Beiträge von ThomasMas

    Ach ja, immer das gleiche Thema.
    Wollte nur noch anfügen, dass ein Team mit einer offensiven Deckung mehr Lernmomente hat, und somit die einzelnen Spieler viel mehr lernen, und somit besser werden. Man muß Fehler zulassen, weil fehler sind Lernchancen. Wenn ich 6-0 spielen lasse, kann man in der Abwehr kaum Fehler machen, man lernt aber auch nix...
    Also, wenn ich wirklich das beste für meine Kids möchte, und nicht nur "MEIN" Ergebnis sehe, dann lass ich den "muss gut spielen" Gedanken raus, und versuche die Kids mit viel LOB!!! zu motivieren. Bei einer offensiven Deckung, habe ich eher die Möglichkeit zu loben, was das Abwehrverhalten angeht, als bei einer deffensiven Deckung.
    Das Problem ist einfach, dass das Arbeiten mit Kindern eine gewissen Feinfühligkeit erfordert. Wenn allerdings der Trainer und die Eltern auf der Tribüne nur aufs Ergebnis schauen, und Kids, die einen Fehler machen noch mit dummer, besserwisserischen Sprüchen belabbert werden, ja dann ist es doch ganz klar, dass ein Team was hoch verliert anfängt zu heulen.
    Das Problem ist einfach, dass der unbewußte Erwartungsdruck des Umfelds schädlich ist für die Entwickling der Kids. SPIELERLEBNIS GEHT VOR SPIELERGEBNIS.
    Als Beispiel fällt mir meine F-Jgd. ein: haben erstes Turnier gehabt und sind die jüngsten, haben alle Spiele verloren (4+1 KleinesQueerfeld), aber kein Kind hat geheult und war enttäuscht, es kommt einfach drauf an WIE man mit den Kids redet. Ein typischer "Spruch" von mir nach einem Spiel: "So, kommt mal her, wir machen einen Kreis; also, wir haben das Spiel 6:1 verloren, das ist aber gar nicht schlimm, denn ich fand, ihr habt das schon ganz klasse gemacht, du Michael hast dem Grossen winmal klasse den Ball weggenommen, u.s.w. (jetzt sollte jeder Spieler gelobt werden, indem man eine Situation herausnimmt, die gut war). Was mir nicht so gut gefallen hat war, dass wir ................, ich werde euch das vor dem nächsten Spiel nochmal erklären, dann klappt das schon viel besser... so nun geht erstmal was trinken, war doch ganz gut.
    Wenn ich allerdings auf Fehler "rumreite" ist es doch klar, dass für die Kids die "negativen" Erlebnisse prägend sind, da brauch man sich auch nicht wundern, wenn die Kids nicht verlieren können und anfangen zu heulen, am besten die Eltern noch gleich mit......
    argh.... (kriesekrieg...)

    Gruß an ralf81 !!!

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    Signatur: Offensive makes the difference!!!

    Aus meiner Lektüre, und als angehender Grundschullehrer befasse ich mich sehr stark mit diesem Thema, hier mal ein Ausschnitt aus:

    http://www.kinderstarkmachen.de

    Denke, dass das hier an dieser Stelle genau richtig ist, und alle Leute sollten sich mal diese Seite anschauen...

    Zitat:

    Insbesondere Sportvereine können einen wichtigen Beitrag leisten, um Kinder und Jugendliche in ihrer Persön-lichkeits-Entwicklung zu unterstützen. Der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ist dabei die direkte Ansprache der Vereinsbasis wichtig,
    d. h. möglichst viele Trainer und Betreuer sollen als Mitstreiter für „Kinder stark machen“ gewonnen werden.

    Durch Vereinswettbewerbe sind Trainer und Betreuer aufgerufen, gemeinsam mit ihrer Mannschaft Projekte und Aktivitäten unter dem Motto „Kinder stark machen“ zu entwickeln und umzusetzen. Die Ideenbörse gibt Ihnen einen Überblick unterschiedlicher Umsetzungsmöglich-keiten des Mottos „Kinder stark machen“ und Anregungen zur Planung eigener Veranstaltungen.

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    Suchtprävention
    Prävention frühzeitig und umfassend

    Suchtprobleme nehmen ihren Anfang häufig im Kindes- und Jugendalter und werden erst im Erwachsenenalter sichtbar. Um dem entgegenzuwirken, muss Prävention frühzeitig und umfassend ansetzen.

    Mit der Kampagne zur Suchtvorbeugung „Kinder stark machen“ wendet sich die BZgA an alle Erwachsenen, die Verantwortung für Kinder und Jugendliche tragen. Ziel der Kampagne ist, das Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl von Heranwachsenden zu stärken und ihre Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit zu fördern. Aus einer starken, selbstsicheren Position heraus sollen Jugendliche „Nein“ zu Suchtmitteln sagen können.

    Die breit angelegte Kampagne „Kinder stark machen“ vermittelt ihre Botschaften auf folgenden Kommunikationswegen:

    1. Massenkommunikation: Dazu gehören aufeinander abgestimmte Anzeigen und Großplakate, Events und ein breites Spektrum an Informationsbroschüren zum Thema Suchtprävention.

    2. Personale Kommunikation: Die BZgA steht im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern auf betreuten Veranstaltungen, bei Ausstellungen und über das Beratungstelefon.

    3. Förderung der Multiplikatoren: Fortbildungen zur Suchtprävention mit dem Schwerpunkt Sport .

    Also, ich bin der Meinung, gerade Leistungssportler sind die Vorbilder für die nächste, junge Generation.
    Also sollten Sie auch was Drogen, Alkohol und andere Rausch und Genussmittel angeht, eher zurückhaltet sein...

    Am schlimmsten find ich ja immer noch, wenn Jugendspieler zum Alkohol "erzogen" werden, weils im Verein nunmal so is, dass sich die Herrenmannschaften regelmässig die Kante geben... :nein:

    Nach dem Motto: Ein richtiger Handballer muss auch richtig Bier trinken... :pillepalle:

    Oder die Jugendtrainer, die erstmal vor der Halle, oder nach dem Training ne Kippe anstecken....

    Ein Verein sollte "Kinder stark machen", NEIN! zu sagen zu Drogen, oder zum Rauchen, das fast immer im "Gruppenzwang" begründet liegt.

    Kunst ist nicht gleich Kunst!
    Wie du mit 42 Jahren sicher schon bemerkt hast, befindet sich der Handball, wie du ihn sicher kennengelernt hast, im Wandel! (Wir spielen auch kein Feldhandball mehr!)
    Die "Kunst" des Handballspiels besteht nicht mehr darin, mit einer deffensiven 6:0 Abwehr auf den Torwurf zu warten, sondern ballorientiert, ein temporeiches, atraktives Spiel aus der Abwehr herraus zu bieten.
    Dieser Wandel (von def zu off) hat sich in der Spitze, WELTWEIT!!!, bereits seit Jahren durchgesetzt.!!!
    Leider aber nicht an der Basis, weils da Leute gibt, die immer noch deffensiv decken, und den WANDEL DER ZEIT nicht wahrhaben wollen. DIE TRAINER scheinen die Entwicklungen im Spitzenhandball zu ignorieren. Der DHB, und andere nationale Verbände versuchen den Trainern an der Basis mit Rahmentrainingskonzeptionen (siehe DHB) die Vorteile klarzumachen. Es gibt aber leider anscheinend so viele ENGSTIRNIGE Trainer die das nicht verstehn, und weder im Training noch im Spiel umsetzen. Somit sah sich der DHB gezwungen, andere Maßnahmen für das Wohl der Kids, und des Handballs zu ergreiffen (das diese Regeln nicht optimal sind kannst du weiter unten lesen).
    Leider fehlt vielen Trainern die VERNUNFT, diesen WANDEL einzusehen, und zu aktzeptieren.....

    Und noch etwas zum Handball und seine Regeln: DU als SR (Schiedsrichter) wirst sicher auch wissen, das die "Regeln" im Spitzenhandball gänzlich anders sind als im unteren Leistungs- und Jugendbereich. Das liegt daran, dass der Handball in der Bundesliga anders verstanden wird als im Hobbybbereich. Die Härte ist eine ganz andere, weil es in der Bundesliga etc. einfach so üblich ist. Wenn man da keinen Unterschied machen würde, würde bei der momentanen Härte der Bundesliga kaum ein Spiel zuende gespielt werden, weil viele Spieler mit Rot runter geflogen wären. SOLLEN WIR DIESE HÄRTE AUCH IN DEN JUGENDBEREICH BRINGEN??? HAST DU KINDER ???

    Ist dir vielleicht auch klar, das die Härte nicht der einzige Unterschied ist zwischen Bundesliga und Jugend etc.

    Erwachsene haben übrigens auch einen anderen körperlichen Entwicklungsstand als Kinder.
    (Im 19. Jhd. waren die Philanthropen noch der Meinung, Kinder wären kleine Erwachsene, (Geschichte der Sportpädagogik)doch ich hoffe, dass heute jeder erkannt hat, dass Kinder DAS nicht sind)

    Somit ergeben sich auch andere Probleme und Anforderungen an Kinder. So wie du einen methodischen Aufbau machst, um etwas zu vermitteln, musst du auch die unterschiedlichen "Spielarten" im Jugendhandball erkennen. Sie dienen DER ENTWICKLUNG der Kinder hin zum MODERNEN HANDBALL. (SPIELEN DIE BAMBIENS IM FUSSBALL AUCH AUF DEM GROSSEN FELD MIT GROSSEN TOREN???)

    (hab leider gerad keine Zeit mehr, sonst hätte ich meine Gedanken noch zuende geführt, vielleicht später. Denke das mein Beitrag aber auch sdo ganz gut zu verstehn ist?!)
    ralf? hast du noch Ergänzungen???
    dann los!

    Gruß Thomas

    *not deffence makes the difference*
    offence DOES !!!

    Ralf hat hauptsächlich die Spielbedingten Vorteile der offensiven Abwehr beschrieben. Dazu möchte ich noch anmerken, dass ich es schade finde, dass der DHB das 2mal 3 gegen 3, welches eine offensive Deckung absolut fördert, leider zur neuen Saison wieder abgeschafft hat. Ich werde versuchen, das System in unserem Bezirk dennoch weiter durchzusetzen, da es das am ehesten optimale System ist. Natürlich hat alles seine Nachteile, jedoch hat 2 mal 3 vs 3, wenn es richtig umgesetzt wird, einen sehr hohen Aufforderungscharakter, und ist verantwortlich für wahre Entwicklungsprünge, in den Mannschaften des Bezirks, wie kein anderes System, oder Anordnungen, zuvor.
    Zum offensiven Abwehrverhalten allgemein ist zu sagen:
    1. Der moderne Handball ist auf Tempospiel ausgerichtet
    daraus ergibt sich: Anforderungen an die Abwehr: Die Abwehr versucht in Ballbesitz zu kommen, durch zustellen von Passmöglichkeiten, erzwingen von tech. Fehlern der Angreifer, etc.
    Eine 6-0 Abwehr (oder mit Indianer/ern 5-1/ 4-2 etc), wie sie in den meisten Jugendmannschaften gespielt wird, trifft auf nichts von alledem zu.
    Den Kindern wird die deffensive Abwehr als "Torwurfverhinderung" beigebracht. Es geht nicht um Ballgewinn, sondern darum, einfach nur das Angriffsspiel des Gegners zu zerstören. Ja, die Angreifer können sich den Ball" durchspielen" mit "Druck" HURRA!(GARANTIERT NICHT sinnvoll und Kindgemäß) Da bekommt dann auch jeder den Ball, (um ihn gleich wieder abzuspielen) nur die starken Spieler auf den Rückraum Positionen kommen letztendlich zu wirklichen "Handlungssituationen" und haben wirkliche "Lernmomente" (denn sie können Fehler machen, und daraus lernen/ die schwachen Aussenspieler gehen selten 1 vs 1(Torwinkel) und haben somit kaum Chancen Fehler zu machen und daraus zu lernen) Das alles sorgt dafür, dass in den meisten Mannschaften eine halbe handvoll Spieler die Hauptlast tragen etc. Daraus resultiert: Handball wird nicht als Mannschaftsspiel von den Kindern verstanden.

    Zur "kindgerechten" Sichtweise:
    Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang; balancieren auf Mauern, springen in Pfützen, "zappeln herum" (warum nur??? "warum mußt du immer so zappelig sein?") , haben auf Spielplätzen eine wahre Vielfalt an Möglichkeiten "Bewegungserlebnisse" zu machen, turnen, klettern, rennen, springen etc..

    WARUM MACHEN KINDER DAS???

    Kinder sind nicht, wie wir Erwachsene, sie müssen ihre Umwelt und ihren Körper kennenlernen. Sie brauchen verschiedene Bewegungen, um zu lernen wie ihr Körper dies oder das tun kann. Das Gehirn lernt sehr schnell Bewegungsabläufe und braucht sie auch um andere Dinge besser zu lernen. Desto mehr Kinder zb. ihre linke und rechte Körperhälfte unabhängig voneinander bewegen, desto mehr Verbindungen werden zwischen der linken und der rechten Gehirnhälfte geknüpft. Daraus resultiert in der Regel eine verbesserte Leistung ALLER Gehirnaktivitäten...

    In einer deffensiven Abwehr "stehen" die Kinder mit der einzigen Aufgabe "ballseitig" zu "schieben".

    Sie werden NICHT:

    den Gegenspieler beobachten, um Täuschungen zu "lesen",

    mitdenken, wohin der nächste Pass kommen könnte, um diesen dann evtl. abzufangen,

    Spielzüge erahnen und "Intuitivität" entwickeln, um evtl. "Züge" der Angreifer zu verhindern.

    Direkt 1 vs 1 erleben, und da Fehler machen, die zu ERFAHRUNG führen (SEHR WICHTIG)
    Anmerkung: Viele kennen 1 vs 1 nur als "Durchbruchsversuch" mit Ball als Handlungsziel Torwurf. (Gibt es ja beim 6-0 vorzugsweise in der Mitte)

    MIT 1 VS 1 ist gemeint:
    FREILAUFEN (MIT/OHNE BALL), in der Raumtiefe UND Breite
    Als Ziel gibt es eine VielZahl von "Handlungsmöglichkeiten" (daraus resultieren Entscheidungen (EBENFALLS WICHTIG) die möglichst richtig getroffen werden sollten), Pass zum Mitspieler, Torwurf, Prellen, etc.
    Anmerkung: Bei einem 1 vs 1 gegen deffensive Abwehr fällt das meiste davon weg, weil durch die Tornähe nur ein Torwurf und in seltenen Fällen ein Kreisanspiel möglich ist.

    Dazu kommt die einfache banale Sache: Hat jemand schon mal ein Kind auf einem Spielplatz "stehend" mit "ARME HOCH" gesehen???
    Ohne wirklichen Handlungszwang... Blocken lernen die Kinder übrigends auch sehr gut in offensiven Abwehren(Erfahrung meinerseits)

    Bei einer offensiven Abwehr ist jedes Kind unter "Bewegungsdruck", es muss den Gegenspieler beobachten, und IMMER die Position zum Ball und Gegenspieler korigieren, das Kind ist also aktiv. (Und "STEHT" nicht an 6m)
    Es lernt am schnellsten und besten wie es den Gegenspieler "bekämpft", es macht einfach SPAß (Wichtig) den Ball zu erobern, um dann evtl. selbst schnell ein Tor zu werfen.
    Wie wir ja schon weiter oben hatten, ist diese "Aktive" Abwehr kindgerecht, weil Bewegung einfach das Lernen fördert und erleichtert, und die Kinder sich bewegen wollen, und somit das Abwehrspiel an sich Spaß macht...

    Übrigens, wer denkt denn nur an seine eigenen Kids? Auch die Angriffsspieler gegen eine offensive Abwehr müssen sich bewegen und haben eher "LERNMOMENTE" die entwicklungsdienlich sind.

    Deshalb könnte ich immer kotzen, wenn ich mit meinen kids gegen deffensive Abwehren spielen muss. Weil meine Kids da kaum was lernen(Ich meine wirklich lernen).

    Wenn ihr Mannschaften seht die defensiv spielen, sprecht die Trainer an, laßt sie von mir aus das hier lesen, und fragt sie, was sie sich dabei denken. ICH bin felsenfest davon überzeugt das da Argumente kommen wie: Wir haben damit Erfolg, alle machen das so, die Kinder kennen das nicht anders, etc.

    ICH sage aber: Jeder VERANTWORTLICHE der deffensiv in Kindermannschaften deckt, macht mehr kaputt als alles andere. Er/Sie sollte sich mal mit modernen Handball beschäftigen und abkehren von vorgetrampelten Pfaden. HABT Mut zur Veränderung!!!

    Ich geh noch weiter und behaupte, dass Jugendtrainer, die mit 6-0 etc. decken das größte ÜBEL für unseren Handballsport sind, und die Kids, und damit die Zukunft des Handballs, massgeblich kaputtmachen!!!

    Alle vernünftigen Sportsfreunde fordere ich auf, sich um die Verbreitung der "offensiven" Denkweise zu bemühen. Sprecht eure Jugendtrainer an, redet immer wieder auf sie ein, wenn sie nicht reagieren druckt ihnen von mir aus, die Beiträge hier aus, und versucht sie zu überzeugen, oder sich zumindest mal mit dem Thema zu beschäftigen.

    Mein Buchtip: Handball Handbuch 1, KinderHandball, philippka Sportverlag ISBN:3-89417-117-0

    Weiterhin sollte für jeden Verein mit Jugendarbeit mindestens eine "Handball-Trainer" Zeitschrift aboniert werden, erscheint monatlich, und ist vom DHB- Lehrwesen (Auch philippka).

    Ich wage eine weitere naheliegende These:
    Kein Jugendspieler, der deffensiv deckt, wird heutzutage jemals auch nur annähernd ganz oben mitspielen können!!!

    Gruß ThomasMas

    Wenn ihr konkrete Fragen habt, NUR ZU!!!

    Also, falls es diese Anordnung geben soll, ist die Idee, die dahinter steht, nämlich endlich entwicklungsdienlichen(offensiven) Handball im Jugendbereich spielen zu MÜSSEN, zwar richtig, jedoch werden somit die Leute auch nicht vernünftiger, sondern werden versuchen die Regeln zu unterwandern. :/:

    Den nur Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung.

    Weiterhin find ich es fraglich, ob es Sinn macht, den kompletten Jugendbereich, von F bis A dazu zu verpflichten... ?(

    Sinnvoller wäre es meiner Meinung nach, bis C Jugend zumindest 3-2-1 spielen zu müssen. Wer dann in die B-Jugend kommt, wird dann nach Jahren der ofensiven Abwehr wohl kaum wieder umstellen. Wenn man's denn richtig gemacht hat, ist der Erfolg eh da. :D

    Bis zur C-jugend sollte sowieso jede Jugendmannschaft offensiv spielen, alles andere ist eh auf kurzfristigen Erfolg ohne wirkliche Zukunft ausgerichtet... Wem das immer noch nicht klar ist, sollte sich mal mit der Biologie, und der Entwicklung unserer Kids auseinandersetzen. Stichwort: Sichtfeld, natürlichen Bewegungsdrang, Wahrnehmung und Verarbeiteung von Informationen etc..

    Also unterm Strich wäre diese "Anordunung" ein etwas verzweifelter Versuch, viele Vereine endlich im Sinne der Kids, zu einer bessere Zukunft zu zwingen.

    Meiner Meinung nach etwas unglücklich, weil dadurch der Unmut wächst, und viele Leute "es" sowieso nicht einsehen.
    Besser wäre eine, zwar teure aber sinnvolle, "Aufklärungscampange" gewesen. :wall:

    Gruß ThomasMas
    SG Schlüchtern

    Hallo Leute!!!

    Wollte mal fragen, wie es in den anderen Vereinen mit der Jugendarbeit gemacht wird.
    Wir in Schlüchtern versuchen weg vom "Wald und Wiesen" Handball zu kommen, und das ganze etwas professioneller Aufzuziehen.
    Mich interessiert u.a. wie groß eure Stadt ist, und welches Einzugsgebiet ihr habt. Wieviele Kids aktiv sind, und wie ihr es mit dem Umfeld (Eltern,Sponsoren, Vereinsleitung,etc.) handhabt. Gibt es Vereine die "richtig" viel Geld in die Jugend investieren, und wie wird das dann getragen....

    Also kurz,: Erzählt mal wie das bei euch läuft.
    Muß ja nciht gleich alles sein, aber ein bisschen was wär schon nicht schlecht.
    Mich interessiert vor allem, wie ihr qualifizierte Trainer in Jugendbereich bezahlt...

    Danke schonmal im Vorraus!


    Thomas Masztalerz
    SG Schlüchtern
    "Wir bauen die Zukunft"

    recht hat der ralf81

    Dem gibt es nix hinzuzufügen. Wenn alle die Jugendarbeit so machen würden wie wir, wäre Deutschland schon lange Weltmeister, und nicht erst am Sonntag !!!
    Defensiv im früher Schulkindalter ist absolute Steinzeit. Bei wem das trotz so vielen Lehrbemühungen des DHB noch nicht angekommen ist, lebt echt hinterm Mond und hat keine Ahnung von Kindesentwicklung etc.

    Sorry wenn sich jetzt nen paar Leute auf dem Schlips getreten fühlen, aber Spielerlebnis geht einfach vor Spielergebnis. Die Erkenntnisse der Sportwissenschaft in den letzten Jahren kann man doch nicht einfach ignorieren.!?! Nur mit Spaß und Motivation erreiche ich einen Lernerfolg!!! Defensiv hinten rumstehen macht an sich den Kids einfach keinen Spaß. Das Resultat daraus höchstens, nämlich das Ergebnis macht Spaß(Erfolgsverwöhnte), wobei dieser "Spaß" einfach das Ergebnis des auf den Kids, von den Eltern und Betreuern, projezierte Erwartungsbild ist. Abgesehen davon das ein Kind was "Hacken am Kreis" hat wirklich nix lernt, erst recht nicht auf Aussen in dem Alter, da kann ich auch nen Dummi hinstellen, echt toll!!!

    Natürlich ist es schwierig neue Ideen umzusetzen, nicht umsonst mußte Galileo sterben, doch recht hat er gehabt!!! Traut euch, kauft euch das Buch des DHB, habt Rückrad und Standfestigkeit, und ihr werdet sehen, es lohnt sich!!! Dazu gehört halt auch ein Trainer, der weiß was er macht, und sich nicht von anderen reinpfuschen läßt.


    Packt es an, für die nächste Generation!!!

    Gruß an ralf81 !!!
    Ich denke wir verstehn uns!
    Thomas Masztalerz
    SG Schlüchtern
    "Wir bauen die Zukunft"

    "Außerdem find ich, dass die Kinder schon früh begreifen sollen, dass Handball aus angreifen und verteidigen besteht und nicht aus "vorne stehen bleiben und zuschauen"."

    Der einzige Unterschied zwischen Angriffs- und Abwehrhälfte besteht aus dem Torwurf.
    Da die Anzahl der geworfenen Tore mit der Anzahl der Torschützen multipliziert wird, bildet man selbstverständlich keine "AbwehrhälfteExperten" und "AngriffsWurfexperten" aus, sondern versucht möglichst viele Spieler zum Torewerfen zu bringen.
    Bei uns sieht das so aus, dass der Torschütze abklatscht und in die Abwehrhälfte geht. Somit sind vorne immer nur Spieler, die eh noch kein Tor erzielt haben.
    In einer Mannschaft, inder man nur 1 oder 2 Haupttorwerfer hat, ist das natürlich schwer zu verstehen, aber durch dieses System gibt es in meiner Mannschaft keinen Haupttorschützen. Der Mannschaftszusammenhalt ist gigantisch, und wirklich JEDER Spieler ist fürs Torewerfen gut. Für einige vielleicht schwer vorzustellen, aber das System fordert das einfach., und es funktioniert!!! Außerdem wird dadurch der Trainer gefordert, alle Spieler zu fördern, und nicht nur die 1-2 überragenden Spieler weiter zu verbessern. Diese Spieler lernen ganz nebenbei noch ein gutes Sozialverhalten kennen, und dass Handball ein Mannschaftssport ist.....

    Das alles ist am Anfang natürlich schwer umzusetzten, wenn man in einen Verein arbeitet, wo die Eltern, Kids und das gesamte Umfeld rein erfolgsorientiert denken... Wie ja schon vorher gesagt, für die Entwicklung der Kinder Gift...

    Gruß ThomasMas
    SG Schlüchtern
    "Wir bauen die Zukunft"

    Was man auf jeden Fall braucht, um Training zu machen, ist meiner Meinung nach eine Person, die das Handball Trainings Heft (Abo) bezieht. Darin sind immer aktuelle und interesante Trainingsbeispiele, auch viel für die Jugend... Kommt glaub ich jeden Monat, und bezahlt bei uns der Verein.
    Weiterhin, das von mir angesprochene Buch des DHB, usw.

    Gruß ThomasMas
    SG Schlüchtern
    "Wir bauen die Zukunft"

    Hallo erstmal!

    Ich könnte jetzt den DHB Rahmentrainingsplan zitieren, doch ich versuchs mal so:
    Das im Kinderalter(6-12 Jahre) eine defensive Raumdeckung absolutes Gift ist, darüber sollten erstmal alle einer Meinung sein. Die Manndeckung ist altersgerecht, wegen des natürlichen Bewegungsdranges der Kinder. Entwicklungstechnisch ist die Manndeckung ebenfalls optimal, da dadurch alle Spieler/innen ihre Position zum Gegenspieler und zum Ball ständig anpassen müssen. Dürfte ja klar sein, Prinzipien der Manndeckung. Somit sind alle Kinder aktiv und in Bewegung (auch geistig)und stehen nicht passiv am Kreis(langweilig, einseitig etc.), wärend bei z.b. 6:0 die "Hacken an den Kreis" sollen, und die Kinder in der Abwehr nur zum REagieren aufgefordert werden. Das Prinzip der Manndeckung ist es, den Ball möglichst regelkonform zu erobern, d.h. durch Abfangen der Bälle, zustellen von Paßmöglichkeiten und provozieren von Angiffsfehlern. (Jetzt könnte man sagen, das wäre gemein, wie solle die gegnerische Mannschaft den das Angiffsspiel aufbauen. Dazu kann ich nur sagen: Wenn die Kids von Anfang an gewohnt sind, gegen Manndeckungen zu spielen, fällt es viel leichter und hat allgemein einen viel höheren Aufforderungscharakter, als der übliche, nicht Kindgerechte, Positionsangriff(beachte auch: Angriff schult Abwehr und auch umgekehrt, die Kinder lernen, mehr und besser). Die Kreativität (das ist eigentlich ein Hauptpunkt) und die ständige Forderung, sich gegen den Manndeckenden Gegenspieler durchzusetzen(mit Ball, ohne Ball) sollte auch zum Ausbildungsziel der Jugendarbeit werden, denn: Kreativspieler sind kein Zufallsprodukt, oder besonders talentierte Spieler, sondern das Ergebnis einer Kindgerechten, mit hohen Aufforderungswert, behafteten ganzheitlichen Jugend(Spiel&Trainings-arbeit)!!!

    Somit dürfte das Deckungssystem schonmal klar sein: Manndeckung mit Ziel des Torwurfs (bzw. Torerfolgs).
    Betrachtet man jetzt die Zielgruppe: Kinder zwischen 6-12 Jahren, dann erkennt man schnell, dass das Spiel 6 vs 6 in Manndeckung vor allem Wahrnehmungstechnisch noch probleme bereitet. Denn wie man ja wissen sollte ist die Wahrnehmung bei einem Kind noch eingeschränkter als bei einem Erwachsenen. Die sprichwörtlichen Kinderaugen (mit der man die Welt sehen kann), bzw. das Gesichtsfeld, und die Übersicht der Kinder sind altersbedingt noch eingeschränkt. Somit findet in der Regel bei einem Spiel 6 vs 6 eine rechte Reizüberflutung für unsere Kids statt (ausgehend von Manndeckung). (Wer fragte sich nicht schonmal, oder schrie wärend des Spiels:" Mensch Spiel doch den Ball ab, [KindXY] steht doch ganz frei"!!!)

    Um auf den Punkt zu kommen: Sollte jeder mal mit seinen Kids Parteiball (einfach mal 10 pässe in den eigenen Reihen,im begrenzten Raum) spielen, mit einer Spieleranzahl 8 gegen 8.
    Beobachtet doch mal, welche Kids wieviele Ballkontakte und "wirkliche" lern- bzw. Spielmomente hatten. Oder kommt es sogar vor, dass einzelne, "schwächere" Kids den Ball nicht bekommen und keine Lust haben? (die spielen bestimmt immer auf den Außenpositionen, wenn überhaupt). Wenn ich jetzt kleinere Mannschaften mache, zb. 3 vs 3 ist der Aufforderungscharakter viel höher, jedes Kind bekommt den Ball, und hat eine VielZahl von "Lernmomenten", sammelt quasi Bewegungserfahrungen, und kommt mit den vorhandenen Einflüssen(Reize) besser zurecht,da die Einflüße reduziert sind, somit fällt auch eine Verarbeitung und somit eine Entscheidungsfindung leichter, und diese wird mit der zeit immer "richtiger" ES MACHT DEN KIDS EINFACH SPAß!!!
    AUch vermeintlich "schwächere" Spieler werden eingebunden, da es sonst kaum Anspielmöglichkeit gibt.

    Fazit: Entwicklungsgerecht ist 2x 3 vs 3 auf jeden Fall. Alles andere, also wie Eltern und Kids, Schiedsrichter und Zuschauer das Spiel verstehen ist abhängig wie man es erklärt.... und selbst versteht.

    Wer natürlich in dem Alter nicht entwicklungsorientiert sondern ergebnisorientiert arbeitet, dem kann eh nicht geholfen werden. Denn: Spielerlebnis geht vor Spielergebnis !!!!! (In der Jugend) Was nützt es einem Kreisklasse SeniorenSpieler mal in der Jugend Bezirksmeister gewesen zu sein, wenn in seiner Jugend nicht mit ihm entwicklungsorietiert gearbeitet wurde, sondern nur auf die Tabelle geschaut wurde..... (könnt ich ne Kriese kriegen, die armen Kinder... was eine Kindheit)

    Ps.: Ich bin jetzt nicht auf alle Punkte und Probleme eingegeangen, hab nämlich jetzt gerad keine Lust mehr zu schreiben, aber sollte noch jemand fragen haben, oder überzeugt sein, und Tips brauchen, wie man das System umsetzt, wendet euch einfach an mich. Postet halt hier rein, ich schau regelmäßig vorbei....

    Ich kann nur sagen, dass das System das beste ist, was meinen kids und dem Handball passieren konnte...

    So ist das halt mit neuen Ideen, die Erde war damals auch noch eine Scheibe, dachten alle !!!+

    Es ist Zeit zum umdenken!!! Spielt 2 x 3 vs 3

    Gruß ThomasMas
    SG Schlüchtern
    "Wir bauen die Zukunft"

    http://www.bergstrasse.de/handballkreis/ das ist ein guter Link; beinhaltet das Abwehrverhalten im Jugendbereich mit einigen TrainingsSkripten.
    Aber alles was da zu finden ist sollte eigentlich Standart sein!!! Wer spielt denn noch defensive Abwehr im Jugendbereich??? (6:0; 5;1)...

    http://mitglied.lycos.de/Handballtraining/Trainerlinks.htm Dieser Link führt áuf eine Seite, die anscheinend soetwas wie ein Portal für Handballtrainer werden soll...die Gestalltung ist fraglich, aber die weiterführenden Links sind teilweise spitze; einfach mal durchklicken; ein geheimtip

    http://people.freenet.de/Katrin.Reissner/index.htm dieser Seite ist zwar etwas spezifisch auf weiblich C ausgerichtet, aber mit vielen tollen Anregungen, was die Trainingsgestalltung angeht.

    Das sind erstmal 3 Links die bestimmt weiter helfen. Aber wenn du wirklich gute Lektüre suchst, kann ich nur das Handballbuch vom Phillipka Sportverlag empfehlen. Die haben eine ganze Reihe rausgebracht, je auf verschiedene Altersgrupen und Schwerpunkte bezogen; einfach genial. ISBN von Handball Handbuch 1 für Kids von 6 bis 12: 3-89417-117-0
    Das Buch ist übrigends vom DHB rausgegeben und hält sich an das Rahmenkonzept zur Jugendförderund des DHB. Nur zu empfehlen, eigendlich ein MUß für jeden Jugendtrainier.

    Gruß Thomas M
    SG Schlüchtern
    "Wir bauen die Zukunft"