Ach Jenny, zu Berlin und Göppingen kann ich gern was sagen 
Göppingen war die Hohenstaufenhalle jahrelang restlos ausverkauft, ließ dann aber etwas nach, weil der Komfort (auch hinsichtlich Sichtbeeinträchtigungen) auf den quotal sehr vielen Stehplätzen sehr schlecht war. Während des Umzugs nach Stuttgart hatte man zwar einen höheren Zuschauerschnitt als zuvor in Göppingen, die Halle war aber selten ausverkauft und die Zuschauerzahl nicht unbedingt zufriedenstellend. Es wurde aber bewusst auf Freikarten- und Dumpingaktionen verzichtet. In der neuen EWS-Arena sind die Sitzplätze tendenziell ausverkauft, angesichts der positiven sportlichen Situation insgesamt der Zuschauerzuspruch sehr gut. Inzwischen kann man aber auch auf allen Stehplätzen etwas sehen. Gerade aber Nicht-HBL-Spiele, speziell EHF-Pokal, lassen noch zu Wünschen übrig, hier wurde aber im Gegensatz zu anderen Vereinen das Liga-Preisgefüge übernommen.
In Berlin wurde nach dem Aufstieg relativ schnell der vierte Platz der Zuschauerliste erreicht. Allerdings ist dies wohl nur mit Dumping-Aktionen (Lidl-Aktion auf immer mehr Gegner ausgeweitet) möglich und/oder es werden großen Kartenkontingenten an Sponsoren verkauft, die dann verschenken. Der Durchschnittspreis pro Zuschauer sicherlich deutlich niedriger als in Kiel oder Hamburg.
Die einzelnen Wege bewerten dürfen jetzt andere 
Ich gebe ja zu, es ist sehr schwer in der Richtung Kritik in Richtung Kiel zu formulieren. In der Reaktion zu hamster-gestreift habe ich ja auch gesagt, dass 10.000 gegen Leon und speziell gegen Zürich eine tolle Leistung sind. Ich finde es sogar fair, dass der THW nicht die Chance nutzt die Preise um weitere 20-30% zu erhöhen, dafür vielleicht auf 9.000 Dauerkarten (Spekulation) runterzugehen und dennoch die Einnahmen deutlich zu erhöhen. Sehr fair gegenüber dem Stammpublikum, das auch so schon einige Preiserhöhungen in den letzten Jahren schlucken musste.
Persönlich bin ich einfach der Meinung, dass Hamburg einen für die eigenen Verhältnisse sehr guten Weg eingeschlagen hat. Im Gegensatz zum VfL (KölnArena) wurden die großen Freikartenaktionen schnell zurückgefahren und man hat sich ein Bezahl-Publikum aufgebaut. In einer Stadt, die zwar größer ist als der THW, in der der (Handball-) HSV aber bei weitem nicht den Stellenwert eines THW in Kiel hat, finde ich das eine reife Leistung und einen klugen Weg. Immerhin hat Hamburg als Stadt sehr viel mehr zu bieten als Kiel.
Letzten Satz sage ich übrigens bewusst als Göppinger. Wenn ich gefragt werde, wie ich zum Handball kam, dann sage ich gern süffisant "in Göppingen gibt es nur Märklin und Frisch Auf!, für Märklin war ich irgendwann zu alt" - es gibt einfach attraktivere Städte als Kiel und Göppingen, Hamburg gehört da für mich definitiv dazu. In kleineren und weniger attraktiveren Städten kann dann ein Handballclub, speziell wenn er so erfolgreich ist wie der THW, einen anderen Stellenwert erreichen.
Nur zum Verständnis: es geht mir nicht darum den THW schlecht zu machen, schon gar nicht das dort vorhandene Interesse mit den entsprechenden Zuschauerzahlen. Ich verstehe nur nicht den Ansatz für die Kritik an der Zuschauerzahl von knapp 9.000 in Hamburg gegen Gummersbach bei einem Spiel, bei dem im Vorfeld sicherlich niemand eine solche Sensation erwartet hat. Zudem eine Sensation, die für den Hamburger Zuschauer nicht zwangsläufig erfreulich war 