versteher
Ja, das ist schon etwas peinlich, wie man in der jüngsten Verlautbarung aus dem Hause HSC versucht sich freizuschwimmen und das rettende Ufer zu erreichen. Immerhin gibt man ja schon mal zu, dass man einiges hätte besser machen können. Da wird was geschrieben von vieles geändert, vieles gut gemacht, Schulden abgebaut, von Konsolidierung, von eingeschränkten Möglichkeiten. Schön, gut gemacht. Aber warum zum Teufel hat man denn dann von Jahr zu Jahr Monstertruppen zusammengestellt die ständig am "Abgrund" zur 2. Liga rumgespielt haben? Versteh ich nicht! Oder vielleicht doch, denn ich könnte mir vorstellen das man mit diesem kurzfristigen sportlichen Erfolg den eigentlich fehlenden, längerfristigen Plan versucht hat zu kaschieren. Denn das ist - wie hier schon einige geschrieben haben - das ganz große Problem des HSC anno 2014. Null Plan.
Fragt doch mal die Vereinsoberen, wo sie den HSC im Jahr 2025 sehen. Fragt nach Entwicklungsmöglichkeiten, Perspektiven, Positionierung, Wachstumspotential, nach einem Businessplan. Alles Begriffe aus der Wirtschaft ohne die es aber beim Überschreiten der Grenze zum Profisport - an der der HSC seit Jahren herumturnt - nicht mehr geht. Wirtschaftsunternehmen und Geschäftsleute die zum Einstieg in das Sportsponsoring überzeugt werden sollen, wollen so etwas beantwortet bekommen. Die geben die Kohle nicht ins Blaue. Da kommt beim HSC nichts, nur heiße Luft. Und an dieser Stelle - das sogenannte Marketing-Team verschreckt eher die richtig großen Geldgeber, als das es welche beischafft (O-Ton Bad Neustädter Geschäftsmann). Es ist doch eine Farce, wenn der HSC kurz nach Saisonende einen weltweit agierenden Automobilzulieferer mit mehreren hundert Millionen Euro Jahresumsatz als neuen Partner präsentiert. Die hätten die Aktion 2.Liga allein gestemmt, wenn sie gewollt hätten. Aber die hat man anscheinend erst dann gefragt, als nichts mehr "passieren" konnte. Klar, viel Arbeit gespart.
Es ist doch so, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die Kaderzusammenstellung seit einiger Zeit nicht mehr zusammenpassen. Denn man ist seit Jahren in der Lage, einen für 3. Liga-Verhältnisse eigentlich qualitativ zu gut besetzten Kader aufzubieten, mit dem man –normalerweise- latent Gefahr läuft, um die Meisterschaft mitzuspielen. Wenn allerdings dieser (Un)fall dann eintritt, kann man nicht aufsteigen, weil es für die 2. Liga wirtschaftlich nicht reicht. Das ist so, das muss man akzeptieren und an diesem Umstand wird sich auch kurz- und mittelfristig wenig ändern.
Bei den Spielern und Zuschauern werden dadurch allerdings Begehrlichkeiten geweckt, die man letzten Endes nicht erfüllen kann und dann ist die Enttäuschung und Ernüchterung groß. Die Spieler haben keinen Bock mehr und die Zuschauer gehen nicht mehr hin. Das ist verständlich. Nur, warum hat man schon wieder so einen Kader auf die Beine gestellt? Was soll das? Es ist doch bekannt, das im Sommer der eine oder andere Spieler weg wollte. Warum mussten die auf Biegen und Brechen ihre Verträge erfüllen? versteher hat dazu richtig geschrieben, da wurde nicht mit offenen und ehrlichen Karten gespielt sondern ein paar Leute richtig beschissen und vor den Kopf gestoßen. Die zahlen das jetzt zurück.
Deshalb muss man jetzt endlich mal das Thema Zweite Liga für lange Zeit vergessen. Statt dessen sollte man sich personell und strukturell verbreitern, vor allem in die Spitze müssen Profis und Macher, die etwas bewegen und erreichen wollen. Dann muss man sich finanziell und in der Infrastruktur Richtung Profisport entwickeln. Das will geplant sein und das braucht Zeit. Da müssen Verein, Sponsoren, Kommunalpolitik und auch die Zuschauer/Fans alle in ein Boot. Das dauert Jahre, aber irgendwann muss man mal das rennen anfangen, wenn man das Ziel erreichen will.
Also Handballgott, deine Aufgabe für 2015 steht. Schenke den HSC-Granden deine göttlichen Eingebungen. Oder lass einfach Hirn regnen. 