Beiträge von GWEimsbüttel

    Dass sich so viele Menschen ein Handballspiel angeschaut haben, ist schon beeindruckend. Ohne wenn und aber.

    Es waren neben den Löwen-Fans sehr viele Vereine aus der Region Frankfurt in großer Zahl im Stadion. Aber auch nicht wenige, die ich eher als handballfern bezeichen würde. Deshalb war die Stimmung im Stadion auch nicht typisch für ein Handballspiel. Am Ende feierte sich das Publikum vor allem selbst.

    Zum Spiel: In der 1. Halbzeit war es das reinste Schlachtfest, aber nachdem wir uns zur zweiten Halbzeit fast schon wiederwillig zu unseren Plätzen bewegt hatten, wurden wir vom HSV positiv überrascht. Insbesondere Richard Hanisch hat gezeigt, warum man ihn unbedingt verpflichten wollte. Und die Rückkehr von Lindberg wird dem HSV sicher auch nicht schaden.

    Die Stimmung war tatsächlich trotz der Minus-Kulisse erstaunlich gut. Die Zuschauer haben ihren Teil zum zeitweilig richtig guten Auftreten in der 2. Halbzeit beigetragen, die Jungs gut gepusht. Vor allem Schröder aufgedreht wie ein Duracell-Häschen. Ansonsten noch sehr viel Sand im Angriffsgetriebe. Mahé hatte nicht seinen besten Tag, aber man kann ihm nicht vorwerfen, nicht alles versucht zu haben. Ihm merkte man an, dass er unbedingt Verantwortung übernehmen wollte. Ein paar Würfe weniger wären aber trotzdem nicht schlecht gewesen.

    Das man die komfortable Führung am Ende nicht ins Ziel bringen konnte, schmerzt schon ziemlich. Auch wenn man noch in der Findungsphase ist, darf so etwas nicht passieren. In der Deckung fand man kein Mittel gegen die Kreisbrocken aus Burgdorf und im Angriff wurde überdeutlich, dass man derzeit kaum zu einfachen Toren kommt.
    Dass die Burgdorfer am Ende ihren letzten Angriff unfassbar lange ausspielen durften, ist zwar vollkommen unverständlich, aber den berühmten Sack hätte man einfach früher zumachen müssen.

    Jetzt wird's am Sonntag hoffentlich nicht allzu heftig. Eine Klatsche umgeben von freudetrunkenen THW-Fans wäre schwer zu ertragen.

    Und ob ein Linkshänder nicht die bessere Verstärkung gewesen wäre.

    Habe letzte Saison einige Spiele von Hanisch im Hammarby-Trikot gesehen, er ist definitiv ein technisch guter Spieler mit viel Potential. Aber eigentlich gibt es dringenderen Bedarf auf der halbrechten Rückraumposition. Es läuft also darauf hinaus, dass einer der zahllosen Rechtshänder dort aushelfen muss, wenn Pfahl seine Ruhezeiten braucht bzw. verletzt ausfallen sollte.

    Der HSV Hamburg verpflichtet für den linken Rückraum den rumänischen Nationalspieler Alexandru Viorel Simicu von HCM Constanta. Der 25jährige war letzte Saison zweitbester Torschütze im EHF-Pokal und wurde 2013 als Rumäniens Handballer des Jahres ausgezeichnet.

    Quelle: ProSport.ro

    Es gibt zu diesem vermeintlichen Wechsel keine offizielle Bestätigung vom HSV. Auch in der Hamburger Presse war dazu nichts zu lesen. Mir scheint das alles andere als fix zu sein.

    "Vielleicht wird die Ostseehalle irgendwann leere Plätze haben, wenn nicht einmal mehr Spitzenspiele spannend sind."

    Damit liegt Frank Heike sicher falsch, das denke ich auch. Eine sich leerende Ostseehalle werden wir wohl nie erleben. Es geht mir mehr darum, dass eine immer dominierendere Mannschaft in fremden Hallen irgendwann niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken wird. Von der Fernsehpräsenz mal ganz zu schweigen.
    Mir ist die Beurteilung des Artikels durch borah zu pauschal, darum ging es mir.

    Borah Was genau ist an dem Artikel von Frank Heike (Der THW Kiel wird zum Nimmersatt) zum Brüllen?
    Vor allem im letzten Absatz bringt er das Dilemma gut auf den Punkt. Außerdem finde ich, dass die erwähnte Marktmacht und vorausschauende Planung ein Kompliment an den THW darstellen. Sie haben sich ihre Stellung über Jahre hinweg durch gute Arbeit erworben. Aber ich denke, dass sie mittlerweile das rechte Maß verloren haben. Der, auch qualitativ, vollkommenen überbesetzte Rückraum in der kommenden Saison, jetzt der Transfer von Landin für die Saison 2015/16. Wo soll das enden?
    Gerade wir in Hamburg haben gesehen, was passiert, wenn man mit untauglichen Mittel versucht, die Marktmacht des THW zu brechen. Der allseits gelobte Ansatz der Löwen, dem THW seriös das Wasser zu reichen, wird durch den Wechsel von Landin massiv in Frage gestellt.

    Ich wüsste da noch einen Klub knapp 100 km südlich von Kiel, der derzeit recht dringend einen Halblinken benötigt, weil dort nur ein Spieler im Kader steht, der seinen Zenit schon vor Jahren überschritten hat. Vielleicht auf Leihbasis!? Der Klub muss nämlich sparen... und mehr Spielanteile als beim THW würde er dort sicher bekommen.

    Nach den vielen Ankündigungen hier muss ich mir wohl ernsthaft Gedanken darüber machen, zu diesem "18.Spiel" mal wieder nach Flensburg zu fahren. Mal sehen, ob die Stimmung tatsächlich so außergewöhnlich sein wird. Sie war ja schon in den vergangenen Jahren bei HSV-Gastspielen eher hitzig... Ob es da noch Steigerungsmöglichkeiten gibt?

    In der WAMS hat sich Achim Leoni, ansonsten beim Hamburger Abendblatt seit Jahren für den HSV Handball zuständig, interessante Gedanken über Andreas Rudolph gemacht.

    Sein eigenes Denkmal zerstört - NachrichtenPrint - WELT AM SONNTAG - Hamburg (WAMS) - DIE Welt

    "... in voller Absicht in den Ruin getrieben." Das trifft es wohl. Er allein hat über all die Jahre den HSV am Leben gehalten, er hat am Ende auch entschieden, den Verein sterben zu lassen. Ein klarer Fall von Allmachtsphantasien.

    Einen neuen Hauptsponsor lehnte er ab. Ein der BILD bekanntes Welt-Unternehmen aus der Lifestyle- und Lebensmittel-Branche hatte bis zuletzt Interesse. Auch der Abgabe von Anteilen und Macht widersetzte er sich. Ein Konsortium von sechs Personen wäre in diesem Falle eingesprungen. Mit einer Kommanditisten-Einlage in Höhe von 1,5 bis 3 Mio!

    Handball: HSV-Handballer im Teufelskreis -
    Sport -
    Bild.de

    Artikel in der BILD sind wahrscheinlich mit Vorsicht zu genießen. Sollte aber das, was in dem von falkenfuchs gelinkten Artikel steht, auch nur annährend der Wahrheit entsprechen, stehe ich kurz vor einem Anfall. Damit würden sich sämtliche Vermutungen bewahrheiten, die ich zuletzt hatte. Rudolph wollte also nicht, dass sein "Lebenswerk" von Anderen weitergeführt wird... Meine Wut ist kaum in Worte zu fassen.

    ...es sei denn natürlich man gibt jetzt wirklich auf, weil der Anspruch der ist, den die Geschäftsführung immer vermittelt hat...also Spitze 1. Liga oder nichts.

    Wer ist denn "man"!?

    Es gäbe bestimmt bestimmt einige Fans, die mit in die 3. Liga gehen würden (mich eingeschlossen). Aber nochmal: Noch ist nicht bekannt, ob dafür aufgrund der enormen Schuldenlast überhaupt eine Chance besteht.

    Wenn man wirklich sagt: Lizenz weg, wir weg...dann frage ich mich schon...

    Ich hoffe, du meinst jetzt nicht mich damit, Stichwort "Modefans"... Ich war schon in der Prä-Rudolph-Ära Dauerkarteninhaber. Da muss ich mir solche "..."-Andeutungen nicht antun.
    Natürlich werde ich diesem Verein verbunden bleiben, wenn es ihn denn noch weiter geben sollte. Aber die Entscheidung darüber hängt doch nicht in erster Linie von den Fans ab. Ich glaube, wir sind nach den Aktionen der letzten Wochen, was unsere Kampfbereitschaft angeht, über jeden Zweifel erhaben.

    Ein bitterer Tag, vor allem auch deshalb, weil hier in den letzten Tagen hinsichtlich der Lizenzierung durchaus ermutigende Signale durch die Presse gegeistert waren.

    Wenn die HBL trotz der vermeintlichen "Stahlkraft" des HSV und des bevorstehenden "Tag des Handballs" die Lizenz nicht erteilt hat, dann war das vorgelegte Finanzkonzept offenbar hinten und vorne nicht ausreichend. Die Entscheidung der HBL ist in dem Fall nur folgerichtig. So weit meine pragmatische Sicht.

    Emotional sieht es natürlich anders aus. Es fühlt sich schon extrem seltsam und im Moment noch äußerst irreal an, dass das Kapitel HSV Handball wahrscheinlich für alle Zeiten geschlossen wird. Was da für Erinnerungen dranhängen... Das Mitfiebern, die Auswärtsfahrten, die gemeinsamen Arena-Besuche (3 Generationen vereint nebeneinander). Es fiel mir eben nicht leicht, meinem Sohn mitzuteilen, dass alles aus ist. Er hat es verdammt tapfer aufgenommen.

    Das Interesse für den Handball wird bei mir nicht nachlassen, das bleibt ein Leben lang. Dafür muss ich aber nicht Fan eines anderen Vereins werden. Für die einen werde ich aber wohl ein bisschen mehr die Daumen drücken als für die anderen.