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Liebes Handballtagebuch!
1. TuS 19:1 241:142 +99
2. HSG 18:4 221:122 +99
Das waren die nackten Zahlen. ZeeBees Mädels auf Platz 1, die HSG B. als einzig verbliebener Verfolger auf Platz 2. Vier Spiele stehen noch aus, davon zwei gegen den Tabellenkeller. Heute konnte sich die Meisterschaft entscheiden. Erster gegen Zweiter.
Vor zwei Wochen waren ZeeBees Mädchen noch verlustpunktfrei. Dann folgte das Spiel gegen A., ZeeBee leidet noch immer an Alpträumen.
Der körperlich weit unterlegene Gegner sollte eigentlich nur ein weiterer Punktelieferant sein. Nach wenigen Minuten steht es 3:1 für ZeeBees Mädchen, alles im grünen Bereich. Plötzlich erkrankt der komplette Angriff an Farbenblindheit und passt die Bälle zum Gegenstoß der Gegner. Aus dem 3:1 wird ein 3:7.
ZeeBee eilt mit der grünen Karte zum Kampfgericht. Wie in Zeitlupe schwebt die Karte wie eine Feder auf den Tisch, ZeeBee blickt zur Seite, seine Mädchen spielen den Ball wieder zum Gegner, der Zeitnehmer kann nicht unterbrechen, 3:8. Irgendwie kriegen die Mädchen noch die Kurve, holen bis zum 9:12 zur Halbzeit immerhin etwas auf.
In der zweiten Hälfte findet zumindest die Abwehr zur Normalform zurück. A. gelingen nur noch zwei Feldtore und zwei Siebenmeter. Abwehrexpertin Anneliese hat die undankbare Aufgabe, eine ehemalige Spielerin von ZeeBee zu decken, die zum Nachbarverein gewechselt war. Wieselflink und torgefährlich aus den unmöglichsten Situationen - keine leichte Aufgabe. Anneliese löst die Aufgabe bravourös. Seltsamerweise hat ihre Gegenspielerin nun immer häufiger Probleme mit der Erdanziehungskraft. Anneliese steht immer wieder mit Unschuldsmiene und Engelsgesicht über ihr und schaut die Schiedsrichterin an.
Hätte nicht ZeeBees Co-Trainerin gepfiffen, hätte sie allerdings die ungestüme Abwehrarbeit mit einigen Ausflügen auf die Bank bezahlt. ZeeBee überlegt, ob er nicht noch Schutzpflichten gegenüber seiner ehemaligen Spielerin hat, beschließt dann aber, Anneliese in Roggisch umzutaufen und sie weiter ihre Arbeit verrichten zu lassen. ![]()
Kurz vor Schluss erobern ZeeBees Mädchen den Ball zurück, liegen mit einem Tor hinten und Trude sorgt für den Ausgleich mit dem Schlusspfiff. Tabellenzweiter B. stellt kurze Zeit später jedoch wieder durch ein Unentschieden den alten Abstand wieder her.
Spitzenspiel
Die ersten Minuten sind recht zerfahren. B. scheitert an der gut aufgelegten Abwehr, ZeeBees Außen Karina und Elfriede verwerfen die ersten fünf Chancen oder treten über. Allmählich wird B. jedoch nervös, normalerweise waren Torchancen leichter zu erarbeiten. Roggisch, Olga, Lieschen und Trude sorgen im Mittelblock dafür, dass niemand zentral in den Neuner eindringt. Die Fehlpässe und schlecht vorbereiteten Würfe häufen sich. Im Angriff finden Trude und Olga langsam zu ihrem Rhythmus und setzten sich 1:1 durch oder finden Lieschen am Kreis. ZeeBees Mädchen ziehen davon, B. spielt sich den Ball hilflos vor der Abwehr hin und her. Die wenigen Torchancen macht Trude zunichte. Kurz vor dem Pausenpfiff erobert sich Lieschen am eigenen Neuner den Ball, wird auf dem Weg zum Tor von drei Gegenspielerinnen bedrängt, wechselt je nach Situation die Prellhand und tankt sich bis zum erfolgreichen Torwurf durch.
4:14 zur Halbzeit - das Spitzenspiel ist fast entschieden!
ZeeBee erfährt dann den Unterschied zwischen "Zeit" und "Dauer". Die Halbzeit ist nach 10 Minuten vorbei. Nachdem einige Minuten der zweiten Hälfte um sind und B. in der zweiten Hälfte mit 3:0 führt, fragt sich ZeeBee, ob die Pause nicht die Dauer von Sommerferien gehabt hat. Genau die Zeit, die ZeeBees Spielerinnen traditionell brauchen, um das Handballspielen Jahr für Jahr zu verlernen. Jede Passannahme führt zu einem blinden Ansturm in die Abwehr hinein. Freiwurf, Anlauf, festmachen lassen. Alle Mädchen befällt plötzlich das Kuschelbedürfnis. ZeeBee sucht verzweifelt die grüne Karte und beendet dann die gruppengeknuddelschen Maßnahmen. ![]()
Die Mannschaft findet ins Spiel zurück. Karina, E-Jugendliche und Rechtshänderin, spielt auf der ungeliebten Rechtsaußenposition, wird freigespielt, wagt einen Heber und trifft. Trude erinnert sich an ihre Stärken und versenkt einen Freiwurf von zehn oder elf Metern. Olga knöpft sich ihre kräftige Gegenspielerin vor, täuscht links an, die Gegnerin tut ihr den Gefallen und öffnet die Lücke zur Wurfarmseite. Ludmilla, inzwischen für Trudchen im Tor, hat einige Schwierigkeiten mit den Würfen der guten Außenspielerinnen und macht so die Taktik zunichte, dass die Abwehr ihre Gegnerin nach Außen durchlassen darf. Dennoch brennt nichts mehr an, mit 18:24 ist der direkte Vergleich mit dem Verfolger klar entschieden. Sonntag können ZeeBees Mädchen die Meisterschaft holen. ![]()
Dein Karsten