Für mich waren es ab der 47. Spielminute taktische Fehler, aber auch eine Sache der Einstellung.
Fakt ist :
Sprenger ist bereits angeschlagen in die Partie gegangen, wie man es bereits im Spiel gegen Bahrein feststellen durfte, warum wurde also nicht Groetzki nachnominiert, wenn man weiß, dass es gegen die Spanier Knochenarbeit werden würde.
Auch wenn man dann dann nicht mehr die Wechselmöglichkeiten hat (zugegeben : das war Kaufmann und Preiss gemacht haben um rauszufliegen war hart an der Grenze zur geistigen Umnachtung...), muss man dann mit aller Gewalt am taktischen Konzept festhalten. Warum nicht Kraus auf RL, Pfahl auf RR und z.B. Klein auf RA ? Es ging doch in diesen Minuten nur darum Lücken in die spanische Abwehr zu reißen um dann die nötigen Tore zu erzielen.
Warum dann ein ausgepowerter Glandorf wieder auf RL kommt um dann in den verbleibenden Minuten 3 Fehlwürfchen und drei haarsträubende Fehlpässe zu produzieren, von denen 4 im eigenen Tor landeten ist für mich dann ein Rätsel. Zum Thema 7 Feldspieler sage ich mal nix, das war in der Situation viel zu früh und schon ein Spiel im letzten Jahr (HSV - Gummersbach) hat gelehrt was passiert, wenn man dabei nicht clever agiert...
zum Thema Kopfsache :
Es kann nicht sein, dass die Spieler in den letzten Minuten mehr gebremst als gespielt haben. Wenn ich da vorne nicht mehr durchkomme, dann muss ich sehen, dass ich Aktionen provoziere, die vielleicht in 7-Meter bzw. Strafzeiten enden. Da eiern die in 10-12 Metern Entfernung um den Kreis herum und wundern sich warum die Spanier immer mutiger und offensiver werden. Das hätte man beim (zu spät genommenen) TTO auch so ansprechen müssen, aber diese Ansprache hätte auch in eine Klosterschule gepasst. Um hier mal Heiner Brandt zu zitieren :
"Das war nicht so, wie wir das abgesprochen hatten", zeigte sich Brand trotz des Verständnisses für die nachlassenden Kräfte aber auch verärgert. "Das ist etwas, was man fordern muss, dass man, wenn man müde ist, noch die Sachen, die man angesprochen hat, durchzieht", so Brand weiter, der ausführte: "Das sind eigentlich einfache Abläufe gewesen: Bewusst Dinge zu spielen, wo wir eine gewisse Gefährlichkeit haben, aber ein geringes Risiko eingehen. Wir haben das Gegenteil gemacht, die Bewegung mit großem Passrisiko." Haaß und Christophersen hätten dies zuvor teilweise gut umgesetzt. "Das sah schon sehr gut aus. Aber dann in so einer Phase, in der der einer auf 13, 14 Metern deckt, da sind natürlich alle gefordert", so Brand weiter. "Ich hätte sicher Pascal Hens noch gebracht, wenn die Spanier auf 6:0 geblieben werden, aber als sie offensiv gedeckt haben, habe ich davon abgesehen", erläuterte der Bundestrainer seine Entscheidung und fügte mit Blick auf den zweiten Führungsspieler an: "Mimi hat sich nach der Pause nicht so geoutet."
Vielleicht wäre ein Hinweis wie : "Geht da rein wo es wehtut" vielleicht glücklicher gewesen. Das war ja kein Freundschaftsspiel, sondern ein WM-Spiel mit der großen Möglichkeit 2 Punkte in die nächste Runde mitzunehmen und dann muss ich mir schon bewusst machen, dass dies auch ab und zu mit Schmerzen verbunden ist.
Naja, sei es drum, die Niederlage war mehr als ärgerlich, die Schiris waren garantiert nicht schuld, weil sie hüben wie drüben kein Team benachteiligt haben - nein wir bzw. das DHB-Team inkl. Trainerstab war selber schuld an den paar Minuten. Bleibt nur zu hoffen, dass sie daraus gelernt haben wenn es morgen gegen Frankreich geht und vor allem am Donnerstag wenn es gegen Tunesien geht => "Gemeinsam spielen, gemeinsam kämpfen, gemeinsam siegen" !