Beiträge von Handball im Westen


    So, ich oute mich jetzt mal als zu doof. Von welcher Eindeutigkeit sprichst du und von welchen versteckten Botschaften???
    Für mich gibt es da einiges an Interpretationsspielraum und der hängt für mich, wie meistens, davon ab, ob da was negatives rein interpretiert wird, weil man vielleicht seine negative Ausgangsmeinung bestätigt sehen will oder etwas positives oder es einfach als neutrale Äußerung, sozusagen mit Allgemeinverbindlichkeit verstehen will.
    Eindeutig ist da für mich nix.

    Hey, guter Trick. Die Hälfte weglassen und daraus etwas konstruieren. Nochmals für den Unbedarften:

    Zitat MiniMe: Wenn Weinhold es für denkbar hält dass vier, fünf Spieler wegbrechen könnten, sagt das schon einiges darüber aus wie die Stimmung bei manchen wirklich war. Ob das zu kitten ist wird sich zeigen, hoffentlich dann im April. Ich bin dann auch gespannt wie das "glaubhaft versicherte" Ändern ausfällt, oder ob dann der Rückfall kommt.

    Zitat Rogge dazu: Wo hat Weinhold diese Aussage getätigt?

    Zitat von mir: "Alle müssen jetzt einen Schritt aufeinander zugehen. Wenn drei, vier, fünf Spieler wegbrechen, fehlt es uns an Qualität", sagte Weinhold.

    Was ist daran zu interpretieren? Ach, Weinhold meint ganz sicher seine Fußballhobbykicker aus Kiel. Ja , da habe ich da nur mit meiner negativen Ausgangsmeinung alles falsch gedeutet, er meinte ja gar nicht die Spieler der Handball NM, die da wegbrechen könnten.

    Grundsätzlich habe ich zu dem Thema gar keine irgendwie gefärbte Meinung, ausser dass die Jungs bei der EM gehörig verkackt haben. Und auch ein Ausscheiden an gleicher Stelle hätte ich als absolut normal empfunden, wenn ich gesehen hätte, dass die Manschaft ihr Bestes gegeben hat, aber die Gegner einfach besser waren. Und zu dieser Manschaft gehört auch das Trainerteam, nicht nur die Spieler. Zu Prokop kann ich eigentlich nur sagen, dass er die zweite Chance wie jeder verdient. Ich bewundere ihn sogar, dass er den Mut hat, nach dem ganzen Bohei weiterzumachen. Hut ab! Ob es gut geht, werden wir in einem Jahr sagen können, die bedeutungslosen Freundschaftsspiele zähle ich nicht mit. Und ich werde mich auch nicht aufregen, wenn es bei der WM nicht zum Halbfinale reicht und es keine Medaille bei Olympia gibt. Mir reicht es zu sehen, dass es ernsthaft versucht wird, alles für diese Ziele zu geben. Das mittelfristige Ziel sollte es sein, sich wieder in der Weltspitze zu etablieren, also so zu den 6 - 8 besten Manschaften zu gehören, denen es in jedem Turnier möglich ist, den großen Wurf zu machen aber auch glorreich zu scheitern.

    Und noch etwas: Wo schreibe ich etwas von "Botschaften". Finde ich nicht die Stelle. Vielleicht solltest du dir deine weisen Ratschläge zum Thema negative Ausgangsmeinung mal auf den eigenen Spiegel schreiben.

    Wo hat Weinhold diese Aussage getätigt?


    Ähem. Siehe dort:

    Zitat; "Alle müssen jetzt einen Schritt aufeinander zugehen. Wenn drei, vier, fünf Spieler wegbrechen, fehlt es uns an Qualität", sagte Weinhold.

    Quelle: Steffen Weinhold appelliert an Auswahlkollegen: Prokop Vertrauen geben

    Das läßt ja wohl an Eindeutigkeit Nichts zu wünschen übrig. Mich wundert es vielmehr, dass sich hier im Forum noch keiner wirklich dazu ausgelassen hat, was sonst noch für Offenbarungen in den Kommentaren von Weinhold versteckt sind.

    @Celje2002

    Der Kai Wandschneider hat doch Recht: bis zum 15-15 lief es doch ganz gut, obwohl man Aguinagalde nicht wirklich packen konnte.

    Handball: Trainer Kai Wandschneider sieht Zukunft der HSG Wetzlar bedroht

    Sehr lesenswertes Interview!

    (nochmals DANKE nach Wetzlar!) :hi:

    Und noch ein lesenswertes Interwiew zum Thema vom alten Fahrensmann Sead Hasanefendic.

    "Ähnelt einer anspruchsvollen Bergexpedition": Sead Hasanefendic im Interview Teil II

    Der Schock über die Nichtnominierung saß so tief, daß er erst im 3. Spiel den Weg nach draußen fand.
    Und im Spiel gegen Spanien war er dann richtig da.

    Ich glaube nicht, dass das jetzt ein Schock war. Aber schon bei der 28er Nominierung waren ja ganz auf einmal sämtliche Spieler aus Leipzig mit deutschem Pass dabei. Man konnte also ahnen, dass der BT etwas vorhatte. Aber wesentlich sind für mich da ja auch die folgenden Gedanken. Die meisten Jungs aus der Zeit vor Prokop gehören fraglos zu den besten deutschen Spielern und haben sich den Status eines "Stammspielers" in der NM über einen längeren Zeitraum hart erarbeiten müssen und sind auch unter Dagur nicht mal eben da reingeflutscht. Und bitte jetzt das Nachfolgende nicht als Generalangriff gegen Prokop verstehen, er hat sein Bestes versucht, die Manschaft zu verbessern, was ihm auf Grund fehlender Erfahrung nicht gelungen ist. Dann kommt die Nominierung. Einige der oben genannten "Stammspieler" sind auf einmal raus, dafür kommen dann zwei (das ist jetzt unfair) Nobodys, die gerade mal die 1 Woche Vorbereitung mitgemacht haben, nicht richtig in der NM integriert sind und auch keine internationale Erfahrung nachweisen können. Die Jungs sind sicherlich keine schlechten Handballer, aber im Kontext ihrer BL-Manschaft Mittelmaß. Das gibt den "Stammspielern" ja zuerst mal viel zum Nachdenken. Dann sitzen andere "Stammspieler" im ersten Spiel nach ihrem ersten Fehler zur Strafe für den Rest auf der Bank. Das dürfte Julius Kühn zumindest aus Erzählungen der alten Kollegen aus Gummersbach bekannt vorkommen. Da macht sich Unsicherheit breit. Morgen könnte jeder rausfliegen, der Trainer scheint uns "Alte" ja nicht mehr zu brauchen. Der kommt jetzt mit einer komplett anderen Spielphilosophie, die wir noch gar nicht so gut trainiert haben. Und das sind dann die berühmten 5 %, die aus einem Team einen Hühnerhaufen machen und da steckt Null Absicht dahinter, das passiert einfach. Das geht mir manchmal genau so: Der Chef ranzt mich an, der Kollege ist blöd, der Kaffee schmeckt nicht und der Tag wird einfach nicht geschmeidig. Und selbst wenn ich dann will, geht die Arbeit nicht gut von der Hand. Nur bei mir ist es im allgemeinen nicht so schlimm, es fällt nicht so sehr auf und am nächsten Tag kann ich es wieder besser machen. Die Jungs können es vorläufig für uns nicht besser machen. Die nächste Chance gibt es erst nächstes Jahr.
    In dem Zusammenhang wäre es sicherlich interessant zu erfahren, wann Herrn Gensheimer eröffnet wurde, das er in Zukunft nicht mehr Kapitän der NM ist. Eine Stunde vor dem Slowenien-Spiel? Das würde auch einiges erklären.

    Geld regiert die Welt, Verträge sind nichts mehr als ein unbedeutentes Stück Papier.
    Das gabs vor Loerper und wirds nach Loerper wieder geben. Allerdings sollten sich diese Spielerinnen in Grund und Boden schämen.

    Toll. Noch so ein Experte im Frauenhandball. Anna ist keineswegs Vollprofi mit einem Supergehalt, sondern sie ist bestenfalls Halbprofi. Bis vor der WM hat sie ziemlich normal gearbeitet und konnte sich dann durch eine Förderung der deutschen Sporthilfe mehr auf Handball konzentrieren. Weiterhin hat sie während ihrer Karriere ein Studium erfolgreich absolviert und an ihren verschiedenen Stationen unterschiedliche Arbeitsstellen innegehabt. Und ich bin mir sehr sicher, dass sie auch in Bietigheim einer Arbeit neben dem Handball nachgehen muss, wie der Großteil der Handballerinnen in der 1. Liga. Kann man z.B. hier nachlesen:

    302 Found

    Aber wozu informieren, wenn es doch viel einfacher ist, irgendwelche Behauptungen in die Welt zu setzen. Ich zumindest habe größte Hochachtung für jede Handballerin. Was die Frauen leisten, um ihren Sport ausüben zu können, ist wirklich großartig.

    Außerdem kann ich ihren Abgang mehr als nachvollziehen. Der tolle Manager, der jetzt die tötlich beleidigte Leberwurst spielt, hat ja schließlich die Option gezogen und den Vertrag aufgekündigt. Und die Begründung sah so aus:

    „Wir sind überzeugt, dass sie ihren Zenit überschritten hat“, sagt der Geschäftsführer der Metzinger Handballerinnen. „Ich glaube nicht, dass Anna nochmal das Topniveau erreicht, das sie vor zwei Jahren hatte.“

    Das sie ob dieser Komplimente die Flucht nach vorne ergreift und zwar sehr eilig, ist für mich mehr als verständlich. Vor allem da Bitigheim gerade nach der Verletzung von Kim Naidzinavicius dringend eine Top Aufbauspielerin sucht. Diese Chance in einem der besten Vereine in Deutschland zu spielen ist sicher nicht jeden Tag und zeitlich unbegrenzt verfügbar.

    Vertrag hin und her. Jeden Tag werden auch hier in Deutschland Verträge gebrochen, geändert oder im besten Fall einvernehmlich beendet, wie in diesem Fall geschehen. Der Verein wollte sie loswerden, er ist sie losgeworden. Und auch ein Manager Rott sollte einfach lernen, dass das Leben kein Ponyhof ist und das es nicht immer nur nach seinem Belieben läuft.

    Ich wünsche zumindest Anna Loerper alles nur erdenklich Gute und hoffe, dass ich bei ihrem nächsten Gastspiel in Leverkusen auch in der Halle sein kann. Für mich ist sie seit Jahren eine vorbildliche Handballspielerin, die selbst an gebrauchten Tagen immer kämpft und alles versucht. Und das will noch lange nicht heissen, dass sie jetzt meine Lieblingshandballspielerin ist.

    Und einen Kommentar, wer sich wann, warum und wie schämen sollte erspare ich mir doch lieber.

    Man stelle sich vor jede Spielerin würde das so machen!
    Nur weil der Verein sagt: "Für die nächste Saison planen wir nicht mehr mit Dir" , wechselt man jetzt direkt und hält sein Arbeitspapier nicht mehr ein!
    Sie hätte jetzt 5 Monate Zeit gehabt um sich einen neuen Verein zu suchen... 8o
    Für Metzingen hat der Deal einige positive Dinge, man ist eine ältere Spielerin losgeworden(für eine Ablöse?), die auf dem absteigenden Ast ist und sicherlich eine Topverdienerin dort war! :D
    Metzingen hat sich durch Ihre Transfers bisher deutlich verjüngt!

    Oder wie seht Ihr das?

    Tief Lufthol. 1,2,3... Kollege, in welcher Welt lebst du eigentlich. Das Arbeitsverhältnis wurde vom AG (Arbeitgeber) zum 30.06.2018 für beendet erklärt, was offensichtlich auf Grundlage des Arbeitsvertrages rechtlich in Ordnung erscheint. Jetzt hat der AN (Arbeitnehmer) von einem anderen potentiellen Arbeitgeber ein hervorragendes Angebot bekommen, ab sofort. Damit ist der AN zu seinem jetzigen AG gegangen und hat um die Auflösung des noch bestehenden Arbeitsvertrages gebeten. Der jetzige AG hat erkannt, dass dies für ihn und auch seinem AN eine vorteilshafte Lösung ist (der AN hat einen tollen neuen Job, der AG hat ihn von der Gehaltsliste und bekommt vielleicht noch eine kleine Ablöse), und hat der Auflösung des bestehenden Arbeitsverhältnisses zugestimmt. Welche Arbeitspapiere hat denn der AN nicht eingehalten? Antwort: keine. Es gibt keine Arbeitspapiere mehr, der Vertrag ist aufgelöst in beiderseitigem besten Einvernehmen. Das wars. Ein Vorgang der so oder sehr ähnlich jeden Tag in der Wirtschaft sehr oft läuft. Und jetzt komme mir hier keiner mit Moral oder Ähnlichem im Handballgeschäft. Die ist gerade da und vor allem von der Vereinsseite seit längerer Zeit abgeschafft, obwohl es auch hier wohltuende Ausnahmen gibt.


    So, da haben wir 2 Starts, die nicht von Erfolg gekrönt waren. Wenn ich mal reflektiere, dass Prokop für 5 Jahre engagiert wurde, und ich glaube von Sigurdsson habe ich ähnliches gelesen, dann handelt es sich dabei wohl um mittelfristige Projekte. In der Wirtschaft beurteilt man solche am Ende.
    Das passt natürlich nicht in die Brot und Spiele Welt. Und deren Medien. Und die sich davon anstecken lassen.
    Das Land der Quartalsergebnisse steht übrigens meiner Meinung nach am Abgrund.

    Da wage ich einmal zu behaupten, wenn in der Wirtschaft mittelfristige Projekte von 5 Jahren nur zum Ende beurteilt würden, der Laden deutsche Wirtschaft schon lange das Licht ausgemacht hätte. Vor allem in den ersten 2 Jahren wird da vernünftigerweise oft ein scharfer Blick draufgeworfen, damit das Projekt nicht in einem Fiasko nach drei Jahren endet. Das Ergebnis von der einzigen Beurteilung am Ende der Projektzeit kann bei solchen negativen Vorzeigeprojekten wie BER oder Stuttgart 21 vorzüglich begutachtet werden.

    Ja,kann durchaus so sein.

    Ich frage mich aber schon länger, ob Dagur,der Fuchs und Profi,nicht vielleicht zu der Erkenntnis gekommen war, dass es unwahrscheinlich sein würde die extrem hochgesteckten Ziele des DHB (Olympiasieg !) mit den in Deutschland verfügbaren Spielern zu erreichen.
    Und er einfach keinen Bock darauf hatte eventuell in die Mühlen der Medien ,Offiziellen und Fans zu geraten. Die Art und Weise des Umganges mit C.Prokop von Einigen jetzt dürfte ihm nur bestätigen dass seine Entscheidung richtig war.
    Unabhängig davon, dass sein Start in Japan auch nicht von Erfolg gekrönt war.

    Ja, ja, die Ziele. Da sollte es auch jedem klar sein, dass diese Erfolge mit dieser NM so nicht planbar sind, und das ist in keinster Weise abwertend gemeint. Eine NM wie Frankreich kann so etwas planen, weil sie seit Jahren eine ganz oben an der Spitze stehendes eingespieltes !Team! aus exzellenten Einzelspielern haben. Aber selbst bei denen gibt es keine absolute Garantie. Aber am Ende hätte keiner etwas sagen können, wenn die deutsche NM in beiden Turnieren mit einer ansprechenden Leistung gegen eine Topmanschaft spät gescheitert wäre. Da sind alle zwei Tage traurig, aber schließlich sind alle stolz auf die tolle Leistung. Das beste Beispiel ist Olympia 2016. Die Truppe gehörte als Europameister sicher zum engen Favoritenkreis. Klar waren wir alle traurig, dass es am Ende nicht ganz gereicht hat. Aber das war doch ein tolles Turnier von den Jungs. Was will man mehr?

    Iregndwelche hohen Ziele muss man schon setzen. Vorrunde überstehen reicht da nicht aus. Und alle, die sich etwas mit Handball beschäftigen, wissen, dass es spätestens ab einem Halbfinale ein reines Glücksspiel ist.

    Stimmt... Prokop ist ja im Vergleich dazu schon ein alter Hase!!!! :irony:
    Das Argument wird hier immer wieder von gewissen Personen ignoriert und konsequent unter den Tisch gekehrt. Auch ein CP muss sich in diesem Job erstmal akklimatisieren!
    Gebt ihm diese Chance, ohne ständig auf ihn einzudreschen. Das wird so langsam echt erbärmlich!

    Touche´. Vielleicht hätte ich noch erwähnen sollen, dass meiner Meinung Dagur einen desolaten, gerupften Hühnerhaufen übernommen hat, jedoch der jetzige BT eine gefestigte Manschaft bekam, die jedoch natürlich auch ihre Problemstellen hatte und hat. Des weiteren gab es nach der WM 2015 nicht so viel Staub, wie er gerade aufgewirbelt wird. Dagur hat sehr viele Spieler ausprobiert und einige Spiele gebraucht, bis er schließlich die Truppe zusammenhatte, um die er ein System aufbauen konnte.

    Und ich glaube auch nicht, dass ich in meinem Post auf Prokop eingedroschen habe. Wie geschrieben, bin ich ihm gegenüber ziemlich emotionslos. Er hat die Aufgabe, die NM zu Erfolgen zu führen und das sind bei mir keineswegs nur Titel. Bei der kommenden WM würde ich ein gutes Abschneiden in der Hauptrunde schon als Erfolg werten. Sollte sich jedoch in den von "Bob dem Baumeister" postulierten sechs Wochen herausstellen, dass sich die bisher als Gerüchte wiedergegebenen Vorfälle und Befindlichkeiten der Spieler als Wahrheit herausstellen, dann ist Prokop meiner Meinung nicht zu halten.

    Nur mal so in den Raum geworfen, auch unter Dagur war nicht alles Gold.
    Auf der einen Seite gab es die klasse Leistungen bei der EM 2016 und die guten Leistungen bei Olympia 2016.
    Auf der anderen Seite das Viertelfinalsaus bei der WM 2015 und das Achtelfinalaus bei der WM 2017.

    Mir wird hier Dagurund seine Äre zu hoch stirilisiert. bei dem ein oder anderen könnte man meinen das wir
    die dominate Handballnation der letzten Jahre waren, und nicht nur ein klasse Jahr hatten.

    Prokop hat seine seine Fehler gemacht, wichtig ist das er aus diesen lernt.
    Wir haben viele junge Spieler mit Potential, nun ist es wichtig eine gute Basis zu finden.
    Persönliche Abneigungen haben in der Vergangenheit schon viel zu viel kaputt gemacht.

    Natürlich war bei Dagur auch nicht alles Gold, aber dafür als Beispiel die WM 2015 heranzuziehen, ist auch nicht sehr fair. Schließlich war er da erst ein paar Monate BT und es war nach einer mieserablen Qualifikation nur eine Wildcard, die die Teilnahme ermöglicht hat. Auch die WM 2017 ist für mich schwer zu beurteilen. War es nur das eine schwache Spiel und die NM hätte eigentlich ohne dieses weit kommen können? Hat da vielleicht das Wissen um Dagurs Weggang schon hereingespielt? Das kann keiner wissen. Was mich seinerzeit aber schon beeindruckt hat, dass Dagur die Größe hatte, diesen Misserfolg vollständig auf seine Kappe zu nehmen. Es geht auch nicht um jahrelange Dominanz, sondern sich auf Dauer wieder in der Weltspitze festzusetzen, also beständig zu dem Kreis der 6 - 8 Manschaften zu gehören, die ein Halbfinale erreichen können. Ab da ist es eh alles möglich.

    Ansonsten sehe ich die Personalie Prokop emotionslos. Er ist jetzt noch nicht lang genug BT, und meine erste Reaktion geht eher in die Richtung, dass er weitermachen sollte. Es ist kein leichter Schritt vom Bundesliga- zum Bundestrainer. Ihm fehlt da eine Menge internationale Erfahrung. Allerdings muss er aus den Erfahrungen der EM auch lernen. Das hörte sich in seiner ersten Reaktion aber nicht so an. Damit wird es dann schwierig. Und falls sich die Vorfälle, die nicht nur hier kolportiert werden als wahr erweisen, ist er meiner Meinung leider nicht zu halten. Egal, wer da in Zukunft unter ihm spielen würde, hätte immer ein Problem mit dem Vertrauen und der Wertschätzung und diese Werte sind in einer Manschaftssportart wie Handball der Weg zum Erfolg.

    Wer mir perönlich am meisten leid getan hat, dass sind die beiden Jungs aus Leipzig. Die sind bei dieser unorthodoxen Benennungscharade kräftig unter die Räder geraten und das ohne ihr perönliches Zutun. Das konnte eigentlich nicht gut gehen, zwei sicherlich gute (eben nur gute) Handballer so in das kalte Wasser zu werfen. Und so viele unentdeckte Karabatics, Narcisses oder Dinards gibt es in Deutschland nicht.


    Bei deiner Aussage, kann ich nur sagen: Dauen hoch - Du hast Recht.

    Wenn man es aber genau betrachtet, ist das Wort "Klugscheißer" für MiniMe schon zu viel Lob des Guten, denn wer in seiner "Vorstellung für die künftige deutsche Frauen-Nationalmannschaft" die "wurf-gewaltigste" (und dazu noch eine relativ junge) Spielerin vergisst, ...

    ... der kann kein Klugscheißer sein, der hat schlichtweg keine Ahnung! :jump:

    Hmmm! Wo ist denn der Post, in dem MiniMe seine "Vorstellung für die künftige deutsche Frauen-Nationalmannschaft" verbreitet? Gib uns doch mal den Thread und die Seite an. Ach, war ein ganz anderer Forenschreiberling, aber sicherlich auch nur mindestens ein "Klugscheißer". Zumindest hast du ja deine persönlichen Angriffe untergebracht und gleichzeitig deine Superiorität im Fachgebiet Handball und im Speziellen Frauenhandball unterstrichen. Schade, ich hätte bei der Berufsbezeichnung vielleicht etwas mehr Feingefühl erwartet, da es ja hier auch nur um ein gemeinsames Hobby geht.
    Ansonsten habt ihr vollständig andere Ansätze. MiniMe denkt über technische Möglichkeiten nach, bei dir kommen die wolkigen Strukturänderungenum um die Ecke. Beides ist nach aller Wahrscheinlichkeit richtig und ließe sich auch parallell angehen. Wobei, bis sich in den verkrusteten Strukturen etwas ändert sind unsere jetzigen Nationalspielerinnen schon lange Großmutter. Ganz abgesehen von den Möglichkeiten, etwas zu ändern (Geld, Zeit, Qualität). Bis dahin ist es sicherlich ein legitimer Gedanke, das beste aus den vorhandenen Resourcen herauszuholen.

    Könnte man auch mal "zwei Kreis" spielen,so bekommt eine evtl etwas mehr Platz um auch mal nen Ball zu fangen.

    Das wäre eine effektive Option gegen eine offensive Deckung. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich das auch einige Male in den Spielen gesehen. Leider ist die Protagonistin gerade ausgebootet worden. Antje Lauenroth hat das ganz gut gemacht, sie ist ja schließlich gelernte Kreisläuferin, die ja in der Nationalmanschaft auch nur auf Aussen eingesetzt wird. Zwei Kreisläufer scheinen aber eher eine Spezialität im Herrenhandball zu sein, in Leipzig ist es mir nicht weiter aufgefallen. Darüber hinaus ist es mir absolut unverständlich, wieso drei Torhüterinnen gebraucht werden, so sehr ich es Eckerle auch gönne. Da haben wir mit Woltering und Kramarczyk die wenigsten Probleme und man beraubt sich einer weiteren Option auf weitaus problematischeren Positionen.
    Im Übrigen finde ich es nicht optimal, eine gute Rückraumspielerin mit hervorragenden eins gegen eins Fähigkeiten auf Aussen versauern zu lassen. Aber anscheinend gibt es wohl ein generelles Problem mit der Besetzung der Aussen.


    Ein gutes Oberhaus macht noch keine gute Jugendarbeit. Und wenn das ganze Ausland hier spielt, ist wohl der deutsche Nachwuchs nicht gut genug?!

    Wo habe ich nur den Artikel über die Probleme im Dänischen Frauenhandball gelesen. Ich glaube, es war in der Leipziger Volkszeitung. Da wurde erklärt, dass man bis vor einiger Zeit darüber geschimpft hat, dass in der Liga zu viele Ausländerinnen spielen würden. Nachdem sich das wohl in der letzten Zeit geändert hat, jammert man jetzt, dass die einheimischen dänischen Spielerinnen keine international erfolgreichen Vorbilder im eigenen Ligabetrieb haben. Das hat weniger mit Qualität zu tun, sondern mit dem Willen zu lernen und sich durchzusetzen. Das ist natürlich in Deutschland nicht ganz einfach, da es ja recht wenig Vollprofis im Frauenhandball gibt. Und hier liegt auch das Problem mit der Jugendarbeit. Die kostet Geld, das nur begrenzt in den Vereinen vorhanden ist. Trotzdem reicht ja das Niveau des deutschen Handballs, um einige ausländische Spielerinnen in die Liga zu locken. Und es ist ja auch nicht so, dass das immer die schon Stars sind. Eine Tess Wester hat sich erst hier in Deutschland zu einer hervorragenden Torhüterin entwickelt und einige andere ausländische Spielerinnen ebenso. Also kann es so schlecht um die Entwicklungschancen hier nicht stehen.

    Das Spiel war deutschen Frauen war für mich heute in der ersten HZ masslos enttäuschend. Nichts hat funkioniert, und in der bisher vernünfig funktionierenden Deckung klafften nach einer halben Kreuzung der Hollies ganze Scheunentore auf. Das machte es dem im bisherigen Turnierverlauf fast gänzlich von Abbingh abhängigen Positionsangriff sehr leicht. Im Angriff wurde der Ball - positiv ausgesprochen - leichtfertig "vertändelt", verworfen oder der guten Wester in die offenen Hände gepasst. Dabei war die Abwehr der holländischen Frauen auch nicht gerade stabil, wie schon in den vergangenen Spielen. Kurz und gut: Die erste Halbzeit war zum Vergessen.
    In der zweiten HZ ist Biegler meiner Meinung hohes Risiko gegangen, und das mit Erfolg. Der "Kindergarten"-Rückraum Smits als Aufbauspielerin, Stolle und Bölk als Rückraum mit Unterstützung von Mutter Mannson sowie Geschke als Aussen hat hervorragend funktioniert. Rasant schnell und genau im Passpiel sowie ordentliche Durchschlagskraft aus dem Rückraum. Nicht alles hat funktioniert, aber vieles. Das könnte ein Teil der Zukunft sein. Leider war in der ersten HZ heute das Aufbauspiel sowohl von Loerper als auch von Wohlboldt zu behäbig und ideenlos.
    Ansonsten scheint Deutschland bei den Frauen ein Riesenproblem auf den Aussen zu haben. Geschke ist sicher eine bessere RL als AL. Huber hat zumindest in den letzten beiden Spielen ihre Wurfquote zu vorher verbessert, verweigert mir aber zu oft das Risiko.
    Leider haben unsere Kreisläuferinnen heute auch einen gebrauchten Tag gehabt. Sowohl von Karolius als auch Behnke kein Glück beim Aufnehmen eines Passes und ansonsten zu gut gedeckt, um etwas auszurichten. Aber das kann und wird ja alles im nächsten Spiel bei allen der hier beschriebenen schon wieder anders sein.
    Es gibt viel zu tun bis Sonntag, aber es ist nicht hoffnungslos. Dänemark schwächelt auch und die deutschen Frauen sind nicht so schlecht, dass sie sich nicht noch und wieder steigern könnten und zwar auf jeder Position. Hier und Heute schon alles zu verdammen und aufzugeben steht uns als Fans schlecht an. Wir sind dazu da, unsere Manschaft so gut wie möglich zu unterstützen, auch wenn es manchmal schwer fällt.