Ja, John Smith wird auf der ganzen Linie verlieren, wenn der Brexit wirklich kommt (was aus meiner Sicht noch lange nicht sicher ist). Aber das wusste auch vorher jeder, der einen Funken Resthirn hat.
Hört! Hört!
Nun, auch mit einem wohl ganz offensichtlich stark verkümmerten Resthirn kann man viel anstellen.
Zum Beispiel Chefstratege von JP Morgan werden.
"Brexit nicht schlecht für England
Michael Cembalest, der Chefstratege von JP Morgan, hat schon vor der
Abstimmung viele der Argumente der Brexit-Gegner als Angstmache
definiert:
- Die Schätzungen für die Wirkung auf das britische Bruttoinlandsprodukt
schwanken zwischen minus 0,8 und plus 0,6 Prozent im Jahre 2030, also
Werte, die im Rahmen der normalen Streuung liegen und keineswegs ein
wirtschaftliches Desaster verkünden.
- Die Exporte von England müssen auch nicht sinken, wie man am Beispiel
von Norwegen, Island und der Schweiz sieht. Diese Länder exportieren so
viel in die EU wie EU-Länder, ohne Mitglied zu sein. Hinzu kommt, dass
England ein wichtiger Absatzmarkt ist, den man sicherlich gerade in
Deutschland nicht verlieren will.
- Das englische Pfund könnte sich abschwächen – was es ja auch getan hat.
Doch eine solche Abwertung ist gerade in einem weltweiten Umfeld
schwachen Wachstums ein Konjunkturprogramm. Der Brexit und ein schwaches
Pfund würden die englische Wirtschaft gar beleben.
- Die EU bindet Großbritannien an Länder, die längst nicht die gleiche
Wettbewerbsfähigkeit haben. Deutschland, Holland, Schweden und Irland
fallen in dieselbe Kategorie wie England. Frankreich, Italien, Spanien
und Portugal eindeutig nicht. Deshalb ist es für England gut, nicht mehr
in diesem Klub dabei zu sein.
Das Fazit von Cembalist: Aus der Sicht Großbritanniens würde eine
politische Union mit Kanada, Norwegen, Schweden und den USA weitaus mehr
Sinn machen."
aus:
Think beyond the obvious | „Der Brexit ist die Folge der deutschen Krisenpolitik“
Noch viel ausführlicher diesbezüglich mit netten Grafiken, aber überwiegend in englischer Sprache:
Think beyond the obvious | Brexit: kein wirtschaftliches Desaster für GB – eher für uns
Resthirnverwerter Dr. Daniel Stelter betreibt diese hp by the way.
Es grüßt das Resthirn aus Berlin, weil ich ja on top auch noch für mehr Direkte Demokratie der Rindvieher bin! Der Zugewinn an demokratischer Gesellschaftskultur überwiegt mMn viele Einwände und gibt es jemanden hier, der/die nicht auch meint, dass unsere parlamentarische Demokratie eine reine Parteiendemokratie beliebiger Natur geworden ist, die letztlich auch die so häufig zitierte Politikverdrossenheit hervorbringt.
Und darüberhinaus erinnere ich nochmal an Martin Schulz:
"Wäre die EU ein Staat und würde einen Antrag zum Beitritt in die
Europäische Union stellen, dann würde der Antrag abgelehnt. Mangels
demokratischer Substanz."
"Mehr Demokratie" bespricht Argumente gegen mehr direkte Demokratie:
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Tschüssikowsky und Ceascescu 