Beiträge von Zickenbändiger

    Sonntagmorgen, einmal quer durch die Stadt mit der Straßenbahn, einen Kilometer zu Fuß zur Halle. Mit der Saison beginnt wieder das Scouten. Auf der positiven Seite: Vielleicht entdecke ich ja noch ein Talent. Die Kehrseite der Medaille: Ich bekomme nicht immer nur Handball zu sehen...

    Die Heimmannschaft hat einen Plan, Kreisläuferin am Kreis, die Außen tatsächlich auf Außen und der Rückraum auch im Rückraum. Und Rückraum Mitte nur einfach und nicht dreifach besetzt. Die Gastmannschaft spielt den berüchtigten 5:1 Angriff. 40 Minuten bleiben die Außenpositionen vollkommen unbesetzt. Es tummeln sich 5 (f-ü-n-f!) Spielerinnen im Rückraum.

    >>Aber dann verdichtet sich doch die Deckung im Zentrum, also genau dort, wo ich keine Verdichtung gebrauchen kann!?<<

    >> Jupp!<<

    Feldmann'sche Regel Nr. 1 für den Angriff: Den zentralen Spielraum öffnen!

    Hier die konkrete Folge: Durchbrüche im Zentrum werden maximal erschwert. Die Deckung steht nun vor dem Neuner wie eine Wand, kann ihr Glück kaum fassen. Das wiederum beflügelt die mutigste Angreiferin zu höchst albernen Sprungwürfchen von 10, 11m. Im Tor eine Feldspielerin, die es mit der Fußabwehr nicht so hat. Die Würfe landen entweder weit über dem Tor oder, wenn ein Wurf tatsächlich mal flach kommt, im Tor und wird dann von der Bank bejubelt und damit abgesegnet. Dass das Vorgehen keine Zukunft hat... egal. Die Heimmannschaft ist klar besser, die Gastmannschaft hat aber eine pfiffige Torhüterin. Mit strukturiertem 3:3 Angriff würde das Spiel sogar eng werden. So endet das Spiel 27:17. Die Differenz hätte sich locker halbieren lassen können.

    Neben dem 5:1 Angriff gehört der 0:6 Angriff zu den imposantesten Eigentoren, die ich in den Hallen im Kinderhandball sehe. Nach und nach driften erst die Außen in den Kreisläuferbereich der Nahwurfzone, später folgen alle drei Rückraumsspielerinnen, wenn sie ausgestoßen haben und den Rückwärtsgang nicht finden.

    Wie stelle ich mir die Deckung maximal doof selbst in den Weg?  5:1 oder 0:6 Angriff dürften so ziemlich die geschicktesten Schachzüge sein, sich die Durchbruchräume selbst zu verstellen. Dichter bekomme ich die Lücken nicht.

    Die Mädels kommen - bei uns - aus dem 2x3:3 heraus, also aus großen Räumen. Und selbst dort wird sich gerne der zentrale Spielraum selbst zugestellt, wenn sich wieder alle drei Angreiferinnen im Zentrum auf 9m zusammenrotten und mit den drei Abwehrspielerinnen kuscheln. Beim Übergang zum Spiel auf dem ganzen Feld werden als Erstes die Außen an die Außenlinie gekettet:

    "An die Außenlinie! Du darfst jederzeit mit Ball Richtung Mitte durchbrechen, Du darfst Ausflüge an den Torkreis machen, dann aber wieder zurück auf Außen an die Linie!"

    Sind die Außen erst einmal aus dem Weg, muss nun der Rückraum aus dem 9m Kreis raus. Hilfsmittel Nr. 1 nach Feldmann ist - falls vorhanden - die Basketball 3-Punkte-Linie. Das ist quasi die verbotene Rumstehzone. Mit oder ohne Ball mit hoher Geschwindigkeit rein, dann aber (rückwärts) wieder raus! Gestern störte mich etwas bei der Hallengeometrie. Dauerte etwas. Basketball und Handballfeld waren nicht symmetrisch, das Basketballfeld etwa 2 m seitlich versetzt! In aller Regel allerdings schon symmetrisch und die 3-Punkte-Zone eignet sich prima, um den Rückraum zu sortieren.

    Die Regel oben allein genügt einer Mannschaft jedoch nicht. Letzte Saison habe ich bei einer befreundeten wD Mannschaft zugeschaut, der 3-Punkte-Halbkreis war dort, wo er sein sollte, nur die Rückraumspielerinnen nicht. Ich habe mich in der Halbzeit eingemischt. Zweite Halbzeit war prima, alle Rückraumspielerinnen hatten verinnerlicht, dass der Fußboden innerhalb des schwarzen Halbkreises brennt und furchbar heiß ist. Die Deckung zog sich automatisch auf, der zentrale Spielraum war geöffnet. Der Angriff hatte aber nun so einen Respeckt vor dem heißen Fußboden innerhalb der 3-Punkte-Zone... niemand traute sich mehr dort hinein. Und ich hatte in der Halbzeit ein kleines Wunder versprochen. Blieb dann bloß bei einer optischen Verschönerung.

    Liebes Handballtagebuch!

    2004 Eulencup des MTV Vater Jahn Peine, 2024 Pelikancup der Peiner SG. Der Vogel und die Halle haben sich geändert, alles andere bleibt gleich. Mastermind Luuutz lädt inzwischen die Elite der umliegenden Bundesländer nach Peine und zumindest Minis, E- bis C-Mädchen zeigen der Konkurrenz, wo der Hammer hängt. Seit zwanzig Jahren reist ZeeBee zum Turnier und darf Jahr für Jahr dazu lernen. Mit der C II gibt es zuletzt eine kleine positive Serie gegen die Peiner C II im Punktspielbetrieb, mit der D gibt es nur Lehrstunden.

    Die Peiner Gäste treiben Luuutz in den Wahnsinn. "Neee, wir haben nur eine Mannschaft gemeldet. Oder wollten zumindest nur eine Mannschaft melden." "Wir schaffen es doch nicht." "Wo sind wir eigentlich im Teilnehmerfeld?" "Nee, wir kriegen doch keine Mannschaft mehr zusammen." Per whatsApp bekommt ZeeBee fünf Fassungen eines Spielplans mit wechselnden Turnierbestimmungen. ZeeBee liest gar nicht mehr mit.

    Drei Dreiergruppen spielen die Platzierung aus, danach spielen die Gruppendritten in einer Dreiergruppe, die Gruppenzweiten... Das Teilnehmerfeld ist wie immer ein bunter Strauß klanghafter Namen. Ex-Bundesligist Celle, Magdeburg, Halle Neustadt und Leipzig geben sich die Klinke in die Hand. Die Erstvertretung der Gastgeber startet gegen Celle. Stellt sich hinterher heraus, dass hier zwei der drei besten Turniermannschaften aufeinandertreffen, aber nur eine in die Endrunde um Platz 1 kommen kann. Karma is a bitch. Auf der Peiner Bank Co-Trainer Dirk alleine, Mastermind Luuutz kümmert sich um Organisatorisches, die Kamera, hält sich vornehm zurück. Peine schlägt eine wirklich gute Celler Mannschaft.

    ZeeBees Mädchen starten gegen Celle II. Im ersten Spiel hat sich klar gezeigt, Celle I ist auch wirklich Celle I und es muss schon mit dem Teufel zugehen, wenn Celle II auch nur ähnlich stark wäre. Ist Celle II nicht, ZeeBee beginnt nach wenigen Minuten seine Leistungsträgerinnen auszuwechseln und zwei Aushilfskräfte aus der eigenen D II dürfen eine Viertelstunde am Stück spielen. Beim 6:0 oder 7:0 greift sich ZeeBee Torhüterin Monsta Marit. "Die gehen hier aber nicht ohne Tor aus dem Spiel!" Monsta Marit nickt verständnisvoll. Nächster Celler Angriff, Rückraum links bricht durch, wirft frei vom Sechser, Monsta Marit hält, Abpraller zum Kreis, freier Wurf vom Sechser, Monsta Marit hält. ZeeBee guckt böse, Marit grinst. Nach dem Spiel (20:0) zeigt ZeeBee Monsta Marit die Anzeigetafel. "Wo ist der Fehler?!" Monsta Marit grinst.

    Der D-Jugend Kindergarten von Peine II steht auf der Platte gegen Magdeburg. Fast ausschließlich E-Jugendliche, die sich in der D behaupten müssen. Unfassbar gut ausgebildete E-Jugendliche, die sich in der D behaupten müssen. Auf der Bank ein Spielerinnenvater, Mastermind Luuutz hält sich vornehm zurück. Und die Lütten haben das Spiel fest im Griff! Auf Rückraum Rechts Anna, die "große" E-Jugend Schwester von ZeeBees Leiharbeiterin Alexa, die wiederum frisch aus den Minis raus damals Aushilfskraft beim Ulzburgcup gewesen ist. Anna ist mindestens einen Kopf kleiner als die Magdeburger Mädchen, lenkt das Spiel, beschleunigt, verlangsamt, beobachtet, sondiert, geht mit hoher Dynamik in die 1-gg-1 Situationen. ZeeBee fummelt einen Spielervertrag aus der Tasche. In den letzten zwei Minuten schwinden die Kräfte, Anna spielt zwei verheerende Pässe zum Gegner, Peine II verliert dadurch das Spiel mit einem Tor. Die Zwerge entgehen letztlich der "Meisterrunde" um Platz 1, werden aber schon in der Runde um Platz 4 körperlich untergehen. D-Jugend Co-Trainer Dirk: "Hast Du Anna gesehen? War das stark?" "Steht bei mir ganz oben auf der Liste der besten Spielerin. Nur die letzte Minute war nicht so doll."

    Der Zweitliganachwuchs von Halle/Neustadt spielt einen guten Handball, muss sich aber beugen. Monsta Marit im Tor ist gut drauf. Spielmacherin Nella, einzige '13er Spielerin im Stammkader, lenkt das Spiel und kann sich immer wieder durchsetzen. Kreisläuferin Lilia, neu auf der Position, letzte Saison mit Gastspielrecht aus einer männlichen D gerettet, findet immer mehr Gefallen am Kreis und macht intuitiv so vieles richtig, was kein Trainer in der Altersklasse für die Position vermittelt. Neuzugang Lotta, letzte Saison noch Kreisklasse im Heimverein, harmoniert kongenial mit Nella im Rückraum. Diese Mannschaft muss erst einmal geschlagen werden. ZeeBee hat bei Peine eine überragende Spielerin im Rückraum gesehen. Aber eben nur eine. Wenn nicht heute....

    Vier Stunden Pause. Das Turnier ist angedacht auf Parallelbetrieb in zwei Hallen, wird aber letztlich nur in einer Halle ausgetragen. So sieht man zumindest mal alle Teams. Aber vier Stunden Pause... Betreuerinnen Jara und Lene bereiten das nächste Instagram Video vor. Die 'Frage der Woche': "Auf welchem Platz schneidet der TVB heute ab." Die meisten Mädchen sind mutig. "Erster!" "Erster oder Zweiter!" Vollkommen korrekt liegt Aushilfskraft Knuddelmaus Polly: "Erster! Oder Zweiter! Oder Dritter!" Richtig Polly, wir spielen zu dritt Platz 1 aus. ZeeBee: "Heute ist Peine dran! Wir werden Erster!" Statistisch gesehen natürlich Quatsch, in zwanzig Jahren gibt es keinen Sieg hier. Aber Serien sind zum Brechen da.

    In der Meisterrunde stellt Magdeburg keinen echten Gegner für Peine dar. Celle wäre im Nachhinein der angemessene Gruppenkopf für Gruppe C gewesen - steckste nicht drin. Die - wieder einmal - großen Mädchen aus Celle werden letztlich souverän Vierter. Den Vergleich hätte ZeeBee gerne gehabt. Auch gegen den TVB sieht Magdeburg keinen Stich, ZeeBee kann sogar im vorletzten Turnierspiel noch mal bunt durchwechseln. In der langen Pause lernt ZeeBee die freche Kreis und die freche Rückraum Rechte der Heimmannschaft kennen. Die fabulieren was von einem klaren Peiner Sieg im Endspiel und steigern sich immer weiter in ihren Wahn, sind drauf und dran Haus und Hof zu verwetten. ZeeBee reduziert den Wetteinsatz auf zwei Lutscher pro übermütiger Spielerin.

    Traditionell setzt Mastermind Luuutz den Spielplan so, dass im Idealfall das letzte Spiel nicht nur das Endspiel oder Quasi-Endspiel ist. Im Falle des optimalen Turnierverlaufs würde Peine stets auf den TVB treffen, was in der Vergangenheit auch das ein oder andere Mal so eingetreten ist. Und IMMER mit dem besseren Ausgang für Peine. ZeeBee schwört seine Mädels auf das Spiel ein, vergisst aber nicht: "Geht raus und habt Spaß!" Auf der Peiner Bank im allerersten von heute insgesamt acht Peiner Spielen nun doch Luuutz, der sich nun nicht mehr vornehm zurückhält. Beide Teams spielen zunächst auf Augenhöhe. Peines Granate Melissa dominiert das Spiel ihrer Mannschaft, Nella steht ihr jedoch außer bei der Größe in nichts nach. Tor Peine, schneller Pass von Monsta Marit nach vorn, nie geübte Schnelle Mitte, Nella gleitet durch die gegnerische Deckung, springt über das "falsche" Bein ab, sofortiges Gegentor. SO beantwortet man ein Tor!

    Individualtaktische Fehler in der Deckung machen nun Peine das Leben leicht. Zwar haben ZeeBees Mädchen schon viel individuelle Deckung gelernt, nun rächen sich Lücken bei dem taktischen Verhalten auf Außen. Außen Rechts rennt blindlings der Täuschung Richtung Eckenaußen nach, wird dann nach innen überlaufen. Außen Links hilft immer wieder taktisch falsch gegen Linkshänderin auf Rückraum Rechts auf der Wurfarmgegenseite aus, lässt dafür ihre Gegenspielerin auf Außen allein. Und dort steht in Peine nun einmal niemals eine Graupe wie in 90% aller anderen Teams dieser Altersklasse. Richtung crunch time liegt der TVB mit drei Toren zurück.

    Déja vu... Aber Monsta Marit hält den TVB im Spiel. ZeeBee holt sich Kreisläuferin Lilia zur Bank, zeigt auf die Anzeigetafel: "Noch vier Minuten zu spielen, drei Tore zurück. Der Unterschied zwischen Gewinnen und Verlieren sind nun Sperren von Dir!" Sowohl in der Auswahl als auch beim Beachhandball im Verein hat Lilia schon Sperren geübt. Nächster Angriff, Lilia stellt eine Frontalsperre gegen Vorne Mitte, für Nella reicht es nicht ganz, zwingt aber Halb zum Aushelfen und Rückraum Rechts Lotta flutscht durch. Tor. Monsta Marit macht weiter das, was sie am besten kann, treibt die Gegner in den Wahnsinn. Und Sekunden vor Schluss gibt es noch einen 7m. ZeeBee bedeutet Nella, die letzten acht Sekunden runterlaufen zu lassen. Trifft Nella auch diesen 7m, wie bisher alle im Turnier - Unentschieden. Nella trifft.

    Nun hat es vier Änderungen des Spielplans gegeben, drei davon mit Wechsel zwischen Platzierungsspielen (und 7m Werfen bei Unentschieden) und Endrunden (OHNE 7m Werfen bei Unentschieden mit Blick auf direkten Vergleich und dann die Tabelle). ZeeBee hat längst auf die Lektüre der jeweils aktuellen aber kurzlebigen Ausschreibung verzichtet, hat also gar nicht auf dem Schirm, dass mit Abpfiff das Turnier eigentlich entschieden ist. Ein Blick auf die Tabelle der Meisterrunde genügt. Aber auch der Schieri ist nicht auf dem aktuellsten Stand, kommt sofort an und möchte eine Auswahl von fünf Werferinnen haben. >>7m Werfen? Her damit! Wir haben Monsta Marit im Tor!<<

    Mit Bedacht fragt ZeeBee gar nicht erst nach fünf Freiwilligen, die sich sicher fühlen. "Du, Du, Du und Du. Ihr schafft das! Und als letztes Marie, Du musst aber schon nicht mehr werfen, da Marit bis dahin das 7m Werfen entschieden haben wird."

    Frage der Woche: "Was hält Marit von Peine?" "Dreiviertel aller 7m." Ein Fehlwurf des TVB, Marie muss aber nicht mehr antreten. Die Peiner Mädchen spüren in ihren Urinstinkten die historische Bedeutung der Niederlage, heulen wie die Schlosshunde. Vor der Siegerehrung besorgt ZeeBee für alle Gegnerinnen Lutscher, bezahlt die Wettschulden, nur andersherum. Auf einem Foto später Monsta Marit als beste Torhüterin und die fast anderthalb Köpfe kleinere E-Jugendliche Anna als völlig perplexe beste Spielerin des Turniers.

    Ein Neu-Peiner Elternteil, alter Bekannter von ZeeBee:

    "Man hat aber schon gemerkt, dass das ein Prestigeduell ist."

    >>ACH!<<

    Dein

    Karsten

    Hier ist § 19 b III SpO DHB einschlägig und ziemlich eindeutig:

    Zitat

    (3) Ausschließlich für den Einsatz in Qualifikationsspielen zum neuen Spieljahr (s. § 9 Ziffer 2 SpO) und für die sich daran anschließenden Meisterschaftsspiele der neuen Spielsaison kann ein Gastspielrecht vom 15. März bis 30. Juni eines Jahres beantragt werden. In einem solchen Fall darf frühestens zu 15. Oktober desselben Jahres eine weitere Spielberechtigung gemäß § 26 Ziffer 2 SpO erteilt werden. Auch kann der Erstverein zum neuen Spieljahr keine Mannschaften in der Altersklasse, der der Gastspieler angehört, melden. § 19 a Abs. 2 bis 5 SpO gelten ebenfalls entsprechend.

    Das "weitere Spielrecht" ist hier der Vereinswechsel. Ich sehe da keine Trickserei, das zu umgehen. Die Regel hat ja auch eine gewisse Berechtigung, den Erstverein vor Ausblutung zu schützen.

    Liebes Handballtagebuch!

    Die Saison nähert sich. Corona sei Dank, die D-Jugend weiterhin dünn besetzt, so dass womöglich wieder mal nur ein Team mit riesigem Leistungsgefälle gemeldet werden kann und das Projekt "D-Jugend spielt auch zweite C-Jugend" sieht ebenfalls ganz düster aus. Mit etwas aggressiver Personalpolitik lässt sich aber Qualität und Quantität deutlich nach oben schrauben und plötzlich ist erstmals seit Corona wieder eine D II gemeldet und auch die C II kann an den Start gehen.

    Drei Wochen vor Saisonstart hätte das Trainingslager stattfinden sollen, lässt sich aber terminlich nicht umsetzen. Es verbleibt ein weißer handballfreier Fleck im Terminkalender. Da kommt die Nachricht von Dieter, er bräuchte noch Unterstützung in einem B-Jugend Trainingslager. Dieter macht nur noch "Projekte", trainiert selbst nicht mehr Bundesliga oder Spitzenmannschaften in der Jugend. ZeeBee kennt beide Teams gut, hat schon gemeinsame Trainingslager veranstaltet oder als Gasttrainer ausgeholfen. Ein Team bricht weg, Dieter holt sein Dortmunder Projekt dazu und will sich um Kreuzen/Parallel gegen 6:0 kümmern. ZeeBee soll die Außen und die Kreisläufer beschäftigen. "GLEICHZEITIG?!" "Gleichzeitig." Also nicht nur ZeeBees Nemesis-Altersklasse, auch noch zwei nicht eben benachbarte Positionen unter einen Hut bringen.

    Zum Glück gibt es in der Landeshauptstadt eine Uni und dort im Zeitschriftenlesesaal auch die passende Literatur. Und sensationelle Öffnungszeiten. Wie zu Unizeiten schleicht sich ZeeBee auf den letzten Drücker Richtung Bibliothek und will seinen Rahmen mit Übungen füllen. Allerdings sind alle Unibibliotheken mal eben am Donnerstag geschlossen. Freitag hat sich ZeeBee für alle Fälle frei genommen. Dann eben abends Tapas und morgen Punkt acht Recherche. Freitagmorgen hat die Bibliothek auch tatsächlich geöffnet... nur der Zeitschriftenlesesaal ist wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Es soll wohl nicht sein.

    Erste Trainingseinheit verläuft gut. Die Kinderhandballperspektive auf Technikerwerb und -verbesserung funktioniert auch mit ambitionierten B-Jugendlichen. Die beiden Vereinstrainer der Mädchen haben eine Zuschauerrolle, bzw. werden ab und an auch mal eingebunden, da ZeeBee quasi zwei komplett verschiedene Trainingseinheiten im Parallelbetrieb hat. "Unmögliche Aufgabe", so ZeeBees Worte an die Mädchen vor Trainingsbeginn.

    Einheit drei und vier mischt Dieter die Trainingsgruppen und es gibt komplette Abwechselung. Life kinetic in der einen Hallenhälfte, ZeeBee macht Einführung in die AIM Position des Wurfarms im 1-gegen-1. Einheit eins verläuft reibungslos, Einheit zwei hakt etwas. Elf motivierte junge Damen, die voll mitziehen... ein Dortmunder Mädchen in Pink, die mit maximaler Unlust durch die Übungen schlurft. ZeeBee ist erstaunt, beide Teams doch ambitioniert und in der Regional- bzw. Oberliga. Ähnliches kennt ZeeBee allenfalls aus der zweiten D-Jugend und auch dort würde es so etwas nicht lange geben.

    ZeeBee unterbricht die Einheit, stellt die Falle:

    "Ich muss kurz nachhaken. Alle gesund? Irgendwer verletzt? Sollte jemand krank oder verletzt sein, bitte aussetzen und es nicht schlimmer machen."

    Alle gesund. Niemand verletzt.

    ZeeBee wird sehr grantig und bittet - anonym an alle gerichtet - unhöflich aber bestimmt um hundertprozentigen Einsatz. Training geht weiter, ZeeBee schaut sich das Drama noch 90 Sekunden an. Falle schnappt zu. Miss pinke Unlust trainiert weiterhin bei maximal 20%.

    "Hallooo, wie heißt Du denn?"

    ZeeBee nimmt sich die unmotivierte Dame zur Seite.

    "Lena." (Name von der Redaktion geändert.)

    "Lena, Training ist für Dich jetzt vorbei. Das schaue ich mir nicht mehr an, wie Du hier das Training boykottierst."

    "Aber aber... ich gebe doch mein Bestes!"

    ZeeBee schluckt alle bösartigen Kommentare herunter zum Thema "Ihr Bestes" (Inklusion, Geriartrie, Mutter-Kind-Turnen) und wirft sie höflich raus.

    "Das ist mit Abstand nicht Dein Bestes, Du bist nach eigener Angabe unverletzt und jetzt ist das Training ohne Diskussion vorbei."

    Lena zieht schmollend davon, ZeeBee entschuldigt sich bei den übrigen Mädchen für den vorherigen Ausbruch, nun sei aber der Störfaktor beseitigt. Nun ist ZeeBee nicht ganz unerfahren und eine Zehnjährige hätte er ausgeschlossen, aber in der Halle in Blickweite bis zum Ende des Trainings auf die Bank gesetzt, bis Mama sie abholt oder das Training offiziell zu Ende ist. Eine verständige Sechzehnjährige im Trainingslager, weit von der Heimat, noch eine Übernachtung steht aus... was soll schon passieren?

    Lenas Vereinstrainer ist nicht in der Halle, liegt seit dem Vorabend in einer Kabine mit Fieber flach und würde am liebsten selbst von Mama abgeholt werden. Lena ist also unbeaufsichtigt und kurz im autoritätsfreien Raum. Was tut also eine verständige Sechzehnjährige? Ruft Mama an, packt heimlich ihre Sachen, marschiert zwei Kilometer zum Bahnhof und setzt sich in einen Zug. Drei- oder viermal umsteigen bei rund drei Stunden Fahrt. Später werden die Aussagen auseinander gehen, ob Mama zugestimmt hat oder ihr Kind nicht von der Flucht abhalten konnte. Dieter betreibt Beweissicherung und befragt die Mannschaft. Nein, keine Info an den Trainer Tim, Lena habe sich erst während der Fahrt bei den Mitspielerinnen gemeldet per whatsApp gemeldet. Es habe einen Anruf der Eltern bei Tim gegeben.

    "Aber coole Aktion. Bei uns kommt sie immer mit allem durch."

    Fehlt wohl ein Bändiger in Dortmund... Eine Mitspielerin kommt zu ZeeBee, bittet schüchten um seine Handynummer, um sie weiter zu geben.

    "Lena will sich bestimmt entschuldigen..." ZeeBee grinst wölfisch.

    ZeeBee wird vorgewarnt, die Eltern seien "schwierig". Das könnte ein interessantes Gespräch werden. Zicken bändigen an sich ist nicht auf ein Alter oder Geschlecht beschränkt. Abends beim Grillen ist es soweit, eine unbekannte Nummer auf dem Display. Papa R. möchte einen Bericht hören, Papa bekommt einen Bericht. Alle Ansätze von Kritik perlen an ZeeBee ab, also muss nun der Vereinstrainer herhalten, der seine Aufsichtspflicht sträflich vernachlässigt habe. Dass der krank in der Koje gelegen hat, zählt nicht. "War ja nicht tot." Kein Schimmer Einsicht, dass man nicht immer und überall mit Steinen schmeißen sollte.

    Nach der letzten Einheit setzen sich Dieter, Lenas Trainer Tim und ZeeBee Sonntag noch einmal zusammen. Tim fabuliert, dass er ein Gespräch mit Lena führen müsse, zumindest eine Entschuldigung gegenüber der Mannschaft müsse her. ZeeBee schiebt das auf den Fieberwahn, obwohl Tim sich gesund gemeldet hat. Sodann gesteht Tim, dass er schon zwei, drei Gespräche mit der jungen Dame wegen ihrer Motivationsprobleme geführt habe. Und der Athletiktrainer habe ebenfalls ein Gespräch geführt. Und der Torwarttrainer. Dieter und ZeeBee sind fassungslos.

    "Im Arbeitsrecht nennt man das 'betriebliche Übung'. Dann ist es jetzt amtlich. Lena darf sich gewohnheitsrechtlich alles erlauben."

    Es dämmert Tim, dass Dieter und ZeeBee Recht haben könnten. Er lädt Lena vom nächsten Training aus, verabredet sich hinterher stattdessen mit den Eltern, um ihren Ausschluss aus der Mannschaft bekannt zu geben. Nach einem unschönen Gespräch:

    "Naja, Lena wollte sowieso aufhören."

    Tim wünscht den Eltern noch einen schönen Abend.

    "Den wünschen wir nicht!"

    Natürlich folgt am nächsten Tag eine ellenlange E-Mail an den Vereins- und Spartenvorstand mit wüsten Anschuldigungen und allerlei Unwahrheiten. Böse Briefe... das kann ZeeBee auch. Nur viel bösartiger und wesentlich eleganter. Mit Anwaltsbriefbogen. Vorstand und Eltern bekommen einen noch längeren Bericht. Aufsichtspflichtverletzung? Die Quintessenz ist eher, dass wohl die Kindeserziehung versagt habe. Treffer, versenkt. Das Antwortschreiben von Papa R. liegt auf ZeeBees Schreibtisch im Büro. Tim bedankt sich für ZeeBees Unterstützung und nimmt auf das Schreiben Bezug, dass ZeeBee einen wunden Punkt getroffen haben müsse. Das Schreiben liegt nach wie vor ungelesen auf dem Schreibtisch.

    ZeeBee hat wieder dazugelernt. Nächstes Mal wird sich der Vereinstrainer keine Vorwürfe wegen Aufsichtspflichtverletzung anhören müssen. ZeeBee sucht schon mal pinke Handschellen bei Amazon. Es wird dann eine Strafanzeige wegen Freiheitsberaubung gegen den Gasttrainer geben.


    Dein

    Karsten

    Damit ich mehr als nur eine von mir ausgebildete Spielerin zur WM beitragen:

    Nacktschnecken sollen ja, trotz kleiner Defizite bei der Sozialkompetenz, ein unfassbar spannendes Liebesleben haben.

    Im Übrigen scheine ich in diesem Thread wenig verpasst zu haben, wenn es hier nun um Weichtiere geht. Und trollen ist vergebene Liebesmüh, ich schau hier nicht mehr rein.

    Lt. Col. Frank Slade: "Are you listenin' to me, son? I'm givin' ya pearls here."

    Re-start nach den Sommerferien mit der D-Jugend. "Ballannahme in der Vorwärtsbewegung", eines meiner Lieblingsthemen. Wenn die Passspielchen abgearbeitet sind, geht es ins Stoßen/Parallelstoßen/Zurückstoßen über. Grundübung mit Erweiterungen, die ich vor vielen, vielen Jahren Renate Schubert abgeguckt habe und mich auch nicht scheue, im Gastspiel bei einem wB Trainingslager einzustreuen:

    - Alle Feldspielerinnen in einer Reihe auf Linienaußen, bis auf Nr. 1 haben alle einen Ball. Die Reihe führt von Linienaußen Richtung Eckenaußen, Blickrichtung Tor in gegenüberliegender Hallenhälfte.

    - Auf der benachbarten Rückraumposition RL oder RR eine Markierung/Pylone.

    - Nr. 1 sprintet um Markierung herum, bekommt von Nr. 2 den Pass in die Vorwärtsbewegung (kein Tippen, GROSSE Schritte), nun Richtung Tor in eigener Hälfte. Folgehandlung (Wurf, Pass zum Parallelstoß, Täuschung).

    Wir starten in die Übung mit hoher Dynamik, durch Hütchentore steuere ich die Anlaufrichtung. Später besetze ich RM und noch später die gegenüberliegende Rückraumposition. Start auf der Nachbarposition, wenn der Wurfarm mit Ball hochgeht. Ein Parallelstoß/zweiter Parallelstoß oder Zurückstoßen. Ich kann um nachlaufenden/gegenziehenden Kreisläufer erweitern. Gutes Baukastensystem, wenn auch ein guter Freund von mir immer kritisiert, in Deutschland gebe es zu viel "Hütchentraining" und zu wenig Training mit Kontakt.

    Wir werden Anfang September in die Saison starten. Die wD I spielt geschlossen, verstärkt um einige wenige junge C-Jugendliche, auch wC II. In der C-Jugend kann das Stoßen umgesetzt werden. In der D-Jugend erwartet uns jedes Spiel was Neues. Raumdeckung auf 14 m, auf 11 m, innerhalb des Neuners, Halbfeldmanndeckung, unfreiwillig gemischte Systeme, Chaosdeckung. Die klassische "Ballannahme in der Vorwärtsbewegung" ist tatsächlich nur bedingt praxistauglich. Ich kann entweder vertrösten auf spätere Zeiten, wenn die Gegner "richtigen" Handball spielen. Oder ich muss das Trainingsthema um Seitwärtsbewegungen erweitern. Das an sich sehr nützliche Grundgerüst werde ich nicht aufgeben, nur eben modifizieren.

    Erster Versuch gestern: Auftakt mit Pass auf RL, torgefährlich machen, Parallelstoß mit RM. RM macht sich torgefährlich, bricht ab, "Prellmove" zur Hand mit ganz kleinem Rückwärts/Seitwärts/Vorwärts (Ball wird zunächst nach hinten geführt, Füße zeigen stets zum Tor, kleine Rückwärtskurve, die ganze Aktion nur auf den Ballen, Tempo!). Abschluss von 8,5 / 9m.

    Im nächsten Schritt zieht sich RL nach Pass gerade zurück. RM macht Prellmove von RL weg, torgefährlich, Rückpass in das Zurückstoßen zur RL. Abschluss.

    Nächste Woche stelle ich mir Airbodies des armen Mannes (Kastenmittelteile mit Leibchen) auf HR, VM und gegen KL sowie KR. Erst einmal nur auf der linken Angriffsseite (hab keine Linkshand) und nur bis zur Mitte. HR stelle ich extrem offensiv. So nur ganz kurze Stoßbewegung RL, Abbruch.

    - Aushelfen RM zum Ball, Abschluss/Rückpass nach Überlaufen RL gegen HR

    - Aushelfen KL zum Ball in den Tiefenraum, Abschluss

    - Prellmove RL zur Hand, Abschluss/Parallelstoß/Anspiel nachlaufenden KR

    HR kommt wieder zurück auf 9m. VM extrem offensiv. Parallelstoß RL auf RM, die nun abstoppen muss

    - Aushelfen RL zum Ball usw.

    - Aushelfen KR oder KL im Tiefenraum usw.

    - Prellmove RM zur Hand/gegen die Hand usw.

    - Prelldurchbruch RL in die geöffnete Lücke, Abschluss/Parallelstoß

    HR und VM extrem offensiv.

    - Aushelfen KL im Tiefenraum, Pass LA auf KL usw.

    - Lauftäuschung RL mit Durchbruch ohne Ball usw.

    - Aushelfen RM Richtung Ball, Expresspass LA auf RM usw.

    - Prellmove RL zur/gegen die Hand usw.

    Ich muss nicht auf später vertrösten, ich passe die Übung an die Realität an. Stoßen ist nicht das individualtaktische Mittel in allen Lebenslagen, schon gar nicht in der D-Jugend. Ballannnahme in der Bewegung ist nahezu immer das individualtaktische Mittel der Wahl, es kommt nur eben auf die Laufrichtung an. Prellen darf nicht verteufelt werden, ist bei den Zwergen bei Einführung des Positionsspiels gegen Raumdeckung unverzichtbar. Und beim "usw." setze ich immer darauf, nicht nur Plan A und B zu haben, optimalerweise gibt es immer auch Plan C. Ab jetzt also Ballannahme in Vorwärts- und Seitwärtsbewegung.

    Vorsicht... Hobbyjuristen!

    Wenn E-Jugendliche in Deinem Landesverband E-Jugendliche einen Spielerpass haben (müssen), dann gilt § 19 b SpO DHB. Meldefrist war zuletzt (wurde mehrfach geändert) 30.11. Und mit Erteilung dann auch sofort spielberechtigt für den Zweitverein.

    Wir hatten letzten Samstag im Training ein wenig Zeit für Videoanalyse. Meine Spielerin mit der Ausgangsproblematik war nicht dabei, dafür ging dann eine andere Spielerin ein wenig in Rückenlage. Ursache wohl, dass tatsächlich im Sprung die Ausholbewegung nach hinten für das Problem verantwortlich ist. Ich habe gegengesteuert und die Streckung des Arms nach oben gefordert, während der Arm dann durch das Aufdrehen mit dem Absprungschritt letztlich für das Ausholen sorgen soll. Nach einer kurzen Einheit kann ich noch nicht viel mehr sagen, auch müsste ich o.g. Spielerin mal auf Video bannen.

    Im Regelfall gehe ich immer erst einmal von einer verbesserungsfähigen Technik aus, nicht von muskulären Problemen. Hatte ich in über 30 Jahren erst zweimal. Wurfarm konnte nicht gestreckt werden, Schwungbein kam nicht nach oben. Korrigiert bis zum Umfallen, bis sich herausstellte, die Kinder konnten muskulär die Aufgabe nicht erfüllen. Solange ich glaube, über Korrektur zum Ziel kommen zu können, solange unterstelle ich einen intakten Bewegungsapparat.

    - Bewegung insgesamt stimmig, Wurf ist aber für den Armzug zu schlapp >> Bauchmuskeln werden nicht eingesetzt

    - Oberkörperverwringung hakt vollkommen, komplett unrund >> ich schaue mir den Wurf vor vorn und nicht von der Wurfarmseite an >> Schwungbein wird nach innen hochgezogen

    - hektische Ausholbewegung in der Sprungphase >> beginnt zu spät mit dem Aufdrehen

    Noch bin ich guter Dinge, dass der Trainer und nicht der Physio das Problem Rückenlage lösen kann.

    Moin!

    Ich habe hier schon recherchiert, vor zehn Jahren gab es das Thema schon einmal und auch mit Tipps.

    In den Ferien machen wir mit der wD gerade Sprungwurf Basics, nächste Woche Sprungwurf über das falsche Bein (werden erst einmal natürlich nur die Talente profitieren/umsetzen). Eine recht athletische Spielerin von mir geht beim Sprungwurf furchtbar ins Hohlkreuz. Video hab ich noch nicht bemüht. Würde mich aber auch erst voranbringen, wenn ich zu dem deutlich sichtbaren Symptom hinaus auch eine Therapie hätte. Die fehlt mir gerade, mir fällt keine Stellschraube ein. Im Video könnte ich nur den genauen Hergang analysieren.

    Tipp von vor zehn Jahren: Die Ausholbewegung verläuft womöglich vor dem Körper. Therapie: Sprungwurf gegen den Widerstand eines Therabands um die Wurfarmschulter.

    Ich gucke mir den Film einer animierten Werferin vor dem geistigen Auge an. Die Bewegungsanalyse klingt nicht unplausibel. Die Stellschraube wäre dann im Ansatz der Ausholbewegung. Wurfarm darf nicht vorne/oben gestreckt werden, Ellenbogen muss leicht bogenförmig nach hinten/oben und dann folgt die Streckung nach oben und eben nicht nach vorne. Rücken macht dann die Verwringung und das Hohlkreuz.

    Vielleicht ist mir damit schon geholfen, nächstes Training ist aber erst Montag. Vielleicht hat wer bis dahin eine zweite Idee, bzw. löse ich das Problem doch über die Führung des Ellenbogens? Ich muss allerdings bis Montag warten, ob die junge Dame tatsächlich die atypische Ausholbewegung macht.

    Zur Korrektur nutze ich (im Kleingruppentraining) "Dartfish Express", kann aber kein Video exportieren. Ich wäre auch dankbar für einen Software Tipp. Hat wer Erfahrung mit "Coach's Eye" (oder so ähnlich)?

    Sommerloch, mal ein paar allgemeine Gedanken. Weiter oben hatte ich geschrieben, wie man systematisch Talente versauen könnte, wenn man nur den Schwachsinn zusammenträgt, der so in den Vereinen Praxis ist. Muss ich mal schauen, ob ich schon genug Material habe, um ein Update zu bringen. Nun anders herum, Talentförderung bei den Jüngsten:

    Wer eine "Inselmannschaft" hat, sprich entweder oben und unten gar keinen (qualitativen) Anschluss oder nur Anschluss mit egomanischen/unkooperativen/selbstzweifelnden/bekloppten Trainern... vielleicht könnt Ihr unten dennoch etwas Honig raussaugen.

    - Training pimpen

    Hatte ich jüngst schon reichlich dazu geschrieben. Wir haben fast eine ganze Saison mit einer der stärksten mD Mannschaften des Landesverbands gemischt trainiert. Vom Trainingslager über gemischte Kleingruppen im Training bis hin zu Einsätzen einiger weniger Talente der wD in den Punktspielen bei den Jungs. Anfangs mussten sich die Bengels im Abschlussspiel noch gewaltig strecken, im Laufe der Saison nahm dann die Biologie ihren Lauf. Meine stärkste Spielerin war jedoch in der mD kaum wegzudenken und auch meine TW konnte ab und an die Jungs verstärken.

    Wenn es leistungsmäßig passt (E und D-Jugend) und die Trainer miteinander klarkommen, ein Gedanke zur (Talent-) Förderung der Mädchen. Im Training zwei, drei homogene Gruppen bilden, rotieren, dann haben alle was davon. Ich konnte in die Waagschale werfen, dass der Mädchentrainer über dreißig Jahre Erfahrungsvorsprung hatte, so dass wir uns schnell einig wurden. Und im Laufe der Saison haben die Bengels sogar vernünftig verteidigen gelernt.

    - Spielbetrieb Jungs

    Spielbetrieb der Mädchen gibt keine sportliche Herausforderung. Vorab der Blick in die Durchführungsbestimmungen. Da gibt es allerhand Unterschiede, allerhand Schwachsinn und das muss der Trainer vorab sondieren. Bei uns z.B. waren Jahrzehnte lang keine Mädchen bei der mD zugelassen, bis ein neuer Verein einfach mal den Antrag auf der Jahreshauptversammlung gestellt hatte, weil der aufstrebende Verein weder genügend Jungs noch Mädchen für eine vollständige D hatte. Teils komplett verboten, teils zahlenmäßig beschränkt, teils auf bestimmte Ligen beschränkt, vielleicht auch mal ganz offen. Meines Wissens hat Blomberg letzte Saison mangels jeglicher Konkurrenz bei den Mädchen in der männlichen D gespielt. Hab ich auch schon, der Verband hat dann... sucht es einfach im Handballtagebuch.

    Wo nur "gemischte Mannschaften" erlaubt sind, gibt es natürlich mehrere Möglichkeiten:

    - die Mädels haben mir einen Fußballtorwart mitgebracht, den wir mit einem Pass versahen: Wir waren eine "gemischte" D-Jugend! Und der Bursche hat sich tatsächlich auch mal echte Handballtorwarttechniken abgeschaut und angeeignet.

    - zwei kleine Brüder aus der E-Jugend eingesetzt und wir waren "gemischt"

    - die Regel insgesamt ignoriert, eine Saison lang störte es nicht, erst dann schrieb man mir in die Durchführungsbestimmungen: "max. 4 Spielerinnen gleichzeitig auf dem Feld"

    - kleinen Bruder mit Spielerpass versehen, ins Spielprotokoll eintragen, ein Eis in die Hand drücken, auf die Bank setzen >> gemischt!

    - vielleicht gibt es ja auch sportlich sinnvolle Lösungen innerhalb eines Vereins, ohne den Verband zu verarschen und die Regeln auszuhebeln

    Spielerinnen, die bei mir oder meiner Vorgängerin ein Jahr als Jungsmannschaft gespielt haben: 1x Bundesliga Frauen, 1x Jugendvize-Europameisterin, 1x aktuell dänische Bundesliga A-Jugend, 1x Juniorinnennationalspielerin USA - hat ihnen sicher nicht geschadet!

    - Spielbetrieb

    Spielen lernt man durch spielen. Auf der Bank spielt man nicht. Im Kinderhandball haben keine sieben Kinder was auf der Bank verloren. Bei mir maximal fünf Kinder auf der Bank, ggf. eine weitere Torhüterin. In der Theorie spielen alle Feldspielerinnen gleich viele Minuten. Möchte ich ein Spiel gewinnen, schummele ich bei den Spielanteilen, teile das aber offen mit. Ist der Gegner viel zu schwach, schummele ich bei den Spielanteilen und erkläre meinen Talenten, warum sie mal lange auf der Bank sitzen. Innerhalb eines Turniers kann ich auch meist die Spielanteile so angleichen, dass alle zufrieden sind.

    - Durchlässigkeit der Altersklassen

    Liebe Dorfvereine... ich könnte kotzen, wenn ich wieder und wieder höre, wie dort Talente klein gehalten werden. Bloß kein Talent zur nächsten Altersklasse hochgeben. Bloß keine interne Konkurrenz für meine Mädchen durch Talente aus der jüngeren Altersklasse. Wir bilden so aus, dass die Mädchen maximal Kreisliga Damen spielen werden...

    Meine Trainerkollegin hat neulich mal beim Turnier unserer E-Jugend über die Schulter geguckt und wen entdeckt. Gestern Debüt für Leonie bei uns im Ferientraining. Jungjahrgang E, bis um Ostern rum noch Minis, gestern im "Leistungszentrum D-Jugend" im Training. Eine meiner Jüngsten, Jungjahrgang D, wird kommende Saison nur zweimal bei uns trainieren, einmal bei der Regionalliga C-Jugend und zu Saisonbeginn vielleicht als jüngste Spielerin der Liga in der C auflaufen. Meine TW hatte im gleichen Alter letzte Saison Einsätze in der höchsten C-Jugend Liga. Wenn die Unterforderung schon weh tut, schmeiße ich eine Spielerin ein Jahr vorzeitig ganz aus der Altersklasse (allerdings die große Ausnahme).

    Kommende Saison koordiniere ich nicht nur Aushelfen in der C I, sondern auch (endlich wieder) Aushelfen in der D I. Monat für Monat frage ich die Talente Jungjahrgang C/ D I wie auch Jungjahrgang D/ E-Jugend ab, wer im Folgemonat zu welchen Spielen der C I / D I Zeit hat. Dann teile ich so ein, das wir Festspielen / 48 Stunden Regel umgehen. In der D I heißt das sogar, dass um maximal 12 Mädchen einzusetzen, bei zwei Gästen pro Spiel jedes Spiel eine Stammspielerin aussetzen wird, um einer jüngeren Spielerin Platz zu machen. Die aussetzenden Mädchen wiederum haben aber alle noch C II Einsätze.

    - Phantommannschaft als Ausbildungsmannschaft

    Wir haben - zum Glück - in der C-Jugend keine vollen zwei Mannschaften. Zahlenmäßig eher eine / meist anderthalb. Die C trainiert in einer Trainingsgruppe für sich. Seit einigen Jahren melde ich dennoch eine C II in die zweithöchste Liga. Mein Kader ist der vollständige Jungjahrgang C (minus Ausnahmetalente) und der Altjahrgang D (plus Ausnahmetalente). Die C II trainiert nie gemeinsam. Wir treffen uns zum Punktspiel und gehen dann wieder auseinander. Im Idealfall haben wir halbe/halbe C und D. Die C-Mädels führe ich an das Oberliganiveau heran (neu: Regionalliga). Die D-Mädels gewöhne ich an die C. Viel Manndeckung, später sehr offensive 1:5. Die Gegnerinnen kennen das schon gar nicht mehr, bzw. meine Mädels zwinge ich in maximal viel 1:1, wo ich unendlich viel korrigieren kann. Langzeitverletzte aus dem Altjahrgang C holen sich nach der Pause bei uns wieder Spielpraxis.

    - Kleingruppentraining

    Wer noch irgendwo eine halbe Halle für zwei Stunden über hat... Samstags von 10:00 bis 12:00 hole ich mir Talente zusammen. Meine D-Jugendlichen, C-Mädels, B-Mädels, gemischt, Talente aus anderen Vereinen. Wurftraining mit Videoanalyse (max. 3 Spielerinnen), Kreisläufertraining, Kooperation Rückraum/Kreis, 1:1 mit Täuschungen, individuelle Abwehr... zwei bis sechs Spielerinnen. In der Saison keine hohe Belastung, aber viel individuelle Korrektur.

    - 25:50:25

    Ein befreundeter Trainer schickte mir neulich einen Link zu einem Podcast. Interview mit Martin Berger (http://www.handballinspires.de). Weltreisender in Sachen Handball, hospitiert überall in Leistungszentren und schaut wirklich mal über den Tellerrand. Und der hat mich doch echt mal ins Grübeln gebracht. Ich bin immer darauf bedacht, die Talente an ihre Grenzen zu bringen und auch gezielt zu überfordern. Und doch weiß ich, dass Talente z.B. eine Führungsrolle eher lernen, wenn sie mal Leitwolf sein dürfen und nicht Schaf unter Schafen oder gar Lamm sein müssen! Spielt in meiner Philosophie bislang aber eine untergeordnete Rolle.

    25:50:25 - die skandinavische Philosophie.

    25% der Zeit unterfordern

    50% an die Grenze führen

    25% überfordern

    Beispiele waren, die großen Talente auch in der eigenen Altersklasse belassen oder gar in einer niedrigeren Altersklasse mittrainieren lassen. In einer niedrigeren Altersklasse im Trainingsspiel mitspielen lassen.

    Bei uns/mir sind an die Grenze führen/überfordern eine Selbstverständlichkeit. Das gezielte Unterfordern, damit die Granate lernt, Verantwortung innerhalb eines Teams zu übernehmen... Da habe ich noch viel Luft nach oben, weil das bei mir kaum eine Rolle spielt. Dabei habe ich selbst erlebt, wie große Talente sich unter älteren Kindern verstecken oder dort gar stagnieren. Und ich habe auch mal bewusst eine Ausnahmespielerin wieder zurück in ihre Altersklasse geholt, damit sie auch Leitwolf sein darf.

    Ferientraining, etwas weniger als halbe Besetzung, daher auch nur halber Beitrag.

    "Mach doch mal bitte in den Ferien individuelles Abwehrtraining. Das kann meine Tochter gut gebrauchen."

    "Das können alle gut gebrauchen, deswegen mit Sicherheit nicht in den Ferien."

    Und außerdem stand das vor den Ferien wochenlang am Stück auf dem Stundenplan. Also ein paar Basics Sprungwurf. Hatte ich an anderer Stelle schon beschrieben. Vom Kastenoberteil mit Knie des Schwungbeins Schaumgummipommesschranke hochschlagen. Mit Wurfhand Pommes wegschlagen in der Wurfbewegung. Tennisball führen. Tennisball werfen. Handball werfen. Vom Leichten zum Schweren. (Bei Techniktraining in der Kleingruppe dann drei Mädchen und mit Videoanalyse. Der Absprung vom Kasten erlaubt einen höheren Sprung, sprich mehr Korrekturmöglichkeit in der Zeitlupe, beim Standbild).

    Nun mal im Wechsel Sprungwürfe aus dem Rückraum (Kastenoberteil und auf der vorderen Turnmatte landen - hoher Sprung) und von Eckenaußen (vom Kastenoberteil auf der hinteren Matte landen - hoch und weit). Rückraum leicht, denn Wurfrichtung = Sprungrichtung. Anlauf von Eckenaußen schwierig, denn Wurfrichtung ungleich Sprungrichtung:

    - Wurfarm wird von oben nach unten geführt: Ball landet immer genau auf der Torhüterin

    - Wurfarm wird ganz ordentlich geführt: Ball landet immer knapp neben dem langen Pfosten

    Später:

    - Wurfarm wird seitlich geführt, fortgeschrittene TW hält jeden Ball durch Bewegung zur langen Ecke.

    - Wurfarm holt Schwung parallel zum Knie des Schwungbeins

    - volle Streckung des Wurfarms nach oben (hier wird AIM [Alles Ist Möglich] - Position wirklich mal interessant)

    - Wurfarm seitlich "fallen lassen" >> wie mit Tennisschläger rumschwingen

    - Handgelenk ist nach hinten geklappt, beim Wurf nach vorn klappen (die letzten Zentimeter des Balls Richtung Innenpfosten)

    TW soll für Anfänger ausschließlich kurz stehen und mit Pfosten kuscheln. Später:

    - TW beobachten und je nach Bewegung den Wurfarm wieder fallen lassen oder eben von oben nach unten "hämmern" für Wurf in die kurze Ecke (dafür brauchen wir die volle Streckung).

    Und wenn bei Anfängern das "Rumziehen" des Arms immer noch zu schwierig erscheint, der Wurfarm gegen die Hüftstellung kämpft, dann greifen wir tief in die Trickkiste: Setze den Fuß des Sprungbeins nicht in Sprungrichtung (natürliche Bewegung), sondern in Wurfrichtung (unnatürliche Drehung "nach Außen", Richtung Tor)! Die Hüfte kann gar nicht anders als nun mitzurotieren und erleichtert den Wurf, der nicht in Sprungrichtung geht.

    Zitat

    § 19a

    (I) Jugendspieler, die den Altersklassen A -C angehören, können neben dem Spielrecht in ihrem Verein (Erstverein) auch ein Spielrecht – Zweifachspielrecht – für einen anderen Verein (Zweitverein) in einer Jugendaltersklasse, in der der Spieler gem. § 22 Abs. 1 einsatzberechtigt ist, erhalten.

    Warum so kompliziert? Das Zweifachspielrecht steht ohnehin nur Jungs zur Verfügung. Gibt nirgends eine "mit-'Spieler'-ist-immer-auch-Spielerin-gemeint-Klausel".

    In der D-Jugend gibt es kein Zweifachspielrecht. Halten wir fest: Von C bis A-Jugend dürfen pro Altersklasse je maximal 3 Jungs aufgenommen und abgegeben werden, sofern die übrigen Voraussetzungen dafür erfüllt sind.

    Muss schon wieder Sommerloch sein...

    Moin!

    Wie ist eigentlich der Stand, die weibliche A-Jugend umzukrempeln? Es gab da nach meiner Erinnerung Bestrebungen, die A-Jugend abzuschaffen und die B dafür um einen Jahrgang aufzustocken, sprich mit drei Jahrgängen zu spielen. Habe ich damals belächelt, heute stelle ich fest:

    - A-Jugend Oberliga bei uns in Niedersachsen/Bremen seit Jahren eine Witzveranstaltung.

    - Jüngst wurde bei uns auf der Regionsebene die wA Landesliga, Regionsoberliga und die Regionsliga mangels Masse zu einer zweigleisigen Liga zusammengefasst. In der weiblichen D gibt es hier 53 Mannschaften, in der wA noch 15.

    Die Reform der A-Jugend Mädchen klingt plötzlich gar nicht mehr so absurd. Würde dann auch die Bundesliga auf die B beschränken, finanziell für viele Vereine leichter zu wuppen als A und B.

    Die 6-Wochen-Regel hat nichts mit dem Festspielen zu tun. Nur mit dem Freiwerden. Solange jemand (noch) nicht festgespielt ist, interessieren die sechs Wochen nicht.

    Es mag ein Wertungswiderspruch sein, aber so ist aktuell die Regel:

    - Ich spiele Spiel Nr. 1 und 2, dann ist eine lange Pause im Spielplan ohne Spiel und wenn sechs Wochen verstrichen sind, bin ich wieder frei. (UND ES GEHT VON "NULL" LOS, wie ich es hier schon immer geschrieben habe.)

    - Ich spiele nur Spiel Nr. 2, lange Pause von sechs Wochen, dann spiele ich Spiel Nr. 3 und bin festgespielt.

    Bei den zwei aufeinander folgenden Spielen geht es um die Einsortierung in die Stammkader. So lässt sich der Wertungswiderspruch vielleicht erklären.

    Danke Pseudo! Ich sollte wohl mal fleißiger die Urteile aus dem DHB-Rechtswesen lesen.

    Das unsägliche "a bisserl festgespielt" bzw. "Freiwerden light" hat endlich ein Ende. Der Juristenverstand siegt. Freuen wir uns ein Jahr lang über die Rechtssicherheit. Danach ist bereits beschlossene Sache, dass das ganze System zum Teufel geht. Siehe oben.

    Zitat

    Ich habe im Hallentraining noch nie ein Sprungbrett eingesetzt. Für die Spinshottechnik werde ich das nun nachholen.

    Ist nun nachgeholt. Samstag einmal im Einzeltraining mit einem auswärtigen Talent, Montag in der Gruppenrotation mit der kompletten Mannschaft.

    Weichbodenmatte im Torkreis. Sprungbrett zum Tor hin ausgerichtet unmittelbar am Torkreis. Absichtlich kein TW, stattdessen Kasten quer auf Torlinie mit kleinem Kasten als "Kopf".

    ohne Ball (vom Leichten zum Schweren, die Technik lässt sich gut zergliedern)

    - links, rechts, Hüpfer auf Sprungbrett, einfacher Sprung auf Matte

    Schwerpunkt auf dem Hüpfer in den Absprung. Hoch - druckvolle Landung - tief in die Knie.

    - nun plus Anziehen beider Knie in der Luft

    Beim letzten Turnier ein Merkmal vieler Jungs, dass sie deutlich die Knie anzogen und zur Wurfarmgegenseite wegkippten.

    - plus halbe Drehung, Landung auf den Füßen

    Bei der Landung auf dem Sprungbrett eine kleine "Gegenschraube" nach außen, also gegen die Drehrichtung, um Schwung zu holen.

    - plus ganz Drehung, Bauchklatscher auf die Matte

    Nun noch mehr Fokus auf den "Drehschwung" beim Absprung.

    mit Ball

    Absichtlich kein TW, der ggf. noch Fehler machen könnte und unplatzierte Würfe durchlässt. Das Torzentrum ist zu, Treffer nur links und rechts möglich. Die Spinshotanfängerin wirft nicht auf das Tor, sie kommt aus der Drehung und schmeißt den Ball nach vorn. Und das immer brav mittig. Und nach unten. Das wird sich auch erst einmal bei Anfängerinnen auch so schnell nicht ändern. Also Korrektur: "Etwas früher loslassen oder etwas später." So kommen wir am Kasten vorbei.

    - Spinshot mit Torwurf

    • Füße schon beim Absprung ein Viertel in Sprungrichtung gedreht: würde bei strengen Schieris nicht zählen, Füße zeigen zum Tor
    • keine Höhe: hoch und mit Gewalt in das Sprungbrett hineinspringen
    • Dreivierteldrehung: mit der Landung auf dem Sprungbrett zunächst ganz kurz "gegenschrauben", mit dem Ellenbogen des Nichtwurfarms Drehschwung holen
    • Flachköpper: auf etwa 45° Absprung korrigieren ("Spring Richtung Latte, nicht zu den Füßen der Torhüterin!")
    • auf den Knien landen: will ich per se nicht haben, weder auf Sand noch Matte, Beine strecken, Landung im Liegestütz
    • Kasten wird mittig abgeworfen: s.o.
    • Ball wird aus der Drehung heraus geschleudert: kontrollierte Bewegung aus dem Unterarm muss her

    Ist sicher nicht jeder Spielerin gegeben, eines Tages einen perfekten Spinshot hinzubekommen. Andererseits habe ich früher versucht, in der D den Fokus auf (Mini-) Kempa zu legen, weil reihenweise Spielerinnen immer am Spinshot scheiterten. Mit etwas Geduld und ein paar Talenten im Team können es zügig mehrere Spielerinnen erlernen. Zukünftig starte ich damit auch in der Halle, die Hilfe des Sprungbretts hilft ungemein beim Technikerwerb. Die mit Abstand schönste Technik hatte nach einer bloßen Viertelstunde nicht eine meiner Cracks, sondern eine athletische Spielerin, die vor kurzem noch E-Jugend gespielt hat.