Beiträge von Coach-DM

    Als ich diesen Artikel "Taktische Überraschung"

    http://www.handball-world.com/o.red.c/news-1-1-29-36073.html

    gelesen hatte, war mein allererster Gedanke: Hmm, Heuberger bereitet sich nicht auf eine 3:2:1 vor, wenn 2 wichtige Stützen der Kieler 3:2:1 in einer Natio zusammen spielen und das auch noch auf den beiden Schlüsselpositionen....
    DANN, dachte ich: Wie schwach ist das, wenn unsere DHB-Auswahlspieler nicht gegen eine 3:2:1 Spielen können? Die müssten doch taktisch so fit sein, dass wenn ich sie nachts um 3 wecke und frage, was mache ich wenn ich gegen eine offensive Deckung spiele, nicht nur die passende Antwort parat haben, sondern auch auf dem Spielfeld zeigen, wie es geht.......
    Es ist ja zum Beispiel nicht so, dass ein Pascal Hens im täglichen Training mit dieser Deckungsvariante zu tun hat und andere eben auch, bzw in der Liga darauf treffen....

    Das ist doch einfach nur traurig :wall:

    Ich komme zu einem anderen Fazit. Das deutsche Angriffstaktik gegen die 3:2:1 war stimmig. Hierzu mein Blogeintrag:

    Männer-EM: Die deutsche Krankheit gegen offensive Abwehrsysteme?

    .


    wo die ballfernen verteidiger stehen, hängt zunächst einmal vom abwehrkonzept ab. ist das defensiv ausgelegt, steht der außenverteidiger der form des kreises entsprechend sogar hinter dem halbverteidiger. bei einem offensiven system z. b. einer 3:2:1 sowieso. und die gefahr, dass der halbverteidiger nicht mitkriegt, dass auf der gegenseite geworfen wird, seh ich mal eher nicht. bei jansen liegt das wohl eher am mittlerweile fortgeschrittenen alter als am gegenstoßkonzept, wenn er tatsächlich langsamer geworden sein sollte ...

    Mit dem fehlenden Gegenstoßkonzept meinte ich die deutsche Frauen-Nationalmannschaft. Hamburg hatte in den letzten Jahren dieses gut gelöst, wobei Jansen wohl wirklich in die Jahre kommt. Dein Beispiel mit der 3:2:1 ist für mich nicht nachvollziehbar. Wenn Regelbewegungen eingehalten werden steht der ballferne Außen relativ hoch am 9m, während der ballferne Halbe doch an Kreis in die Mitte einschiebt. Es geht auch nicht darum, dass der ballferne Halbspieler es nicht mitkriegt sondern durch das Einschieben am 6m gebunden ist.

    Meine persönliche Meinung ist (egal ob 6:0, 3:2:1 oder 5:1): Wer ohne hochgeschobene Außen auf der ballfernen Seite spielt, gibt seiner Abwehr weniger Möglichkeiten vernünftig Hilfe zu leisten und riskiert, dass der Angriff statt komplexen Entscheidungen sehr einfach Entscheidungen treffen kann. Das ganze ohne Betrachtung der Vorteil im Tempospiel.

    wenn das thema außenspieler auf der halbposition ein hemmschuh für den gegenstoß wäre, müsste sich das auch z. b. bei torsten jansen zeigen oder? also kein argument.

    Meiner Meinung nach zeigt es sich auch bei Jansen, wenn auch in sehr abgeschwächter Form. Außenverteidiger wie Vorgezogen stehen meistens am höchsten in der Abwehr. Bei Außenverteidiger kommt zusätzlich noch der Vorteil, dass sie auf der ballfernen Seite fast das gesamte Spielfeld beobachten können. Einen wirklichen Hemmschuh sehe ich darin nicht, wenn dieses in einem Gegenstoßkonzept berücksichtigt wird. Den Eindruck hatte ich allerdings nicht.

    kann ja sein, aber was findet man darüber in der neuen Rahmenkonzeption?

    kann ja sein, aber was findet man darüber in der neuen Rahmenkonzeption?

    In meiner Trainerausbildung fand das Thema Tempospiel statt. So wird es wohl auch in den meisten Verbänden Standard sein. In der neuen Rahmentrainingskonzeption ist das Tempospiel als einer von sechs Trainingsbausteinen verankert. Außerdem wurde im Bereich der Entwicklungstendenzen, das Tempospiel aufgegriffen und Rückschlüsse für den athletischen Bereich gezogen.

    Ich finde auch, dass die Ergebnisse jetzt nicht wirklich unerwartet gekommen sind. Nüchtern betrachtet müssen wir uns wohl von unserem Anspruchsdenken "zu den besten der Welt zu gehören" verabschieden. Meiner Meinung nach liegt das nicht an Trainer oder Spielphilosophie, sondern daran dass wir auf fast allen Positionen zu wenig individuelle Klasse haben.

    Erschreckend finde ich nach wie vor, dass wir kaum einen Rückraumspieler haben der im Angriff Leistung zeigt und in der Abwehr im Zentrum agieren kann. Meine Hoffnung galt da Christian Dissinger, leider muss er aber jetzt erst einmal seine Reha gut überstehen.

    Aus meiner Sicht hat Gudmundsson einen sehr gute Coachingleistung gezeigt. Mit der 5:1ggRR hatten die Kieler im Positionsangriff erhebliche Probleme und im Angriff war man gegen die wechselnden Abwehrformationen der Kieler auch oft taktisch gerüstet. Die Einwechslung von Börge und Karol sind aus Trainersicht absolut nachvollziehbar. Schmid und Sesum können keine 60min das Level der ersten 15min halten und wenn ich wirklich gewinnen möchte muss ich zu einem gewissen Zeitpunkt den beiden Pausen einräumen. Das Karol dann ganz schwach spielt und Börge noch schwächer macht eben ein Unterschied zum THW aus, wo Aron und Filip eingewechselt werden und dem Spiel ihren Stempel aufdrücken können. Richtig schlecht fand ich bei den RNL nur die Überzahlsituationen.

    Coach-DM
    gute Analyse...aber der Gästetrainer hieß Per Carlen, Dagur Sigurdsson ist immer noch der Füchse-Trainer :P

    Danke für den Hinweis. Ist geändert.

    Wie von mir erwartet agieren die RNL auch mit einer 5:1ggRL, wobei ein paar Details anders von ihnen gelöst werden. Das Hamburg sich taktisch nicht darauf eingestellt hat und überrascht wirkt, verwundert mich sehr. Mal schauen was Halbzeit 2 bringt.

    taktisch spannend: Gehen die RNL wie die erfolgreichen Füchse mit einer 5:1ggRL-Abwehr ins Rennen? Diese hatten die RNL ja auch schon in Kielce im Einsatz. Fällt dem HSV in diesem Spiel etwas ein, die linke Angriffsseite trotzdem im Positionsangriff einzubinden? Gegen die Füchse wurde im Positionsangriff in den ersten 30min nicht ein Tor über diese Seite geworfen.

    Edit: Anbei ein Link zu einem Artikel in meinem Blog der die Thematik im Spiel Füchse-HSV darstellt:

    Ein halbes Spielfeld für den HSV / 5:1ggRL der Füchse Berlin

    viel Spaß damit

    Hallo handbol!

    Ein "schonendes beibringen" wird schwierig sein. Ich persönlich gehe in solche Gespräche mit größtmöglicher Offenheit und versuche zu vermeiden unbegründete Hoffnungen aufzubauen.

    Das wird aber auch von Trainer zu Trainer sehr verschieden sein. Über Felix Magath habe ich einmal gelesen, dass er die Aufstellung fürs nächste Spiel ohne jegliche Argumente an eine Tafel schreibt, da die Spieler die nicht spielen diese Argumente so oder so nie akzeptieren würden.

    Deine Argumentation und bisheriges Vorgehen finde ich gut und schlüssig.

    Zitat

    Hat (ausser Klaus Feldmann) das noch jemand schon mal ausprobiert ?

    Ja, habe ich schon ausprobiert.Funktioniert. Daher teile ich deine Kritik nicht

    Meiner Meinung nach muss man da methodisch über Spieleranzahl bzw. Raum
    eine kontinuierliche Steigerung erzielen.


    Zitat

    Die Abwehrspieler entfernen sich dann zu weit vom zu Deckenden, werden abgelenkt und sehr leicht überlaufen. :mad: :pillepalle: :wall: :/:

    Beschreibe mal die Situation bitte genauer? Was meinst du mit zu weit, abgelenkt und überlaufen?