Beiträge von dmb

    Mal ne dumme Frage: Alle reden immer vom Torverhältnis, aber in der Spielordnung steht was über den direkten Vergleich. Ich meine mich auch zu erinnern, dass es nur letztes Jahr auf das Torverhältnis ankam, da der direkte Vergleich sowohl von den Punkten als auch von der Tordifferenz her gleich ausging. Demnach hätte Kiel, egal wie viele Tore die RNL noch werfen, bei Punktegleichstand am Ende der Saison dir Nase vorn.

    PS: Schirischelte kann ich hier nicht nachvollziehen. Als weitgehend neutraler Zuschauer eine ordentliche Leistung für mich. Lediglich Götz/Kretschmar haben punktuell mal wieder mit Unaufmerksamkeit und fehlender Regelkenntnis geglänzt.

    Ich vermute auch stark, dass die 1:56 die noch verbleibende Strafzeit von der ersten 7m-Entscheidung war. Damit wurde also bei 59:56 die Uhr angehalten, auf 7m entschieden und die Hinausstellung verhängt. Das einzige, was etwas komisch ist, ist, dass der Werfer sich beim ersten 7m nach dem Pfiff doch etwas Zeit lässt und bis zum Abpraller bestimmt schon drei Sekunden hätten von der Uhr sein sollen. Evtl. hat hier der Zeitnehmer die Uhr nicht sofort mit dem Pfiff des Schiedsrichters gestartet. Das Foul, das zur DQ+B und zum zweiten Siebenmeter führte, war für mich dann klar vor dem Schlusssignal. Imho ist das aber alles nichts, was einen aussichtsreichen Einspruch rechtfertigt, da ich hier überall nur Tatsachenentscheidungen und nirgends Regelbrüche erkennen kann.

    Finde Horacek/Novotny auch eines der aktuell besten internationalen Gespanne, eigentlich immer mit sehr guten Leistungen, wenn ich sie gesehen habe (letztes CL-Final-Four Flensburg–Barcelona, WM-Quali-Hinspiel Deutschland–Polen, Achtelfinale der Deutschen). Für mich eine nachvollziehbare und verdiente Ansetzung. Ich habe deshalb die Hoffnung, dass man nach dem Finale über das Spiel selbst und nicht über Schirientscheidungen redet.

    Ein Blick ins Regelwerk gibt Aufschluss. Regel 7:3d: "Ein Schritt gilt als ausgeführt,
    wenn ein Spieler nach einem Sprung mit beiden Füßen gleichzeitig den Boden berührt und danach einen Fuß abhebt und ihn wieder hinsetzt oder einen Fuß von einer Stelle zu einer anderen hinbewegt." Das beschreibt denke ich genau das, was man gemeinhin als Nullschritt bezeichnet. Es gibt ihn also noch.

    Tante Edit. Mal so nebenbei, das von dir aufgeführte "rücksichtslose Verhalten" ist eine rote Karte mit Bericht, also mit einer Sperre verbunden.


    Nein, "rücksichtsloses Verhalten" ist Regel 8:5c, also normale DQ. Regel 8:6a (DQ+Bericht) listet "besonders rücksichtlose [...] Vergehen". Wobei man sich da natürlich trefflich streiten kann, was rücksichtslos und was besonders rücksichtslos ist.

    Und nochmal Tante Edit: 8:5 Kommentar b) bezieht sich ausdrücklich nur auf den Torwart. Aber ich gebe dir natürlich Recht: Wenn man ein Vergehen als gesundheitsgefährdend einstuft, ist der Spieler zu disqualifizieren.

    Ich habe die Situation nicht mehr ganz genau in Erinnerung, aber für mich war Zachariassen zuerst da und dann kam Bult von der Seite, deshalb zunächst einmal klares Foul. Die Beurteilungskriterien für eine progressive Strafe sind nach Regel 8:3:

    Beurteilungskriterien:Bei der Beurteilung, zu welchen persönlichen Strafen die Regelwidrigkeiten führen, finden die folgenden Entscheidungskriterien Anwendung, die je nach Situation kombiniert heranzuziehen sind:

    a)Stellung des Spielers, der die Regelwidrigkeit begeht (Frontalposition, seitlich oder von hinten);
    b)Körperteil, auf den die Regelwidrigkeit abzielt (Oberkörper, Wurfarm, Beine, Kopf/Hals/Nacken);
    c)Intensität der Regelwidrigkeit (wie intensiv war der Körperkontakt, oder/und die Regelwidrigkeit gegen den Gegenspieler, der sich in voller Bewegung befindet);
    d)Auswirkung der Regelwidrigkeit:
    - Kontrolle über Körper und Ball werden beeinträchtigt
    - Beweglichkeit wird eingeschränkt oder unterbunden
    - Das Weiterspielen wird unterbundenBei der Beurteilung von Vergehen ist auch die jeweilige Spielsituation relevant (z.B. Wurfaktion, Absetzen in den freien Raum oder Situation im schnellen Lauf).


    Insbesondere b) und c) waren für mich erfüllt. Foul und selbst persönliche Strafe setzen auch keine Absicht voraus. Selbst wenn Bult hier die Intention hatte den Ball zu fangen, kann er trotzdem ein hinausstellungswürdiges Foul begehen. Erst bei einer Disqualifikation ist von "aggressiver Aktion" und "rücksichtslosem Verhalten" die Rede. Deshalb für mich die 2-Min.-Strafe die angemessene Entscheidung.

    Gabs das eigentlich schon mal, 5x2 min für die eine Mannschaft und keine für die andere in einer Halbzeit?

    Toller Payback wegen der Rumheulerei des BHC, ganz toll HBL :mad: :rolleyes:

    So läuft das bestimmt bei der HBL in enger Zusammenarbeit mit den DHB-Schiedsrichtern. Da werden die Schiedsrichter vor dem Spiel exakt angewiesen, die Entscheidungen, die beim Heimpublikum von letzter Woche nicht so gut angekamen, heute dem Gegner anzulasten. So sind garantiert alle Fans aller Vereine immer gleich unzufrieden.

    Ne, mal ganz ehrlich: Warum in aller Welt sollte das so sein? Finde das immer lächerlich, wenn mit der Zahl der Hinausstellungen, 7-Meter, Stürmerfouls oder sonst was die Parteilichkeit von Schiedsrichtern begründet wird.

    Keiner eine "Erklärung"? Hinterlässt bei mir einen sehr negativen Eindruck!

    In der Tat sehr komisch. Im offiziellen Spielbericht steht die erste Auszeit bei 23:45. Danach habe ich mal die Zeit bis zum nächsten "Event" im Spielbericht gestoppt, der Verwarnung gegen die Bank von Veszprem bei 28:54. Laut Spielbericht wären also 5:09 vergangen, ich habe aber nur 4:06 gestoppt. Und selbst wenn die Uhr während des einzigen Time-Outs in dieser Zeitperiode (der Wischpause kurz nach der Auszeit) nicht angehalten worden wäre, wären es nur etwa 15 Sekunden mehr. Da es der offizielle Spielbericht ist, kann es eigentlich kein Fehler der Zeitmessung in der Einblendung sein.

    Sieht fast so aus, als wäre die Zeit während der Auszeit nicht angehalten worden. Dass das aber von vier Offiziellen am Kampfgericht, den beiden Schiedsrichtern und den Spielern, die währenddessen auf die Anzeigetafel schauen, nicht bemerkt wird, ist auch seltsam.

    Keiner eine "Erklärung"? Hinterlässt bei mir einen sehr negativen Eindruck!

    In der Tat sehr komisch. Im offiziellen Spielbericht steht die erste Auszeit bei 23:45. Danach habe ich mal die Zeit bis zum nächsten "Event" im Spielbericht gestoppt, der Verwarnung gegen die Bank von Veszprem bei 28:54. Laut Spielbericht wären also 5:09 vergangen, ich habe aber nur 4:06 gestoppt. Und selbst wenn die Uhr während des einzigen Time-Outs in dieser Zeitperiode (der Wischpause kurz nach der Auszeit) nicht angehalten worden wäre, wären es nur etwa 15 Sekunden mehr. Da es der offizielle Spielbericht ist, kann es eigentlich kein Fehler der Zeitmessung in der Einblendung sein.

    Sieht fast so aus, als wäre die Zeit während der Auszeit nicht angehalten worden. Dass das aber von vier Offiziellen am Kampfgericht, den beiden Schiedsrichtern und den Spielern, die währenddessen auf die Anzeigetafel schauen, nicht bemerkt wird, ist auch seltsam.

    Für mich bezieht sich die Intention des oben geposteten Kommentars zu Regel 4:4 nur auf das Verlassen der Spielfläche, was in der deutschen Regelfassung auch durch "ein korrektes Auswechseln" bekräftigt wird, während weiter oben "Ein- und Auswechseln" steht. Im englischen Original ist allerdings an beiden Stellen nur von "substitutions" die Rede.

    Aber alleine schon, weil das Kampfgericht den Einwechselvorgang nach einer abgelaufenen Hinausstellung genau beobachten muss, kann das Einwechseln meiner Meinung nach auch während einer Spielunterbrechung nur innerhalb der Wechselmarke erfolgen.

    Wie gesagt, für mich ist jede "Spielzeitunterbrechung" auch eine "Spielunterbrechung". Da ein TTO während einer Spielunterbrechung genommen werden kann, sind damit auch Spielzeitunterbrechungen abgedeckt. Leider ist der Begriff Spielzeitunterbrechung ("Time-Out") in Regel 2:8 im deutschen Regelwerk etwas unglücklich gewählt, da damit explizit nicht die Unterbrechung der Spielzeit ("playing time" in der englischen Fassung) aus Regel 16:10 gemeint ist.

    Aber um mal von der akademischen Diskussion wegzukommen. Ich finde es durchaus sinnvoll, dass TTOs während TOs erlaubt sind. Angenommen Mannschaft A macht eine schnelle Mitte, der Trainer will logischerweise nicht unterbrechen. Mannschaft B blockt den Ball, der Ball fliegt ins Aus und unter die Tribüne. Die Schiedsrichter halten deshalb die Zeit an. Nun will der Trainer von A den nächsten Angriff in einer Auszeit besprechen. Er könnte nun natürlich auch das "normale" Time-Out nutzen, doch in einer lauten Halle wird er, da er auch das Spielfeld nicht betreten darf, seinen Spielern nicht sehr viel sagen können, zumal einer noch den Ball holen muss. Ich fände es jetzt sinnlos, wenn zunächst der Einwurf angepfiffen werden müsste und der Trainer erst nach einem Pass das TTO beantragen könnte. Das würde die Situation unnötig in die Länge ziehen.

    Ich glaube, du interpretierst zu viel. TO (= Spielzeitunterbrechung) und TTO sind erst einmal zwei verschiedene paar Schuhe, mit dem einzigen Zusammenhang, dass ein TTO (sofern es rechtmäßig beantragt wird) auch ein TO bedingt. Ist die Zeit schon angehalten, ist diese Bedingung schon erfüllt, verhindert aber nicht das davon unabhängige TTO. Man könnte es auch von der anderen Seite sehen. Die in Erläuterung 3 erfasste Spielunterbrechung umfasst auch TOs, da TOs nur während Spielunterbrechungen stattfinden können.

    Zitat

    Ein Team-Time-out kann nur beantragen, wer in Ballbesitz ist (Ball im Spiel oder bei Spielunterbrechung). Unter der Voraussetzung, dass der Antragsteller den Ballbesitz nicht verliert, bevor der Zeitnehmer pfeifen kann (in diesem Falle wäre die Grüne Karte der Mannschaft zurückzugeben), wird der Mannschaft das Team-Time-out umgehend gewährt. (Erläuterung 3)

    Da ein Time-Out nirgends explizit ausgeschlossen wird, ist es zulässig.

    Also für mich wurde hier ganz klar in eine Tatsachenentscheidung der Schiedsrichter eingegriffen. Die Schiedsrichter waren der Meinung, dass hier einer Mannschaft die Möglichkeit genommen wurde, eine Torgelegenheit zu erlangen. Entsprechend dieser Wahrnehmung haben sie regelgerecht gemäß Regel 8:10c auf Dq mit Bericht entschieden. Ein Regelverstoß, den ein Sportgericht kassieren könnte, liegt für mich eindeutig nicht vor.

    Noch dazu kommt dieser Satz in der Begründung, der, wenn ich ihn richtig verstehe, doch sehr merkwürdig ist:


    "Er hat durch sein Verhalten auch der gegnerischen Mannschaft nicht die Chance genommen, in eine Torwurfsituation zu kommen oder eine klare Torgelegenheit zu erreichen, denn zunächst hätte der Anpfiff in der Spielfeldmitte erfolgen müssen."


    Ich nehme an, die Strafe wurde gemäß 8:10c und nicht d ausgesprochen, d. h. die ganze Sache hat doch mit dem Anpfiff nichts zu tun. Das Sportgericht behauptet also unabhängig vom Spielstand, dass keine vereitelte Torgelegenheit vorliegen kann, solange der Anpfiff noch nicht erfolgt ist. Diese Entscheidung wurde seit Einführung der Regel aber bestimmt Dutzende Male so getroffen.

    Man kann natürlich nun ganz allgemein über diese Regel streiten. Ich finde sie nicht schlecht, auch in dieser Form, denn es gibt durchaus Spiele, in denen die Tordifferenz entscheidend ist. Man muss ein relativ wirksames Mittel finden, um solche Unsportlichkeiten in der letzten Spielminute zu unterbinden. Dass gleiche Vergehen zu unterschiedlichen Zeiten anders bestraft werden, liegt in der Natur der Handballregeln und die Sonderbehandlung der letzten Spielminute finde ich absolut berechtigt. Jedem Spieler sind diese Regeln bekannt und um Schiedsrichter auf einen verletzten Spieler aufmerksam zu machen, haben Spieler auch andere Möglichkeiten. Scheinbar war der fehlbare Spieler aber auch nicht bereit auf Kosten z. B. des Kümmerns um seinen Mitspieler evtl. noch ein Tor zuzulassen, womit wir wieder am Anfang und der Wahrnehmung der Schiedsrichter wären.