Beiträge von DonMaffa

    oder haben die (Co-)Kommentatoren alle keine Ahnung?

    Ich habe bei DSF Sport 1 und Co. immer den Ton aus, denn viele Kommentatoren haben von Handballregeln anscheinend soviel Ahnung wie ich vom Damen-Synchronschwimmen. Insbesondere ein ehemaliger Linksaußen zeigt regelmäßig gravierende Lücken in der Kenntnis des Regelwerks. :D

    Ich hab nix dagegen, wenn sich die Bank Emotionen zeigt, es kommt nur darauf an, in welcher "Intensität" das ganze geschieht. Zumeist regt sich der Offizielle zum Glück "solange" auf, bis es zur nächsten "regulären" Unterbrechung kommt. Ist für mich ein Zeichen von ruhiger Spielleitung und Souveränität.

    Wie schon gesagt, steht der Betreffende meterweit im Spielfeld oder wird es beleidigend, unterbreche ich auch das laufende Spiel.

    Theoitetos:

    Ich unterscheide zwischen MV, Offiziellen und dem Coach / Mentor der Schiedsrichter... :)
    Die Situation war schon einigermaßen blöd gelaufen, so dass ich die Kritik diesbezüglich von ihm gut verstehen kann.

    Die "Gelbe gegen die Bank" kann auch in einer Spielunterbrechung gegeben werden, davon gibt's beim Handball bekanntermaßen ja ständig welche, und da ist es nur fair, die Sekunden zu warten. Bei einem Disqualifikations-würdigen Verhalten sehe ich persönlich die Sache ein wenig anders... :)

    Grundsätzlich darfst du alles schreiben und einreichen. Wir leben ja zum Glück (noch?) in einem freien Land... :D

    Für einen "Bericht" des Zeitnehmers gibt es die Grundlage des § 79 Abs. 2 SpO DHB, der Eintrag der Ankündigung im Spielprotokoll erfolgt gem. § 81 Abs. 6 SpO DHB.

    Zitat

    § 79 Abs. 2 SpO DHB
    Zeitnehmer und Sekretär können der Spielleitenden Stelle einen Bericht geben. Sie haben diese Absicht dem Schiedsrichter anzuzeigen, der gemäß § 81 Abs. 6 verfährt. Der Bericht ist innerhalb von drei Tagen an die Spielleitende Stelle zu senden.

    Ich würde es mir aber dreimal überlegen, ob ich für eine Verletzung des Auswechselraumreglements einen Bericht an die Spielleitende Stelle schreibe... Bei einer Beleidigung o. ä. sieht da die Welt schon anders aus. :hi:


    ja, und da gibts auch Spezialisten, die absichtlich abwarten, bis wieder angepfiffen ist, um dann den Trainer, der sich inzwischen längst wieder beruhigt hat, fürs vorangegangene meckern zu bestrafen. Machen sich ganz viele Freunde solche "Sportskameraden"

    Ich sehe es vor meinem geistigen Auge: Geschrei, Tumulte, herausgerissene Sitzschalen, brennende Kreuze... :D

    Hierzu Erläuterung 7 IHR:

    Zitat

    B. Unterbrechung aus anderen Gründen, z.B. wegen unsportlichem Verhalten im Auswechselraum
    a. Durch den Zeitnehmer
    Der Zeitnehmer sollte bis zur nächsten Spielunterbrechung warten und dann die Schiedsrichter informieren.
    Unterbricht der Zeitnehmer das Spiel vorzeitig, wird es mit Freiwurf für diejenige Mannschaft wieder aufgenommen, die zum Zeitpunkt der Unterbrechung im Ballbesitz war. Erfolgt die vorzeitige Unterbrechung aufgrund eines Verstoßes der abwehrenden Mannschaft und es wird dadurch eine klare Torgelegenheit für die ballbesitzende Mannschaft vereitelt, ist gemäß Regel 14:1b auf 7-m-Wurf zu entscheiden.

    Das Regelwerk spricht hier von "soll", d. h. eigentlich darf man es so machen. Uneigentlich sollte es aber nicht gemacht werden, da das ganze nicht allzu "fair" ist und das Kampfgericht bis zum Anwurf / Abwurf warten könnte. In dieser Situation geht es mit Freiwurf für die ballbesitzende Mannschaft weiter, eine Bestrafung des Offiziellen ist nur auf Basis der Aussage des Kampfgerichts nicht möglich.

    Zu den Anmerkungen der SR:
    1. Schiedsrichter dürfen nur das bestrafen, was sie auch selbst wahrnehmen (Ausnahme: Wechselfehler). Wenn also nur das Kampfgericht bemerkt, dass ein Offizieller ständig die Coaching-Zone verlässt, dann informieren sie die Schiedsrichter und das war es dann.
    2. Eine Bestrafung eines Offiziellen der ballbesitzenden Mannschaft im laufenden Spiel führt selbstverständlich zum Ballverlust. Deswegen bestrafen die meisten Gespanne auch nur im Rahmen einer Spielunterbrechung.

    Zusammengefasst:
    Das Kampfgericht hat offiziell die Rechte gemäß des Regelwerks (Regel 18 und Erl. 7 IHR), d. h. sie können die SR "nur" informieren (Ausnahme: Wechselfehler). Ob die SR bestrafen, hängt von ihrer eigenen Wahrnehmung in der Situation ab.


    wiederspricht das nicht deiner ersten Aussage?

    Also da nirgends dazu vermerkt ist, scheint es also nicht verboten zu sein. Und bei Verdacht kann ein Vermerk im Protokoll, wie Funkruf richtig bemerkt hat, vllt. helfen Betrügerein aufzudecken. Kommt ja leider im Nachwuchs vor ...

    Es ist nur in Deutschland so, dass alles verboten ist, was explizit erlaubt ist... Wenn ich keine regeltechnischen Möglichkeiten habe, werde ich den Teufel tun, irgendjemand auf Grund meines Verhaltens eine Einspruchsmöglichkeit zu geben.

    Wie wahrscheinlich ist denn ein solcher Betrug? Ich mache einen Protokolleintrag dreimal, jedesmal liege ich "daneben" und dann kriege ich sowohl von der Spielleitenden Stelle als auch vom Schiedsrichterwart eine Sprengung...

    Wenn die Regel absolut klare Inhalte hätte, wären Schiedsrichter obsolet und wir könnten einen Roboter pfeifen lassen. Und das wäre langweilig. :) Jedes Gespann hat andere Stärken und Schwächen, das ist natürlich für jede Mannschaft von Interesse, genauso wie die Analyse der gegnerischen Mannschaft von Interesse ist.

    Mir sind die Sympatien oder Antipathien der Zuschauer, Spieler und Offizielle während des Spiels kreuzegal. Nach 60 Minuten muss ich noch in den Spiegel schauen können und mir sagen: Du hast dein Bestes getan, keine Mannschaft bevorteilt oder benachteilt und bist nicht "schuld" am Spielergebnis. Wenn das irgendwann mal nicht mehr so sein sollte, muss ich die Pfeife an den Nagel hängen.

    Sehe ich ein wenig anders. Das wichtigste sind eine klare, beständige Linie der SR bei der Interpretation, die parallele und gleiche Auslegung durch beide SR bei ähnlichen Situationen und die entsprechende Kommunikation. Wenn jeder Spieler, Offizielle und Zuschauer weiß, was bei bestimmten Situationen kommt, dann ist das Gespann berechenbar und damit anerkannt.

    Wenn ein Spieler mit mir reden will / eine Frage hat, dann darf er das auch, solange er mich nicht "anmotzt". Es soll Kollegen geben, die in solchen Fällen das von oben herab abhandeln oder auf 4:2 IHR verweisen...

    Ob das Schritte sind, ist eine verdammt schwere Entscheidung. Der rechte Fuß der Spielerin ist vorne, der Boden ist m. E. berührt, als sie den Ball annimmt, damit ist das der "Nullschritt" und mit links-rechts-links sind es nur drei Schritte... Nochmal in Ruhe betrachtet, berührt sie den Ball, prellt sich damit selbst an und somit gibt es keinen Nullschritt. Also 4 Schritte und Freiwurf.

    Im Übrigen passiert das nicht, wenn der SR den Freiwurf für Grün Weiß auf HR gibt (0:03). :)

    Ich kann und darf als SR keine "Gesichtskontrolle" machen, das ist laut Regelwerk nicht zulässig. Einzig die Identität des MV muss festgestellt werden. Die Spieler sind für mich anhand der Spielernummern identifizierbar. Spätestens beim Durchzählen der Ersatzbank vor Spielbeginn fällt dann auf, dass mehr Spieler im Protokoll stehen, als auf der Ersatzbank sitzen.

    Der vorliegende Fall passiert häufiger, als man denkt (mir zumindest).

    Ich interpretiere meine Aufgabe als SR nicht als Regelhüter sondern als Spielleiter.

    Die Idee ist absolut richtig; das Regelwerk gibt uns dafür ja auch allerhand Interpretationsspielraum (z. B. Betreten des Kreises durch den Abwehrspieler oder die Beurteilung von Regelwidrigkeiten nach 8:3 IHR ff.). Leider ist aber die Regel 5:10 IHR so eng gefasst, dass es dafür keinen Handlungsspielraum gibt.

    Dass sich einige über diesen Kommentar von Rio aufregen, halte ich zwar für angemessen, die Art und Weise jedoch nicht. Ich glaube, dass das Problem mit dem Nachwuchs daran liegt, dass sich in den vergangenen Jahren die Zuschauer unglaublich zum Schlimmeren gewandelt haben. Das ist m. E. eher ein übergreifendes Problem als die Auslegung des Fußspiels des Torwarts...