Gerne. Kiel macht da sehr viel klassisches Zirkeltraining, das man auch in der Verbandsliga vorfindet. Viele Stationen, lange Belastungsdauer, sportartunspezifische Übungen, es soll "weh tun". Ziel davon ist gemeinhin, sich auf die Härte der Saison vorzubereiten.
Was vielleicht auf den ersten Blick logisch klingt, entpuppt sich aus wissenschaftlicher Sicht als höchst fragwürdig bis grundfalsch, aus mehreren Gründen:
1. Den Bedürfnissen der Sportart wird nicht gerecht. Athletiktraining wurde in den letzten Jahren immer spezifischer, man versucht, die genauen Bewegungen nachzuahmen und zu erschweren. Wenn man zum Beispiel mit irgendwelchen Seilen wedelt, tut das zwar wahnsinnig in den Unterarmen weh und baut auch Muskulatur auf, aber man verbessert damit keine Bewegungsfähigkeit im Handball.
2. Die Geschwindigkeit der Bewegungen ist ungleich der im Handball. Im Handball muss man gerade im Rückraum ständig sich kurz mit maximaler Geschwindigkeit bewegen. Antritt, abbremsen, Würfe. Dementsprechend sollte auch im Athletiktraining die Geschwindigkeit der Bewegungen dies nachahmen oder vielleicht sogar verbessern, um die Qualität und Resilienz in diesen beanspruchenden Situationen zu erhöhen.
3. Gerade durch die Länge der Übungsausführung schleicht sich schlechte Technik ein, was Stress für das System bedeutet und die Verletzungsgefahr eher steigert. Dazu kommt, dass die Ausführungen von Langhantelübungen, wenn man sie bei Kiel sieht, äußerst fragwürdig ist. Kniebeugen ohne nötige Tiefe und Körperspannung beispielsweise.