Beiträge von Peter2000

    Aber er hat ihn ja wohl auch nicht angefordert, sondern empfohlen.

    Vielleicht ist das für die HBL ein Unterschied.

    Wie bereits an anderer Stelle geschrieben: Er hat sich in die Tatsachenentscheidung der Schiedsrichter eingemischt, ohne dass es um einen zu verhindernden spielentscheidenden Regelverstoß ging. Das hätte hohe Wellen schlagen können, wenn die Schiedsrichter auf Strafwurf entschieden hätten, der dann auch noch im Tor gelandet wäre.

    Deshalb ist für mich die Frage, wer den Videobeweis angefordert hat, auch zweitrangig. Der potenzielle Regelverstoß war es, die Schiedsrichter überhaupt dazu zu animieren, ihre Entscheidung zu überdenken. Da es ihm nicht erlaubt ist, das Spiel für ein "Mentoring" der Schiedsrichter zu unterbrechen, wenn es um Tatsachenentscheidungen geht, ist fraglich, ob mit Spielende die Legitimation dazu gegeben ist. Andererseits sind die Ausführungen in den Regeln dazu schwammig genug, um das Fehlverhalten des Delegierten abzufangen.

    Der Videobeweis hat handwerkliche Mängel, die zu Unklarheiten bzgl. der Anwendungen und der Entscheidungsfindung führen. Statt für Klarheit und Transparenz zu sorgen, verstecken sich HBL und DHB hinter schwammig formulierten Regularien. Zudem wirkt es immer wieder so, dass die Schiedsrichtergespanne nicht ausreichend geschult sind im Umgang mit dem Videobeweis und der Beurteilung von Spielszenen in Zeitlupe vs. Realgeschwindigkeit.

    Zumindest die "schwammig" formulierten Regelungen dienen dem Schutz des Spiels an sich. Kein Mensch ist fehlerfrei. Und so macht auch auf und neben dem Spielfeld jeder Fehler. Nur darf nicht jeder Fehler dazu führen, dass das Spielergebnis angefochten werden kann. Mit einer Präzisierung würde man aber genau das erreichen.

    Ich stimme aber dahingehend zu, dass der Videobeweis gefühlt zu oft bemüht wird. Andererseits verstehe ich dann auch wieder die Schiedsrichter, denn dank der Kameras und Aufzeichnung der Spiele kann heute jede Szene im Nachhinein bis zum Erbrechen analysiert werden, was dann auch die Schiedsrichter wieder in einem schlechten Licht dastehen lässt, wenn sie Dinge nicht erkennen.

    Ein bisschen Verzerrung kommt dazu, wenn die TV-Sender dann nach Abschluss des Videobeweises das perfekte Bild der Szene aus dem Hut zaubern, was den Schiedsrichtern eventuell nicht zur Verfügung stand. Da sitzen halt Profis im Ü-Wagen oder irgendwo, die den ganzen Tag nichts anderes machen als Videos zu schneiden. Und im Gegensatz zum Fußball, wo der VAR auch Minuten später noch eingreifen kann, müssen die Schiedsrichter hier schnell und vor allem selbst zu einem Ergebnis kommen.

    Es ist auch wenig hilfreich, wenn die TV-Kommentatoren keine Ahnung von den Regeln haben und eigene Entscheidungen treffen, die dann von denen der Schiedsrichter abweichen. Da ist oft zu viel Sensationsgeilheit dabei.

    Oh, der Delegierte soll den Schiris am Ende den Videobeweis „empfohlen“ haben (s. Artikel oben).

    Bringt aber dann leider auch nichts, wenn sie ihn nicht geben wollen.

    Und was sagen die Regeln zu dieser "Empfehlung"? Ist es nicht Aufgabe des Delegierten, die Schiedsrichter vor spielentscheidenden Regelverstößen zu bewahren? Und hier mischt sich der Delegierte in eine Tatsachenentscheidung ein, was sie Regeln explizit nicht vorsehen. Schafft er somit möglicherweise selbst den Grund für einen Einspruch?

    So wie ich es einmal gehört habe müssen sie vorher ansagen auf was sie den Videobeweis zurate führen, 2 Minuten oder glatt Rot. Was ist eigentlich wenn sie feststellen das es eine Schwalbe war? kann man dann die Strafe wieder zurücknehmen und dem Gegenspieler für die Schwalbe geben?

    Siehe meinen vorherigen Beitrag. Der Grundsatz lautet: Sie sollen anhand dessen, was sie in den Videos erkennen, die korrekte Entscheidung treffen. Sie müssen lediglich eine der x Regeln als Grund für die Inanspruchnahme nennen und die sollte zur erwarteten Situation passen. D.h., sie dürfen ihre Entscheidungen, die sie evtl. direkt vorher getroffen haben, frei korrigieren. Sie sind nicht einmal verpflichtet, vorher überhaupt schon eine Entscheidung zu treffen.

    Ich verstehe auch nicht ganz, warum die HBL beim erläuternden Text ihr eigenes Süppchen kochen muss. Das IHF-Reglement ist eindeutiger:

    Erkennen die Schiedsrichter bei Verwendung des Videobeweises, dass in einer anderen Situation eine falsche Entscheidung getroffen oder ein Foul nicht geahndet wurde, müssen sie diese Entscheidung auf Basis der durch den Videobeweis festgestellten Fakten korrigieren. Dies gilt nur für Situationen, die gleichzeitig mit der überprüften Situation oder unmittelbar zuvor stattgefunden haben.

    Wie gesagt, die HBL-Formulierungen schließen das nicht aus. Man hat nur (warum auch immer) vermieden, das deutlich zu schreiben.

    Ich weiß nicht, ob du es noch nicht mitbekommen hast,

    Starke Worte von jemanden, der vor ein paar Tagen behauptete, Saugstrup hätte in einem anderen Spiel fast durchgespielt. Als ich dann klarstellte, dass es nur 40 Minuten waren, kam von dir keine Korrektur.

    Vielleicht ein bisschen weniger von oben herab argumentieren, wenn man selbst beweist, Dinge falsch wahrzunehmen...

    aber in der Regel wird der komplette Rückraum und der Kreisläufer (Seit mindestens 2 Jahren) zwischen der 15. und 20. Minute jeder Halbzeit durchgewechselt. Die Außen wechseln von Spiel zu Spiel. Ausnahme natürlich bei Verletzungen, "schelchtem Tag", u. ä..

    Und weil es die Regel ist, ist es richtig und darf nicht kritisch hinterfragt werden?

    Sully ist bestimmt noch nicht Fit und Zechel ist die klare Nummer drei und hat gestern wegen seiner vermeintlichen Abwehrschwäche nicht gepasst.

    O'Sullivan hat beim Super Globe gespielt. Das spricht eher gegen die Annahme, dass er noch nicht wieder fit ist. Es sei denn, er hat sich dabei wieder verletzt. Zu sehen war davon nichts.

    Saugstrup hat sich bereits in HZ 1 mehrmals in der Abwehr austanzen lassen. Schwer vorstellbar, dass Zechel gestern eine noch schlechtere Figur abgegeben hätte. Was will man mit Zechel, wenn es nicht mal für Hamburg reicht?

    Woher kommt eigentlich die Legende, dass es beim VAR immer um Rot gehen muss und sind dann alle Entscheidungen, die nur 2 min ergeben automatisch falsch und die, wo es gar nix gibt, automatisch Beschiss?

    Ich frage mal allgemein, nicht nur auf das Spiel bezogen und gibt es Beschränkungen, wo man gar keinen VAR bemühen darf oder umgekehrt, gibt es einen Katalog, für was der VAR genutzt werden darf?

    Ich kapiere das beim Fußball auch nicht richtig.

    gummiball hat die Liste ja verlinkt. Ich gehe unten darauf ein.

    Aber, und das finde ich das Grundproblem, im Gegensatz zum Fußball wird beim Handball überwiegend zunächst keine Entscheidung getroffen, bevor es zum Videobeweis geht. Und wenn ich dann sehe, wie oft aus einem Check „gar nichts“ oder „2min“ werden, dann frage ich mich schon, ob hier wirklich eine rote Karte gecheckt worden ist oder man sich einfach mit irgendeiner Entscheidung „rausmogelt“?! Wenn man erst eine Entscheidung treffen würde und diese im Anschluss überprüft, dann würde es m.E. deutlich weniger Überprüfungen geben, da die Wahrscheinlichkeit, nach Videobetrachtung falsch zu liegen, zu groß ist. Und vor allem, so müssten die Schiedsrichter auch endlich wieder dem eigentlichen Job nachgehen und das beurteilen, was sie „sehen“!

    Naja, die Regelung ist eindeutig: Die Schiedsrichter treffen ihre Entscheidung aufgrund der Bilder, die sie im Videobeweis sehen. Das ist im erklärenden Text auch explizit so erwähnt:

    Zitat

    Der wesentliche Zweck des Videobeweises ist es, korrekte Entscheidungen zu treffen. Wenn die Schiedsrichter während der Überprüfung feststellen, dass kein Verstoß vorliegt, dürfen sie auf Weiterspielen entscheiden.

    Sie sind also nicht verpflichtet, bereits vorher eine Entscheidung treffen zu müssen. Persönlich finde ich das auch gerechter. Lieber durch den Videobeweis entscheiden, gar nicht zu bestrafen, als die Schiedsrichter zu zwingen, mit dem Wissen, falsch entschieden zu haben, auf den Platz zurückzukehren.

    Man kann aber in der Tat darüber streiten, ob die Regel 8, die im TV mit "Check Disqualification" umschrieben wird, nicht zu sehr gedehnt wird. Ich würde da auch meine frühere Interpretation korrigieren. Der englische Regeltext nutzt das Wort "whether" zur Wahl zwischen 2 min und Rot:

    If the referees have serious doubts about whether a 2-minute suspension or a disqualification under Rule 8:5, 8:6, 8:9, 8:10 or 8:11 shall be given

    Eine strenge sprachliche Auslegung lässt hier keine dritte Möglichkeit (keine Bestrafung) zu. D.h., die Regel darf eigentlich nur zur Anwendung kommen, wenn die Schiedsrichter sich schon sicher sind, dass es mindestens 2 Minuten gibt. Die letztendliche Entscheidung ist dann aber wieder durch das geschützt, was ich oben zitiert habe, nämlich dem Grundsatz, eine korrekte Entscheidung treffen zu sollen, die auch den "Freispruch" beinhalten darf.

    Da ich in der Vergangenheit schon viele seltsame Anweisungen gehört habe, die Schiedsrichter von ihren Weiterbildungen mitbrachten, wäre es interessant zu wissen, ob man ihnen dieses Hintertürchen explizit so eingeräumt hat? Ich selbst kann damit gut leben, wenn es nicht überstrapaziert wird.

    Weber zeitgleich mit Albin geht gar nicht. Da mutiert unser Rückraum in Richtung Harmlosigkeit. Das waren doch nicht mehr als 4 Tore die unsere Offensive in Halbzeit 1 geworfen hatte, als Weber - Gisli - Albin gut ne Viertelstunde rumwürgten.

    Im Angriff klemmt es allgemein. Claar agiert auffällig zurückhaltend, der ist definitiv nicht bei 100 %. Jonsson hat nicht so eingeschlagen, wie seinerzeit Smárason. Und Weber... Dieses Reinrammeln ist halt nicht sein Spiel. Den müsste man holen, genau das passiert aber zu wenig. Es war oft genug zu beobachten, wie der Ball nach rechts läuft und dann OIM, Lageren oder Gisli einfach in die Abwehr reinrammeln und den Ball dann nicht mehr wegbekommen.

    O'Sullivan und Zechel waren gestern wieder nur als Bankwärmer dabei. Zumindest Zechel hätte es kaum schlechter als Sausgstrup machen können.

    Die einzige Überraschung gestern war der Wechsel von Hornke auf Pettersson mitten im Spiel. Da ist Wiegert offensichtlich der Geduldsfaden gerissen. Bei Saugstrup hingegen hat er viel zu lang gewartet.

    So langsam werden die Schwächen der Bankentscheidungen wieder deutlicher sichtbar. Der Erfolg der letzten Jahre, wo über weite Strecken scheinbar alles wie von allein lief und wo die Auswechselbank keine Rolle spielen musste, ist dem Kampf gewichen. Man darf gespannt sein, wie sich das in den nächsten Spielen weiterentwickelt.

    Nee, das war kein 50:50-Ding. Er bekam mit beiden Armen nen Stoß!

    Und da braucht man auch gar keinen Videobeweis. Das hat man doch schon im Spiel (u.a. am Wurf) gesehen, dass der durch den Stoß entscheidend gestört wurde.

    Da braucht man kein Video. Da braucht man die Courage, richtig zu entscheiden.

    Wie bewertest du die Szene zwischen Jonsson und Jørgensen ein paar Sekunden vorher? Auch in Verbindung mit dessen wundersamer Heilung. Da lagen nur Sekunden zwischen Sterben auf dem Feld und Wiederauferstehung, inklusive sicherem Verwandeln des folgenden Strafwurfs. Da kanns um die Schulter nicht so schlimm bestellt gewesen sein, oder?

    Mir tut Raúl Alonso leid. Was soll er aus dieser zusammengewürfelten Truppe machen, wie treibt man ihnen den Fehlerteufel aus?

    Irgendwann ist aber auch beim Trainer der Kredit aufgebraucht. Die Spieler sind nicht nur nicht eingespielt, sie sind auch noch komplett neben der Spur. Man kann unterlegen sein und ein Spiel verlieren, dabei aber trotzdem souverän auftreten. Davon ist Leipzig weit entfernt und deshalb darf man auch dem Trainer keinen Persilschein ausstellen.

    Ja und ich bin bei dir, so eine Steinschleuder wie der Wüstensohn Ali Zein hätte wirklich was. Der hat uns aus dem Halbfinale geschossen, ohne in die Nahdistanz zu müssen

    Die entscheidende Frage wäre aber, ob er beim SCM auch von 9 m werfen dürfte. Ich meine, dass es weitgehender Konsens unter den SCM-Fans ist, dass Wiegert ein anderes Konzept verfolgt.

    die Technik ist komplexer als viele glauben wollen, da kann man nicht direkt von einem auf den anderen schließen.

    Naja, Live-Streaming übers Internet gibt es seit über 30 Jahren. Wenn die Technik komplex ist, dann nur, weil man es unnötig kompliziert macht. Ein Client fragt Daten vom Server ab und stellt diese dar. Da braucht man nicht die spezielle Relativitätstheorie gelesen zu haben, um das umsetzen zu können.

    Das Forum hier im Speziellen oder das Internet im Allgemeinen sind nicht wirklich geeignet, um Rückschlüsse auf die Kundenzufriedenheit zu ziehen. Dass Zufriedene schweigen, darf man ruhig unterstellen. Auf der anderen Seite gilt der "Deutsche" als leidensfähig. Die wenigsten werden sofort auf die Barrikaden gehen, wenn etwas nicht funktioniert.

    Wie groß ist die Chance, dass sich jemand extra wegen Dyn-Problemen hier im Forum anmeldet? Ist es nicht eher so, dass man hier schreibt, weil man eh' schon im Forum dabei ist? Wie viele Dyn-Nutzer kennen denn überhaupt die Handballecke? Und wie viele der aktiven Mitglieder der Handballecke haben Dyn? Ohne Kenntnis der Zahlen ist es nicht möglich, die Aktivität hier im Forum als repräsentativ zu bezeichnen.

    Da es auch andere Wege des Kundenfeedbacks gibt, wird wohl nur Dyn wirklich wissen, wie fehleranfällig das Produkt ist. In anderen Teilen unseres Lebens wird gern von einer Dunkelziffer gesprochen, wenn die Statistik nicht passt. Das darf man hier auch unterstellen.

    Ich konnte nur die zweite Halbzeit sehen, aber das hat mir gereicht. Der SCM-Angriff agierte ideenlos, die Spieler wirkten leer und platt. Ignoriert man mal das Spiel gegen die zusammengewürfelte US-Truppe, dann war das die lückenlose Fortführung dessen, was man schon in Erlangen gesehen hat. Man kann nur hoffen, dass es die Mannschaft nun schafft, den Schalter wieder umzulegen. Und das schließt die Trainerbank mit ein.

    Ich wollte es nicht schon wieder schreiben. Gestern auch schon, trotz der "Stärke" des Gegners

    Mertens hatte gestern 7/9 von Außen, das was okay. Hornke allerdings nur 6 von 11, das war schon schwach.

    Pettersson heute über die Außen mit 3 von 6, Barthold 0 von 4. Da hätte man durchaus außerplanmäßig wechseln können.

    Insgesamt wirkte die heutige Startsieben schwächer als die gestrige.

    Was hatte eigentlich Saugstrup "verbrochen" daß er heute fast durchspielen musste und das noch auf ungewohnter Position. Konditionstest nach seiner Verletzungspause?

    Saugstrup kam erst nach rund 14 Minuten aufs Feld und hatte zwischen der 50. und 55. Minute eine weitere Pause. Erst mit Zechels Zeitstrafe musste er wieder ran, Macht also rund 40 Minuten Spielzeit. Ich würde das nicht als "fast durchspielen" bezeichnen.

    Habe ich da was verpasst? Warum spielt Lukas Mertens derzeit nicht? Ist er verletzt?

    Fritz :hi:

    Beim SCM ist es schon eine gefühlte Ewigkeit so, dass die Außen jedes zweite Spiel getauscht werden. Nur bei Verletzungen, Zeitstrafen oder Totalversagen wird innerhalb eines Spiels gewechselt. Mertens bekam deshalb die letzten Wochen die Bundesligaspiele ab, während Musche-Ersatz Barthold in der Champions-League aufläuft. Auf der anderen Spielseite passiert mit Petterson und Hornke das gleiche.

    Unsachlicher Kommentar auf eine ganz normale Frage :wall: Sobald etwas nur den Anschein hat nicht pro SCM zu sein fühlen sich die immer gleichen User angegriffen und keifen :thumbdown:

    Wieder nur Gekeife und persönlicher Angriff :pillepalle:

    Du stellst dich vor einen Nutzer mit über 17.000 Beiträgen. Der verbringt quasi sein ganzes Leben hier. Da darf man unterstellen, dass er die Diskussionen rund um die regeltechnische Auslegung kennt. Wenn er dann trotzdem so um die Ecke kommt:

    Also nach einem Tor immer den Torschützen abwerfen.

    dann muss man sich nicht verbiegen, um Unseriosität zu sehen.

    Details zur Regelauslegung hatte Funkruf hier erläutert: RE: Neue Spielregeln ab 1. Juli 2022

    Meiner Auffassung nach muss man unterscheiden zwischen "er läuft einfach nur in der gelben Zone" und "er führt eine aktive Handlung aus, die als Störung geeignet ist". Das Aufstehen ist eine aktive Handlung. Ist der Torhüter hier bereits in der Wurfausführung und der Aufstehende gerät in die Wurfbahn des Balls, dann stört er. Der Torhüter muss hier meiner Meinung nach nicht alle Eventualitäten bezüglich des sich am Boden befindenden Spielers berücksichtigen. Ist der Torhüter dagegen nur daran interessiert, den Gegenspieler abzuwerfen, so sollte das als Unsportlichkeit gewertet werden.

    Und ja, nach den Bildern zu urteilen, geht der Wurf von Hernandez auffällig auf den Gegenspieler, der sich bereits wieder aufgerappelt hatte und in der gelben Zone zurücklief. Ich denke nicht, dass Hernandez den Ball auf diese Weise sauber zum Anwurfpunkt gebracht hätte.

    Nur sehen das die Schiedsrichter wahrscheinlich allenfalls aus dem Augenwinkel. Ob es der Feldschiedsrichter überhaupt wahrnimmt, ist anhand der Aufzeichnungen nicht zu erkennen. Der Blick des Torschiedsrichters geht eher nach vorn. Er wird den Wurf an sich eher schlecht beurteilt haben können, sondern lediglich das Resultat. Ich sehe da die Zeitstrafe als nicht gerechtfertigt an.