@NSU-ler - kann es nicht vielleicht doch sein, dass Du ein wenig etwas durcheinander bringst und Dich verrennst?
TCLIP hat es ja nochmals erklärt, dass "Profihandball" nicht grundsätzlich die Gemeinnützigkeit gefährdet, wenn gewisse Formalien eingehalten werden. Diese Formalien können sich ändern und/oder von den Behörden anders/schärfer ausgelegt werden. Wenn man dann weiterhin die Handballabteilung im Hauptverein haben will, dann muss man eben die Satzung nachjustieren. Das heißt NICHT automatisch, dass in der Vergangenheit alles falsch gemacht wurde.
Auslagerungen in GmbH passieren meist aus mehreren Gründen:
* GmbH ist flexibler
* Profisport trennen vom klassischen Vereins-/Breitensport
* Gemeinnützigkeit beim Hauptverein ist einfacher zu "sichern"
* diverse weitere Punkte
-> Gemeinnützigkeit ist EINER von VIELEN Punkten für die Auslagerung, aber kein zwingender Grund.
Und jetzt mal Blick auf die Struktur eines großen Breitensportvereins à la BVB:
* es gibt den Hauptverein mit Mitgliedsbeitrag, der Mitgliedsbeitrag wandert in den großen Topf (siehe unten)
* es gibt Abteilungsbeiträge zusätzlich, das ist das Grundbudget einer Abteilung
* alles zusammen wandert in einen großen Jahresabschluss
* es gibt Verein - beim BVB weiß ich es nicht - in denen der "Profihandball" eine eigene Abteilung ist nehmen dem "Breitensporthandball"
Aus dem großen Topf mit den Hauptmitgliedsbeiträgen werden allgemeine Kosten finanziert - Geschäftsstelle, Infrastruktur, und und und. Aber es ist absolut normal, dass Geld in Abteilungen fließt. Die Abteilungen sind ja Teil des Vereins und ihnen stehen dann ja auch Teile der Hauptmitgliedsbeiträge zu. Wie viel das ist kann von vielen Dingen abhängen. Und es ist letztlich eine "politische" Entscheidung der Hautpversammlung, in der Regel auf Vorschlag des Vorstands.
Mal ein willkürliches Beispiel:
Der Vorstand hat das Ziel eine neue Sportart im Verein aufzubauen, beispielsweise Padel-Tennis. Dann muss er dafür eine Anlage bauen, er muss eine Abteilung aufbauen, etc. Dafür braucht es erst einmal Geld aus dem "Hauptbudget", weil es ja noch gar keine Abteilungs-Mitglieder gibt. Dann plant er das in seinem Budget ein, lässt das auf der Jahreshauptversammlung genehmigen und dann passt das so.
Mal eine konstruierte Argumentation für BVB-Handball:
Dem Hauptverein BVB ist es wichtig, dass es in Dortmund Profi-Handball gibt. Das ist auch wichtig für den Verein, neben dem Fußball (in der AG) ein "eigenes und weiteres" Aushängeschild zu haben. Alle kennen den BVB doch nur als Fußballclub, über die Handball-Frauen wird jetzt über Dortmund hinaus bekannter, dass der BVB ein großer Breitensportverein ist. Das ist im Interesse aller Mitglieder und falls sich die Mitglieder einig sind, dass dafür auch Gelder aus den Hauptmitgliedsbeiträgen verwendet werden, dann ist das völlig ok und (in gewissen Grenzen) auch kein Problem mit der Gemeinnützigkeit.
Eigentlich gibt es für den BVB zwei Möglichkeiten:
* auslagern in eine GmbH -> dann ist die Frage, wie Geld vom Verein in die GmbH kommt. Da gibt es durchaus "kuriose" Modelle in der Handballlandschaft - wären die transparent, dann müsste sich mancher Stammverein Sorgen um die Gemeinnützigkeit machen.
* im Verein belassen und die neuesten Anforderungen an die Gemeinnützigkeit erfüllen -> Gemeinnützigkeit wird regelmäßig und streng überprüft, diesen Weg zu gehen ist aufwändig und kontrolliert de facto ein ordentliches Finanzgebahren der BVB-Handballer weit mehr als eine "abgeschlossene GmbH".
Das jetzt so hinzudrehen, der BVB habe sich die letzte Meisterschaft unsauber erkauft, finde ich sehr weit hergeholt und ein Stück weit auch unfair.