Beiträge von McPomm

    Wegen Özil war das damals bei der Junioren-WM in Schweden hochgekocht.
    Fußball Nationalmannschaft: Löw kritisiert Fifa-Wechselregel - Fußball - Sport - Handelsblatt

    Aber imselben Artikel wird auch ein Gegenteil (weg von Deutschland) erwähnt: Jermaine Jones (USA). Man darf beim Fußball nicht den Fehler machen und nur auf die deutsche Nationalmannschaft gucken. Weil sie momentan meist die sportlich attraktivere Mannschaft sein dürfte und eher Bewerber hat als andere bewerben zu müssen. Aber das kann sich auch im Fußball sehr schnell ändern, wenn vielversprechende Nachwuchsleistungsträger wegen Geld die vermeintliche sportliche Attraktivität (Siegchance) Deutschlands nur zweitrangig sehen. Zum Beispiel, wenn Katar anfängt, in Deutschland aufgewachsene U21-Jugendliche aus z.B. Bosnien für die Fußball-WM 2022 abzuwerben - und das nicht mehr die USA, Türkei oder afrikanische Mannschaften (der Halbbruder von Boateng spielt auch nicht für D) nur für veinzelte Spieler machen. Zumal die Siegchancen wie beim Handball auch deutlich steigen, wenn das eben gleich mehrere Spieler sind plus Top-Trainer. Inklusive einer gewissen Langfristigkeit ("Nachhaltigkeit").

    Im Fußball bekommt man ja auch ab und zu mit, dass sich nicht-deutsche Nationalverbände um in Deutschland aufgewachsene und in U19- und U21-Nationalmannschaften spielende Spieler heftig bemühen. Mit dem Ziel, dass sie ihr erstes offizielles Länderspiel zum Beispiel nicht für Deutschland, sondern z.B. die Türkei machen. Sehr anfällig dafür sind natürlich die Jungen, die noch nicht in gewisser Weise Topleistungen bringen und irgendwie Perspektivkader sind. Das ist, finde ich, auch bedenklich, denn auch der DFB wird das Spiel mitspielen. Denn machen wir uns nichts vor: gerade in Deutschland sind sehr viele Leistungsträger der Nationalmannschaft Migrationshintergründler. Und auch auf die "Nachrücker" kann der Bundestrainer nicht verzichten, wenn er Titel gewinnen will, denn diese sind es, die auch Leistungsdruck auf die Etablierten ausüben. Und es gibt ja auch Spätzünder.

    Und das gibt es andersherum auch bei anderen Sportarten genauso "schlimm" wie jetzt bei Katar gesehen. Ich denke da zum Beispiel an Tischtennis- und Badmintonspieler und -spielerinnen, die in der Jugend aus dem Kadersieb in China herausgefallen sind und in US- und EU-Nationalmannschaften als Nummer-1-Gesetzte auftauchen.

    Was ich sagen will: solange nicht die Nationalität, sondern die Staatsbürgerschaft für einen Einsatz in Nationalmannschaften wichtig ist, ist das mit dem "Nationalstolz" nur eine Scheindebatte.

    Wenn man mal ausblendet wer das spielt, mir gefällt der Spielstil der Roten wesentlich besser als der der Weissen.


    Ich bin auch beeindruckt, wie gut das Timing dieser zusammengewürfelten Mannschaft funktioniert. Nicht nur bei Pässen im Angriff, sondern auch die Abstimung in der Abwehr. Aber es hat nicht gereicht. Die "Alten" bei den Franzosen haben nochmal ihr ganzes Können gezeigt: Omeyer, Karabatic und Narcisse. Herzlichen Glückwunsch nach Frankreich. Und besonders natürlich an Kenni Mahé :)

    Ist das überhaupt gut für den Handball, wenn eine Truppe von zusammengekauften, vaterlandslosen Gesellen, wirklich Weltmeister wird?

    Auf keinen Fall ist das gut.

    Was passiert zukünftig, wenn die IHF dem keinen Riegel vorschiebt? Wird die WM zu einer Art weltumspannenden Champions-League für bunt zusammengewürfelte Nationalmannschaften?

    Nein.

    Wie viele Handballer gibt es, die für ein paar Dollar mehr ihr Heimatland verraten?

    An genug Handballern dürfte es nicht fehlen. Was aber fehlen wird, sind vor allem die "paar Dollar". Und außerdem Staaten wie Katar, die solch einen Ehrgeiz haben. Und genügend gute Spieler, die 3 Jahre keine Auswahlspiele machen wollen, und Topptrainer wird man auch nicht nochmal in dieser Form zusammenkriegen.

    Was wird das IOC dann davon halten?

    Das IOC und Thomas Bach ist doch so sehr aufs Geldverdienen erpicht, dass der bei Olympischen Spielen in Hamburg so auf Sporterfolge aus sein wird, dass er ähnliche Einbürgerungsaktionen in der DHB-Auswahl sogar befürworten würde.
    :P

    Der Kommentator bringt es auf den Punkt: "Das ist jetzt der Pfiff, den es noch gebraucht hat, um für Katar den Sieg klar zu machen."


    Ich denke, FvB hatte Unrecht. Der eine Abwehrspieler der Polen stand auf dem Kreis, als er zum Block hochsprang. Und der andere hat leicht in den Wurfarm gegriffen.
    Und beim Kempa sah es in der Zeitlupe so aus, als wenn der Ball beim Auftreffen des Fußes die Hand verließ. Das ist zwar Fehler, aber wird bei den Außen selten gepfiffen.

    Ansonsten hat die schlechte Torhüter- und Abwehrleistung der Polen den Ausschlag gegeben. Und Saric hat auch wieder sehr gut gehalten.

    Wird Zarko Markovic nicht ab Sonntag frei? Mal ein Spieler über Umwege aus HH nach Flenne...mal was neues!


    Angeblich sollen die Nationalspieler Katars bei Erreichen des Halbfinales die volle Staatsbürgerschaft und somit eine lebenslange Rente von 180 TEUR/Jahr erhalten. Wenn dem wirklich so ist, dann wäre Markovic es nicht zu verübeln, wenn er nicht nur Flensburg absagen würde, sondern wenn er gar nicht mehr irgendwo als Angestellter arbeiten geht.

    Ich behaupte: wenn Weinhold ausfällt, verliert die deutsche Mannschaft gegen Kroatien. Wie wichtig er ist, hat man gegen Katar gesehen, wo er sich verletzt hat.

    Ich würde mir aber trotzdem wünschen, dass die Deutschen zum Ziel haben, die WM mit nur einer Niederlage abzuschließen. Und entsprechend engagiert in das Spiel gehen. Allein, mir fehlt der Glaube, dass sie diese Motivation haben.

    Ich weiß nicht, ob das hier schon mal einer erwähnt hat, daher an dieser Stelle die Bemerkung, dass es seit 2005 schon die sechste Weltmeisterschaft nacheinander ist, bei der der Gastgeber ins Halbfinale gekommen ist.
    Tunesien, Deutschland, Kroatien, Schweden, Spanien, Katar

    Die Leistungen der Außenspieler waren heute zudem mit nur fünf Feldtoren für dänische Verhältnisse quasi ein Totalausfall.


    Hat nicht kürzlich ein Experte (ich glaube, vor dem deutschen Spiel gegen die Dänen) erklärt, dass die Stärke der Dänen der Tempogegenstoß sei? Und wenn es gelingt, diesen zu unterbinden, hat man meist gute Chancen zu gewinnen. Spanien war im Zurücklaufen gestern auch sehr gut gewesen (die Dänen auch). Zumal Landin nicht so gut gehalten hat, dass dadurch viele Tempogegenstoßsituationen entstanden. Ähnliches gilt auch immer bei Spielen gegen die SG Flensburg-Handewitt: wenn es gelingt, die Tempogegenstoßmöglichkeiten gering zu halten, erhöht man seine Gewinnchance beträchtlich. Im Positionsangriff sind die Rückraumspieler der Dänen nicht so gefährlich, dass man eine offensive Deckung mit Vernachlässigung der Außen aufbieten müsste. Naja, und dann kommen die Außen eben seltener zu Torchancen.

    Gleichzeitig muss man sich fragen weshalb die deutsche Abwehr im ersten Durchgang überhaupt nicht auf die katarischen Standard-Angriffe eingestellt war und sich 18 Gegentore fing. Der Mittelblock hat überhaupt nicht funktioniert und Carsten Lichtlein konnte wenig Akzente setzen. Frage mich was da in der Vorbereitung auf das Spiel schief gelaufen ist, da die Kataris denselben Handball gezeigt haben wie im gesamten Turnier.


    Sigurdsson hat hinterher wohl zugegeben, dass er mit der 5:1-Deckung einen Fehler machte und zu spät auf die 6:0 umgestellt hatte.

    Ich habe zwar nur die letzten 20 Minuten gesehen. Aber Deutschland hat gut gespielt. Aber Katar war einfach einen Tick besser. Die waren zum Schluss im Angriff genauso überfordert (weil die Kräfte zur Neige gingen) wie die Deutschen. Haben ja auch viel Zeitspiel bekommen und unplatzierte Würfe abgelassen. Allerdings hat Saric auch gut gehalten bzw. haben Wiencek und Groetzki Chancen verworfen. Auch der weite Abwurf von Heinevetter 30 Sekunden vor Schluss an den gegnerischen Kreis, wo ein Rudel Spieler stand, war viel zu risikoreich und optimistisch gedacht.

    Meine Einschätzung vor dem Turnier, dass Deutschland nicht ins Halbfinale kommt, hat sich bewahrheitet (ich hatte auf maximal einen 7. Platz getippt). Aber obwohl ich Katar auch im Viertelfinale gesehen hatte, hätte ich nicht ans Halbfinale geglaubt. Der spanische Toptrainer hat die Katar-Mannschaft meiner Meinung nach sehr sehr gut trainiert und eingestellt. Zarko Markovic zum Beispiel hat unter ihm gegenüber Schwalbs Ägide nochmal einen Leistungsschritt nach vorn gemacht.

    Zitat

    Paul Drux:
    Wir müssen von der ersten Minute an präsent sein und dürfen nicht zaghaft in die Zweikämpfe gehen. Wenn man nicht voll auf die Abwehr geht, wirft man auch kein Tor. Jeder muss willig sein, sich auch wehtun zu wollen.


    Dieses Vorhaben könnte auch nach hinten losgehen, wenn Drux meint, "voll drauf zu gehen" würde zu vielen Toren führen. Bei dieser WM wurden die Schiedsrichter offenbar angewiesen, solche Dinge viel öfter als in der bundesliga gewohnt als Stürmerfoul zu ahnden. Ich möchte jedenfalls von Drux keine Klage hören, wenn er sich hinterher über sowas beschweren sollte. :verbot:

    Sagt mal, weiß einer, ob sich die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD) nach dem Scheitern der Verhandlungen der Bewegtbildabteilung wenigstens um die Live-Übertragungsrechte im Radio bemüht hat? Und wenn ja, wie da der Stand ist? Oder gibt es da dasselbe Problem, dass alle betreffenden Sender europaweit unverschlüsselt per Satellit ausgestrahlt werden?

    der mann ist sportfunktionär und nicht weltverbesserer.


    Ich hasse es zwar, wenn der Sport durch Politiker instrumentalisiert wird (z.B. durch Verbote, an Veranstaltungen teilzunehmen). Aber internationale Sportveranstaltungen (bzw. die dahinter stehenden Sportverbände) sind natürlich auch politisch zu sehen. Im besten Fall setzen sie halt das Ideal des friedlichen Wettstreits und der Völkerverständigung um. Insofern haben die Organisatoren und Funktionäre politische Verantwortung und ihre Äußerungen sind politisch.

    Ich möchte zu den Schiedsrichtern mal meine Meinung sagen. In den Partien, die ich gesehen habe, haben sie recht gut gepfiffen. Meist ausgewogen, d.h. die wenigen Fehlurteile verteilten sich auf beide Gegner erwa gleich. Was mir auch gefällt, ist das rigorosere Bestrafen als man es in der BuLi gewohnt ist. Ich bilde mir ein, in den Spielen der 4. und 5. Spieltage bereits häufiger gesehen zu haben, dass Abwehrspieler z.B. bei klaren Durchbrüchen eher die Finger vom Gegner weglassen als noch am Anfang des Turniers. Mal sehen, ob es so bleibt.

    Die Frage ist: wie ist ein Gesamt-Marktanteil von 2,2% einzuschätzen?
    Ist das jetzt sehr gut? mittelmäßig? oder eher schlecht?


    Nach den 300.000 beim zweiten Spiel konnte man erfahren, dass diese Zahl bei den meisten Fußballbundesligaspielliveübertragungen nicht oder nur selten erreicht würde. Also 360.000 sind sehr gut.

    Um die spanischen Jubelperser mache ich mir keine Sorgen. die werden sicherlich ihren Spaß haben, egal, ob Spanien oder Katar gewinnt. Ich finde das ganze nicht schlimm. Zum einen nur lustig, dass sowas gemacht wird. Zum anderen ist das moralisch nicht verwerflich (zumal die Scheichs offenbar keine stimmungsvolle Anfeuerungs"kultur" haben). Im Gegensatz zu den gekauften eingebürgerten Spielern. Dieses Ausnutzen der IHF-Regeln finde ich schlecht. Aber da es nun mal legal ist, muss man sich zumindest für diese WM damit arrangieren. Ich finde es mittlerweile spannend zu sehen, wie leistungsfähig solch eine Truppe ist. Im Gegensatz zum Bundesliga-Spaßspiel dt. Nati gegen All-Star-Auswahl hat man bei der WM einen Vergleich zwischen Nationalmannschaften und einem Quasi-Club unter echten Wettbewerbsbedingungen. Man fragt sich ja zum Beispiel ab und zu, ob selbst die viertplatzierte Champions-League-Mannschaft besser ist als der aktuelle Weltmeister.

    Das Spiel Spanien gegen Katar werde ich mir mit Vergnügen heute reinziehen :-).