Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, ist das Argument mit der Wettbewerbsverzerrung. Ich meine die Argumente: es sollen Top-Leute eingekauft und ein unnormal hoher Etat geplant worden sein. Ich habe eher das Gegenteil wahrgenommen. Mit einem guten Trainer sollten vor allem junge Leute sowie Perspektivspieler innerhalb von zwei Jahren wieder zu einer Mannschaft aufgebaut werden, die wieder um die EHF-Pokal-Plätze kämpfen kann. Grabarczyk ist meiner Meinung nach der einzige, der in seiner Nationalmannschaft etabliert war. Vielleicht noch Mortensen, aber der war klarer Zweiter hinter Eggert gewesen. Leistungsträger waren nur noch Lindberg und Bitter. Vielleicht noch Pfahl, aber nur, weil er der einzige RR war. Dessen Leistungen letzte Saison waren nicht nationalmannschaftswürdig. Die konnte man halten, aber wahrscheinlich nur mit Gehaltseinbußen. Das gleiche gilt für die alten Kämpen Schröder, Flohr und Hens. Die sollten "nur" die Mannschaft noch zusammenhalten, damit man nicht voll eine sich-nicht-kennende Mannschaft hat.
Man hat Leistungsträger abgegeben. Und vom Etat her abgespeckt. Ich denke, dass von den etwa 5 Mio. circa eine Million geplanter Schuldenabbau sind. Und es gab ständig Dinge, die auf massive Einsparung und Verzicht hindeuteten. Da kann man dem Fitzek nur sehr bedingt Vorwürfe machen.
Dass die Spieler jetzt von Kretzschmar und Semrau als Topspieler tituliert werden, hat vor allem damit zu tun, dass Biegler wirklich eine Wahnsinnsarbeit leistet(e). Mit einem anderen Trainer könnte man jetzt eventuell um die Plätze 8 bis 10 kämpfen - und wäre wahrscheinlich auch relativ zufrieden gewesen. Es ist müßig, über hätte-würde-wenn zu spekulieren. Aber dass die letzten vier Hammerspiele alle gewonnen wurden, hat wenig oder gar nichts mit Befreit-Aufspielen oder dem Sich-Gut-Präsentieren zu tun - wie Biegler in seinen Statements sagte. Sondern mit gutem Training, richtiger und solider Gegneranalyse und entsprechendem taktischen Einstellen der Mannschaft. Das hatte man schon in den Spielen vorher bis Anfang November beobachten können, dass das Spiel gegenüber den letzten Saisons stabiler (vor allem in Drucksituationen und in den Schlussphasen) und flüssiger geworden ist.
Wie Kretzschmar aber auch sagte, erscheint ein 5 Mio. Etat für eine Metropole wie Hamburg nicht unnormal. Das sei der Etat etwa von den Füchsen und Magdeburg zum Beispiel.
Was ich nicht verstehe, ist Fitzeks Einschätzung anfangs der Saison, dass ein Zuschauerschnitt von rund 6000 gerade so ausreichend sein sollte. Das hat man doch auch fast erreicht. Und trotzdem ist man zahlungsunfähig? Da steckt doch irgendwas dahinter, was bisher noch gar nicht öffentlich geworden ist. Vielleicht - ich spekuliere mal - dass Rudolph seine Darlehen in Millionenhöhe sofort ausgezahlt haben wollte, statt dies über Jahre hinweg über Raten zu erhalten? irgendwie komisch das Ganze...