten), Jelicic (drei Zeitstrafen) und ihrem besten Torschützen Rockay (Foulspiel) gleich drei Akteure durch Rote Karten. «Wir haben nach 45 guten Minuten dann die Konzentration in beiden Mannschaftsteilen verloren», resümierte Schulze, «es war ein Arbeitssieg, den wir schnell abhaken sollten».

    Illtal: Schramm, Weber, Jünke; Jörg Schäfer (6), Heidemann (3), Schmeer (1), Rockay (9), Käfer (2), Lechthaler, Jelicic (3), Wroblewski (6), Zeitz (4). Wallau: Beer (1. bis 60.), Tillmann (2 Siebenmeter); Ehrmann (4), Bohnert (1), Laufersweiler (9/4), Lorenz (1), Gaßmann, Garbo (1), Allendorf (6), Bonnkirch (6), Zölls, Roßmeier (8/1), Linder (2).

    Schiedsrichter: Cawein/Pfister (Wörth). Zuschauer: 700. (vho)

    Samstag, 29. Oktober Sonntag, 30. Oktober Dienstag, 1. November

    HSG Römerwall - TVA Saarbrücken 33:32

    TSG Haßloch - Nieder-Roden 32:29

    TV Nieder-Olm - Offenbach/Pf. 34:30

    HSG Mülheim-K. - TV Kirchzell 30:27

    TV Petterweil - HSG Irmenach-K 30:27

    VTZ Saarpfalz - HSG Vogelsberg 38:31

    HF Illtal - SG Wallau-M. 34:38

    HSG Mülheim-K. - VTZ Saarpfalz -:-

    TABELLE SPIELE TORE PUNKTE

    1. SG Wallau-M. 7 234:186 14:0

    2. VTZ Saarpfalz 6 178:164 10:2

    3. TV Kirchzell 6 178:155 9:3

    4. HSG Römerwall 7 206:194 9:5

    5. HSG Mülheim-K. 5 173:154 8:2

    6. HSG Vogelsberg 7 221:216 8:6

    7. Offenbach/Pf. 6 183:156 7:5

    8. TSG Haßloch 7 208:216 7:7

    9. HG Saarlouis 6 160:161 5:7

    10. TV Nieder-Olm 6 178:180 5:7

    11. HF Illtal 6 176:194 4:8

    12. Nieder-Roden 7 175:182 4:10

    13. TV Petterweil 6 135:177 3:9

    14. HSG Irmenach-K 7 188:212 3:11

    15. TVA Saarbrücken 7 169:215 0:14

    Gaaanz langsam,
    der Martin kriegt das schon wieder hin. Ihr glaubt doch wohl nicht, daß Schwalb so schnell die Flinte ins Korn wirft.
    Die große Unbekannte ist natürlich Kollege Dotzauer. Der neigt natürlich ein wenig zu cholerischen Entscheidungen.
    Ich glaube nicht, daß Wetzlar absteigt, die Saison ist noch lang, da kann man schon noch einiges verändern.

    Wallau gewinnt im Hexenkessel das Spitzenspiel
    Lauterbach. Noch eine Stunde nach Spielende waren die Gesänge der Wallauer Spieler weit von der Halle zu hören. Die Anspannung musste raus nach dem knappen 30:28 (15:13) im Spiel beim bis dahin ebenso verlustpunktfreien Aufsteiger HSG Vulkan Vogelsberg. Dank einer tollen Disziplin und einer großen Willensstärke setzten sich die Gäste in der mit 1000 Zuschauern proppenvollen Großsporthalle in Lauterbach durch. Trainer Jörg Schulze war begeistert von der Leistung seiner Mannschaft: «Wir haben einige Fehler zu viel gemacht, aber aus dieser Halle bei dieser Hektik als Sieger herauszugehen, das ist stark.» Damit ist die SG Wallau/Massenheim das einzige Team in der Handball-Regionalliga Südwest ohne Verlustpunkt.
    !
    Seine Taktik musste Schulze erst einmal über den Haufen werfen, denn die Gastgeber hatten sich kurzfristig von ihrem Rückraumspieler Julian Duranona getrennt und ihn durch Goran Todosic ersetzt, der schon in Wetzlar in der Bundesliga spielte und zuletzt in Leipzig aktiv war. «Wir hatten zehn Tage lang nur die 4:2-Deckung trainiert, doch unter diesen Voraussetzungen fange ich mit der 6:0-Abwehr an», entschied der Trainer sich, da er nicht erwartete, dass Todosic so gut in das Spiel eingebunden sein würde. Und er behielt Recht: Der Neuzugang kam zu keinem Torerfolg.

    Von Beginn an war Hektik im
    Spiel. Vogelsberg wollte durch harte Abwehraktionen den Gästen den Schneid abkaufen, doch ließ Wallau sich nicht lange davon beeindrucken und machte innerhalb von knapp zwei Minuten aus einem 5:8 ein 8:8. Danach war das Spiel offen, Wallau erzielte eine 14:11-Führung und ging mit einer Zwei-Tore-Führung in die Halbzeit. «Es ist schon komisch», rätselte Torhüter Matthias Beer in der Pause, «wir spielen wirklich nicht gut und führen dennoch». Mit der Einschätzung der Leistung lag er richtig, wobei es in der hitzigen Atmosphäre schwer war, Ruhe zu bewahren. Wallau machte aus 38 Angriffen 15 Tore, wobei vor allem die elf Ballverluste – bis zum Spielende wurden es 20 – zu viel waren.

    Die Wallauer bissen sich jedoch in das Spiel herein, kämpften unermüdlich und hatten Akteure, die von der Bank kamen und sofort ins Spiel fanden. Das zahlte sich gerade in Lauterbach aus, denn Christian Zölls machte ein gutes Spiel auf der zentralen Rückraumposition, setzte seine Mitspieler gut ein. Wallau hielt die knappe Führung fast die gesamte zweiten Hälfte, auch dank des starken Dennis Tillmann, der in der 38. Minute kam, eine Vielzahl guter Aktionen hatte und auch Bälle von Dennis Maksimovich entschärfen konnte, den Wallau nie richtig in den Griff bekam. Nur ein Mal gelang Vogelsberg der Ausgleich, und das in der Schlussphase beim Stand von 27:27. Doch blieb Schulze ruhig («Die waren schon genug aufgeheizt durch die Atmosphäre»), und das gab auch seinen Spielern die Sicherheit, schließlich durch den Treffer des starken Stefan Bonnkirch doch noch die Oberhand zu behalten. Streckenweise hatte der Trainer auf die 4:2-Deckung umgestellt, was sich auch bewährte, wobei es allerdings zu einer kuriosen Konstellation kam. «Sebastian Linder und Tim Plattner spielten im Zentrum, das haben sie keine Sekunde vorher getan», freute sich Schulze, dass die beiden so gut harmonierten und in der Abwehr vor allem die Teamkollegen von Maksimovich unter Druck gesetzt wurden. Auch Linder war verblüfft: «Ich dachte, der Luis Garbo steht neben mir, aber der war ja vorne. Da habe ich noch einmal hingeschaut und gesehen, dass es der Tim war.»

    Schulze war angetan von der Leistung seines Teams: «Das ist schon toll. Wenn es bei einem Spieler einmal nicht so läuft, dann springen andere in die Bresche. Es ist schön zu sehen, dass das funktioniert.» Linder hatte eine Erklärung für den Wallauer Lauf: «Es ist eine sehr positive Stimmung. Es gibt keine Vorwürfe an den Mitspieler, jeder feuert den anderen an.»

    Vogelsberg: Illian (1. bis 60.), Busse (1 Siebenmeter); Durajka (3), Kemmerzell, Kyriljuk (4), Ley (2), Maksimovich (11), Stock (4), Stradal, Todosic, Toth (4/3). Wallau: Beer (1. bis 38.), Tillmann (38. bis 60.); Ehrmann (2), Bohnert (1), Laufersweiler (6/ 4), Plattner, Garbo (4), Allendorf (7/2), Bonnkirch (7), Zölls, Roßmeier (2), Linder (1). SR: Dähne/Scholz (Bad Klosterlausitz/ Gera). Zu.: 1000. (vho)

    Wallau wie aus einem Guss
    Von Thorsten Remsperger

    Wallau. Die neuen und alten Protagonisten des Wallauer Handballs strahlten bis über beide Ohren. Selten war Manager Bernd Wagenführ auf seinem Stammplatz hinter dem Tor so locker und gelöst zu sehen, mit Bodo Ströhmann und dem nicht weit entfernt sitzenden neuen Sportlichen Fuhrig Mike Fuhrig klatschte er um die Wette. Auf der Bank konnte sich der entspant wirkende Trainer Jörg Schulze ein Grinsen nicht verkneifen, als keiner seiner Spieler das 40. Tor werfen wollte. Jens Ehrmann war es dann, der den Ball mehr oder weniger ins Tor schleuderte und seinen Mannschaftskameraden der SG Wallau/Massenheim, die ihr Regionalliga-Heimspiel vor rund 600 hochzufriedenen Zuschauern gegen die HSG Irmenach/Kleinich/ Horbruch in der Höhe verdient mit 40:27 (19:12) gewann, einen Kasten Bier ausgeben muss.
    Die Hunsrück-Spielgemeinschaft, die vergangene Woche mit dem 35:26 gegen TBS Saarbrücken hatte aufhorchen lassen, war für den Tabellenführer kein Maßstab auf dem angestrebten Weg in die Zweite Bundesliga. Das wurde früh deutlich. Wallau beeindruckte nach dem 4:4 (8.) durch seine mannschaftliche Geschlossenheit. Alle elf eingesetzten Feldspieler beteiligten sich – bis auf Ralph Gaßmann – nicht nur an der Torejagd, sondern fügten sich ins flüssige Spiel nahtlos ein. Wie ein Uhrwerk funktionierten ihre Spielzüge, die Angriffseffektivität betrug fast 70 Prozent.

    «Meine Hoffnung hat sich erfüllt, dass wir das Spiel so sicher gestalten, damit ich allen Einsatzzeiten geben kann», freute sich Schulze. «Das ist nur geil, der Mannschaft von hinten zuzugucken», sagte Torhüter Dennis Tillmann, vielleicht der überragende Spieler in der Ländcheshalle. Der 25-Jährige entschärfte nicht nur 21 Bälle – von jedem der elf Irmenacher Werfer mindestens einen – sondern leitete gekonnt Tempogegenstöße ein. Etwa das 12:9 von Michael Allendorf, als es knapper geworden war (20.), oder das 16:10 von Jens Ehrmann (24.), der inzwischen mehr als 700 Tore für Wallaus Regionalliga-Team erzielt hat, mit einem gezielten Pass aus dem Sitzen. Tillmann ließ den Ausfall von Matthias Beer (Blutvergiftung), der sich wieder mit aufgewärmt hatte, vergessen. «Jeder weiß, was er zu machen hat, die Absprache in der Abwehr klappt wunderbar», wollte Tillmann seine Leistung auch den Vorderleuten zuschreiben, gegen die den spielerisch eingeschränkten Irmenachern zunehmend nichts einfiel. Mit 15 Toren lag Wallau vorne.

    Grund genug für Ströhmann, euphorisch zu werden. «Die Mannschaft hat eine tolle Perspektive. Während die anderen Regionalligisten auf den wichtigen Positionen oft Ausländer haben, spielen bei uns nur junge Spieler aus den eigenen Reihen», jubelte der Wallauer Ehrenpräsident. Neuer Vorsitzender der SG wird Bernd Wagenführ, der für einen solchen Posten nicht kandidieren wollte. «Ich habe mich zum Weitermachen entschlossen, weil wir so Neuwahlen umgehen und ich die Aufgaben in einem neuen Vorstandsteam verteilen kann», erklärte er.

    Wallau: Tillmann; Ehrmann (8), Allendorf (8/2), Bonnkirch (7), Linder (4), Eisenhauer (3), Bohnert, Prinz, Plattner (je 2), Laufersweiler (2/1), Garbo, Roßmeier (je 1), Gaßmann. Irmenach: Bachmann, Leonhard; Gedert (6/1), Okuschko (5), Bach (4/3), Krafft (3), Muliqi, Kötz, Stoffel (je 2), Stein, Herber, Berg (je 1), Brahmann. SR: Meyer/ Hemmer (Kaiserslautern/Enkenbach). Zuschauer: 600.

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