Beiträge von McPomm

    Auch wenn es nur ab Handheben gilt, dürfte es Gislason und seiner Steinewerfertruppe aus Kiel zugute kommen. Während manche Mannschaften vielleicht Spielzüge einstudiert haben, die mehr als 8 Pässe beinhalten, gilt dies für den THW nicht. scnr

    Im Ernst: 8 Pässe kommen mir ziemlich viel vor. Aber in der Tat sollte geklärt sein, was passiert, wenn nach 3 Pässen ein Freiwurf ansteht. Dürfen die dann dann noch maximal 5 Pässe machen (statt wie bisher üblich einen zum Rückraumspieler, oder maximal zwei: Freiwurfausführender->Rückraumer->Kreis)? Oder geht das gar von vorne los mit 8? Da können die Angreifer nach einem Freiwurf richtig schön neu aufbauen. Oder, wenn nicht: was, wenn genau beim achten Pass ein Foul passiert? Ist das dann irrelevant und der Ballbesitz wechselt trotzdem die Seiten?

    Ich habe nur die erste Halbzeit gesehen. Aber die Balinger Torhüter (oder war es die ganze Halbzeit nur einer?) kamen mir unterirdisch schlecht vor. Die Abwehr war ganz okay, immerhin bekamen die RNL zwei/drei mal passives Spiel angezeigt (und das auch, als sie noch nicht so weit vorne lagen). Viele Würfe der RNL-Rückraumer kamen mir nicht überragend gut geworfen vor. Naja, egal.

    Apropos Bedeutung des Supercups.
    Es wurde doch schon öfters hier konstatiert, dass der Supercup wichtig und bedeutend war, als es noch keine EMs gab und WM wie Olympia jeweils nur alle 4 Jahre.

    Dabei bewegt er sich auch mal nach vorne, tritt mit einem Fuß kurz über die Linie und bewegt sich wieder zurück (insgesamt vielleicht 2-3 Mal).


    Ich habe auch mal darauf geachtet. Bitter steht kurz hinter der Linie. Täuscht der Werfer an, springt er hoch und landet kurz vor oder auf Höhe der Linie, um sofort wieder kurz hinter die Linie zu "zappeln". Beim nächsten Täuschungswurf oder richtigen Wurf dann dasselbe. Das heißt, dass er beim Halten in der Luft war, vielleicht eventuell möglicherweise auf Höhe oder leicht vor der Linie, aber hinter der Linie abgesprungen ist. Tja, ich weiß auch nicht. Ist an der Grenze. Sollte der Schiedsrichter abpfeifen (was gibt es da? Wiederholung?), darf sich Bitter nicht beschweren. Ist das nicht sogar schon mal passiert vor ein paar Jahren?

    Die Risikominimierung für finanzstarke Vereine bei Pokalspielen durch die Einführung von Gruppenphasen lehne ich schon sehr lange ab. Vor allem im Fußball der UEFA wird es für mich erst interessant/einschaltbar, wenn die KO-Phase losgeht (ich bin kein Anhänger eines Vereins). Da ist das Argument, dass kleine Vereine ihre Kasse durch den Besuch von Stars aufbessern können, nur schwach. Im Handball gilt für die EHF mittlerweile dasselbe: erst ab KO-Phase wird es für Außenstehende attraktiver. Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Das, was die RNL betrieben haben, ist ärgerlich, weil es irgendwie auf eine gewisse Art unsportlich ist. Aber das ergibt sich eben auch zwangsläufig aus dem eingeführten "Risikominimierungsmodus".

    Sonntagnachmittag. Eigentlich ideal für viele Zuschauer. Kommen über 5000? Schön wären ja über 6000. Aber gegen N-Lübbecke? Wahrscheinlich nich. Vielleicht zieht ja ein bisschen, dass die 11:7-Punkte ganz ordentlich sind (vor einem Jahr zum selben Zeitpunkt waren es nur 8:10 gewesen).

    Zum Sportlichen: HSV ist natürlich haushoher Favorit. Aber wenn man nicht 100 Prozent gibt und sich nicht genauso gut vorbereitet wie gegen Göppingen beispielsweise, kann das ganz schnell nach hinten losgehen. Und N-Lübbecke ist ja auch ganz schön unter Druck und wird sicher kämpfen - was man z.B. beim HZ-Ergebnis gegen Melsungen sieht.

    Fairerweise muss man aber auch sagen, dass es nicht nur Jogi Bitter alleine war, der den Sieg festgehalten hat. Auch eine kämpferisch gut eingestellte Hamburger Abwehr hat ihren Anteil an den zwei Punkten.


    Sehe ich auch so. Vieles waren Notwürfe bei angezeigtem passiven Spiel oder durch die Hamburger Abwehr erzwungene Halbchancen aus dem Rückraum oder überhastete Würfe (ich sage nur: Kraus). Bitter hat aber diese sog. Haltbaren eben auch gehalten. Und vor allem den Siebenmeter vor einem möglichen 24:22, wo stattdessen der HSV das 23:23 macht. Und dann weiter auf 23:25 erhöht.

    Die ARD-Sportschau hat einen 5-minütigen Bericht mit Inteviews mit Bitter und Kraus.
    Hamburg gewinnt knapp in Göppingen - Bundesliga - Handball - Mehr Sport - sportschau.de

    Wenn ich das richtig sehe, hat Quenstedt in den letzten 13 Minuten keinen einzigen Ball mehr gehalten. Normalerweise drehen Torhüter in dieser Phase nochmal richtig auf, weil die Würfe unpräziser werden. Man hätte ihn vielleicht in den letzten 5 Minuten auswechseln sollen?

    Gegen den HSV, als Magdeburg 6:6 Punkte hatte, wurde es zum Schlüsselspiel deklariert. Sie haben damals gewonnen. Jetzt haben sie 8:8 Punkte, aber man hört jetzt vom Gegner, von Bob Hanning, dass dies ein Schlüsselspiel für die Berliner wäre. Ich tippe mal, dass nun Berlin gewinnt :unschuldig:

    HSV Handball:

    Tom Wetzel. Muskelfaserriss in der rechten Wade. Etwa vier Wochen Ausfall. Sehr schade. Er schien sich an Hens und Nenadic vorbeigeschoben und zum Leistungsträger entwickelt zu haben.


    Gerade wieder fit geworden (heute im Hamburger Abendblatt wird er mit den Worten "Ich bin einsatzfähig" zitiert), hat er sich eine Muskelfaszie in der gleichen Wade gerissen. Die muss operiert werden. Er fällt die gesamte Hinrunde aus (3 Monate).

    Jetzt kommzt noch ein Dahmke dazu, der sich gut entwickelt. Und der Rest sind Aushilfen/Zwischenlösungen oder Experimente. Klar, daß man damit das Niveau nicht hält.


    Ja, aber.
    Wird nicht immer gesagt, dass Gislason ein so guter Trainer sei, dass er aus mittelmäßgen Leuten gute macht, wenn sie nur seinen Vorstellungen von physischen Voraussetzungen her entsprechen?

    Darüberhinaus steht und fällt das Angriffs-Spiel mit dem überragenden Schmid - ein Ausfall von ihm wäre nicht zu ersetzen.


    Das stimmt. Schnelle, antrittsstarke Regisseure scheinen nach einem guten Torwart und einer flexibler Deckung (durchaus auch mit Abwehrspezialisten) das Drittwichtigste zu sein. Und irgendwie fehlen dem THW ein solcher schneller Ballverteiler und ein wirklich guter Torwart. Nur die Deckung steht gut. Allerdings gibt es wohl auch keinen Abwehrspezialist, der sich mit Duvnjak oder Cannelas abwechselt und diese somit für die Schlussphasen Kraft sparen lässt. Gestern mussten beide durchspielen und wie Gislason selbst bemerkte, fehlten den beiden zum Schluss die Kräfte.

    Die Kieler haben so pomadig im normalen Stellungsspielangriff gespielt, das sah nicht aus, als wenn sie unbedingt gewinnen wollten. In der Abwehr hingegen gut. Aber vorne muss man auch mal abseits von Tempogegenstößen sich bewegen und kombinieren.

    Toft überzeugt bisher mal wieder ausschließlich als Schauspieler...


    Die Berichte über Toft als Schauspieler haben sich hier ja in dieser Saison stark gehäuft. Fand ich bisher übertrieben. Aber seit heute muss ich sagen, da ist was Wahres dran.

    Ansonsten muss man konstatieren: man hat immer mehr das Gefühl, dass Gislasons körperbetonter Handbalk mit Fokus auf Einzelaktionen und Kleingruppe irgendwie veraltet wirkt. Bei den schnellen, offensiv interpretierten Abwehrsystemen (6:0 ist bei guten Mannschaften heutzutageimho gar nicht richtig 6:0 mehr, weil plötzlich doch mal ein oder zwei Leute vorgezogen stehen, im nächsten Aufenblick wieder hinten an der Linie).

    Da half auch ein 7. Feldspieler nicht - im Gegenteil: das sah noch statischer aus. Dabei hat doch Gislason mit Weinhold einen Spieler, der das Spiel schnell machen kann (nicht nur von der Bewegung mit Ball her, sondern auch Pässe und Kombinationen als Spielmacher).

    Vielleicht hat Kiel in den letzten Jahren aber auch nur von ihren Torwartleistungen und den vielen Tempogegenstößen und zweiter Welle profitiert? Landin jedenfalls nur maximal mit einer richtigen Parade in der ersten HZ.

    Da hast du sicher recht...Mer Monnemer wolle net gewinne...Mer net :hi:


    Wollen selbstverständlich schon, aber vielleicht nicht total verbissen und mit aller Macht. Es ist im Grunde genommen ein totales KO-Spiel wie im Pokal, was aber den RNL wahrscheinlich nicht bewusst ist. Gewinnen sie, haben sie einen enormen Schritt hin zur Meisterschaft gemacht (weil sie schlicht dann zwei Niederlagen und ein Unentschieden voraus sind). Verlieren sie, wird Kiel spätestens im Rückspiel die Chance nutzen, wieder vorbeizuziehen.

    Mein Tipp: der THW wird gewinnen. Grund: die Mannheimer werden zu locker spielen, weil sie auch mit Niederlage noch erstmal in der Tabelle oben stehen bleiben. Denen wird der Unbedingt-Siegen-Wollen-Biss fehlen. Die Kieler hingegen werden kämpfen und sich quasi zerreißen, um zu siegen. Außerdem könnte Landin in der Tat zum ersten Mal eine überdurchschnittliche Leistung zeigen - weil es seine ehemaligen Kameraden sind.