Ich finde es interessant, dass hier dauernd über Sport und Qualität gesprochen, wo doch der wahre Grund für die 8er-Play-offs rein in den finanziellen Belangen zu suchen ist. Und so wundert es mich auch nicht, dass gerade aus Leipzig die Stimmen für das bisherige System kommen. Für die drei bis vier Spitzenvereine sind die Play-offs eine fast fest buchbare (und damit auch vermarktbare) Einrichtung. Da kommen die Zuschauer, da kommen die Sponsoren, da fließt das Geld. Ist doch logisch, das z.B. Leipzig mal gar keine Lust hat diesen Geldhahn abzudrehen, denn dann könnte die Liga ja ausgeglichener werden.
Zudem kommt der hier schon ausführliche Aspekt der Wettbewerbsverzerrung... die Teams, die gegen den Abstieg kämpfen oder um den Einzug in die Play-offs können sich keine Auszeiten leisten, keine angeschlagenen Spielerinnen schonen, da geht es jedes Spiel ums Überleben. Da ist es egal, ob das am Anfang der Runde oder kurz vor dem Finale ist. Ich meine mich an Spiele zu erinnern (z.B. Frankfurt ohne Mietzner am letzten Spieltag) die schon fast unter vorsetzlicher Wettbewerbsverzerrung liefen.
Aber solange die "Oberklasse" an den Hebeln sitzen, werden die Underdogs weiter von den Krümmeln leben müssen, die vom Tisch fallen. Das Ergenis wird in den nächsten Jahren serviert, denn die Spitzenclubs, die so "erfolgreich" auf der europäischen Ebene agieren, leben nicht von deutschen Spielerinnen, sondern von ausländischen Akteuren.
Und da die finanzielle Schere immer weiter aufgehen wird, können die Lieblinge des aktuellen Systems in ein paar Jahren mit vier Mannschaften das ganze Jahr lang Play-offs spielen und sich auf Europa konzentrieren. Gut, dass man dort das Geld verdient... mit den vielen Sponsoren, die global players sind und Wert auf Auftritte auf dem Balkan oder an der Algave legen.