OK. Ich gebe zu, dass ich mich vielleicht etwas schwammig ausgedrückt habe.
Das mit dem eigenen Körpergewicht sage ich deshalb immer, weil die meisten sich unter Krafttraining schwere Kniebeugen, Bankdrücken, Kreuzheben und Schulterpressen vorstellen. Am besten noch im Bereich von 6 oder weniger Wiederholungen. Und DAS wird dem jungen Knochengerüst und Gelenkapparat eines 11 Jährigen auf keinen Fall gut tun.
Und das Training mit Bändern kenne ich persönlich nur als Schnellkrafttraining. Und das halte ich für Anfänger oder etwas "wilde" Kinder auch für ungeeignet, weil sich dort ohne die nötige Disziplin und bereits erlernte saubere Technik gaaaanz schnell Fehler einschleichen, zu zu Bänder- und Gelenkverschleiß führen. (Auf die Technik komme ich noch beim Bankdrücken zu sprechen)
Wenn man schwächere Therabänder nimmt, dann könnte man aber natürlich auch langsame Wiederholungen durchführen. Sagen wir mal 2 bis drei Sekunden positive und 2 bis 3 Sekunden negative Phase. Das stärkt natürölich die gesamte Haltemuskulatur und sollte unbedenklich sein. Da stimme ich zu.
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Überspitzt formuliert wäre nach der Regel eine Belastung mit einem Gewicht von 30-40kg (eigenes Körpergewicht) schonender als eine Belastung an der Hantel oder dem Gummiband mit 5-10kg.
Das könnte man meinen Äußerungen tatsächlich so entnehmen und ein ganz klein wenig meinte ich es auch so.
Nehmen wir Liegestütze als erstes Beispiel. Meinetwegen wiegt ein 12 jähriger Junge 50 Kilogramm. Auf seine Brust, seine Schultern, seine Trizeps und Handgelenke wirkt alo bei Liegestützen eine Belastung von etwa 25 Kilogramm (ganz grob, realistisch wahrscheinlich eher 18kg). Dazu kommt natürlich die Haltearbeit der Bauch-, Rücken- und Beinmuskulatur, die diese Übung so wertvoll macht. Allerdings simulieren Liegestütze nicht das klassische Bankdrücken (Flachbankdrüken), wie viele meinen, sondern das Negativbankdrücken, bei dem der Latissimus mithelfen kann. Das ist Punkt 1. Punkt 2: Wenn dieser Junge jetzt mit 25 Kilogramm Bankdrücken durchführt, dann gibt es tausende von Fehlerquellen: Die Amstellung, die Schulterhaltung, Die Handgelenke, der Griff der Finger, die Lage auf der Bank, die Position der Beine, die Geschwindigkeit der Stange und und und. Und leider, ich möchte niemandem zu Nahe treten, traue ich den meisten auch wirklich guten Handballtrainern nicht zu, dass sie genau wissen wie perfektes Bankdrücken auszusehen hat und worauf es für welche Ziele ankommt, weil sie es selbst nie exzessiv oder auf Wettkämpfen betrieben haben. (Ist echt nicht böse gemeint sondern nur Erfahrungssache).
Das war mal Liegestütz als Beispiel. Jetzt einmal andersherum: Ich gehe mit einem Kind ins Fitnesstudio und lasse es Schulterdrücken machen. Im Kindesalter sind Hormonspiegel und Regeneration gut, also werden die Schultern schnell stark und es kann meinetwegen nach drei Monaten mit 30kg drücken. Zum einen werden aber Bänder und Gelenke viel langsamer an eine Belastung angepasst, als die Muskulatur, und zum anderen ist es eine recht unnatürlich Bewegung die ohne das Hilfmittel "Hantel" eigentlich so gut wie nie vorkommt und deshalb halte ich sie bei Kindern eher für fraglich.
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Bringt ein komplettes Auspowern auch Erfolge, oder nur müde Spieler und guten Schlaf?
Es gibt im Kraftsport immer zwei Möglichkeiten, den Reiz auf die Muskulatur zu erhöhen und Wachstum anzuregen: Mehr Gewicht oder mehr Wiederholungen. Und gerade bei Kindern und "Ausdauersportlern" ist "mehr Wiederholungen" oft das probatere Mittel zum Erfolg. Wobei ein Krafttraining nicht immer bis zum Muskelversagen durchgeführt werden muss / sollte. Abwechslung bringt auch hier neue Reize.
Bezüglich des Maschinentrainings sehe ich kaum Probleme: Die Bewegung ist so geführt, dass man bei korrektem Sitz nicht von der Bewegungsrichtung abweichen kann und die meisten Maschinen haben recht gute Sicherheitsmaßnahmen eingebaut. Daher ist das sowieso für Anfänger oder auch Kinder immer das Beste. Und nach einer Weile des Trainings an Maschinen ist der Körper auch auf Freihanteln vorbereitet.
So. Ich hoffe, jetzt konnte ich etwas differenzierter zeigen, worauf ich hinauswollte. 