Beiträge von Handball-Zwerg

    Das war heute wahrlich nix für Handball-Feinschmecker.... Da hat man sich ja wirklich gegenseitig im verdaddeln von Bällen übertroffen. Ich glaube der einzige Spieler auf dem Feld in Normalform war Häfner, alle anderen hatten zwar hin und wieder ihre lichten Momente, aber eben auch etliche grobe "Stockfehler". Herausgestochen ist hier für mich noch Kühn, dem wirklich nicht viel gelang, und für meine Geschmack zu viel Spielzeit hatte.

    Nach 10 Minuten konnte man ja noch den Eindruck haben, dass Minden ein dankbarer Aufbaugegner für die wieder arg verunsichert wirkende MT-Truppe sein könnte. Nur wollte man sich irgendwie nicht aufbauen lassen ?( Das könnten richtig zähe Wochen werden bis Weihnachten. Hoffe mal das Mikkelsen schnell wieder fit wird, damit Julius in den nächsten Spielen noch die Pausen bekommen kann, die er aktuell wohl noch dringend braucht. Im Moment hemmt er das Spiel mehr.

    Kann mir eigentlich irgendwer schlüssig erklären, was seit dem Spiel in Balingen mit der Mannschaft incl. Trainer passiert ist?


    Kaum zu glauben, dass da heute die gleichen Spieler auf der Platte standen wie in Balingen (oder gegen Flensburg, oder gegen Lemgo). Wo ist auf einmal die Eindimensionalität geblieben, die wir hier noch vor 4 Wochen so zahlreich und laut beklagten? Endlich scheint das Spiel der MT nicht nur von Kühn + Mikkelsen abzuhängen, sondern fast jeder scheint nun in engen Situationen für wichtige Aktion gut zu sein. Da schwappt auch mal wieder eine 1. und eine 2. Welle über gegnerische Abwehrreihen. Es gibt einen klaren Plan für´s Überzahlspiel. Der Abwehr-Mittelblock zeigt sich beweglich, in dem ein Finn Lemke auch wieder ein echter und schwer zu überwindender Turm ist. Fast alle Dinge, die wir doch recht lange im Spiel der MT vermisst haben scheinen plötzlich vorhanden!


    Sollten die "externen" Fristen in diesem Thread doch recht behalten mit ihrem Unverständnis bezüglich der teils panischen Reaktionen von so manchem MT-Fan hier? Lohnt es sich einfach doch, auch mal in kritischen Situationen etwas Gelassenheit zu bewahren? Einem Trainer einfach mal zugestehen, dass es beim Versuch neue Spiel-Ideen zu implementieren, auch mal etwas "knirschen" kann? Der Erfolg sucht sich schon manchmal seltsame Wege... 8o


    Vielleicht tut auch einigen der geneigten MT-Fans hin und wieder etwas mehr Demut, wie Grimm sie jetzt auch von seiner "Söldner-Truppe" einfordert, gut.  ;)

    Das war, zumindest seitens der MT, ein wirklich ansehnliches Handballspiel heute Nachmittag. Wenn man bedenkt, was wir hier noch vor 4 Wochen am Zetern waren und so einige H. Grimm am Liebsten in die Wüste geschickt hätten...

    Was ein Kontrastprogramm in den letzten 3 Heimspielen. Und wie schon gegen die RNL (SCM kann ich nicht beurteilen, da nicht gesehen) auch heute ein in erster Linie herausgespielter Sieg mit variabel herausgespielten Toren. Torgefahr von fast jeder Position und dabei Kühn und Mikkelsen gar nicht mal so überragend im Spiel. Dafür dann (wieder) Häfner mit starker Leistung und Pavlovic mit richtig starken Aktionen. Vor allem natürlich auch Simic, der auf der Torhüter-Position für den Unterschied gesorgt hat. Dabei auch fast die ganze Breite/Tiefe des Kaders genutzt. Fast jeder konnte seinen Beitrag zum Gelingen beitragen. Heute hat das Kollektiv funktioniert, nachdem es in Balingen noch ein kollektives Versagen des ganzen Teams gab. Toll zu anzusehen, wenn die MT ihr Potenzial so nutzt. Und möglicherweise ist es noch nicht mal ausgereizt?

    Trotz der Niederlage konnte man, finde ich zumindest, auch in Melsungen erkennen/erahnen, dass die Recken nicht zufällig soweit oben in der Tabelle stehen. Mit Olsen fehlte schon ein Spieler, der auf hohem Niveau den Unterschied machen kann. Dennoch konnte man sehen, dass da eine sowohl spielstarke als auch ausreichend robuste Truppe beisammen ist, die ihre Aktionen mitunter schon in atemberaubenden Tempo herunter zu spielen weis. Sollte mich nicht wundern, wenn H.-B. bis zum Ende um die vorderen Plätze mitspielt, da auch hier genügend Breite im Kader vorhanden scheint (soweit ich dies aus dem heutigen Spiel rückschließen darf)

    Fand außerdem, dass es heute, trotz der gebotenen Intensität, ein angenehm faires Spiel war. Auch das Schiedsrichter-Gespann agierte, nach meiner Einschätzung, auf dem Niveau der beiden Mannschaften.

    Ich denke in Teilen haben sowohl "Kritiker" als auch "Beschwichtigen" recht. Die "Top-3" der Liga (Flensburg,THW,RNL) sind Kader technisch schon noch ein gutes Stück weg von der MT. Denn ganz ehrlich: welcher Spieler der MT hätte eine realistische Chance auf einen Platz in der Startformation dieser drei Vereine? Mit einigem "Good will" vielleicht Kühn und Reichmann. Sofern beide in Topform sind, könnten sie evtl bei den Löwen eine Alternative darstellen. Ansonsten wären sie lediglich Kader-Spieler in diesen Teams, und außer den beiden noch maximal 1-2 weitere, die es dort auf die Bank schaffen könnten. So nüchtern muss man das wohl betrachten. Deutscher National-Spieler zu sein, qualifiziert Dich nicht automatisch für den Kader von Kiel oder Flensburg. Ist wohl einfach so!

    Daher sind die Teams, mit denen man sich als MT vom "Spieler-Material" (bescheuerter Begriff, ich weis) vergleichen kann, wie von anderen bereits genannt, Magdeburg und die Füchse. Wobei ich beim SCM aktuell Vorteile in der mannschaftlichen Geschlossenheit sehe. Da sind uns auch einige nominell schlechter besetzte Teams voraus. Das aufzuholen ist die primäre Aufgabe der sportlichen Leitung in Melsungen, und nicht einfach zu erreichen. Sollte am Ende Platz 4 heraus springen, dürfte man das dann auch tatsächlich als echten Erfolg feiern. Auch Platz 5 wäre keine Schande. Soweit gehe ich mit einer ganzen Reihe von Usern hier konform.

    Trotzdem wünsche ich mir, wie auch die meisten MT-Anhänger hier auch einen etwas ansehnlicheren Handball, als man ihn seit geraumer Zeit häufig von der MT geboten bekommt. Das sollte der Kader auch allemal hergeben. Und dann wird man auch wieder in der Lage sein, die TOP-Teams etwas mehr zu "stressen". Heißt ihnen bis in die Schlussphase hinein alles abverlangen. Wenn die Halle dann dadurch richtig mitgenommen wird, kann man an einem guten Tag vielleicht auch mal wieder ein Stolperstein für diese Mannschaften sein. Dann ist der geneigte MT-Fan auch wieder etwas zufriedener und verzeiht sogar ein gelegentliches eigenes Stolpern bei schwächer eingeschätzten Teams . So wie die Anhänger anderer Vereine halt auch.  ;)

    Jetzt gilt es erstmal sich auf die nächste Aufgabe beim BHC zu konzentrieren. Wird schwierig genug.

    Man sollte hier sicher berücksichtigen, dass man hier gegen eine der vermutlich stärksten (vielleicht sogar die Stärkste?) Defensive der Liga ran musste. Dazu heute noch ein klares Übergewicht auf der Torwart-Position. Für Panik-Mache vielleicht etwas früh.

    Dennoch wünsche (nicht nur) ich mir etwas mehr Struktur im Angriffs-Spiel. Es sollte doch möglich sein, mit den Leuten die da zur Verfügung stehen, wenigstens ein paar Spielzüge ins Offensiv-Repertoire zu bekommen, mit denen man halbwegs regelmäßig Spieler in eine vernünftige Wurfposition bringt. Das hatte uns Flensburg (neben der guten Defensive) heute wieder am deutlichsten voraus. Aus eingespielten Abläufen , mit Tempo und Bewegung auf allen Positionen, schließlich am Ende einer Ballstafette einen Spieler halbwegs unbedrängt zum Wurf zu haben. Hat uns die SG heute mindestens 10x erfolgreich vorgemacht. Mal waren es Rückraumspieler, die frei durch die Mitte marschieren konnten, weil sie hervorragend frei geblockt wurden. Mal war der KL "frei" gespielt (nicht solche Harakiri-Anspiele wie heute z. B. von Kühn und Häfner mehrfach als Einladung zum Gegenstoß praktiziert). Und auch bei 6-6 viel es der SG offensichtlich nicht schwer immer wieder die Außen in guten Positionen frei zu spielen.

    Auch da könnte man sagen: "ist halt Flensburg". Nur das schaffen auch Mittelfeld-Teams gegen uns recht zuverlässig, während es umgekehrt eher selten zu sehen ist. War zumindest letzte Saison so. Gut, neue Saison, neue Chance. Aber innerhalb der nächsten Wochen muss da eine deutliche Steigerung, bzw. eine Abkehr von dieser Eindimesionalität, die unser Spiel seit mindestens 2 Jahren kennzeichnet, erkennbar sein. Hieß es vorletzte Saison zu häufig: "Ball auf Julius - der erledigt dann den Rest", so war es über weite Strecken der letzten Saison das Rezept: "Ball zu Lasse - und der erledigt dannn den Rest". Hat dann noch erstaunlich oft funktioniert, aber gegen die stärkeren Teams eben nicht mehr. Da braucht es schon ein bißchen mehr Variabilität im Spiel. Das muss zeitnah erkennbar werden.

    Gut am Donnerstag geht's zum BHC. Sicher auch ein starker, ernst zu nehmender Gegner. Dennoch eine Mannschaft, der man mit dem Kader der MT mit spielerischen Mitteln beikommen können sollte, nicht nur mit Wucht und Einzel-Aktionen. Wäre schön, wenn man da einen Plan / eine Spiel-Idee erkennen könnte!

    Na Das war doch zum Abschluss der Saison noch ein recht ansehnliches Handballspiel. Respekt auch an Lemgo, was die mit Ihrem doch arg dezimierten Rückraum noch so alles an Lösungen fanden.Bei Melsungen durften alle nochmal ran und (fast) jeder auch noch sein(e) Törchen werfen. Schön zu sehen, das man in der Lage ist 31 Tore zu werfen, ohne dass Mikkelsen großartig als Torschütze in Erscheinung trat. Auch waren durchaus eine Reihe netter Ballstaffetten zu bewundern und Allendorf zum Ende der Spielzeit nochmal richtig in Torlaune.

    Bleibt zu hoffen, dass die MT in der kommenden Saison den Abstand zu den Teams vor ihnen wieder etwas verkürzen kann. Sollte Kühn in absehbarer Zeit wieder zu alter Stärke zurückfinden (und langfristig vielleicht bzgl. Spielübersicht noch eine Schippe drauf legen können), Mikkelsen sich auf dem Niveau der Rückrunde stabilisieren und sich dann auch noch Häfner, wie von den Verantwortlichen erhofft einbringen, kann man durchaus darauf hoffen auch die Top-Teams wieder richtig zu fordern.

    Schließlich haben dann auch die Müllers (wie auch Birkefeld) noch einen würdigen Abschied bekommen. Zumindest konnte man nochmal erahnen, dass die beiden innerhalb des Teams bis zum Ende durchaus noch ein "Standing" hatten! Bin zum Einen gespannt, ob sie in neuer Umgebung nochmal etwas aufblühen und so zu einem befriedigenden Abschluss ihrer Bundesliga-Laufbahn finden. Und zum Anderen, wie Füchse und Leipzig-Fans sie beurteilen, wenn die Jungs nun ihren Teams mal etwas kräftiger zulangen..... ;)

    Nun ja, "Söldner-Mentalität" ist so eine häufig bemühte Floskel, die gerne angeführt wird, wenn es gerade nicht so läuft wie Fan sich das so vorstellt. Wenn wir ehrlich sind bestehen so gut wie alle BL-Teams aus "Handball-Söldnern", selbst beim BHC (so bemerkenswert ich deren Leistung auch finde) spielen kaum Jungs mit, die im bergischen Land groß geworden sind. Ein Jeffrey Boomhower ist dort auch nicht mehr oder weniger Söldner als bei uns. Es macht in der Wahrnehmung einer Leistung schon auch einen Unterschied, ob man als Aufsteiger, dem man zu Beginn der Saison sicher nicht viel mehr als einen frühzeitigen Klassenerhalt zugetraut hat, positiv überrascht und durch die hierbei erzeugte Euphorie noch mehr aus sich rausholt, als eigentlich im Kader steckt. In so einer Situation entwickelt sich der beschriebene Spirit wahrscheinlich auch etwas leichter. Das haben wir in Zeiten, als die MT noch in der Underdog-Rolle war auch hin und wieder (z.B. beim Sieg gegen den HSV im 1. Juli-Jahr) erleben dürfen.

    Ich möchte die Darbietungen der Grimm-Schützlinge in den letzten Wochen auch nicht unbedingt als "lustlos" beschreiben wollen, aber als reichlich "uninspiriert". Man ist aktuell (und eigentlich schon seit geraumer Zeit) zu sehr abhängig von der Tagesform einzelner Schlüssel-Spieler. Letzte Saison hauptsächlich Kühn, diese Saison in erster Linie Mikkelsen. Man darf sich ja gar nicht vorstellen, wo die MT stünde, wenn der nicht so oft so überragend auftreten würde. Dieses Setzen auf die individuelle Klasse Einzelner ist aber etwas , was (wie schon mehrfach hier angemerkt) nicht erst seit Grimm das "Markenzeichen" von Melsungen wurde. Das hat seine Ursprünge schon in der "Roth-Ära". Schorle setzte ja auch schon primär auf die physische Wucht seiner RR-Spieler auf den Halbpositionen, die sich vornehmlich im 1:1 durchsetzen konnten. Schnelles Lauf- und Kombinationsspiel sieht man schon seit Jahren eher selten. Dennoch konnte der RR, wenn er als Ganzes mal richtig ins Rollen kam schon auch immer wieder mal für Spektakel sorgen. Aber die Außen mal durch schnelle Ballstaffetten frei spielen, hat schon seit Jahren Seltenheitswert. Zumindest gefühlt, bekommen die MT von den gegnerischen Außenspielern deutlich mehr Tore eingeschenkt, als sie selber zu erzielen vermag. Wenn unsere Außen erfolgreich waren, dann hauptsächlich durch Tempo-Gegenstöße.

    Diese Saison musste der Grimm über weite Strecken auf die Alternativen Kühn und Pavlovic verzichten. Dazu die anhaltende Formschwäche der Müllers und von T. Schneider und ein Lemke, der seine offensiven Fähigkeiten weiterhin gut zu verstecken weiß. Das hat das Melsunger Spiel schon sehr eindimensional werden und den Coach des öfteren etwas ratlos wirken lassen. Wir sollten ihm und der Truppe dennoch die Chance geben, zu zeigen das es auch besser und damit auch wieder "ansehnlicher" geht. Nur wenn es Grimm gelingt das Spiel variantenreicher anzulegen und eine paar klare Abläufe (z.B bei drohendem Zeitspiel, oder bei "aggressiven" Verteidigungs-Strategien der Gegner zu etablieren), wird man den Top-Mannschaften wieder etwas näher kommen. Zweifel meinerseits, dass dies gelingen wird, kann ich allerdings auch nicht verleugnen.

    Da hat die MT zwar endlich mal wieder stark begonnen, dann aber leider, wie schon so oft in den letzten Wochen, kontinuierlich nachgelassen. Es bleibt das Kernproblem der MT derzeit: wenn das "System-Mikkelsen" neutralisiert ist, kommt vom Rest einfach zuwenig. Ausnahme heute allenfalls, so lange er mitwirken durfte, Birkefeld (Wenn man sich von dem mal nicht etwas voreilig wieder getrennt hat....).

    Da zeigten sich die Löwen doch deutlich breiter aufgestellt. Die scheinen sich mittlerweile auch von Andy Schmid etwas "emanzipiert" zu haben, und können so ein Ding wie heute auch mal ohne ihren formschwachen Spielmacher drehen. Auch ein deutlicher Unterschied im "Game-Coaching". Jacobsen findet eine Lösung um Mikkelsen weitestgehend aus dem Spiel zu nehmen. Grimm weder hierauf eine Antwort, noch irgend eine Idee, wie man die Kreise von Fäth einengen könnte.

    Wie schon richtig angeführt: der Abstand der MT zu den Top-Teams ist eher größer geworden diese Saison. Die kommende Spielzeit wird zeigen, ob wirklich primär an den Verletzungsausfälle und "den Müllers" lag, oder ob in dem Kader mehr steckt, bzw. Grimm dann auch in der Lage ist alles raus zu kitzeln.

    Na ja, das Ganze wirkt halt wenig souverän und passt irgendwie zum Gesamtbild, dass die MT, nicht nur heute Abend, abgibt. Das war heute schon ein äußerst mäßiges Spiel, in dem schließlich der Einäugige unter zwei Blinden gewonnen hat. Viele weggeworfene Bälle auf beiden Seiten, die Torhüter jeweils mit die besten Leute auf dem Parkett (bei GWD zumindest in der 2.HZ) und wenig zündende Ideen in der Offensive.

    Bei der MT zeigt sich seit Wochen ein sehr ähnliches Muster, was den Spielverlauf angeht. Nach zumeist holprigen Start, kommt man dann, meist durch den starken Mikkelsen doch recht gut ins Spiel, und hauptsächlich Dank ihm nicht selten zu einer klaren Führung. Sobald sich dann die gegnerische Defensive auf ihn eingestellt hat, ist dann überwiegend Schicht im Schacht. Der übrige Rückraum ist im Grunde seit Wochen nicht existent, und es ist schon erstaunlich, dass 1 Mikkelsen + 1(-manchmal auch 2) Außenstürmer + 1 Kreisläufer + eine einigermaßen stabile Defensive (inclusive. Torwartleistung) dann ausreichen, um zu diesem Zeitpunkt der Saison immer noch auf dem 5. Platz zu stehen. Möglicherweise jammere ich ja auf relativ hohem Niveau ?( . Aber es ist schon ziemlich lange her, dass ich von der MT (auch unter Berücksichtigung der Verletzten) mal ein richtig überzeugendes Spiel gesehen habe. So abhängig wir wir letzte Saison teilweise von Julius Kühn waren, so sind wir es aktuell (zumindest in der Offensive) von Mikkelsen.

    Vielleicht doch noch eine positive Anmerkung zum Schluß: Recht souverän fand ich heute das Schiedsrichterinnen-Gespann! Deren Fehlerquote fand ich Vergleich zu den meisten Feldspielern heute ziemlich überschaubar.

    Mit (hoffentlich) genügend Abstand hier auch mein Senf zum gestrigen Spiel. Wie schon vereinzelt hier angeklungen, hatte auch ich den Eindruck, dass der Spielverlauf den vorhergehenden Partien gegen die Füchse und Leipzig nicht ganz unähnlich war. Nur hat man gestern die 1. HZ nicht so konsequent durchgezogen, wie in den beiden anderen Partien, so dass die Schwächephase in der 2. diesmal zum Tragen kam.

    Ich weis nicht ob man da die Aussage vom Trainer wonach der MT "die Dinge momentan leicht von der Hand gingen" etwas zu sehr verinnerlicht hatte. Dem Spiel seiner Schützlinge fehlte nach, meiner Wahrnehmung, von Beginn an der nötige Biss. Vor allem die Abwehr wirkte nicht sehr zupackend. Da aber vorne die Angriffe zunächst noch ganz vernünftig zu Ende gespielt wurden, zudem Simo eine starke Phase hatte, schien dies jedoch niemanden zu beunruhigen, und man glaubte wohl das Spiel angesichts eines 14:10 Zwischenstands locker über die Runden zu bringen. Es folgte die in den vergangenen Spielen übliche "Tiefschlaf-Phase", die allerdings diesmal schon vor der Pause einsetzte, weswegen man nur mit einem dünnen Polster in selbige ging. So konnten die wacker (aber keinesfalls furios) aufspielenden Stuttgarter (ich weis, eigentlich Bittenfelder) den Fortgang der Schlummerphase zu Beginn der 2.HZ nutzen um (um gestützt auf einen von der MT-Offensive warmgeschossenen Jogi Bitter) ihrerseits in Führung zu gehen. Dabei dann der TVB auch soviel Selbstbewusstsein auf, dass ihn dann auch der zu spät erwachte Kampfgeist der MT nicht mehr Umwegen konnte. Dennoch gab es noch 1-2 Gelegenheiten für die MT doch nochmal das Spiel zu kippen, doch technische Fehler bzw. der zum Schluss immer stärker werdende Bitter verhinderten dies dann, so dass die Schwaben den letztlich verdienten Sieg feiern durften.

    Natürlich kann man die Verletzten und angeschlagenen Spieler immer als Erklärung für eine Niederlage anführen. Da dies gestern wohl auch Mikkelsen betraf, hat das für das Spiel der MT sicher auch eine Relevanz. Es ist dann aber auch schon wieder bezeichnend, wenn ein angeschlagener Mikkelsen dann immer noch der mit Abstand beste Melsunger ist. Vom Rest kommt mir da schon zu wenig. In Leipzig hat dann wenigstens noch die "Flügelzange" einigermaßen zugepackt. Wobei ich von einem Youngster wie Ignatov auch nicht erwarte, dass er nun regelmäßig 6-7 Buden macht. Was ich nicht nachvollziehen kann, sind diese ausgeprägten "lethargischen" Phasen in den vergangenen Wochen. Da wünschte ich mir auch von Grimm mal deutliche "Ansagen/Weckrufe" in den Auszeiten. Meiner Meinung nach wird da mitunter etwas zu lange alles noch ziemlich schön geredet, obwohl das Spiel gerade dabei ist den Bach runter zulaufen. In Leipzig ist immerhin Lemke mal richtig laut geworden, aber so ein "Tritt in den Allerwertesten" darf/muss dann auch mal vom Trainer kommen.

    Auch die Feststellung, dass da verständlicherweise alle auf dem Zahnfleisch kriechen müssten, kann ich nicht ganz teilen (ohne allerdings genau zu wissen, woran es gestern bei dem ein oder anderen gemangelt hat). Das war jetzt das 7.Spiel in diesem Jahr, mit fast immer 7-10 Tagen Abstand zwischen den Spielen. Eine strapaziöse WM hatten auch nur die wenigsten der MT-Spieler in den Knochen. Also, warum die jetzt alle schon am Ende ihrer Kräfte sein sollen verstehe ich nicht so ganz. Und ob wir jetzt so viel mehr verletzte Spieler haben, als eine ganze Reihe anderer Teams, muss man mir auch erstmal aufzeigen. Natürlich sind ein fitter Kühn oder Reimann richtige "Waffen", aber das müssen andere Teams zum Teil auch wegstecken.

    Von daher bestand nach meiner Einschätzung auch gestern nicht die Notwendigkeit das Spiel abzugeben. Auch mit den vorhandenen Spielern sollte es eigentlich möglich sein den TVB zu schlagen, ohne die nun herabwürdigen zu wollen. Man hat gestern einfach sein Potenzial nicht abrufen können. Da kam gestern einfach von zu vielen Spielern zu wenig. Wieso ein Birkefeld momentan so sehr außen vor ist, kann ich zum Beispiel auch nicht so ganz nachvollziehen. Gut, er hat bislang nicht erkennen lassen, das er die absolute Granate für den rechten Rückraum ist. Aber ganz passable Ansätze waren doch teilweise vorhanden. Mit ein bisschen mehr Selbstvertrauen, als er momentan zu haben scheint, sollte er allemal in der Lage sein gegen einen Gegner aus dem unteren Mittelfeld der Liga den ein oder anderen Akzent setzen zu können. Ihn halbwegs stabil ins Spiel einzubinden ist (über die ganze Saison betrachtet) irgendwie so gar nicht gelungen, und ich bin mir nicht sicher, ob das nur an ihm alleine liegt. So macht man sich die Personaldecke dann zum Teil auch dünner, als es sein müsste.

    In jedem Fall muss es Heiko Grimm + dem Team gelingen das Spiel, auch unabhängig von der Rückkehr der Rekonvaleszenten (teilweise, wie man hören konnte möglicherweise schon zum nächsten Spiel am 20.04.), wieder auf mehr Schultern zu verteilen. Die aktuelle Abhängigkeit von Mikkelsen tut uns mittel-/langfristig genauso wenig gut, wie in Vergangenheit die von Julius Kühn. Zumindest, wenn man einen echten Schritt nach vorne machen möchte.

    Und nein, ich will hier unseren Coach nicht zur Disposition stellen, falls das jemand aus dem geschriebenen heraus interpretieren möchte! Heiko Grimm ist immer noch ein ziemlich junger, noch nicht allzu erfahrener Trainer, dem ich mich anmaße ein beträchtliches Potenzial als Trainer zuzuschreiben. Aber auch ihm gelingt es noch nicht, dieses Potenzial konstant auf die Platte/ins Team zu bekommen. Ich schätze auch seine Fähigkeit zur Selbstreflektion durchaus so ein, dass eine weitere positive Entwicklung als Trainer bei ihm durchaus erwartet werden kann. Ein bisschen mehr Geduld, was die Entwicklung von Spielern und Trainern angeht täte den meisten von uns "Handball-Experten" manchmal ganz gut. So wie wir bei unserem Bundestrainer Prokop, so meine ich, doch eine deutlichen Reifeprozess erkennen durften, haben hier bei der MT die meisten Fans einem Lasse Mikkelsen vor einem Jahr wohl auch nicht zwingend zugetraut eine dermaßen dominante Figur in unserem Spiel zu werden.

    Deswegen: ärgerliche, vermeidbare Niederlage gestern. Mund abputzen, die richtigen Schlüsse daraus ziehen, regenerieren und dann mit bald wieder größerem Kader weiter. Es gibt noch genügend Punkte zu holen. :)

    Ganz einfach, die beiden haben quasi geschildert, dass sie sich bis 2020 eingerichtet hatten und vertrauten darauf ihre Verträge erfüllen zu können. Mittlerweile reifte bei der MT der Entschluss die Verträge vorzeitig zu beenden und dies wurde jetzt in die Tat umgesetzt. Dadurch gesteht die MT den Fehler ein, beiden seinerzeit einen Vertrag bis 2020 gegeben zu haben.

    Also das kann man den beiden doch nun nicht vorwerfen, dass sie sich darauf eingestellt haben , den Vertrag zu erfüllen. Darauf sollten sie eigentlich auch vertrauen dürfen. Wir wollen ja auch darauf vertrauen, das z.B. Julius seinen Vertrag bei uns erfüllt. Das dieser Vertrag (der Müllers) möglicher weise etwas zu großzügig dotiert war, mag auch richtig sein, aber warum sollten die Müllers das ablehnen? Es ist ja nun auch hinlänglich bekannt, dass diese Verlängerung noch auf betreiben von M. Roth zustande gekommen ist und schließlich auch einer der Gründe für das Zerwürfnis zischen ihm und A. Geerken war, die wiederum schlußendlich in der Entlassung von Schorle gemündet ist.

    Das die Müllers dann in den letzten 2 Jahren mit ihren Leistungen deutlich nachgelassen haben, sehe auch ich so. Und natürlich bestätigt das diejenigen, die die Verlängerung damals (im Nachhinein zurecht) kritisch beäugt haben. Dennoch ist die Vertrags-Situation nicht das, was man aus meiner Sicht den Twins vorwerfen kann. Und auch nicht, dass es in den vergangenen Spielzeiten keiner der "Backups" von M. Müller es geschafft hat ihn trotz seines Schwächelns wirklich zu verdrängen. Das sehe ich wie Markus76, da hat man bei der Auswahl der Spieler nicht den wirklichen Treffer gelandet. Auch ein Birkenfeld hat leider nicht so eingeschlagen, wie es Mikkelsen nun im 2. Jahr getan hat (und darauf hätte ich z.B. im Sommer auch noch nicht gewettet, dass der jetzt so souverän auftritt) . Hätte es mit ihm (oder vorher mit Langhans) funktioniert, wäre ein M. Müller als "erfahrener Backup" auf RR, den man mal dann reinwirft, wenn die Brechstange gebraucht wird, aus meiner Sicht gar keine so verkehrte (wenn auch kostspielige) Lösung gewesen.

    Man kann an den Beiden sicher so einiges kritisieren, aber wir sollten sie jetzt auch hier nicht zu den Hauptsündenböcken machen, für alles, was in den letzten beiden Spielzeiten bei der MT nicht funktioniert hat.

    So, dann will ich mich nach längerer "Forums-Pause" auch mal wieder einklinken. So viel ist im Mt-Strang ja auch selten los. Die aktuelle Situation um die MT bietet ja auch wahrlich Diskussionsstoff.

    Auch ich habe die Halle am Sonntag recht "nachdenklich" verlassen, denn ein überzeugendes Spiel, bzw. eine echte Reaktion auf das Kiel-Debakel habe ich nicht erlebt. Dennoch war's ein Ergebnis, das zum Ende eigentlich unnötig eng wurde. Dadurch lassen sich die Unzulänglichkeiten im Spiel der MT aber auch nicht so leicht bei Seite schieben, wie es vermutlich bei +5 oder 6 (was bis 10 Min. vor Schluss ja durchaus möglich erschien) passiert wäre.

    Es ist sicher auch richtig, dass die Müller-Twins gegen Göppingen (und auch im bisherigen Saison-Verlauf) zu den schwächsten Akteuren auf dem Feld gehörten. Das sie die Haupt-Verantwortlichen für die krassen Leistungsschwankungen und das teilweise sehr statische Spiel der MT sind, ist für mich jedoch noch nicht ausgemacht. Und das sage ich als jemand, der die beiden seit ihrer Ankunft bei der MT eher kritisch beäugt. Auch bei mir hatten ihre "Mätzchen", die sie ja auch bei ihren früheren Stationen bereits gezeigt haben, einen nicht so tollen Eindruck hinterlassen, so dass die Bekanntgabe ihres Wechsels nach Melsungen schon ein deutliches Stirnrunzeln bei mir hervorgerufen hat. Leider haben sie diese Seiten ihres Spiels auch bei uns nie abgelegt. Trotzdem ging mir ähnlich, wie wohl den meisten Fans der Teams, wo sie in der Vergangenheit gespielt haben. Man sieht das Ein oder Andere nicht mehr ganz soo kritisch wie als Fan der gegnerischen Mannschaft. Zumindest so lange es sportlich (halbwegs) erfolgreich ist. Ist halt auch immer eine Frage der Perspektive. Als Fan ist man halt seltenst wirklich objektiv.

    Nichtsdestotrotz konnte ich zumindest anerkennen, dass die beiden aus meiner Sicht durchaus ihren Anteil an (zumindest vorübergehenden) Höhenflügen der MT hatten. Ein positiver Teil ihrer Persönlichkeit als Handballer (und nur den maße ich mir an etwas zu beurteilen) ist einfach ihre "Unerschrockenheit" vor großen Namen. Kretsche hat das mal ganz treffend während der Kommentierung eines Spiels beschrieben: "mit den Müllers kannst Du in den Krieg ziehen" (selbstverständlich nur eine Metapher!). Was damit gemeint ist: wenn die beiden, egal ob mit Wetzlar, Weilstätten oder eben Melsungen nach Kiel in die Ostsee-Halle (sorry, bin da Traditionalist) fahren, dann fahren die da hin, in der Überzeugung, dass da was zu holen ist! Auch wenn ihr Team gerade irgendwo zwischen Patz 10 und 14 in der Tabelle herumkrebst. Und mit diesem Glauben, das auch sportlich scheinbar unmögliches möglich ist, haben sie ihren Teams schon das ein oder andere Mal Flügel wachsen lassen. Ich denke schon, dass die beiden mit dieser extrem ausgeprägten Einstellung ("die Anderen sollen erstmal zeigen, dass sie besser sind als wir"), zumindest in der Vergangenheit durchaus positiv auf ihre Mannschaften gewirkt haben. Bei der MT haben sie das definitiv! Das dabei ihr Selbstbewusstsein bisweilen ihre spielerische Klasse übertroffen hat, ist allerdings auch meine Einschätzung. Vermutlich ist diese Lücke in den vergangenen 1-1,5 Jahren auch stetig größer geworden.

    Und damit sind wir wieder bei den aktuellen Problemen der MT. Ich schätze mal, dass die beiden immer noch zu den Wortführern innerhalb des Teams gehören, und daher auch immer noch ein gewisses Standing haben. Zu den Leistungsträgern gehören sie aktuell nicht mehr (und ob doch nochmal irgendein 2./3.Frühling in ihnen steckt... habe ich so meine Zweifel). In dieser Konstellation bedarf es sicher auch eine Coaches mit einer gewissen Autorität. Ob die bei Heiko Grimm bereits in ausreichendem Maße vorhanden ist, bin ich mir auch nicht sicher. Aber das sind halt alles so Einschätzungen aus der Ferne der Stehtribüne zum Spielfeld. Ich bin jetzt kein Insider, der irgendwie "näher am Verein dran" ist und sein Wissen aus zuverlässigen Quellen speist. Sind aber hier ausser "Marcus-76" (und der meldet sich "wohl dosiert" hier) vermutlich die Wenigsten.

    Immerhin haben wir mit H. Grimm, nach seinem zunächst holperigen Trainer-Einstand, zum Ende der letzten Saison einen bemerkenswerten spielerischen Aufschwung erlebt. Unter Anderem mit einem richtig begeisternden Auftritt gegen die Füchse, wo auch richtig tolle Spielzüge zu sehen waren. Sogar unter Einbeziehung der Aussen-Spieler!! Was ansonsten ein Manko ist, dass wir aber schon seit M. Roth´s Zeiten mit uns rumschleppen, in den letzten Spielen aber wieder sehr krass zu Tage getreten ist. Das stimmt schon, wenn die MT nicht gerade in Überzahl ist, versauern unsere Aussen regelmäßig. Diesbezüglich hatte fast jeder Gegner zuletzt mehr drauf. Dazu trägt M. Müller auf RR sicher auch seinen Teil bei, aber in dieser Hinsicht sehe ich auch bei Julius Kühn noch sehr viel Luft. Auch von unseren RM-Optionen hat sich in bislang noch keiner als ein konstant sicherer Spiel-Lenker bewiesen. Ob Pavlovic oder Mikkelsen da noch rein wachsen, muss man sehen. Hoffnung habe ich da durchaus.

    So stehen wir momentan mit unserem vermeintlich so hochambitionierten Kader da, der (noch) nicht in der Lage ist dieses Potential verlässlich abzurufen, so dass es sich aktuell wirklich so anfühlt, wie es die HNA treffend beschreibt, das der Abstand zu den TOP-Team eher größer als kleiner geworden ist. Das ganze mit einem Trainer, der mir selbst noch in seiner "Findungs-Phase" als Coach (mit einer vermutlich nicht ganz einfach zu handelnden Truppe) scheint. Bin gespannt, ob ihm diese "Lehrzeit" zugestanden wird.

    Ist schon irgendwie ein wenig merkwürdig, gegen manche Teams, die man vom Kader her eigentlich etwas schwächer einschätzen könnte als Melsungen, bekommt die MT in den vergangenen Jahren (vor Allem in Heimspielen) immer wieder massive Probleme: der VfL Gummersbach und der HSV (gut, da kann man sich beim Personal-Vergleich streiten). Da gab´s zu Hause zuletzt permanent "was auf die Ohren", warum auch immer. Auch Wetzlar und N-Lübbecke sind so Mannschaften wo´s häufiger richtig zäh läuft. Finde ich keine Erklärung für, warum man sich gegen die so schwer tut, seine PS auf die Platte zu bekommen. Und ich glaube selbst M.Roth ist da schon etwas am Grübeln. Keine Ahnung, ob da die besagte "Divenhaftigkeit" als Erklärung ausreicht, dass es ausgerechnet immer gegen die gleichen Teams so stottert.

    Zu unseren Müllers: über die letzten 2 1/2 Spielzeiten gesehen denke ich schon, dass sie generell ein stabilisierender Faktor im MT-Team sind. Mit ihrer "Unerschrockenheit" (so kann man´s glaube ich positiv formulieren) gerade auch gegen etablierte Gegner und in "hitziger" Auswärts-Atmosphäre (das sie dabei auch hin und wieder sehr provozieren wissen wir auch in Kassel/Melsungen). Aber es gibt auch immer wieder so Partien, da geht bei ihnen so gar nix. Da reiht sich vor Allem technischer Fehler an technischen Fehler und man reibt sich dann zusätzlich nur unnütz in überflüssigen Scharmützeln auf. Ich habe jetzt allerdings nicht genau auf dem Schirm, ob es bei den beiden auch genau die Partien, gegen die oben genannten Gegner ist. Das würde ja dann in der Feststellung münden, läuft´s bei den Müllers nicht, läuft es auch bei der MT nicht. Das habe ich so in eigentlich noch nicht wahr genommen, zumal ich in den letzten Monaten den Eindruck hatte, dass die Bartenwetzer mittlerweile gut genug aufgestellt sind, dass so eine Abhängigkeit von einzelnen Leistungsträgern eben nicht mehr besteht. Sondern es fanden sich eigentlich immer Andere, die das kompensieren konnten. Wie haben das Andere von Euch hier im Forum beobachtet?

    Verdienter Erfolg des THW, der einfach den stärkeren Rückraum hatte. Der individuellen Klasse eines Duvnjak oder eines Weinhold konnte das "Kollektiv" der MT diesmal dann doch nicht genug entgegen setzen. Allenfalls könnte man etwas böswillig behaupten, das der Melsunger Rückraum heute kollektiv geschwächelt hat. Aber wollen wir nicht ungerecht sein. Trotz dieser Schwächen war ja bis 2 Min. vor Schluss zumindest ein Punkt in Reichweite. Man ist zumindest nicht "entzaubert" worden, aber um in der Ostseehalle zu bestehen bedarf es eben einer absoluten Top-Leistung. Heute war es eben nur gut, was halt nicht gut genug war. Kein Beinbruch. Nächsten Mittwoch geht´s weiter!

    Zitat von »1966«
    Gerade vor so einer großen Kulisse und den Druck gewinnen zu müssen und den verwöhnten Publikum können schon die Beine schwer machen.

    Wenn's nicht der THW Kiel wäre, der das schon seit Jahren kennt. Gerade die Niederlage der RNL gegen die MT wird sie beflügeln, weil sie dadurch näher an die Spitze gerückt sind (nach Minuspunkten)


    Sehe ich eigentlich ähnlich. Der Druck den die Kulisse in der Ostseehalle entwickelt wirkt sich nach allen Erfahrungen fast ausschließlich auf die Gastmannschaften lähmend aus. Für den THW dagegen stets beflügelnd. Das Kieler Publikum mag durch die mannigfachen Erfolge der vergangenen Jahre durchaus etwas verwöhnt sein. Ein "Operetten-Publikum" ist es aber nach meiner Einschätzung nicht. Das ist schon eine tief verwurzelte Identifikation mit dem THW, die über einen langen Zeitraum gewachsen ist. Die Ostseehalle ist ja nicht erst voll, seit die Kieler Meisterschaften erringen. Die ist voll, seit der THW der Bundesliga angehört. Vor dem ersten Titel haben die Fans dort viele Jahre Bundesliga-Mittelmaß mitgetragen. Also darauf zu hoffen, dass die Zuschauer sofort zu murren anfangen, sollten sie gegen die MT mal 2 Tore hinten liegen ist wohl eher Wunschdenken.

    Druck kann allenfalls durch die Tabellensituation entstehen, die sich durch eine weitere Niederlage natürlich deutlich verschlechtern würde. Andererseits hat sich die Situation auch für Kiel durch die Löwen-Niederlage erst mal wieder gebessert. Daher stellt das Spiel eben auch die Chance dar zu den RNL aufzuschließen.

    So gesehen würde ich die Ausgangslage vor dem morgigen Spiel für die MT weder als besonders günstig, noch als besonders ungünstig bewerten. Es wird logischerweise ein verdammt schweres Spiel. Chancenlos ist man trotzdem nicht. Das leite ich aber mehr vom zuletzt gezeigten Selbstbewusstsein und der speziell am letzten Samstag gezeigten Fähigkeit sich voll auf die Aufgabe zu fokussieren ab. Wenn sie sich das auch in einer kochenden Ostseehalle bewahren können, ist vielleicht tatsächlich was drin.

    Das wird jetzt noch einmal eine besondere Herausforderung, die Leistung vom Samstag am Mittwoch in der Ostsee-Halle zu bestätigen. Die Option "unterschätzt" zu werden besteht (im Gegensatz zu 2013) sicher nicht mehr. Sollte man unter diesen Voraussetzungen auch in Kiel bestehen (dazu würde ich auch schon ein Unentschieden zählen) wäre das wirklich ein Statement, dann hätte man sich oben für´s Erste festgesetzt. So richtig daran glauben mag ich noch nicht - aber es reicht ja wenn es die Mannschaft tut. Sehe die MT da schon noch leicht in der Außenseiter-Rolle. Der Druck für den THW ist aber auch nicht ohne. Weitere Punktverluste kann man sich an der Förde eigentlich nicht leisten, wenn man selber noch ein Wort in der Meisterschaft mitreden will. Also wäre im Grunde alles für ein weiteres Topspiel bereitet, und Spiele wie am letzten Samstag sind doch das, was Handballfans (und die die es vielleicht noch werden wollen) öfters als Live-Spiel im TV geboten bekommen sollten.