Ich habe bisher auch festgestellt, dass abhängig vom Spielstand, Spieltempo in der Situation, Stimmung, etc.. gewisse Sachen nicht so streng ausgelegt positiv angenommen werden. Ein kurzer Hinweis an den Spieler danach hilft wahres Wunder:
0) Das Spiel läuft weiter.
1) Hat man sich nicht in den Mittelpunkt gestellt.
2) Die Spieler wissen, das man da ist und es bemerkt haben. - Wer es meint ausnutzen zu können wird dann halt mal zurück gepfiffen. Wenn dann noch die Frage kommt warum, kann man ihn ganz einfach drauf hinweisen, dass man es eben schon erklärt hatte. -> Keine weiteren Probleme.
Wenn die Aktion aber entscheidend ins Spiel eingreift (Heftiges Foul: Gesichtstreffer, Wurfarm... oder durch schnelles Spiel die nicht positionierte Abwehr überwunden werden soll) dann wird die Sache logischerweise konsequent geahndet!
Diese Auslegung trifft mMn auf Strafen genauso zu, wie auf Würfe.
Oder holt ihr bei jedem 08/15 FW, den Angreifer von der 9m-Linie, nur weil er den Ball ohne Druck zum nächsten Rückraumspieler (ebenfalls ohne Druck) passt?
Diese cm haben keinen Einfluss auf das Spiel und interessieren in dem Zusammenhang auch keinen. Denn Alle wollen Handball spielen bzw. sehen, erleben. Akteure sind die Spieler und nicht die SR, die sich mit jeder Kleinigkeit in Szene setzten.
So hat man auch (entgegen anderer Meinungen) weniger Stress mit Revancefouls, denn die Spieler wissen, das man da ist und sich um die wesentlichen Sachen kümmert.
Um mich dem Großteil meiner Vorredner anzuschließen:
Fingerspitzengefühl hat mit Spielverständnis zu tun. Das Spiel soll weitest gehend laufen. Rein Regeltechnisch würde nahezu kein Handballspiel heutzutage über die erste HZ hinausgehen, da dann keiner mehr auf dem Platz wäre. (Was geht beim Festmachen überwiegend zum Ball? -> Progressiv!)