Beiträge von Ronaldo

    Also laut dem Vorbericht vom ZDF gab es in Estland statt Einzelzimmer Doppelzimmer, dort mussten die Spieler warten, bis ihr PCR Test negativ ist. Sogar das Essen wurde an die Zimmertür gestellt, das galt für das Abendessen und für das Frühstück, erst danach bekamen die Spieler die Ergebnisse, so das es ein gemeinsames Mittagessen gab und die Teambesprechung.

    Ich hatte die Info, dass es Doppelzimmer waren, aber jeder Spieler sein eigenes Doppelzimmer. Ist aber letztlich egal, weil alle isoliert waren bis das Testergebnis da war. Wäre ein Ergebnis positiv gewesen und derjenige wäre in einem DZ gewesen, dann hätten beide isoliert bleiben müssen. Am Ende ist aber doch entscheidend, dass die Mannschaft erst zusammen kam, als die Ergebnisse da waren.

    Ob die Infektion des ersten Spielers (egal welcher das war) ob beim Spiel gegen Bosnien erfolge (wahrscheinlich) oder auf der Reise nach Estland (nicht so wahrscheinlich) ist aber am Ende auch egal - alle weiteren Folgen hätten nur sicher vermieden werden können, wenn oberes Prozedere (3-4 Tage Isolation, 2 Tests) vor dem Bosnien-Spiel für beide Teams in Düsseldorf erfolgt wäre, gleiches nochmals für beide Teams in Estland und dann nochmals für alle Spieler nach Rückkehr zu ihren Vereinen. Und das ist unrealistisch. Bei einer WM wäre es dagegen möglich, wenn auch mit großem Aufwand und viel Kontrolle ob sich alle daran halten. Und wir alle kennen Geschichten, wie Nationalspieler "ausgebüxt" sind auf ein Bier...

    Und das man um ein paar Euro zu sparen die Spieler in Doppelzimmern unterbringt finde ich mindestens fahrlässig. Noch schlimmer, wenn man weiß, dass der Gegner die halbe Mannschaft aufgrund von Infektionen zu Hause lassen muss....

    Die Spieler waren meines Wissens sowohl in Düsseldorf als auch nochmals in Estland auf EInzelzimmern, bis aktuelle Testergebnisse vorlagen.

    Dass eigentlich die Inkubationszeit (also wohl mindestens drei Tage) abgewartet werden müsste, ist logisch richtig. Allerdings kamen alle Spieler von Vereinen, bei denen sie bereits regelmäßig getestet werden. Die Inkubationszeit abzuwarten bringt ja nur dann was, wenn diese Wartezeit in Isolation verbracht wird.

    Andersherum gedacht: die 100%-ige Sicherheit gibt es nur, wenn folgendes Prozedere eingehalten wird (ganz egal, ob Verein oder Nationalmannschaft):
    * Test 1 und sofort in Isolation
    * 3 Tage Einzelisolation
    * Test 2
    * wenn Testergebnis 2 da ist, dann können alle miteinander trainieren/spielen, die das gleiche Prozedere hinter sich haben
    * sobald "Fremdkontakt" (Hotelpersonal, Busfahrer, Flugzeug, ...) besteht, beginnt das Prozedere wieder von vorn

    So ein Prozedere ist für einen klassischen Spielbetrieb nicht umsetzbar. Isolation heißt ja auch für jeden Beteiligten die Trennung von Familie, etc. oder die gleichen Maßnahmen für die Familie.

    Das ist aber über einen begrenzten Zeitraum schon denkbar. Hat wohl mit den Sportlern bei der Tour de France funktioniert. Oder bei den Basketballern als sie die Meisterschaft ausgespielt haben. Und kann auch bei einer WM funktionieren, wenn X Hotels in Sharm-El-Sheik hermetisch abgeschottet werden und auch das Hotelpersonal dort einquartiert wird.

    Das Spiel wird verschoben laut Pressemeldung FAG.

    Demnach gilt auch für das Wochenende die Vereinbarung, dass Spiele ab zwei Nationalspielern in Quarantäne/Isolation verschoben werden können. Bei FAG betrifft das nach Heymann und Schiller jetzt wohl auch noch Kastelic. Bei Wetzlar wird Klimpke genannt, der in Isolation sei.


    Puh, mit dieser Regelung erscheint mir eine Durchführung aller Ligaspiele bis Sommer nächsten Jahres schwer realisierbar. Da stünden den Mannschaften viele englische Wochen ins Haus.

    Ich hatte die 50%-Regelung im Kopf bis ich in einem Gespräch auf den Artikel hingewiesen wurde. Ich habe den Artikel aber so im Kopf, dass sich das nur auf diese Woche bezieht.

    Edit: Artikel gefunden, drittletzter Absatz https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.corona-…-L8APilxZKbGmgg

    Moin liebe Handball Maltheads...ach ist das lange her und viel geschehen :D

    Der Whisky erlebt bei mir tatsächlich seit geraumer eine Rainessance. Grundsätzliches Interesse besteht, allerdings müsste ich auch planen, da ich seit einigen Jahren wieder in meine Heimat zurückgekehrt bin und entsprechend anreisen müsste.


    Wobei der (lange) Weg vom Salzkammergut nach Husum an Coburg vorbeiführt ;)

    Hinterfragenswert hier für mich nur die NUR fünf Tage Quarantäne.
    Ein negativer Covidtest ist eine Momentaufnahme und eigentlich kannst du den kübeln. Nur die positiven Tests sind hier aussagekräftig. Sicherheit vor Corona bietet nur eine mindestens zehntägige Quarantäne.

    War auch mein erster Gedanke, gerade weil ich gerade einen Kundentermin für Ende November in Deutschland auf dem Schirm habe.

    Zehn Tage Quarantäne wer aus einem Risikogebiet kommt. Und diese Quarantäne kann nach fünf Tagen abgebrochen werden, wenn DANN ein Test gemacht wird, der negativ ist. Ein aktueller Test bei Einreise bringt demnach nix... So macht das aber auch Sinn - spätestens nach fünf Tagen ist es nachweisbar, da bringt dann auch der Test etwas, wenn die fünf Tage brav in Quarantäne verbracht wurden.


    Insgesamt ein hervorragender Post von Ronaldo, sehr strukturiert, sehr durchdacht. Nur zu dem Zitierten fällt mir sofort auf, dass das nicht nur an den bösen Menschen liegt. Zum einen ist die Sensibilisierung für Kontakte deutlich größer, in dem Sinne, dass den Leuten bewusster ist, mit wem sie Umgang haben und die Kontaktpersonen ausführlicher benennen können. Zum zweiten erhöhen natürlich z. B. die Kontaktlisten in Restaurants und Sportvereinen die Anzahl deutlich.

    Zunächst mal Danke für das Kompliment. Ich kann Deiner Argumentation ein kleines Stück weit folgen, aber sehr hoch würde ich den Effekt nicht einschätzen.

    Aus zwei Gründen:
    1) Höher als im März/April war die Sensibilität nie mehr - damals hat man sich doch eher jeden Kontakt gemerkt.
    2) Damals war Lockdown, da gab es kein Restaurant, kein Sportverein.

    Meine Einschätzung ist, dass sich den Sommer über die Kontaktzahl schrittweise erhöht hat. Am Anfang war man noch sehr vorsichtig, dann wurde es immer mehr. Und am Ende des Sommers kam der Herbst, wieder mehr in den Räumen, steigende Fallzahlen. Und anscheinend waren Bewusstsei/Bereitschaft noch nicht verhanden die Kontaktzahlen wieder zu reduzierehl

    umfassend und sehr gut aufgezeigt-

    "polizeistaat" würde ich trotzdem selbst in anführungsstrichen nicht anführen, da dies als vokabular den extremisten zugerechnet wird
    und in deren präambeln verankert ist, ausserdem haben wir den trotz möglicher intensiver kontrollen auch bei corona nicht-

    durch den lockdown in einigen öffentlichen bereichen, dürfte sich dies trotzdem nicht in den privatbereich rüberziehen,
    da ja dort die kontakte auch eingeschränkt sind, ob sich alle dran halten , ist sicher was anderes, aber das gilt letztlich
    für alle corona vorschriften


    Bei der Zuordnung des Begriffs "Polizeistaat" gebe ich Dir Recht. Ich habe den Begriff ausdrücklich im Kontext mit alternativen Maßnahmen gewählt, die eine Form der Kontrolle erfordern würden, die sich keiner von uns vorstellen will.


    Auch wenn ich jetzt abschweife, es juckt mich doch zu sehr in den Fingern meinen Gedanken dazu zu schreiben: Ich habe mal einen Bericht gehen über einen ehemaligen Bundeskanzler gesehen: Er wusste in einem Interview keine Antwort auf eine Frage und meinte sinngemäß: "Ich weiß es nicht. Bitte geben sie mir drei Tage Zeit drüber nachzudenken." Sotwas ist mindestestens in den letzten 20 Jahren nie vorgekommen, dabei ist das genau die richtige Handlungsweise. Niemand kann auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Weder ein Kanzler, der sich - wegen eines Spions im Kanzleramt - genötigt sah, zurück zu treten, noch der DHB. Ich habe auch gehofft, das es nur vereinzelt Spielverlegungen gibt und die Saison ganz gut durchgezogen werden kann, also so wie es bisher nur inder Staffel Nordost der Fall war. Offenbar war ich genau so naiv viel viele anderen auch...

    Die Aussage von Funzelgeronimo und auch das Kanzlerzitat (Helmut Schmidt dürfte das gewesen sein? von speedylsa finde ich sehr spannend.

    Inwieweit 3. Liga (und auch JBLH) professionelle Ligen sind ist die eine Frage. Da gehe ich mit, dass das nur zum Teil Profisportler sind. Allerdings in vielen Bereichen die Strukturen (Trainingsintensität, etc.) professioneller sind als in anderen Sportarten die 1. Liga. Und gerade bei der JBLH sind nicht wenige Leistungszentren schon sehr professionell.

    Die andere Frage ist aber, wie der DHB damit umgeht. Und wenn der DHB die Möglichkeit sieht, dass 3. Liga und JBLH als Profisport eingestuft wird, dann ist das doch erst einmal ein Vorteil. Denn dann liegt es in der Hand des DHB und der Vereine, wie sie mit der Situation umgehen. Trainieren ja oder nein? Spielbetrieb ja oder nein? Das kann dann auf Ebene des DHB entschieden werden. Mit dem Status des "Profisports" ist ja nicht verbunden, dass trainiert und gespielt werden MUSS. Ohne diesen Status wäre es aber definitiv verboten.

    Von daher ist für mich NICHT die spannende Frage ob Profistatus berechtigt und nachvollziehbar oder nicht. Die spannende Frage ist, wie der DHB jetzt in der 3. Liga agiert. Der DHB könnte es den Vereinen freistellen, ob sie (wenn jeweils beide Vereine zustimmen) ihre Spiele als Geisterspiele austragen. Und der DHB hat damit erreicht, dass die Vereine in der 3. Liga trainieren können, wenn sie es wollen und man ihnen die Hallen aufschließt. Schwierig wäre es, wenn der DHB es "durchdrückt". Aber erst einmal hat er damit erreicht, dass es überhaupt eine Option gibt.

    Bewusst in einem separaten Posting, als Mod ist es ja nicht einfach sich inhaltlich zu beteiligen, zwischen den Rollen zu differenzieren und zu erwarten, dass diese Differenzierung anerkannt wird. Es gab schon einige Postings, da hat es in den Fingern gekribbelt, aber da beherrsche ich mich mal.


    Es wurden ja immer wieder die Maßnahmen diskutiert und manchem User fehlte die Logik bei den Maßnahmen. Insbesondere weil es Einschränkungen gibt, die nicht darauf zurückzuführen sind, dass diese Maßnahmen direkt damit zusammenhängen, dass dort in der Vergangenheit Infektionen ausgelöst wurden. Mal ein logischer Denkansatz dazu...

    Gedanke 1: Welche Faktoren beeinflussen das Risiko einer Infektion?

    (inspiriert durch 301 Moved Permanently)

    Faktor 1: wie ist die allgemeine Infektionslage in meinem Umfeld? Relevanteste Größen sind hier vermutlich die aktuelle Anzahl der Infizierten in meinem regionalen Umfeld und der Inzidenzwert.

    Faktor 2: welche Maßnahmen ergreife ich um das Infektionsrisiko zu reduzieren? Maske, Abstand, Aufenthalt im Freien, etc. reduziert das Risiko

    Faktor 3: Wie viele Kontakte habe ich?

    Jeder persönlich kann vor allem die Faktoren 2 und 3 aktiv beeinflussen. Aktuell komme ich persönlich für die letzten 25 Tage auf keine 50 Kontakte, darunter nur zwei Kontakte ohne Abstand und ohne Maske, der Rest je hälftig mit mehr als 2 Meter Abstand und/oder beiderseitigem Mundnasenschutz. Wenn ich jetzt im verlinkten Artikel lese, dass im Frühjahr bei jeder/m Infizierten 5-6 Kontakte nachverfolgt werden mussten und im Oktober 80-90, dann sagt das meiner Meinung nach viel aus.

    Mit Blick auf die aktuellen Maßnahmen kann ich klar erkennen, dass es die Politik neben dem Faktor 2 (die Maßnahmen galten schon vorher) das Augenmerk auf den Faktor 3 gelegt hat. Die Kontakte müssen (drastisch) reduziert werden um die Dynamik auszubremsen.


    Gedanke 2: wo entstehen die Infektionen?

    Hier sind aus meiner Sicht zwei Zahlen relevant.

    • Aktuell können 50 - 75% der Infektionen nicht mehr nachvollzogen werden.
    • Ein Großteil der Infektionen erfolgt im privaten Umfeld, hier habe ich eine Statistik gesehen, als noch 50% nachvollzogen werden konnten, 30% privat - 20% also nicht-privat und 50% unbekannt.

    Wir haben also, wenn wir bei 1) von 50% ausgehen, eine Dunkelziffer von weiteren 50%. Und jetzt habe ich die These, dass diese Dunkelziffer überwiegend NICHT im privaten Bereich zu suchen ist. Die Gesundheitsämter kommen nicht mehr nach bei der Nachverfolgung, die Kontaktzahlen sind in der Regel (siehe Gedanke 1) sehr hoch - da ist es aus meiner Sicht logisch, dass sehr viel im privaten Umfeld zugeordnet wird, weil das ist am einfachsten nachvollziehbar.

    Konstruiertes Beispiel, aber aus meiner Sicht nicht so abwegig. Bei einer neuen Infektionskette ist der Erstkontakt nicht reproduzierbar, aber es ist eigentlich logisch, dass Folgeinfektionen immer auch im privaten Bereich stattfinden. Wenn jetzt also der erste Folgekontakt untersucht wird und nach den Kontakten der letzten Woche gefragt wird. Es kommt die Antwort "ich bin 10x U-Bahn gefahren, war 3x im Supermarkt, saß allein im Büro und hatte im Flur und sonst überall meine Maske auf, einmal war ich noch mit Abstand in der Handballhalle. Ach ja, übrigens, meine Frau wurde vorgestern positiv getestet." Wo macht da das Gesundheitsamt das Kreuz? Nahverkehr, Supermarkt, Arbeit, Handballhalle oder privat?

    Aus dieser Logik heraus fallen Veranstaltungen (vergleiche Superspreader bei Freikirchen) nur dann auf, wenn sie zu einem Maßenauslöser werden, so wie Tönnes-Fleischfabrik. Wenn es vereinzelte Ansteckungen in der U-Bahn gab, wer soll das wie nachvollziehen?

    Und daher vertrete ich die These, dass bei 50% nicht-nachvollziehbaren Infektionen eher der kleinere Teil im privaten Bereich versteckt ist und der größere Teil sich verteilt


    Gedanke 3: Bezug zu den Maßnahmen

    Wie oben schon geschrieben, die aktuell für den November verhängten Maßnahmen zielen aus meiner Sicht darauf ab die Kontakte zu reduzieren. Man könnte die Kontakte noch deutlicher reduzieren mit noch härteren Maßnahmen, vergleiche März/April oder härteren Maßnahmen wie in anderen Ländern mit Ausgangssperren, etc.

    Es gab im Nachgang des letzten "Lockdown" im Frühjahr einerseits die Kritik an den wirtschaftlichen Folgen und andererseits die Kritik an der Überforderung vieler Betroffener durch das Homeschooling. Hier erkenne ich eine Differenzierung, denn soweit möglich soll die Wirtschaft, das Arbeitsleben aufrecht erhalten werden und gleichzeitig die Kinderbetreuung gesichert werden.

    Vor diesem Hintergrund sind auch manche Widersprüche nicht mehr ganz so widersprüchlich, ein paar Beispiele:

    "Mein Kind ist morgens in der Schule mit anderen Kindern zusammen, nachmittags darf es mit anderen Kindern nicht auf den Spielplatz." -> Das sind eben nicht unbedingt die gleichen Kinder wie in der Schule, also noch mehr Kontakte, die es eigentlich zu reduzieren gilt. Beispielsweise kenne ich Schulen, die es sogar schaffen relativ strikt die Jahrgänge zu trennen. Ich habe mit einer Schule zu tun, da beginnen die verschiedenen Jahrgangsstufen versetzt, damit nicht alle gleichzeitig zur Schule kommen und nicht alle gleichzeitig Pausen haben. Das ist allerdings eine Privatschule, die das den Sommer über von langer Hand vorbereitet hat...

    "Die Profisportler dürfen trainieren, die Amateursportler nicht." -> Bei den Profisportlern ist es der Beruf, auch hier gilt es das Wirtschaftsleben am Laufen zu halten. Eine Mannschaft trainiert untereinander, hat nochmals andere Möglichkeiten für ein Hygienekonzept als ein Amateurverein. Und im Amateurverein hat jeder Sportler gleichzeitig noch diverse Kontakte durch seinen Beruf, beim Profisportler entfällt das.

    "Wenn ich Restaurants schließe und Veranstaltungen verbiete, dann findet ja noch mehr im Privatbereich statt." -> Aus meiner Sicht erst einmal falsch, den Privatbereich gibt es so oder so. Der Handballfan, der ein Handballspiel besucht, fährt danach nach Hause zu seiner Frau, ihrem Mann. Der Kontakt lässt sich auch nicht vermeiden, wenn Zuschauer erlaubt sind. Der Satz ist natürlich dann richtig, wenn ich statt dem Kneipenbesuch eine Privatparty veranstalte, also die Kontakte woanders hin verlagere.

    Letztlich geht es wie gesagt darum die Kontaktzahlen zu reduzieren. Da das nicht über Freiwilligkeit funktioniert (hat), geht es leider nur durch Einschränkung der Möglichkeiten. Jetzt muss sich jeder selbst an die Nase fassen. Mache ich mir ernsthaft Gedanken um meine Kontaktzahlen? Oder spiele ich "beat the system", rechne aus, mit wie vielen Leuten ich theoretisch eine Party machen kann und freue mich den Staat zu verarschen.


    Gedanke 4: Was kann der Staat bei den Maßnahmen anders machen?

    Vorneweg, mir fällt viel ein, das vielleicht sogar fahrlässig versäumt wurde. Schulen weiter auf Digitalisierung vorbereiten, Gesundheitsämter und Kontaktnachverfolgung zu verbessern. Informationen an Infizierte zu automatisieren, etc. Mir geht es bei diesem Gedanken aber ganz konkret darum, welche Alternativen es zu den Maßnahmen gegeben hätte.

    Selbst wenn unabhängig von Gedanke 2 der Privatbereich das größte Problem ist, wie will man dagegen vorgehen?
    Denunzieren will keiner, Privatwohnung hat höchsten Schutz durch das Grundgesetz und den ABV wünscht sich auch keiner zurück.

    Oder wäre die Alternative gewesen, dass es keine Maßnahmen gibt, aber jeder von uns nur "3 verschiedene Kontakte pro Tag" haben darf?
    Jeder muss ein Smartphone mit App tragen und nach dem dritten Kontakt meldet die App "bis Mitternacht einschließen, keine weiteren Kontakte erlaubt". Nicht ganz so extrem, aber in die Richtung gehen technische Lösungen wie beispielsweise in Südkorea.

    Um mal eines meiner Beispiele aufzugreifen oder eines aus der Diskussion:
    Was haltet ihr von der Maßnahme; Kinder dürfen nur mit Klassenkameraden auf den Spielplatz. Wer kontrolliert das wie?
    Oder wer entscheidet wie welche Kirche einen Gottesdienst abhalten darf und wer nicht?

    Egal über welche Alternative ich zu den aktuellen Maßnahmen überlege, es geht nur über einen "Polizeistaat" mit entsprechenden Kontrollen. Und auch mit diesen Maßnahmen, wir bekommen die Corona-Entwicklung nur in Griff, wenn sich jeder (oder zumindest die überwiegende Mehrheit) ein wenig zurücknimmt. Wenn ich oben den Vergleich sehe, 5-6 Kontakte im Frühjahr, 80 Kontakte im Oktober - mit dem Virus leben (zumindest bis ein Impfstoff da ist) heißt einen Mittelweg zu finden. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben...

    Ganz persönlich finde ich es gerade teilweise nicht mehr ganz so lustig, wie kontroverse Meinungen einhergehen mit gegenseitigen Provokationen und Diffamierungen. Als Mod erwarte ich hier, ganz undiplomatisch formuliert, eine sofortige Verbesserung vor allem in Form des Unterlassens gezielter Sticheleien und Provokationen. Von allen etwas mehr Sensibilität, sonst muss ich mich intern rechtfertigen, warum ich mir das mit dem Thread hier wieder angetan habe.

    Kurzarbeit bringt drei Monate 60/67% und dann 10% mehr, aber auch nicht auf alles - Urlaub, Krankheit, Feiertage. Außerdem werden selbst in der zweiten Liga einzelne Spieler über der Kappungsgrenze liegen. Lasst uns nicht um Prozente streiten, ganz grob würde jetzt ein Saisonabbruch in der 2. Liga nur etwas mehr als die Hälfte der Personalkosten über Kurzarbeit zurückspielen. Und auch alle anderen Kosten würden sich nicht um 100% reduzieren.

    Auf der anderen Seite wären die Zuschauereinnahmen bei 0% und die Sponsoren könnten sofern kein Sonderkündigungsrecht zumindest ihre Leistungen signifikant kürzen - da stehen ja immer Leistungen des Vereins gegenüber und die kann er weitgehend nicht erbringen.

    Kurz gesagt: ich glaube nicht, dass ein Saisonabbruch unter dem Strich den Spielbetriebs-GmbHs einen Vorteil bringt.

    Ein Satz zu Fitnessstudios, den man auch auf viele andere Bereiche übertragen kann. Irgendwer hat vorher geschildert, dass er das Risiko nicht sieht, so wie er Sport macht und das in seinem FItnessstudio abläuft. Nachvollziehbar, meine Zustimmung. Letzte Woche erzählt mir meine Mutter, dass sie nicht mehr ins Fitnessstudio geht, weil dort beim Zirkeltraining nichts desinifziert wird und gelüftet wird auch nicht, weil sich Kunden darüber beschwert haben. Wenn ich die beiden Extreme sehe, dann kann die Politik entweder a) die Fitnessstudios schließen oder b) intensiv die Hygienemaßnahmen kontrollieren. Sch... Entscheidung, ich will sie nicht treffen, zumal bei b) ja dann entweder Schlupflöcher gesucht werden oder "Überwachungsstaat" geschrien wird.


    Und dann wäre da noch ein mathematisches Problem. Die meisten Infektionen im Haushalt, gestern habe ich irgendwo etwas von 30% gelesen. Aber... In der Grafik waren nur 50% der Infektionen nachvollziehbar, andere Quellen sprechen sogar davon, dass 75% der Infektionen nicht mehr zuordenbar sind. Meine Logik sagt mir, dass im privaten Umfeld die Infektionen sehr einfach zuordenbar sind, außerhalb erheblich schwerer. Gerade Gastronomie und bspw. auch Nahverkehr sind für mich klassische Situationen, in denen eine Nachverfolgung beinahe unmöglich ist. Bei Veranstaltungen zumindest dann, wenn es einen "Superspreader" gibt und massenweise Infektionen.

    Was sind die Konsequenzen daraus? Es gilt die Kontakte zu reduzieren und zwar dort, wo es am wenigsten "weh tut". Letzte Woche gelesen, dass der Leiter eines Gesundheitsamtes davon sprach, dass im März/April pro Infiziertem 5 - 6 Kontakte nachverfolgt werden mussten, aktuell über 80. Kommt wieder zum Schluss, die Kontakte müssen reduziert werden. Und dann muss da bspw. auch der Amateursport darunter leiden, denn im Zweifelsfall soll der Sportler lieber seinem Beruf nachgehen (und dort zwangsläufig Kontakte haben), als seine Kontaktzahl im Sport weiter zu erhöhen.


    Durch die ganzen Maskenverweigerer und irgendwelche unnötigen Privatparties, etc. haben wir jetzt eine Entwicklung, die zu drastischen Maßnahmen zwingt. Ich bin überzeugt, dass wir eine weit entspanntere Entwicklung hätten, wenn sich alle an Abstands- und Hygieneregeln gehalten hätten, die Maske getragen hätten und vor allem die eigenen Kontakte auf ein Minimum reduziert hätten. Damit hat man es im April geschafft die Entwicklung einzubremsen noch bevor der Sommer zu Hilfe kam.

    Wenn ich dann noch den Eindruck gewinne, dass Kontaktpersonen oder Personen mit leichten Symptomen, die sich haben testen lassen, frei in der Gegend rummarschieren als sich freiwillig in Quarantäne zu begeben bis das Ergebnis da ist, dann falle ich vom Glauben ab. Ganz konkret im Bekanntenkreis - ein Mitarbeiter wurde letzten Donnerstag informiert, dass er Kontaktperson 1. Grades ist und wurde zum Test geschickt, am Wochenende erst mal noch fett Party machen, am Montag dann das positive Testergebnis.

    Mein Eindruck ist, dass sich ein relevanter Teil der Bevölkerung (sicher nicht die Mehrheit, aber auch nicht zu vernachlässigen) im Frühjahr noch alle Maßnahmen mitgemacht, beeindruckt von Italien musste jeder damit rechnen an COVID-19 zu sterben. Der Sommer war normal, die Letalitätsrate niedrig und trifft eh nur die Alten. Zudem ist über Langzeitwirkungen wenig bekannt und wird wenig kommuniziert. Und jetzt haben einfach manche keine "Lust" mehr sich einzuschränken. So mein Eindruck...


    Noch ein Absatz zu den Krankenhauskapazitäten. Heute morgen habe ich eine Grafik gesehen, nach der knapp zehn Landkreise in Deutschland bereits weniger als 5% der Intensivbetten frei haben. Wenn wir von den aktuellen Infizierten reden, dann stellt sich immer erster später heraus, wer zuerst ambulant, dann stationär, dann intensiv behandelt und letztlich beatmet werden muss. Bei aktuell 15.000 Neuinfizierten pro Tag kann man ganz vorsichtig ausrechnen, wie viele davon nächste Woche im Krankenhaus sind und übernächste Woche einen Intensivplatz brauchen. Das kann in zwei Wochen schon knapp werden. Ich empfehle durchaus auch mal einen Blick nach Tschechien und Belgien.


    Herrgott noch mal, dann nenne es meinetwegen einen Spaß, der nach hinten losgegangen ist. Es steckt jedenfalls keine böse Absicht dahinter. Ich muss nicht runterkommen.
    Zum 2. Punkt weiß ich ehrlich gesagt nicht, was ich noch neues sagen soll, was ich nicht schon gesagt hätte. Ich habe den Mods keine Handlungsanweisungen oder auch nur Ratschläge zu erteilen. Euer Haus, eure Regeln. Aber ich muss ja nicht alles haargenau so wie ihr sehen.

    @1: wenn hier von allen Richtungen in irgendeiner Form gemeckert wird - zu hart, zu lasch, zu inkonsequent, etc. und man das versucht zu klären, dann kann man auch mal überlegen, welcher Spaß gerade passt und welcher nicht. Mit Spaß und Spitze habe ich kein Problem, das sollte ich auch in der Vergangenheit bewiesen haben.

    @2: ok, dann frage ich nicht weiter nach - wobei unserseits Ratschläge (oder besser Vorschläge, Ideen) gern angenommen werden und einfließen.


    Was ich im SCM-Thread geschrieben habe war keine Spitze gegen dich, sondern der ernst gemeinte Hinweis darauf, dass der SCM-Thread sicherlich auch vom Bundesamt für Forenschutz beobachtet wird (was du hiermit bestätigt hast) und streng genommen der Löschzug schon hätte durchrauschen können. Darüber hinaus meine ich auch ernst, dass ich verunsichert bin, was noch erlaubt ist und was nicht.

    Natürlich war das eine Spitze (auch) gegen mich, so wie jetzt auch. Wenn ich in Threads lese, weil es mich grundsätzlich interessiert, dann ist das für Dich eine Beobachtung durch das Bundesamt für Forenschutz? Komm mal wieder runter...

    Wenn Du so verunsichert bist - dann sag uns, wie wir uns als Mods richtig verhalten sollen?


    Ganz so einfach ist das aber für mich eben auch nicht. Es wird z.B. seit einiger Zeit nicht nur auf Beleidigungen und Provokationen reagiert, sondern in für mich nicht nachvollziehbarer Form auch auf jedes bißchen off topic. Das schränkt z. B. die Möglichkeit von Spaß, Ironie, Vergleichen, Historischem usw. massiv ein, was für mich wiederum die Diskussionsqualität beeinflusst. Ich möchte nicht alles diskutieren wie ein Notar, der mit einem Buchhalter redet. Das nimmt mir die Laune.

    Es tut mir leid, dass es Dir die Laune nimmt - aber mir geht es schon länger so und ich bin da aus purem Eigeninteresse für Vorschläge offen. Es schadet manchmal nicht, sich in die Lage des jeweils anderen zu versetzen. An anderer Stelle wurde beispielsweise schon negiert, dass der alte Corona-Thread aus dem Ruder gelaufen wäre, da hatte man nur den Politikthread in Erinnerung.

    Es wurde mehrfach gebeten, dass wir das Thema Corona wieder erlauben und grundsätzlich ist es ausdrücklich nicht unser Wunsch Themen einzuschränken. In dem Zusammenhang aber auch die Aufforderung die Nettikette umzusetzen - ein neuer Corona-Thread wäre doch kein Problem, wenn man nur die Nettikette anwenden würde. Aber wenn wir das nur selektiv machen, dann geht die Diskussion auch los - warum hier und warum nicht dort. Sorry, aber mich lässt das Gefühl nicht los: wie man es macht, es ist falsch. Im Übrigen lassen wir beispielsweise im SCM-Thread sehr viel laufen (ich habe die Spitzen gegen mich schon bemerkt...), weil es dort funktioniert zwischen den handelnden Personen. Es wäre aber nicht schlecht, wenn die außerhalb des SCM-Threads hin und wieder einen Gang runter schalten.


    Oder um das Ganze mal auf Corona zu spiegeln:
    * laut den letzten Umfragen bestätigen glaube ich ziemlich genau die Hälfte der Bevölkerung die aktuellen Maßnahmen, ein Drittel wünscht sich härtere Maßnahmen und weniger als 20% finden die aktuellen Maßnahmen überzogen
    * ständig wird die Politik kritisiert, es werden einzelne Punkte herausgezogen und (ggf. berechtigt) kritisiert, aber mir fehlt da zu oft der Kontext und das Verständnis, in welcher Komplexität und Dynamik die Politik handeln und entscheiden muss - bestes Beispiel, als hier an anderer Stelle ein User auf die deutschen Superreichen verwiesen hat, die könnten doch mal schnell den Sport retten, das ganze auch noch ausgehend vom Handball-Profisport. Warum den Sport und nicht die Kultur?
    * im März/April wurde der Lockdown (auch wenn ich das Wort für Deutschland im europäischen/internationalen Vergleich der Maßnahmen immer noch für lächerlich halte) kritisiert, weil die Maßnahmen für Deutschland zu pauschal und zu undifferenziert waren - jetzt wird aber eine bundesweit einheitliche Lösung, wenn nicht sogar europaweit gefordert. Ernsthaft? Ausgangssperre für die nordfriesischen Inseln, weil es in Paris sinnvoll ist?