Beiträge von Rheiner

    Kann man also sagen, die Schiedsrichter sind daran gescheitert, dass es keinen Videobeweis gab? 😉

    Nein. Auch im Video hätten sie den Arm im Gesicht gesehen. Das hätte nix geändert.

    Die Auslegung ist zurzeit so: Arm im Gesicht = Rot.

    Wenn sie schon zum Video gehen und der Arm im Gesicht war, ist die Entscheidung klar.

    Aber das ist absurd hier, weil da wirklich 0,0 Auswirkung beim „Gefoulten“ war.

    Da darf man gar nicht drüber nachdenken, ne Strafe zu geben. Hätte man vor‘m Videobeweis auch nicht.

    Für eine verbindliche Auslegungung des Regelwerks (sofern notwendig) zu sorgen, ist ureigene Aufgabe der DHB-Gerichte, final diejenige des Bundesgerichts, Rheiner ;) . Ist wie im "normalen Leben" der BGH, der das letzte Wort hat, das solange für alle gilt, bis er selber seine Rechtsprechung ändert, was sehr selten ist.

    Und ich glaub fest dran, dass diese Auslegung jetzt eine andere wäre, wenn du auf Dessaus Seite gewesen wärst. :)

    Auch das ist ja im „normalen Leben“ oft so, dass sich der bessere Anwalt durchsetzt.

    Dass drei Sekunden mit Ballbesitz Essen bei doppelter Überzahl spielentscheidend wären, ist doch klar. Der Punkt sollte unstrittig sein.

    Strittig ist, ob und wann es diesen Ballbesitz für Essen überhaupt hätte geben können.

    Da hatte Essen eine Interpretation (die in meinen Augen sehr konstruiert und regeltechnisch wackelig ist).

    Dessau hat sich nicht geäußert; die HBL war ohne Anwalt.

    Darum nicht überraschend, dass sich Essen durchgesetzt hat.

    Dessau hätte sich ja auch vernünftig vertreten lassen können.

    Ist es nicht eine unanfechtbare Tatsachentscheidung, dass der Schiri das Spiel wieder anpfiff, in der Annahme das Alles seine Richtigkeit hat (Spieleranzahl) ?

    Das wurde jetzt mehrfach erklärt.

    Es ist die Aufgabe des Kampfgerichtes. Die haben sie vernachlässigt. Keine Tatsachenentscheidung laut Bundesgericht.

    Diese Auffassung ist nicht neu, sondern wurde von genau diesem Gericht schon vor vielen Jahren genauso getroffen.

    Endlich hat sich mal jemand Mühe gegeben (und nicht einfach irgendwelches unvollständiges Halbwissen mit falschen Begrifflichkeiten beliebig aneinandergeklatscht), sich mit der RO und den Urteilen zu befassen und u.a. den Vorsitzenden des Bundesgerichts zu befragen.

    Auch dieser Artikel ignoriert völlig den entscheidenden Punkt bzgl. des Ballbesitzwechsels, auf dem die ganze Argumentation beruht.

    Das Argument, es seien Volljuristen, ist m.E. kein Indiz dafür, dass das Regelwerk so auslegt wurde, wie es bisher immer gemacht und gelehrt wurde. Eher im Gegenteil.

    Für mich ist dieser Satz der entscheidende:

    "Genauso gutes Recht ist es, dass der Dessau-Roßlauer HV sich im Revisionsverfahren nicht zur Sache eingelassen hat, sondern erst nach dem Ergehen der Revisionsentscheidung einen Wiederaufnahmeantrag gestellt hat (§ 62 RO), der allerdings erfolglos geblieben ist."

    Essen hatte dich, Dessau hatte keinen.

    Aus meiner Sicht ist das der Grund, warum das Urteil so ausgefallen ist.

    Grundfalsch in der Denkweise!!! Das Spiel wird wiederholt, weil das Kampfgericht einen Regelverstoß begangen hat, NICHT weil Dessau einen Regelverstoß begangen hat! Deswegen war Dessau bei der Gerichtsverhandlung ja auch nicht beteiligt! Im übrigen begeht jedes Team in jedem Spiel Regelverstöße am laufenden Band: Schrittfehler, Fouls etc!!!

    5 Wochen vorher gab es diese Situation in Lübeck mit richtig Theater.

    Ist es von einem Zweitligisten zu viel verlangt, nach einer Auszeit Spieler zu zählen?

    Da sitzen genug Leute auf der Bank!

    Das mit der Gerechtigkeit ist deshalb so schwierig, weil Hamm in Ferndorf verloren hat, weil ein Spieler zu viel übersehen wurde.

    Da halte ich es im Zweifel für gerechter, dass einer absteigt, der nen Spieler zu viel hatte als einer, gegen den mit nem Spieler zu viel gespielt wurde,

    Aber Dessau wurde wiederum ein Tor geklaut.

    Also, wie man es dreht und wendet: Dieser Abstiegskampf war seit März einfach nicht mehr gerecht und kann es auch jetzt nicht mehr sein.

    Rheiner meinte zwar, dass auch beim Fußball partiell wiederholt wird, das ist aber falsch.

    Nein, ist nicht falsch.

    Ich erinner mich an ein Spiel bei einer Frauen (oder Mädchen) EM/WM, wo es kurz vor Schluss einen Regelverstoß bei einem Elfmeter gab.

    Am nächsten Tag wurden die letzten Minuten ab dem Elfer wiederholt.

    Im Liga-Alltag aber schwierig.