Beiträge von Zickenbändiger

    @Waldorf:

    Läuft Eure Schiedsrichteransetzerei und -benachrichtigung über SIS? Bei uns häufte sich in den letzten drei Jahren das Nichtantreten der Schieris bis zur Unerträglichkeit. Nun scheint die Ursache des Problems erkannt worden zu sein. Die Vereine pflegen ihre Emailadressen im SIS nicht. D.h. ein Spiel wird angesetzt oder verlegt und der zuständige Schieri / Vereinsschiedsrichterwart wurde nicht informiert, weil die Email bei sonst wem landete. Seither bin ich etwas vorsichtiger mit meinem Zorn.

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    Original von NataschaAnna
    Also bei einem unserer Herrenspiele waren die Gegner grade im Konterlauf:
    Der Spieler wirft ungehindert, der Ball prallt gegen die Latte und anschließend nach vorne weg.
    Der Schiri pfeift TOR!!! ?(:pillepalle:;)

    Das muss derselbe Schieri gewesen sein, den Berenbostel vor einigen Jahren mal zum eigenen Heimspiel der mD gestellt hat. :D Gleiches Szenario, es kracht laut der Alumniumpfosten, das Tor wackelt, der Werfer kriegt im Kreis volles Brot den Abpraller in den Bauch, schreit laut "Scheiße!" und der Schieri pfeifft Tor. Nur passierte dies in jenem Spiel noch ein zweites Mal, allerdings dann ohne den "Selbstabschuss". Lustige Dinge passieren, wenn die Vereine ihre eigenen Spiele pfeifen dürfen.

    Bei uns gibts für Jugendspiele (E und D) gar nix. Den Schieri stellt der Heimverein. Und wenn dieser großzügig ist, gibt es dann vielleicht Geld.

    Ich versuche es noch einmal. Das (scheinbare) Problem sind wohl die zwei Spiele an einem Tag, nicht die gesamten Einnahmen im Jahr. Mir ist klar, dass wir hier womöglich den Beweis für außerirdisches Leben suchen. Aber vielleicht ist ja ein Körnchen Wahrheit dran und ich könnte das Problem zur Zufriedenheit aller in unseren Durchführungsbestimmungen irgendwie lösen. So sind die Vereine angesch*****, da sie es wieder schwerer haben, ihre Schieris auf lange Fahrten zu schicken (klappt nicht immer, dass der Nachbarverein den Schieri stellt).

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    Original von noch ein trainer
    Reine Neugier:
    @Zibä: mit was bist Du denn zufrieden?

    Wenn ich das herausfinde, melde ich mich. ;) Nein, in der Praxis habe ich im Kinderhandball erst einmal eine Bilderbuchabwehr gesehen. Das war die letztjährige wE von Luuutz. Dank dieses Beispiels bin ich nun nicht mehr auf Wunschdenken und graue Theorie angewiesen, sondern weiß, dass eine Manndeckung so funktionieren kann, wie sie in den Lehrbüchern gefordert wird. Aber bloß eine einzige Mannschaft unter so vielen ist natürlich zu wenig. Insofern kann man mit der Praxis nicht zufrienden sein.

    Und die Theoretiker müssen sich langsam mal mit den Schiedsrichtern beschäftigen. HaMu hat es im Handballtagebuch hier nur angedeutet. Ein sehr beliebter und freundlicher Schiedsrichter hatte ihr Kreispokalhalbfinale der wD gepfiffen. Der auch von mir sehr geschätzte Sportsfreund ist allerdings jenseits der siebzig. Ellenbogen voran durch die Abwehr gepflügt - Tor oder Freiwurf für den Angriff. Spielerin im Sprung mit Griff in den Wurfarm aus der Luft gepflückt - Freiwurf. Aus eigener Erfahrung in der wE: Von hinten zum Huckepack aufgesprungen, weil Manndeckung nicht überall verstanden wird - Freiwurf. Bodycheck mit fünf Meter Anlauf - Freiwurf. Haare ziehen, festhalten, umstoßen, Ball mit Gewalt wegreißen, niederringen - immer Freiwurf. Unter diesen Rahmenbedingungen wird keine Manndeckungskultur entstehen.

    Da fällt mir ein, alle zwei Wochen habe ich ja auch noch Jungs. Ende des Trainings gibt es immer eine halbe Stunde Spiel. Alle zehn Minuten werden bunt die Positionen getauscht, so dass sie auch andere Ecken des Feldes kennenlernen, als in den Vereinen. Bei einem Turnier haben wir es auf die Spitze getrieben und in allen vier Spielen alle Jungs möglichst auf immer anderen Positionen einzusetzen. Da standen unsere beiden "Brocken" dann auch mal in einem Spiel auf RA als Rechtshänder und im Rückraum tummelten sich die Zwerge. Haben wir auch prompt verloren. Ein LA beschwerte sich dagegen, als er nach RA musste. Machte dann von dort aber sein torreichstes Spiel des Turniers.

    In der Kreisauswahl ist es aber leider ein häufiges Phänomen: Da gibt es Jungs, die als älterer Jahrgang D in die Auswahl kommen und schon wissen, dass sie Kreisläufer sind. Das hat die Hebamme damals festgestellt. :lol:

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    Hypothese: Wir spielen besser Handball als uns die Theorie es vorschreibt.

    Such hier mal nach den vielen kleinen Diskussionen zur Rahmentrainingskonzeption und deren verbindliche Verankerung in der Spielordnung / in den Handballregeln. Stichwort "offensive Abwehr". Die Befürworter hoffen, dass durch eine verbindliche Taktik automatisch besser ausgebildete Handballer in den Seniorenbereich wechseln. Die Gegner sagen, dass gute Handballer nur von guten Trainern "erzeugt" werden und die Vielseitigkeit verloren ginge. In dem Zusammenhang klafft Theorie und Praxis weit auseinander, weil die Theorie die Rahmenbedingungen nicht zur Kenntnis nimmt (Schiedsrichter, Trainer, Hallenzeiten). Flächendeckende vorgeschriebene Manndeckung in der E und D-Jgd. hieße Anstiftung zur Körperverletzung, weil die Rahmenbedingungen noch keine Manndeckungskultur angenommen haben, wie es sie z.B. beim Basketball gibt. Die Praxis spielt ganz anders als die Theorie es gern hätte. Mit beidem bin ich derzeit nicht zufrieden.

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    Es könnte noch sein, daß die gute Dame irgendwo etwas von der Vorteilszuwendung gelesen, und irgendwie den Überblick verloren hat.

    Die gute Dame ist bei der Steuerfahndung und liest daher häufiger mal was in Verbindung mit Steuerrecht. Nur ob ich das immer nachvollziehen kann, ist eine andere Sache.

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    Aber wer pfeifft den bitte für 14€

    Vor zwei Jahren hatten wir noch € 18,- ohne Fahrkosten. Dann haben wir zwei Vereine, die zur politischen Region Hannover gehören aber in einem anderen Kreis spielten, heim ins Reich geholt. Und denen hat man Zugeständnisse noch und nöcher gemacht, u.a. eben die Änderung der Schierigehälter. Die anderen fünfzig Vereine wurden nicht gefragt. Aber dass wir hier bekloppt sind, hattet Ihr ja freundlicherweise schon festgestellt. :lol:

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    Was ich nicht hören möchte, ist, dass wir in Hannover alle bekloppt seien. Den Verdacht hege ich schon länger, die Bestätigung bringt mich jedoch nicht voran.

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    ihr in hannover seid alle bekloppt.

    quod erat expectandum

    Das eigentliche Problem scheint zu sein, dass ein SR / Gespann mehr als ein Spiel an einem Tag pfeift und damit mehr verdient, als der Landessportbund für Aufwandsentschädigung für einen Tag vorsieht. Mir erschließt sich hier weder Logik noch Zusammenhang, habe aber selbst erlebt, wie etwa vierzig Vereinsvertreter nur dumm aus der Wäsche geguckt und die Kröte geschluckt haben. Darunter auch ein Finanzbeamter...

    Moin!

    Sehe ich ähnlich. Ein Gegenmittel habe ich aber noch nicht gefunden.

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    Wo bleibt das flexible Spiel?

    Das ist ja von "oben" gar nicht erwünscht. Sonst käme nicht dauernd die Drohung, die RTK mit Gewalt durchsetzen zu wollen.

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    Wo bleibt das Spiel / die Bewegung ohne Ball?

    Sowohl bei Jungs als auch Mädels überall ein Problem. Selbst in der wC-Jgd. Bezirksliga habe ich schon Standhandball gesehen. Überall anders im weiblichen Bereich vielfach die Standardmaßnahme "3xDurchspielen und RL mit dem Kopf durch die Wand". Grauenhaft. Gehört verboten, siehe Chauviforum!

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    Warum muss RM das ganze Spiel über auf RM spielen, usw.?

    Weil es so für alle Beteiligten einfacher ist. Alles andere wäre ja Unordnung und Unordnung ist schlecht.

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    Wo bleiben die Würfe aus dem Rückraum?

    Also in der E-Jgd. haben wir das noch praktiziert. Zur Zeit herrscht etwas Verunsicherung, weil die Torhüterinnen inzwischen stärker sind. Mal schauen, ob wir nächste Saison wieder bomben...

    Ist aber auch eine Frage des Zeitgeistes. Das Geschrei nach DEM ALLROUNDER verdrängte das "hoch und drauf". Kann ich leider nicht nachvollziehen. Ich LIEBE "hoch und drauf". Wenn dann im richtigen Moment noch Alternativen zur Verfügung stehen, dann kommen wir meinem Bild des Allrounders schon recht nahe. Wie hat denn Frankreich gestern Deutschland abgeschossen? "Hoch und drauf" und im richtigen Moment dann doch 1:1. Perfekte Mischung.

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    Warum wird das Positionsspiel mit „Stoßen auf die Deckung“ bis zum Erbrechen trainiert, anstatt ein „Positionswechselspiel“ mit allen sechs Feldspieler(inne)n zu trainieren?

    Auch hier: Weil es für alle Beteiligten einfacher ist. Du stehst dort, du dort, du hier... Und schon haben wir den Standhandball.

    Mir sind zwei europäische Schöpfungstheorien bekannt. Einmal der Gott, der alles aus dem Nichts erschuf. Dann die Götter, die das Chaos vorfanden und es ordneten. Mir ist letzteres sympathischer. Der Trainer kommt zum ersten Mal in die Halle und findet das (handballerische) Chaos vor. Viel Geprelle, viel Gerenne, viele Würfe aus hoffnungslosen Situationen. Möglichkeit 1: Ich schöpfe aus dem Nichts. Alle Ansätze werden erst einmal unterbunden, ich stelle alle Kinder auf Positionen und lasse sie "bis zum erbrechen" stoßen lernen. Trotzdem kommt meist erst mal Standhandball heraus.

    Möglichkeit 2: Ich versuche alle vorhandenen Urkräfte zu erkennen und lenke sie dann in Bahnen. Das Brauchbare wird gefördert, das weniger Brauchbare nicht. Laufen wird nicht durch Positionsbesetzung abrupt beendet, sondern in taktisch sinnvolle Anwendung gebracht.

    Ich habe Möglichkeit 2 versucht. In der E-Jgd. gegen Manndeckungen klappte das ganz gut, gegen Raumdeckungen wird es nun schwierig. Darüber hinaus fehlt es an einem ausgeklügeltem System. Wie kommt man ohne "echte" Positionen aus? Kontrolliertes herumwuseln?

    Den Gedanken sollten wir aber auf jeden Fall weiterspinnen, harmi! Das Rad müsste zwar möglicherweise neu erfunden werden, aber das kann mich nicht abschrecken. ;)

    Edit: Zu dem Thema fällt mir einer meiner Lieblingsfilme ein, eine leicht kitschige Version von Aschenputtel meets Dirty Dancing, Strictly Ballroom. Trotzdem liebe ich den Film. Ein junger Profitänzer droht ins Abseits zu geraten, weil er mitten im Wettkampf gerne seine eigenen Schritte einbringt. Diese werden von den Juroren und seiner Partnerin gar nicht gern gesehen. Also bringt er einem hässlichen Entlein tanzen bei, um mit ihr zum großen Wettkampf zu tanzen.

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    There are no new steps!

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    Barry Fife: Where do you think we'd be if everyone went around making up their own steps?
    Scott: Out of a job.

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    If you can't dance a step, you can't teach it, and if you can't teach it - we might as well all pack up and go home.

    Edit:

    Anstelle des ursprünglichen Themas nun der Thread für Steuerfragen von Schieris und Trainern.


    Moin!

    Wir haben in Hannover ein kleines Problem. O.k., wir haben mehr Probleme, aber ich beschränke mich auf eins.

    Jahrelang baten die Vereine darum, bei den Schiedsrichteransetzungen auch mal zwei Spiele hintereinander mit einem Schieri zu besetzen, damit größere Anreize geschaffen würden, längere Fahrten in Kauf zu nehmen. Seit ein oder zwei Jahren hat unser Schieriansetzer das beherzigt. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lebten sie glücklich....

    Aber wir sind ja nicht im Märchen. Die stellv. Vorsitzende - Spieltechnik - haute mit der Faust dazwischen, Doppelansetzungen für Schieris würde es mit ihr nicht mehr geben, sonst müsse sie zurücktreten. Der Vorstand der Handballregion (anderswo Handballkreis) würde sich der Beihilfe zur Steuerhinterziehung schuldig machen, wenn es Doppelansetzungen gäbe. :pillepalle:

    Hier die Fakten:

    € 14,00 pro Spiel und angesetztem Schieri
    € 0,25 pro Kilometer
    Auf den Spielprotokollen gibt es keinen Hinweis auf die Steuerpflicht der Schieris.
    Der Landessportbund zahlt geringere Tagegelder für Funktionäre, als ein Schieri bei einer Doppelansetzung bekäme (wo auch immer der Zusammenhang).

    Unser Landesverband beruft sich auf eine Auskunft der OFD Berlin an den DFB, alles in Butter. Meine Vorstandskollegin besteht darauf, dass Berlin in Niedersachsen nichts zu melden hätte.

    Was ich nicht hören möchte, ist, dass wir in Hannover alle bekloppt seien. Den Verdacht hege ich schon länger, die Bestätigung bringt mich jedoch nicht voran. Was mir / den Vereinen hier helfen würde, wäre eine Auskunft, die jene Bedenken zerschlagen würde. Eine befreundete Steuerberaterin hat auch nur mit den Ohren geschlackert, konnte sich aber keinen Reim auf die Probleme der erwähnten Dame machen. "Beihilfe" im strafrechtlichen Sinn kann ich ohnehin nicht sehen, ich wäre ja selbst betroffen und fühle mich nicht als Beteiligter an massenhafter Steuerhinterziehung.

    Die Suchfunktion habe ich nicht genutzt. Ich gehe davon aus, dass bestimmte Dinge ohnehin einfach nur in Hannover geschehen können. :D

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    Warum kann man eigentlich absolut sicher sein, dass wenn während der wichtigen Sportereignisse das Telefon klingelt, es entweder ein guter Freund ist, der sich Live über die gerade gesehene Szene austauschen möchte, oder eben eine Frau, die Dir Ihren Tag schildern möchte.

    Männer rufen während eines Fußballspiels nicht an! Wenn das Telefon klingelt, dann ist es eine Frau (oder Dirk. A. aus Paderborn - aber das ist eine andere Geschichte).

    Herzlichen Dank für den Beitrag!

    Ich erinnere mich dunkel an einen Artikel von Peter Feddern in der Handballtraining über Übergänge. Er wies darauf hin, dass ein Übergang nicht nur von 3:3 zu 2:4 funktioniert, sondern auch umgekehrt. Als Beispiel nannte er Essen mit Fraatz und Quarti. Bei Ballbesitz linke Seite schlich sich Fraatz im Rücken seines Gegenspielers vom Kreis zurück in den rechten Rückraum und hatte dadurch einige Schritte mehr Platz als üblich. Abschluß über ihn oder RA. Ich könnte mir vorstellen, dass Übergänge "verkehrt herum" eine C-Jgd. mit einer 4:2 Abwehr ebenso verwirren können wie die Positionswechsel, die Harmi beschreibt.

    Nicht aufregen - aus der Halle fegen! :head:

    Willkommen zurück, pueppi!

    So in etwa praktiziere ich das. In der E-Jgd. setze ich pro Spiel vier Torleute ein und muss dabei noch zwei oder drei Mädchen vertrösten, weil ich nicht alle paar Minuten den Torwart wechseln möchte. Mit meiner jetzigen D-Jgd. haben wir das auch so praktiziert, es lief lange so ähnlich, inzwischen ist der Job zwischen den Pfosten aber längst nicht mehr so attraktiv. Drei "Freiwillige" pro Spiel sind inzwischen schon schwierig zu finden.

    Witzigerweise ist es zur Zeit die E-Jgd. (überwiegend jüngerer Jahrgang), die ständig nach einem Spezialisten im Tor schreit. "Den können wir dann besser trainieren und wir würden mehr gewinnen." aha :lol:

    Das ist doch wieder typisch. Ihr senkt Euren Blick und betrachtet mitleidig lächelnd die Niederungen der Handballlandschaft, den Urschleim unseres Sports, öffnet den Thread "Unterste Kreisklasse Nord-Ost" und schon zählt wieder nur der Leistungsgedanke. Öffnet Euren Geist für wahrhaft wichtige Werte des Sports! Wahre Größe! Was ist der Titelkampf in der Krampfaderliga im Vergleich zum jahrelangen harten Streben nach einem einzigen, allerallerersten Sieg? Der Schweiß, das Training, der Sekt, die Hühneraugen, die Serie erhängter Trainer für einen einzigen Erfolg auf dem Handballfeld? :head:

    Wir haben bei uns zweiundsechzig Damenmannschaften auf Kreisebene. Und unten, ganz unten, da kämpfen unsere "ladies" verbissen seit Jahren gegen die rote Laterne. Hoffnungslos, aber aufopferungsvoll:

    11 TuS Bothfeld 3 12 / 20 0 0 12 87 : 276 -189 0 : 24

    Spielbericht vom Spiel gegen die unmittelbare Konkurrenz um die Laterne

    Spielbericht gegen den übermächtigen Tabellenführer:

    Zitat

    Also unsere Lieblingshalle wird dieser Bunker in Linden ganz bestimmt nicht werden. Das liegt aber weniger an der missglückten Architektur, als an der schlechten Leistung des Unparteiischen und dem merkwürdigen Handballspielen der HSG-Damen.

    Die ersten 10 Minuten machten noch Spaß. Beide Mannschaften nahmen sich nicht viel, ein kurzes abchecken also. Aber das war nur die Ruhe vor dem Sturm und der kam schneller als erwartet.
    Kaum hatten wir den Ball, kamen die Gegner sehr weit raus, schupsten, und kamen so unfair wieder in Ballbesitz. Es erinnerte zuweilen an ein "Hauen und Stechen", dass vom Schiedsrichter nicht geahndet wurde .So quälten wir uns über die ersten 30 Minuten und hofften , das die Gegner ihrem hohen Tempo ein wenig Tribut zollten.

    Weit gefehlt, es ging munter weiter, leider nur auf unser Tor. Ballverluste unsererseits gingen in Tempogegenstöße über, die regelmäßig mit Toren endeten. Der gegnerische Trainer forderte lautstark von seinen Spielerinnen dieses Spiel mit wenigstens 50 Toren zu gewinnen. Das wollten wir nicht zulassen, noch mal ging ein aufbäumen durch unsere Reihen und jede gab noch mal Gas. Am Ende gingen wir trotzdem mit 40 : 8 Toren gnadenlos unter. Die HSG Spielerinnen waren uns nicht nur spielerisch sondern auch körperlich überlegen. Mit dem Schlusspfiff ging ein Spiel zu Ende, das den Namen "Handballspiel" nicht verdient hat. Es erinnerte eher an Sumoringen, Catchen und Ringkampf. Schade ,das der Schiedsrichter dieses Spiel nicht in den Griff bekam. Manche Dinge regen halt zum Kopfschütteln an.

    Quelle

    härter_schneller:
    Ich spreche von den wahrscheinlichsten Kandidaten, die sich für Projekte wie Schiedsrichterbeobachtungen gewinnen ließen. Ein erfahrener Schieri würde aus einem generellen Interesse an der Sache mitmachen. Ein Trainer darüber hinaus aus Eigeninteresse. Natürlich nicht jeder Trainer, aber eben eher als ein Schiedsrichter. Je größer das Eigeninteresse / der Eigennutz, desto eher die Bereitschaft. Und sei es nur in Form einer institutionalisierten Besprechung nach dem Spiel mit Schieri und beiden Trainern zwecks Feedback. Geringer Kosten- und Organisationsaufwand und kein zusätzlicher Betreuer (den ich natürlich dennoch nicht schlecht fände). So etwas ähnliches haben wir hier mit anderer Zielsetzung schon mal probiert, s. "handballtraining" 11/99). Ich habe das Projekt mit begleitet und als Beobachter nach Spielen mit beiden D-Jgd. Trainern samt Schieri gesprochen. Einfach mal sachlich nach einem Spiel dem Schieri Feedback geben bringt jungen "Pfeifen" schon eine ganze Menge.

    Die Zusammenarbeit Trainer - Schiedsrichter ist vielleicht der Clou. Wer hat denn das grösste Interesse im Jugendbereich an guten Schieris? Die Spieler? Die Zuschauer? Der Verband / Verein? Ich meine, es sind die Trainer. Die sollten mit eingebunden werden, denn wo Eigeninteresse vorhanden ist, müssen weniger Widerstände gebrochen werden.

    Der Gedanke kam mir vor mehreren Jahren als ich auf der Tribüne saß und auf Talentsuche für die Auswahl war. Ein älterer Zuschauer pöbelte den Jungschieri des eigenen Vereins eine Halbzeit lang an. Der Bengel pfiff offensichtlich erst seit kurzer Zeit, hatte die technischen Fehler ganz gut im Griff, nur ließ er die Jungs auf dem Platz leider nicht Handball spielen, sondern pfiff jeden kleinsten Körperkontakt ab. In der Halbzeit bat ich den Hallenwart den Schreihals aus der Halle zu entfernen. Dem Wunsch leistete er leider nicht Folge, berichtete dem Idioten aber von meinem Wunsch. Der Feigling verschwand dann von der Tribüne und hielt sich danach unter der Tribüne hinter den Bänken auf. Aber von dem Sack war dann nichts mehr zu hören. Nach dem Spiel habe ich mir den Schieri gegriffen und ihn gebeten, in Zukunft etwas mehr laufen zu lassen, bestrafen könne er auch noch im nachhinein. Wenige Monate später hatte er schon wesentlich mehr Fingerspitzengefühl und pfiff in einem aufstrebenden Nachwuchsgespann. Heute pfeift er Oberliga Herren.

    Wenn sich die Trainer nicht an der Schieriausbildung beteiligen, wer dann?