Ich habe den Eindruck, dass bei der Thematik, Handball in die Großstädte, bei vielen sofort die Rolläden runter gehen.
Ich könnte ja polemisch sein und sagen, (fast) alle Parteien im Bundestag propagieren nichts anderes als Wachstum(wohin auch immer).
Ich halte den Gedanken zumindest für überlegenswert.
Zur Einleitung will ich meine Gedanken am Bsp. des SCM erläutern. Der SCM hat aufgrund fehlender potenter Großsponsoren das Konzept 'Wir für Magdeburg' ins Leben gerufen. Da kein Trikotsponsor für die laufende Saison gefunden werden konnte, hat man sich mit den "großen" Sponsoren geeinigt, dass jeder bei 2 Spielen als Brustpartner auftritt(Hinn- und Rückspiel gegen den selben Gegner).
Die Ursache dieser Misere ist, dass es in SA keine Zentrale eines großen Unternehmens gibt, sondern nur Tochterfirmen oder Außenstellen. Ansonsten sind viele kleine und mittelständische Unternehmen beheimatet, die nicht die finanziellen Möglichkeiten haben oder ihre Prioritäten anders setzen.
Magdeburgs Manager Schmedt sagte, es gäbe mehrere Vereine aus der HBL, die sich nach diesem Konzept erkundigt hätten. Das zeigt, dass das Sponsorenproblem viele Vereine errichet hat.
In diesem Kontext sollte man sich mit dem Gedanken in die großen Städte zu gehen, mal durchspielen.
1. das Einzugsgebiet: Jemand schrieb, Lemgo hat ein Einzugsgebiet von 200.00 Menschen. Die reisen vermutlich hauptsächlich mit dem
PKW an. Der Vorteil in einer Großstadt ist die Anreise mit öffentlichen Verkehsmitteln(keine Parplatzsuche, man kann ein Bier trinken
etc.)
2. Hallensituation: In den größeren Städten sind meist modernere, größere und gut erreichbare Hallen. Da geht der Familienvater mit
seinem Anhang vielleicht eher hin als mit dem Auto 2 Stunden in die "Walachei" zu fahren und in eine alte, dunkle Turnhalle zu gehen,
wo man noch auf Holzbänken sitzt. Das die Hallen in der Nutzung teurer sind ist klar. Das muss man durchkalkulieren.
3. Erreichbarkeit der Zuschauer: In der Stadt erricht man z.B. mit Plakatwerbung oder änlichen Aktionen schneller viel mehr potentielle
Kunden, da die Plakate von mehr Menschen gesehen werden.
4. Sponsoren: Ich denke, dass es auch für Sponsoren interessant ist, da du mit relativ überschaubaren Kosten entschieden mehr Menschen
ansprechen kannst.
Die Verantwortlichen müssen natürlich vorsichtig vorgehen. Die Beispiele Gummersbach nach Köln oder Minden(?) nach Hannover zeigen, wie man es nicht machen sollte. Dutenhofen nach Wetzlar ist ein Beispiel wie es gehen kann, mit kleinen Schritten und Geduld.
Auch ein Umzug für bestimmte Spiele wäre ein Ansatz, um neue Fans zu gewinnen. Diesen Weg gehen ja einige Vereine.
Ich will nur aufzeigen, man kann die Idee pauschal abtun oder sich wenigstans damit beschäftigen. Auch das Argument, die Diskussion wiederhole sich alle paar Jahre zieht bei mir nicht, da sich auch die Situation des Handballs alle paar Jahre ändert.