InTheAirTonight
Habe mir die letzten Posts alle samt durchgelesen und lange überlegt, ob ich drauf antworten soll...
Erstmal möchte ich Dir Recht geben, was die freie Meinungäußerung angeht und die Tatsache, dass es möglich sein muss, sachlich zu diskutieren.
Gefragt habe ich mich, was die Grundlagen Deiner Argumentationen sind?
Und in diesem Zusammenhang möchte ich auf drei Themen eingehen und meine Meinung dazu kund tun.
1. BVB / Smits und Dulfer
Das der Wechsel vom BVB zu Bietigheim ein Rückschritt gewesen sein soll halte ich doch für eine eher emotionale These. Bessere Mannschaft, bessere Verträge und weit bessere Aussichten auf Titel sind doch wohl eher ein Auf- als ein Abstieg.Einmal mit dem BVB CL zu spielen ist kaum damit zu vergleichen, mit Bietigheim die Möglichkeit zu haben dies jedes Jahr zu tun!
Damit gleich zum zweiten Thema...
2. Bietigheim / Ergebnisse +21 Puh
Bietigheim ist in Deutschland absolut konkurrenzlos. Vegleichbar mit einem 1000m Rennen, wo alle Bundesligisten an den Start gehen und Bietigheim an der 999m Marke startet. Einzig und alleine Bietigheim entscheidet über die Ergebnisse in der Bundesliga, egal, wer der Gegner ist (es wird noch einige Ergebnisse mit 20+ geben gegen einige andere Teams!). Jedes 6 gegen 6 im Training bei der SGBBM ist qualitativ besser als alle Bundesliga-Spiele. Das Bietigheim dennoch in Eurpoa ein kleines Licht ist, bringt mich zum letzten Thema.
3. Spielerinnen / fehlender Ehrgeiz usw.
Ich bin mir relativ sicher, dass es in den seltensten Fällen am fehlenden Ehrgeiz der Spielerinnen liegt. Es liegt einzig und alleine an den Umständen und der fehlenden Qualität. Und die Qualität fehlt, weil wir uns in Deutschland im Frauenbereich in eimem absoluten Amateurbereich bewegen. Angefangen beim DHB über die HBL bis hin zu den Vereinen gibt es keine annährend proffesionellen Voraussetzungen um im oberen Bereich des internationalen Frauenhandballs auch nur den Hauch einer Chance zu haben.
Es fehlt nahezu in allen Bereichen an Know how, Manpower, Geld, Infrastruktur und qualitativ guter Ausbildungsmöglichkeiten. Die Behauptung, dass es einige Spielerinnen würden aus Bequemlichkeit nicht den Weg ins Ausland suchen ist aus meiner Sicht schlicht weg falsch. Es gibt kaum eine deutsche Spielerin, die eine lukrative Möglichkeit hat ins Ausland zu gehen. Dafür sind die deutschen Spielerinnen im internationalen Vergleich einfach zu schlecht. Und wenn man dann berücksichtigt, dass eine Bundesliga-Spielerin im Durchscnitt 750 Euro verdient (Mietpreise / Lebenshaltungskosten dürften bekann sein!) und dann eben den Schwerpunkt aufgrund fehlender Möglichkeiten parallel zum Sport in die berufliche Zukunft legt hat gewiss nichts mit fehlender Einstellung zu tun.
Das ist meine bescheide Meinung, die ich aus mehr als 20 Jahren Erfahrung gesammelt habe sowie den Infos, die ich aus Gesprächen mit Erstliga-Trainern, Spielerinnen, Beratern und anderen Beteiligten geführt habe und führe.