Zahn trifft acht Sekunden vor Schluss
Sinzheim. So hatte sich Tobias Kohl sein "Geburtstagsspiel" sicher nicht vorgestellt.
Schon ab Mitte der ersten Halbzeit war der Kapitän des Handball-Oberligisten TVG Großsachsen aufgrund von Rückenproblemen zum Zuschauen verdammt. So mussten seine Kameraden den schweren Kampf um die zwei Punkte in der beim BSV Phönix Sinzheim alleine aufnehmen. Dass dies mit einem 34:33-Sieg sehr glücklich gelang, war dem rechten Rückraum in Person von Tobias Wallenwein und Marius Jörres, sowie Thomas Zahn als Ersatz auf der halblinken Position zu verdanken. Ihr unermüdlicher Kampf bis zur letzten Minute sicherte der Mannschaft von Trainer Michael Sahm letztendlich den Sieg. Im Angriff agierte der TVG gut, was zu Beginn vor allem Kohl und Zahn zu schönen Toren ummünzten. Lediglich Dominik Höll konnten die Saasemer in der ersten Halbzeit nicht in den Griff bekommen- immer wieder landete sein Schuss im Tor von Johann Steger, der meist nicht den Hauch einer Chance hatte. Spätestens bei der ersten Sinzheimer Führung in der 13. Minute (9:8) war klar, dass das Team von Trainerin Conny Schatz alles geben würde, um nach den Stuttgarter Kickers auch Großsachsen die Punkte streitig zu machen. Nach dem Ausfall von Tobi Kohl schien der Rest seiner Kameraden völlig den Faden verloren zu haben. Überhastete Angriffe und mangelnde Aggressivität in der Abwehr machten es Sinzheim leicht, auf 15:11 davonzuziehen. Lediglich Marius Jörres, der mit Sicherheit eines seiner besten Spiele im gelben Trikot machte und Florian Sauer, schön von seinem Bruder Dominic in Szene gesetzt, hielten Großsachsen noch einigermaßen im Spiel. Beim Stand von 22:17 in der 39. Minute schien sich ein erneutes Debakel für die Saasemer anzubahnen. Felix Otterbeck verließ nach seiner dritten Zeitstrafe das Feld und im Angriff waren die Blau-Gelben einfach nicht in der Lage ihre Chancen im gegnerischen Tor unterzubringen. Erst der Wechsel von Tom Zahn auf die halblinke Rückraumposition schien der Schlüssel zum Erfolg zu sein. Im Angriff wurde jetzt wieder mit mehr Druck agiert, was Tobias Wallenwein auf Rechtsaußen und Tom Zahn aus dem linken Rückraum mit wunderschönen Toren dankten. Durch eine Aufholjagd aufgrund einer geschlossenen Mannschaftsleistung und "gefördert" von einer erneuten doppelten Unterzahl der Sinzheimer in der 55. Minute, gelang Großsachsen kurz vor Schluss das 33:33. Sinzheim verlor ohne Torwurf den Ball und Michael Sahm zückte die Auszeitkarte. Acht Sekunden vor Spielende nahm sich Zahn beherzt den Ball und traf zum vielumjubelten 34:33-Siegtreffer. km TVG Großsachsen: Steger, Frohn; Schwöbel, Otterbeck, Jörres (6), Weißling (3), Elfner, Kohl (4), Zahn (8), Hähnel, F. Sauer (4/1), Wallenwein (7), Döringer, D. Sauer (2)
TSV Birkenau geht nach 45 Minuten die Luft aus
Fellbach. Eine 23:26-(14:13)-Niederlage mussten die Oberliga-Handballer des TSV Birkenau beim SV Fellbach einstecken.
Gegen die heimstarken Schwaben zeigte der TSV jedoch eine couragierte Leistung und führte rund 45 Minuten lang. Doch dann machte sich die dünne Personaldecke der Odenwälder bemerkbar und Konzentrationsfehler schlichen sich ins Spiel der Peribonio-Sieben ein. Ohne Tomas Lanci, der mit Fieber im Bett lag, und Jan Fremr (Knieverletzung) musste der TSV Birkenau nach Fellbach fahren. Und auch wenn Stefan Junkert mit auf die Auswärtsfahrt ging, so machte sich schnell bemerkbar, dass auch seine Knieverletzung ihn an einem normalen Einsatz hindern würde. "Nach der Klatsche in Großsachsen war Fellbach auf Wiedergutmachung aus. Zudem hatten wir nur zwei Torhüter und sieben Feldspieler dabei, daher konnten wir nicht wie gewohnt durchwechseln und unsere Spieler frisch halten. Stefan Junkert hat es fünf Minuten lang versucht, um uns zu helfen, aber es ging nicht. Er konnte kaum springen und da machte es wenig Sinn ihn spielen zu lassen", sagte TSV-Trainer Tonci Peribonio. Nach einer 2:0-Führung der Gastgeber waren es die Birkenauer Falken, die das Spiel übernahmen. Zuerst gelang Birkenau der Ausgleich, dann übernahm der TSV sogar die Führung, die er auch die komplette erste Halbzeit verteidigte. "Nach dem 19:16 Mitte der zweiten Halbzeit haben uns irgendwann die Kraft und die Konzentration verlassen und Fellbach kam zurück ins Spiel", sagte Peribonio. So gehörte die Schlussphase den Gastgebern, die mit allen Mitteln gegen die Niederlage anrannten. Dank gut besetzter Bank war Fellbach das frischere der beiden Teams, hinzu kamen Konzentrationsschwächen der Birkenauer im Abschluss. "Wir haben ein paar hundertprozentige Chancen vergeben und drei Siebenmeter verworfen. Das ist das einzige, wo ich mit meiner Mannschaft hadern könnte. Aber angesichts der Situation bin ich stolz auf die Jungs, die allesamt ein großartiges Spiel gezeigt haben", sagte Peribonio, der in den nächsten Spielen auf eine wieder besser besetzte Bank hofft. mschü TSV Birkenau: Fischer, Denger; Höhne 6/3, Junkert, Fey 3, Spilger 5, Hofmann 2, Jost 3, Böhm 2, Widmann 2
Weinheimer Nachrichten Artikel vom: 30.11.2009