Hoffen auf Zusage von Börge Lund
HSG würde norwegischen Spielmacher gerne unter Vertrag nehmen
Der 27 Jahre alte Lund könnte Ljubomir Vranjes als Spielmacher beerben. Und im Mittelblock der Abwehr würde der 1,96 m große Nationalspieler eine feste Größe bilden.
Morgen geht’s beim Wilhelmshavener HV schon wieder um Bundesliga-Punkte (19.30 Uhr, Nordfrost-Arena), am Sonnabend bei Medwedi Tschechow Moskau im Hinspiel des Europacup-Halbfinale um eine gute Ausgangsbasis - und zwischendurch wird bei der HSG Nordhorn noch eifrig am Team für die kommende Saison gebastelt. In diesem Punkt würden Trainer Ola Lindgren und Manager Bernd Rigterink möglichst schnell einen Schritt voran kommen - und Börge Lund verpflichten. Doch der 27 Jahre alte norwegische Handball-Nationalspieler des dänischen Erstligisten Aalborg, der - wie berichtet - am Sonntag Tribünengast beim 31:28 (17:18)-Sieg des Bundesliga-Sechsten gegen den TV Großwallstadt war, ist auch noch mit anderen Klubs in Kontakt, zum Beispiel mit dem HSV Hamburg.
In der Hansestadt verfolgte der 1,96 m großen Rückraumspieler am Sonnabend den 33:29-Sieg des HSV gegen Nettelstedt, ehe er am Sonntag in die Grafschaft weiter reiste. Außer dem Besuch im Euregium und den Gesprächen mit Lindgren und Rigterink stand in Nordhorn Sightseeing auf dem Programm. "Klein, aber schön", beschrieb Lund, der mit seiner Freundin gekommen war, seinen ersten Eindruck von der Kreisstadt und fand im Euregium eine "sehr gute Atmosphäre" vor.
"Wir hoffen, wir haben sein Interesse geweckt", sagte Rigterink. Lindgren schaute rund um das Spiel gegen Großwallstadt gleich mehrfach bei dem 89-fachen norwegischen Nationalspieler (163 Tore) im Hotel vorbei. "Wir haben ihm unser Konzept erklärt und welche Rolle er in der Mannschaft spielen soll", berichtete der HSG-Coach, für den der Norweger der Wunschspieler als Nachfolger von Ljubomir Vranjes ist, der zur SG Flensburg-Handewitt wechselt. Und weil Lund außer seinen Fähigkeiten als Spielgestalter auch Qualitäten als Abwehrspieler mitbringt, der im Mittelblock der 6:0-Defensive eingesetzt werden kann, ist er bei der HSG die erste Wahl.
Die Pläne der Hamburger mit dem Norweger, der auch im linken Rückraum spielen kann, schauen ein wenig anders aus. Dort soll Lund laut Zeitungsberichten als Ergänzungsspieler von Nationalspieler Pascal Hens zum Zuge kommen.
Lindgren sieht "gute Möglichkeiten" für die HSG, den Rechtshänder zu verpflichten. "Wir haben klar gestellt, was ihn hier erwartet", sagt der Schwede, betont aber: "Die Entscheidung liegt bei ihm." Weil die HSG für Norweger stets eine gute Adresse war, hat sich Lund bei seinem Landsmann Glenn Solberg über den Klub erkundigt. "Er hat nur Positives berichtet", gab Lund den Tenor der Aussagen des früheren HSG-Spielmachers wieder.
Lund will sich bei seiner Entscheidung zeitlich zwar nicht unter Druck setzen lassen, sagte am Sonntagabend: "Ich will erst einmal alle Eindrücke sacken lassen." Doch Lindgren wird bereits heute Abend telefonisch nachfragen. "Wenn er Interesse hat, werden wir ihm ein Angebot machen", sagt der Coach, "über das Finanzielle ist bislang noch gar nicht gesprochen worden." Die Nordhorner stehen unter Zeitdruck, weil sie noch mit einem weiteren Kandidaten in Kontakt stehen, der auf eine Entscheidung drängt. Doch auch die Hamburger wollen bis Mittwoch von Lund wissen, für welchen Klub er sich entschieden hat.
Quelle: http://www.hsgnordhorn.de