Paul bezieht sich auf
SG Flensburg-Handewitt: Jim Gottfridsson über seine Rolle | SHZ (leider hinter Bezahlschranke)
Hier ein paar Auszüge:
Wenn die SG Flensburg-Handewitt auswärts unterwegs ist, profitiert Jim Gottfridsson von seinem Status im Team. Der 32 Jahre alte Schwede ist zwar nicht der Alterspräsident beim Handball-Bundesligisten – das ist Kevin Möller mit 35 –, aber er ist der Spieler mit den meisten Dienstjahren. „Deshalb habe ich oft ein Einzelzimmer“, sagt Gottfridsson, der vor dem Wechsel nach Szeged im kommenden Sommer in der zwölften und letzten Saison das SG-Trikot trägt.
Schlafapnoe macht Jim Gottfridsson zu schaffen
„Das ist gut, denn oft schlafe ich schlecht und bin sehr unruhig in der Nacht“, sagt Gottfridsson, der zudem ein absoluter Frühaufsteher ist. Er leide an einer Schlafapnoe, die dafür sorge, „dass ich nicht in den Tiefschlaf komme, in dem sich der Körper am besten regeneriert“. Manchmal schlafe er zwar viel, „aber auch nach acht Stunden fühle ich mich richtig schlapp“.
Auf seine Leistungen als Handballer habe die Schlafapnoe keine negativen Auswirkungen, aber bei ruhigen Aktivitäten am Tag sei die Müdigkeit mitunter schwer zu kontrollieren. „Manchmal schlafe ich beim Memory-Spielen oder Puzzeln mit meinen Kindern ein. Dann müssen sie mich wecken. Das sollte so natürlich nicht sein“, sagt Gottfridsson.
Jim Gottfridsson wäre gerne geblieben
Seit Ende August herrscht Gewissheit: Die Wege von Gottfridsson und der SG trennen sich. Noch im Februar hatte er gesagt: „Flensburg bedeutet mir richtig viel. Ich liebe den Verein. Wäre es nicht cool, 15 Jahre bei der SG vollzumachen?“ Das hätte er gerne, wie Gottfridsson betont.
Aber es sei bei ihm der Eindruck entstanden, „dass die SG eine Veränderung anstrebt“. Letztlich griff er der Entscheidung der Flensburger Verantwortlichen vor, indem er einen Vertrag in Szeged unterschrieb, wo er Champions League spielen kann. „Ich wollte nicht zu lange warten und am Ende eine schlechte Wahl haben.“
Verletzungen werfen Jim Gottfridsson zurück
Die Belastung, sicherlich auch das Alter, vor allem aber einige Verletzungen zehrten in den vergangenen zwei Jahren an ihm. Ein Muskelbündelriss im Herbst 2022, ein bei der WM 2023 erlittener Handbruch und ein Innenbandriss im Frühjahr 2023 setzten ihn mehrere Monate außer Gefecht. „Ich bin im Sommer 2023 ohne körperliche Vorbereitung in ein neues System mit einem neuen Trainer (Nicolej Krickau, Red.) gekommen“, denkt Gottfridsson zurück. Er sei „das ganze Jahr meinem Niveau hinterhergelaufen“.
Jetzt sei das anders. Trotz der Olympischen Spiele sei er fit in die Saison gestartet. „Ich habe bessere Beine und mehr Kraft“, sagt der 32-Jährige. Dennoch hat sich seine Einsatzzeit deutlich verringert, in einigen Spielen darf Gottfridsson sogar nur wenige Minuten ran. Über Jahre Entscheidungsträger, jetzt oft Zuschauer. „Das fällt mir nicht leicht“, gibt er zu. Er versuche, die kurzen Momente auf dem Feld zu nutzen, um Energie ins Team zu bringen.
Anderes Handball-Verständnis als Nicolej Krickau
Den Grund für den Rollenwechsel sieht der Schwede in seinem Abschied, aber auch darin, dass sein Verständnis ein anderes ist als das von Coach Krickau. Gottfridsson ist ein Spielmacher der klassischen Art, der sich über die Steuerung definiert. Dass der Handball nur noch auf Tempo getrimmt wird, sieht er durchaus kritisch.
Auch, wenn seine letzte SG-Saison bisher ganz anders verläuft als erhofft, hängt sich Gottfridsson rein und will weitere Spuren hinterlassen:
„Ein Titel und ein Champions-League-Platz – dann ist meine Mission abgeschlossen.“
Übrigens auch interessant für alle, die schon immer mal wissen wollten, wo die SG so ihr Geld herbekommt:
Hölle Nord - Der Handball Podcast mit der SG | SHZ mit Holger Glandorf (GF der SG) und Swen Kirchhoff (Danfoss)