DHB-Männer im Retro-Look - Kein Vermarktungsstreit
Bremen (dpa) - Mit Kniestrümpfen im Retro-Look wollen die deutschen Handballer bei der Heim-Weltmeisterschaft an den Erfolg ihres Bundestrainers Heiner Brand anknüpfen.
Die Strümpfe, wie Brand sie schon 1978 als Spieler beim Titelgewinn trug, sind das auffallendste Element der schwarz-rot-goldenen Spielkleidung für die WM Im Januar, die am Rande des Worldcups in Bremen erstmals präsentiert wurde. "Die langen Strümpfe sind damals bei Jo Deckarm und mir entstanden", berichtete der Gummersbacher.
Bei den Spielern, die in ihrem Eröffnungsspiel gegen Serbien erstmals mit dem neuen Dress auflaufen sollten, sorgte das Outfit für große Erheiterung. "Es ist noch etwas gewöhnungsbedürftig. Beim Foto-Shooting am Vormittag ist viel darüber gelacht worden. Aber den Spielern macht es auch Spaß, Trendsetter zu sein", erzählte Brand.
Beim Deutschen Handballbund (DHB) herrschte unterdessen Erleichterung darüber, dass dessen neuer Merchandising-Partner Karstadt während der WM sowohl die Bekleidung der deutschen Nationalmannschaft als auch alle anderen Werbeartikel in den Hallen verkaufen wird. Denn nach Angabe von DHB-Präsident Ulrich Strombach ist die Gefahr eines Rechtsstreits mit dem Weltverband IHF gebannt. Die IHF hat ihrerseits mit der Sportartikel-Kette Intersport einen eigenen Merchandising-Partner. "Wir streiten nicht mit der IHF", erklärte Strombach.
Der DHB-Chef räumte zwar "minimale Diskrepanzen in den Formulierungen" ein, verkündete dennoch zuversichtlich: "Wir werden der Intersport-Kette die Möglichkeiten in den Hallen einräumen, um jeder Lust am Streit aus dem Wege zu gehen. Ich prophezeie, dass es eine Einigung gibt, mit der alle zufrieden sind."
Davon ist man auch bei Karstadt überzeugt. "Die Kooperation ist in trockenen Tüchern. Wir haben nicht die Absicht, primär über die Hallen zu kommen", sagte Sport-Marketingleiter Volker Beier. Vielmehr wolle der Konzern die Produkte über seine mehr als zwei Dutzend Filialen vertreiben. "Die Trikots sind Bestandteil des Merchandisings. Der DHB ist sehr froh darüber, dass er im Rahmen seiner Möglichkeiten und Rechte einen Partner gefunden hat, der die Artikel präsentieren wird", erklärte Strombach.
Nach Ansicht des Verbandschefs "könnte die WM nächste Woche losgehen", zumal inzwischen auch das Rahmenprogramm Gestalt annimmt. Als besonderen Leckerbissen soll es wie bei den Fußballern während deren WM einen Film mit der deutschen Mannschaft im Mittelpunkt geben. Nur wird dieser nicht von einem Star-Regisseur wie Sönke Wortmann ("Deutschland - ein Sommermärchen") gedreht, sondern von den Nachwuchsfilmern Stephan Limbach und Winfried Oelsner.
Quelle: http://www.maz.de